[Centuria] Cohors II, Centuria IV

  • Cicero betrat nun ebenfalls die Unterkunft und setzte sich erschöpft auf sein Lager. Doch an Ruhe konnte er nicht denken sondern musste seine Ausrüstung auf Vordermann bringen. Das hatte er bereits verinnerlicht bei schlampiger Ausrüstung verstanden die Vorgesetzten keinen Spaß. Das wollte der größte Dieb des Imperiums nicht provozieren.


    Na ihr beiden seid ihr auch so kaputt von dem ganzen Drill.


    Das war jetzt das Erste Mal das er die beiden nicht mit Pfeiffen tituliert hatte sondern für seine Verhältnisse normal ansprach. War Cicero vielleicht so langsam auf dem Weg normal zu werden. Cicero verstand die Welt selber nicht mehr warum er so ruhig und entspannt war, wenn er mit den beiden Kerlen zusammen war. Wahrscheinlich wurde er jetzt so langsam alt.

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    Die beiden angesprochenen drehten sich um und Cicero erkannte das es nicht die vermuteten Sisenna Licinius Calvus und Potitus Antonius Caesulenus waren.


    Ein anderer Legionär trat aus dem Schatten der Unterkunft.


    "Die beiden sind immer müde und hungrig aber das ist ganz normal. Der Centurio hat die Belegung etwas geändert und du musst jetzt mit unserer Gesellschaft vorlieb nehmen. Ich bin Titus und der neue Stubenältestes. Wie ist deine Name?"



    Sim-Off:

    Ich spring hier mal ein da deine beiden Mitspieler vorerst im Exil sind.

  • Ich heiße Marcus Matinius Cicero und bin derzeit in der Ausbildung. Cicero musste jetzt erst einmal nachdenken, neue Streiter bedeuteten für den größten Dieb aller Zeiten erst einmal sein Verhalten zu überdenken. Und die drei neuen Mitbewohner sahen aus wie wenn sie die Ausbildung schon hinter sich hatten. Mit denen konnte Cicero nicht so umspringen wie mit seinen beiden Pfeiffenfreunden. So kam ein Lächeln über Ciceros Lippen und vor allem sein Wesen versuchte er den Umständen anzupassen. Jedoch trotz allem fühlte er irgendwie so langsam eine Verbundenheit zur Legion. Wahrscheinlicher aber war er schwer krank.

  • Seit ein paar Wochen bin ich jetzt hier. meinte Cicero auf die Frage. Ich hoffe das ich den Mist bald hinter mir habe. Was meinst du was es für Jobs hier für mich geben könnte nach der Ausbildung. Ich kann gut mit dem Dolch umgehen, bin ziemlich flink schließlich bin ich ja nicht der Größte, kann mich gut orientieren, kann lesen und schreiben. Ich dachte mir vielleicht sollte ich versuchen als Schreiber eingesetzt zu werden. Andereseits ist das auch ziemlich langweilig. Da würde mir so ein Kundschafterposten vermutlich wesentlich mehr gefallen. Aber so als normaler Legionär in einer Centurie wäre glaibe ich nichts für mich.Cicero wunderte sich sehr das er jemandem Unbekannten auf einmal Vertrauen entgegen brachte und mit ihm über seine Zukunftspläne sprach. Andererseits waren die Männer ausgebildete Legionäre und wussten wo es für lang ging. Ich hoffe wir werden gute Kameraden und daher opfere ich meinen letzten Krug Wein um mit euch anzustoßen. Vor einigen Wochen wäre das nie möglich gewesen, dass Cicero auf andere zuging und auch noch seinen wertvollen Besitz mit ihnen teilen wollte. Jedenfalls holte Cicero seinen Weinkrug und ein paar Becker und reichte diese den Kameraden.

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    Der ältere Legionär sah den Tiro merkwürdig an und die beiden schlafenden drehten sich auch wieder um. Das Wort Wein und anstoßen schien die drei sofort lebendig gemacht zu haben.
    Die drei nahmen den Wein an und tranken sofort einen ordentlichen Schluck.
    Titus übernahm wieder das Wort
    "Also erst einmal ist das nicht deine Entscheidung. Sei froh wenn du die Ausbildung überhaupt überstehst und zum Miles ernannt wirst. Die Legio hat die Verluste vom Feldzug hinter sich was heißt das wieder härter ausgesiebt wird. Von den Kundschaftern lass bloß die Finger. Entweder ist man Laufbursche für die Tribuni oder den Legaten oder die schicken einen tief ins feindliche Gebiet. Das du einen Posten als Scriba ablehnen willst weil er dir zu langweilig ist zeigt mir das du noch überhaupt keine Ahnung vom Legionär sein hast. Junge ich sag dir jeder von uns würde sofort nen Scribaposten nehmen. Da sitzt du meistens schon drinnen im warmen während der Rest sich den Arsch abfriert. Kannst auch rechnen oder gut mit Tieren?"

  • Rechnen und mit Tieren umgehen kann ich auch. Bei letzteren vorrangig wenn sie in meinen Magen sollen. Nein aber im Ernst klar wenn man so wie ich auf der Straße groß geworden ist da musst du alles drauf haben. Auf diese Erkenntnis lasst uns einen ordentlichen Schluck zu uns nehmen. Cicero war über sich verblüfft, er erzählte wildfremden Menschen von seiner Vergangenheit. Nein - stop - es waren keine Fremden sondern seine Kameraden auf die er sich im Ernstfall blind verlassen musste.Der junge Mann fühlte sich einfach wohl, vielleicht lag es einfach daran das er jetzt mit Legionären beisammen war und nicht mehr mit Tirones. Oder es lag auch daran, dass sie ihn so nahmen wie er war und ihn in ihre Gemeinschaft aufgenommen hatten. Wie auch immer es war schön Soldat zu sein.

  • Der junge Cicero kam wie jeden Tag erschöpft von den Übungen zurück in seine Unterkunft. Heute war es besonders schlimm gewesen, mit voller Ausrüstung einen Gewaltmarsch und dann noch einige lustige Spielchen die dem Centurio eingefallen waren. Jedenfalls war Cicero total fertig und heilfroh wieder im Lager zu sein. Für heute hatten sie frei bekommen, denn man hatte den Tirones alles abverlangt. So schlurfte der Tiro zu seinem Lager.


    Seine Kameraden, die bereits Legionäre waren sahen sich bedeutungsvoll an, denn sie wussten wie es bei ihnen gewesen war. Und so wie der Tiro daherkam hatte der Centurio wieder einen guten Tag gehabt. Cicero lag nun auf seinem Lager und seine Ausrüstung lag um ihn herum. Und obwohl der Matinier fertig war erhob er sich und reinigte zuerst einmal seine Ausrüstung. Schild, Waffen und die Rüstung wurden von ihm mit einem Lappen vom Staub der Straße gereinigt. Danach überprüfte er gewohnheitsmäßig die Schärfe seiner Waffen doch diese waren wie immer aufs Vortrefflichste geschärft. Sodann begann den Rest der Ausstattung zu säubern und wieder auf den gewohnten Stand zu bringen. Heute waren allerdings auch einige Löcher in der Tunika zu flicken, diese hatte er sich beim Marsch durch die Strauchlandschaft am Rhenus zugezogen. Nun wie auch immer die Risse wurden ordentlich genäht und somit sah das Gewand ordentlich aus. Wer hätte vor Monaten als er zu den Adlern ging daran gedacht, dass der ehemals größte Dieb seine Bekleidung selber richten würde. Aber das Leben vor der Legion war schon lange vorbei und Cicero konnte sich nur noch wage daran erinnern. Jetzt stellten Disziplin, Gehorsam und die Liebe zu Soldatentum das höchste für ihn dar.


    Cicero hatte alles bereinigt und gerichtet, so dass er die Ausrüstung am gewohnten Platz ordentlich verstauchen konnte. Erst jetzt beobachtete er seine Kameraden wie sie ihn hoffnungsvoll beobachteten. Oh ja der junge Tiro wusste genau was jetzt erfolgen würde, als sie anfingen sich am Hals zu kratzen und vor sich hin zu räuspern.


    Ja, ja ihr Affen ich weiß schon Bescheid, ihr seid alle so krank und es kratzt euch im Hals. Ihr braucht dringend Medizin und ich bin nun mal der Jüngste und muss für euch sorgen. Mit einem Grinsen öffnete Cicero seinen Beutel und förderte einen guten Krug Rotwein heraus. Das Geräuspere wurde immer lauter und schnell hielten die Kameraden ihre Trinkbecher hin. Das kräftige Rot des Weines plätscherte in die Trinkbecher der Soldaten und gemeinsam erhoben sie ihre Becher um gierig und durstig den guten Tropfen fließen zu lassen.

  • Cicero hatte durch die Gerüchteküche erfahren dass sich die Chatten wieder einmal mit irgend einem anderen Germanenstamm in der Wolle hatten.
    Verdammte Hacke jetzt habe ich es bald geschafft und bin durch mit der Ausbildung und wenn es blöd läuft bin ich bei irgend so einem Zug gegen die Germanen dann vielleicht dabei. Muss nicht unbedingt sein. So ein Scheiß mussten die Germanen unbedingt jetzt wieder die Sau rauslassen.Cicero hatte halblaut vor sich hingemurmelt. Er machte sich schon so seine Gedanken schließlich wurden man fast täglich von irgendeiner Schauergeschichte über die Chatti überhäuft. Fehlte nur noch das es hieß die Chatti stehen vor den Toren Mogontiacums. Aber das würden irgendwelche Besserwisser auch noch rumerzählen. Weiterhin blickte er nicht durch, denn in den internen Informationskanälen der Legion hatte es geheißen das sie Tirones für einen Spezialauftrag vorgesehen seien. Doch das war auch wieder bloß so eine Ente. Dieses ewige BlaBla bei der Legion. Vielleicht war es doch besser zur Ala zu gehen und dort sich einen sicheren Job zu suchen.

  • Es war abends als drei Tirones gemütlich auf ihrer Unterkunft sich die Zeit schön machten. Plötzlich flog die Türe auf. Ein paar Tirones stürmten den Raum und fielen über die völlig überrumpelten Soldaten her. Es wurde geflucht, geschlagen und greschrieen. Das ganze dauerte nicht lange. So schnell wie es begann, endete das ganze auch. Zurück blieben drei Soldaten mit blauen Flecken, Kratzern und kleinen Blessuren. Die drei würden ihre Einheit nie mehr im Stich lassen. Soviel stand fest...

  • Spät am Abend betrat Licinus das Quartier in dem unter anderem Iulius Babilus untergebracht wurde. Er hatte den Brief von Dives erhalten, in dem er gebeten wurde, einen weiteren Brief an einen gewissen Iulius Babilus weitergeben sollte. Kurzerhand hatte er beschlossen, sich selbst darum zu kümmern. Und trat jetzt in die Stube, was -- so die tirones schon hinreichend ausgebildet waren -- ein ganz bestimmtes Protokoll auslösen sollte.

  • Babilus und seine Kameraden waren gerade dabei sich ihr essen zu machen als die Tür aufflog und ein für sie unbekannter in der Stube stand. Er war älter als alle Soldaten die sie bis jetzt gesehen hatten. Er strahlte eine gewisse Autorität aus. Der Soldat der der Tür am nächsten war bellte einen Befehl durch den Raum. Jeder der anwesenden unterbrach sein tun und ging in ein stillgestandrn.
    Salve Praefectus Castrorum, Tiro Aulus Servius Tracus melde Contubernia III, Cohors II, Centuria IV mit vier Mann belegt, vier Mann anwesend beim Kochen gespannt sahen alle den Neuankömmling an

  • "Cohors II, Centuria IV und Contubernium III" korrigierte Licinus mechanisch, nachdem er den Salut abgenommen hatte. Im gestrenger Miene inspizierte er die Stube. Schlug schweigend Decken zurück, die so ordentlich man es erwarten konnte auf den Betten lagen. Warf einen Blick unter jene, wie auch unter die Betten, konnte aber nichts finden, was regelwidrig genug war, als dass er hätte einschreiten müssen. Können mit Sicherheit, beispielsweise könnte man die Kochstelle mal wieder reinigen, auf der sein Blick länger ruhte, aber müssen? Nein. Zumal er gar nicht für eine Inspektion hier war. Darum mochte sich der centurio und der optio kümmern.


    "Tiro Iulius Babilus! Vortreten! Der Rest weitermachen, bevor euch das Essen anbrennt, verdammt! Nächstes mal nehmt ihr es beim Eintreffen eines Offiziers vom Herd!"
    Er winkte dem tiro zu, mit ihm vor die Tür zu treten und meinte streng
    "Tiro Iulius Babilus! Du weißt warum ich hier bin?!"

  • Der Tag war also gekommen. Babilus wusste das er einen entfernten verwandten hatte. Auch wusste er was er war. Nur hatte er ihn seit seinem Eintritt in die Legion nie zu Gesicht bekommen, oder den Versuch unternommen mit ihm in Kontakt zu treten. Wie befohlen trat er vor und folgte dem Praefectus vor die Tür.
    Nein Praefectus, ich weiß nicht worum es geht! dabei blieb er in militärischer Grundstellung stehen.

  • "Nun, ich habe heute einen Brief von einem gewissen Iulius Dives erhalten, der mich davon informierte, dass ein Verwandter von mir sich zur legio gemeldet habe. Du! Außerdem bat er mich, dir einen Brief weiterzureichen. Nicht, dass ich nicht eigentlich etwas besseres zu tun hätte, als cursus publicus zu spielen. Zum Beispiel eine legio zu organisieren, aber wenn der Herr Senator ruft" Licinus konnte den genervten Ton nicht länger halten, also brach er ab. Er mochte seinen ambitionierten jungen Verwandten in Rom.
    "Schwamm drüber, aber neugierig bin ich schon. Was ist deine Geschichte, was treibt dich hier in dieses widerliche Wetter?"

  • Meine Geschichte? Hatte Babilus überhaupt eine? War es wert sie zu erzählen?
    Der junge Soldat sah seinen Vorgesetzten fest an.
    Anstatt meines Vaters zog mein Großvater mich groß. Mein Vater hatte irgendwie nicht das Händchen dazu. Er war ebenfalls Soldat. Schied aber aus dem Dienst unter den Adlern aus. Mein Großvater Übernahm meine Erziehung, auf bitten meiner Mutter. Er brachte mir alles bei was er über viele Jahre im Militär gelernt hatte, oder danch. Aber vor ein paar Monaten starb er, ziellos irrte ich umher, bis ich mich dazu entschloss das Andenken meines Großvaters aufrecht zu erhalten und mich ebenfalls zum Dienst unter den Adlern zu melden. Eines Tages möchte ich wir er in den stand der Ritter erhoben werden.


    Das war die kurz Ausführung.
    Und ich hatte nicht die geringste Ahnung das du hier Dienst. Eigendlich wusste ich nicht mal das es dich über haupt gibt.

  • Jeder Mensch hatte eine Geschichte, sie waren nur unterschiedlich lang und ehrenvoll.


    "Dir steht ein hartes Stück Arbeit bevor, Soldat" Licinus musterte den jungen Mann mit prüfendem Blick während er sprach. "Wenn du Ritter werden möchtest, musst du zu den besten der Offiziere gehören. Und dazu werden nur jene, die sich bewähren. Du wirst jeden Tag auf's neue beweisen müssen, dass du dazu in der Lage bist." Dies war weder Drohung noch Warnung, Licinus stellte hier einfach nüchtern eine Tatsache fest. Das die Geschichte ein wenig wie seine eigene klang, ließ der Veteran sich mit keinem Wimperzucken anmerken.


    Nicht ganz ohne Selbstironie stellte Licinus fest:
    "Doch, mich gibt es durchaus. Ich bin -- je nach dem wen du fragst -- der gute oder der böse Geist dieses Lagers, also versprich dir besser nichts davon."
    Licinus selbst förderte schon aus Prinzip niemanden, nur weil er mit ihm Verwandt war. Was die übrigen Offiziere hielten konnte er natürlich nur indirekt beeinflussen.

  • Der alte hatte recht. Entweder wurde man Ritter weil man in seinem Gebiet ein Profi war, oder man hatte mächtige Fürsprecher. Da bei Babilus beides nicht der Fall war, blieb nichts als schuften, lernen und darauf zu vertrauen das die Arbeit irgendwann honoriert wird.
    Ich verstehe, ich habe nicht erwartet alles auf dem tablett serviert zu bekommen im Grunde wollte er das nicht. Aber eine Chance hätte er schon gern gehabt.

  • "Nun, mit etwas Pech bist du zumindest in der richtigen Zeit dafür hier eingetroffen," prophezeite Licinus geheimnisvoll düster. Selbst als tiro mit Ausgangssperre würde der jüngere bald gerüchtehalber hören, dass es auf der anderen Seite des Limes brodelte.


    "Hast du sonst noch Fragen oder Bitten?" erstere waren Licinus bekanntlich immer willkommen, zweitere zu gewären hatte er zwar die Macht, aber ob er dazu bereit war, konnte wohl niemand wissen.

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