"In den letzten Wochen sind die Händler raher geworden, kein Stand am Forum konnte mehr seine vollen Waren anbieten, ob es am Wetter lag oder an Überfällen auf die Straßen kann ich auch nicht sagen. Jedenfalls raste die Zufriedenheit in den Keller, heute eine Tavernenschlägerei, Morgen Diebstahl auf dem Markt. Es war jeden Tag eine andere Schreckensnachricht.
Die Soldaten erhöhten ihre Schichtstunden, schoben manchmal 20 Arbeitsstunden, schliefen sehr wenig, doch dem Mob war nicht beizukommen.
Dazu kam, das die Felder vor der Palisade der Stadt unsicher waren, oft in der Nacht hörte man sie scharren, scheinbar holten sie sich unsere letzten Früchte, doch keiner traute sich hinaus, es waren Wilde, ja fast Tiere.
Gestern muß es dann wohl geschehen sein, die Wachen am Tor schliefen ein, keiner kümmerte sich darum, warum auch immerhin gab es in der am Forum ansässigen Taverne eine ordentliche Schlägerei, was wohl viel intressanter war.
Wenige Augenblicke später stand das erste Haus nach dem Tor in Flammen, alle rannten wie Wild durcheinander, die Soldaten, denen ich frei gegeben hatte (sollten sie sich doch tot schlagen in der Taverne) waren so überrascht und erschöpft, das sie weder ihre Kleidung anbekamen, noch Wiederstand leisten könnten. Diese Wilden drangen in unsere Lager ein, schleppten Getreide, eingesalzenes Fleisch und mehrere Fässer weg. Keiner wagte sich zu wehren, alle waren voller Angst um ihr Leben und ihr Habe.
Ich wußte nicht was ich tun sollte, ich bin kein Soldat, sondern Stadthalter... Jedenfalls verschwanden sie. Zwie Häuser hatten sie angezündet. Ich ließ sie löschen und das Aufräumen beginnen, doch da wie aus dem Nichts kamen sie wieder... ich kann nicht sagen, ob es die Gleichen waren, doch rannten sie mit Fackeln unter den Wäscheleinen durch, einige Häuser fingen rasch Feuer und ich flehte zu den Göttern..., sie erhörten mich wohl, denn dann kammt ihr..."
Brutus hatte ihm geduldig zugehört, dann ließ er ihn alleine und trat vor die Türe. Flavius war zu seiner Rechten beschäftigt die Germanen einzuweisen und er trat näher an sie heran.
"Centurio Flavius, frage einen von ihnen, wo sie die Waren des ersten Beutezuges versteckt haben."