• Irgendwie hatte er nicht schlafen können und so hatte er erst spät die beiden anderen Soldaten geweckt, dass sie den Wachdienst übernahmen.
    Irgendwann war er dann eingeschlafen, wissend, dass er in der Gruppe der Germanen so sicher war, wie im Castellum.
    Am nächsten Morgen gingen die Aufräumarbeiten weiter und sie warteten auf die Entsatztruppen.

  • Die Arbeit war hart, denn ein paar Häuser waren komplett abgebrannt und mussten abgeräumt werden. Die Leute, die vorher darin gewohnt hatten oder arbeiteten mussten ja wieder eigene Unterkünfte bekommen.
    So wurden die Schutthalden, die bei der Kälte problemlos abkühlten, abgeräumt um danach neu aufzubauen.

  • Gnaeus ritt zum Castellum zurück und schnappte sich eien Meldereiter der die dringende Botschaft seinem Vetter Flavius überbringen sollte.
    Er scheuchte den armen Boten beinahe so in Aufruhr befand er sich.
    Wehe er erfuhr das der Bote getrödelt hatte!


    An Zenturio Flavius Duccius Germanicus


    Werter Vetter,
    seit Du aufgebrochen bist haben sich einige Dinge ereignet.
    Zum einen sind Julia und Valentin heil und gesund in unserer Casa angekommen. Es geht ihnen gut und sie freuen sich dich zu sehen.


    Zum andren weshalb ich dir schreibe ist folgendes: Ich weiß wir hielten sie für tot und das wir überall nach ihr gesucht haben als wir damals im Kampfe waren. Doch gestern trug sich folgendes zu:
    Ein Römer mit Namen Alienus bracht sie bewusstlos in unsere Casa. Er berichtete das sie ihm das Leben gerettet hatte und sie zusammen dann fliehen konnten. Lucia muss von diesem Stamm bei einen anderen geraubt worden sein. Flavius es ist vorstellbar das sie nur Gefangen war oder sie dort „adoptiert“ wurde von einem der Stämme!
    Wir konnten noch nicht miteinander sprechen da sei noch in tiefem Schlaf liegt. Ein Medicus hat sie versorgt und versichert das sie wieder völlig gesund werden wird. Bei den Göttern ich hoffe das es meine Schwester ist und sie bald erwacht damit wir mit Ihr sprechen können! Ich bin voller Hoffnung das sie es ist du weißt sicher noch wie tief uns alle der Verlust damals getroffen hat!


    Vale,


    Gnaeus Duccius Zosimus

  • Als der Bote ihm den Brief übergab und er den gelesen hatte, liess er ihn völlig konfus sinken. Was zum.... Er war verwirrt. Lucia? Wie war das möglich? Er musste so schnell wie möglich nach Hause. .... Aber das ging ja gar nicht. Der Entsatz war noch nicht da. Bei Odin......
    Wie durch einen Nebel sah er zu den Arbeitern und bemerkte erst nach einer Weile, dass der Bote immer noch wartete.
    "Geh und hol Dir was zu Essen und zu Trinken, ich schreibe derweil eine Antwort."
    Eine halbe Stunde später war der Bote auf einem frischen Pferd zurück auf dem Weg nach Moguntiacum.

  • Es fiel ihm schwer sich auf seine Aufgaben zu konzentrieren. Aber so sehr es auch seine Familie betraf: hier und jetzt war er in aller erster Linie Soldat und musste entsprechend agieren.
    Also half er weiter beim Schutt abräumen und sah nach kürzester Zeit genauso geschwärzt aus wie alle anderen, die mit den verkohlten Trümmern in Berührung kamen.
    Abends, der Entsatz war immer noch nciht da und es ging schon die Frage rum, warum nicht und was das sollte und so weiter, einige der Legionäre waren ein wenig mürrisch, was sie aber, nach einpaar nicht unfreundlichen aber klaren Worten auch gleich wieder vergassen, saßen alle wieder beim Essen gemeinsam. Die Stimmung war zwar nicht die Beste, aber dennoch kamen vereinzelt angeregte Gespräche auf und hier und da hörte man auch positives zu den helfenden Germanen. Ihnen gegenüber war man noch immer skeptisch, aber es war schon besser geworden, zeigten sie doch ihren guten Willen.

  • Nach einer weiteren, diesmal schlaflosen Nacht, er hatte das Problem ständig an damals zu denken, als Lucia verschwand und alle dachten, sie sei Tod. Mit den Erinnerungen kamen unweigerlich auch die an den letzten Kampf und was davor und danach passierte und so lehnte er sich des Nachts schlaflos an die Wand und starrte ins Feuer, statt sich auszuruhen. Erst gegen Morgen döste er ein wenig ein.
    Heute würden die ersten beiden Häuserflächen abgeräumt sein. Sie würden für größere Balken die Pferde zu Hilfe nehmen müssen, aber das war nicht das Problem. Genügend Werkzeug und Material war da.


    Am frühen Vormittag war es soweit. Nun waren erst einmal größere Balken wegzuschaffen, ehe man an den Rest Kleinkram ran konnte. Das der Entsatz sich immer noch nicht hatte Blicken lassen beunruhigte schon etwas und der Tribun beschloss, sollte dieser am Abend noch nicht da sein, einen Boten zu entsenden.


    Derweil waren die ersten Balken gesichert und bereit fortgezogen zu werden. Das klappte ganz gut, bis sich einer völlig verkeilte, weil er noch festhing.


    "Holt noch ein Pferd. Sonst verletzt sich hier eins."


    Als gerade einer eins holen wollte, sah er, dass Wulf, einer der jüngeren Germanen, gerade alt genug um die Initiationsriten hinter sich zu haben, zu dem Balken rannte um per Hand was zu versuchen.


    "Wulf! Wulf komm da weg!"


    Er rief ihm das auf Latein und Germanisch zu, aber der Junge wollte nicht hören. Und tatsächlich, er schaffte es scheinbar etwas zu lösen, denn das Pferd rechts von Flavius, von einem Legionär geführt machte plötzlich einen halben Schritt vor.


    "Stoppt die Pferde!" Er rief es warnend und war schon losgerannt. Mehrere ineinander verkeilte Balken lösten sich in dem Moment, in dem er nur noch zwei Schritte von Wulf entfernt war. Er sah den Jungen schwanken und hörte die Schreie hinter sich und sah aus dem Augenwinkel, wie ein paar Germanen und Legionäre zu ihnen rannten.
    Dann hatte er den Jungen erreicht. Keine Sekunde zu früh, denn unter ihm gaben die Balken nach und der Junge drohte nicht nur zu stürzen sondern auch erschlagen zu werden. Er riss ihn mit sich, verhakte sich in einem plötzlich entstandenen Loch, kippte rückwärts runter, schlug unsanft, den Jungen fest im Arm, mit Schulter und noch verletzten Arm auf und kugelte dann den Männern, immer wieder unsanft wogegen prallend, entgegen.


    Hinter ihm brachen die Balken ineinander zusammen. Hätte der Junge da gestanden, wäre er wohl erschlagen worden, oder zumindest böse eingeklemmt.


    Benommen blieb Flavius vor den Füssen der Männer liegen, Wulf auf sich drauf und versuchend die Sternchen aus seinem Blickfeld zu vertreiben.


    Er spürte, wie der Junge hochgehoben wurde, hörte die Vorwürfe seines Vaters und spürte, wie man ihm auch aufhelfen wollte, dabei aber den noch immer nicht völlig verheilten, duch den Sturz mitgenommenen Arm, etwas zu heftig zog. Ein Schmerz durchzuckte den Arm bis hoch ins Hirn und er keuchte auf. Dann wurde für einen Moment alles schwarz um ihn.


    Als er wieder einigermassen klar im Kopf war, lag er auf einem Lager und sein Arm war neu geschient und er hatte einen provisorischen Verband um die Stirn, wo er eine Platzwunde erlitten hatte. Eine junge Frau wusch gerade den Riss an seinem anderen Arm aus, der aber völlig harmlos war und nur ein wneig brannte. Er sah sie an und grinste leicht.


    "Scheint, als würde mir so ein kleiner Sturz mehr ausmachen als ein ganzer Tag Kampfgetümmel."


    Sie sah ihn nur ernst an und ging auf seinen Scherz nicht ein. In dem Moment betrat der Tribun den Raum und musterte ihn eine Weile. Dann befahl er ihm sich ein wenig auszuruhen und später bei ihm zu melden.


    "Jawohl, Tribun!"


    Die Frau gab ihm daraufhin was zu trinken und wenig später war er eingeschlafen, was nicht nur an seiner Erschöpfung sondern auch an dem Mittel lag, was sie in den Wein gemischt hatte, damit er sich ausruhte.

  • Als er erwachte war es draussen schon dunkel, aber noch nicht später Abend. Er erhob sich langsam und stellte fest, dass er einen leichten Brummschädel hatte, aber das würde vergehen. Er musste wohl wo gegengeschlagen sein mit dem Kopf. Als er die Hand hob, spürte er den Verband, aber es schien nichts schlimmes zu sein, da er keine großen Schmerzen bei der Berührung hatte. Sein Arm sah da schon anders aus. Mh, der Bruch schien wieder durch zu sein, aber die Schiene war gut. Nun, er würde es schon überstehen.
    Er zog sich an und ging, wie von ihm befohlen zum Tribun.

  • Am späten Abend trafen dann endlich die beiden Entsatzmanipel aus Bonna ein. Einer der beiden Wachen lief zum Tribunen um ihm Bescheid zu geben, der andere öffnete freudig das Tor.


    Salve, wer hat hier das Kommando. fragte der Kommandeur den Legionär der am Tor noch Wache hielt.

    Pater Familias der Gens Germanica


    Academicus Milititaris Cursus Numero II

  • Die Wache grinste leicht die Neuankömmlinge an.
    "Salve. Das ist Tribun Brutus Hadrianus Subdolus. Wenn ihr hier geradeaus und die dritte nach rechts reitet, kommt Ihr automatisch zum Forum. Da werdet ihr den Tribun wahrscheinlich finden."
    Die Truppe ritt langsam in den Ort ein und die Wachen schlossen das Tor wieder.


    Flavius betrat gerade das Forum, als er hinter sich Pferdehufe dumpf, durch den liegenden Schnee gedämpft, hörte. Er drehte sich um und sah den Entsatz und ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit.


    "Willkommen!"

  • "Salve, nein, bis dato keine Probleme. Die ursprünglich gefangen gesetzten Germanen haben sich gut in die Gemeinschaft integriert und helfen beim Wideraufbau. Sie haben einen Eid abgelegt, der sie an Rom bindet. Zwei, die Anführer, sitzen noch ein und werden es auch noch für einige Zeit. Die ersten beiden Schutthalden sind abberaumt und ab morgen beginnt dort der Aufbau. Ich sehe, sie haben viele Männer dabei. Das ist gut, so werden die Leute hier schneller wieder ein Dach über den Kopf haben."
    Er musterte kurz den Trupp.
    "Aber kommt erst einmal rein, Tribun. Tribun Suddolus wird Euch dann sicher alles weitere erklären. Die Männer können evtl. in die Scheune dort vorne. Ich werde fragen und dann jemanden schicken, der sie führt, damit sie nicht in der Kälte warten müssen.
    Kommt rein!"

    Er betrat mit dem Tribun das Forum und ging dorthin, wo sein Tribun sich aufzuhalten pflegte.
    "Salve Tribun, wie befohlen zur Stelle. Und ich habe den Tribun der Entsatztruppen mitgebracht, die soeben angekommen sind."

  • Er blickte von den Papieren auf und sah einen Mann wohl Mitte vierzig vor sich stehen.


    "Wird langsam Zeit, das ihr hier eintrefft. Wir haben so gut es ging die Schäden beseitigt, doch für den Aufbau wird wohl erst der Frühling kommen müssen. Die Befestigung ringsum ist unversehrt. Ansonsten gibt es noch einige civile Probleme, aber die werden wir sicher bald in den Griff bekommen, vorallem da ihr jetzt da seid."


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Der Tribun nickte und sagte, dass das wohl kein Problem sei und er sich gerne Morgen alles angucken würde, inklusive der Gefangenen.


    Flavius stand ruhig im Hintergrund und wartete, ob er gebraucht wurde und was der Tribun eigentlich vorhin von ihm gewollt hatte.

  • Ich denke mit meinen zwei Manipeln läßt sich da was machen. Wenn sie wo mit anpacken sollen so sag es ruhig. Nur eine Frage stellt sich mir, wer wird hier das Kommando in der Zeit inne haben. Ich habe nichts dagegen wenn Du es weiterhin führst, allerding mit Absprache mit mir.

    Pater Familias der Gens Germanica


    Academicus Milititaris Cursus Numero II

  • "Nun ich war eigentlich der Meinung, das sich unsere Reitereinheiten aus diesem Gebiet zurück ziehen werden. Doch wenn ihr darauf besteht, das wir hier bleiben, so mögen wir uns ins Kommando teilen, auch wenn ich selbst keine Probleme damit habe Befehle zu empfangen."


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Er schaute zu Flavius, er war schon zu lange hier draußen, sein Bericht zum Legaten war ihm im Gehör... nein sie konnten nicht länger hier bleiben.


    "Nun ihr seid aus dieser Gegend, unsere Mission ist eigentlich erledigt und wir werden nach Moguntiacum zurück kehren. Passt auf die Einwohner auf, eigentlich soll es noch einen antirömischen Mob geben, ich hoffe ihre Stimmen sind mit dem Germanenüberfall verstummt."


    Er schwieg kurz und fügte dann an: "Wir werden Morgen Mittag abreiten."


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Sim-Off:

    *am Kopf kratz* Seit wann heisst Du Herius?


    Flavius Gesicht hellte sich auf, als es hiess, dass sie morgen reiten würden. Er freute sich so sehr auf seine Familie und wenn tatsächlich Lucia wieder aufgetaucht war. Er konnte es kaum abwarten.
    "Befehle?" fragte er leise aus dem Hintergrund.

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