Das musste er tatsächlich nicht. Die Gruppe war gut eingespielt und binnen kürzester Zeit hatten sich die Männer selbstständig in die nötigen Gruppen eingeteilt. Flavius musste nur einmal kurz eingreifen und war dann nur noch Aufpasser, aber auch da gab es nichts zu tun.
Er starrte zum leicht bewölkten Himmel hinauf und sah den Großen Wagen. Er spürte den Tribun neben sich und schwieg noch eine Weile, ehe er nur ein einziges Wort sagte:
"Warum?"
Patrolienritt
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"Hm deine Fähigkeiten in Ehren, aber ein Legionär, der die Germanen so liebt... es wird schwer für einen Kommandanten da etwas anderes zu denken. Ich mußte es einfach testen..."
Er schwieg und schaute zu den Sternen, die Nacht wurde wieder richtig frostig soviel war klar.
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"Ich werde die Germanen immer lieben. Ich bin einer von Ihnen," antwortete er leise. "Aber ich bin auch Römer. Und ich habe meine Treue geschworen: Der Legion, dem Imperator und Rom! Dennoch kann und werde ich meine Wurzeln nicht verraten. Aber ich werde niemals meinen Schwur brechen. Und wenn es bedeutet, gegen Germanen kämpfen zu müssen, dann werde ich dies tun."
Er sah eine Weile auf die nächtliche verschneite Landschaft, die vom Mond erleuchtet wurde.
"Es scheint, als wenn meine Taten diesbezüglich Euch bis heute nicht überzeugen konnten." -
"Es ist nicht die Frage ob du mich überzeugst... das hast du bereits, es ist die Frage ob du die überzeugst, die etwas zu sagen haben und nicht durch den Schlamm wühlen müssen oder werden, so es Mars befiehlt."
Traurig schaute er ob dieser Aussage von ihm ins Leere.
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"Ich verstehe..."
Auch er schwieg eine Weile. Dann:
"Vielleicht solltet Ihr, wenn wir wieder in Moguntiacum sind, einmal in meine Casa kommen und ich setz Euch den besten Met vor, den Ihr jemals getrunken habt." -
Er schaute in seine vertrauten Augen, dann drehte er sich um... "vielleicht hast du recht und ich sollte ihn wirklich probieren. " er grinste und ging zu den anderen Soldaten zurück, zu seiner Familia.... denn nichts war ihm sonst geblieben.
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Er lächelte leicht und ging zum Feuer und holte sich etwas zu essen, ehe er sich an seine Wache machte.
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Herius hingegen begab sich in sein Zelt, er wollte schlafen und konnte es nicht... mal wieder.
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Seine Wache verlief ruhig, eiskalt aber ruhig und als sie zu Ende war, weckte er seine Ablösung und legte sich neben das Feuer zum schlafen, tief in seinen Pelz eingemummelt.
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Er lag wach, seine Gedanken umkreisten ein und das Selbe Thema und immer wieder rief er seine Vergangenheit ins Gedächtnis zurück. Nie hatte er mehr tun müssen als Schild und Gladus hoch zu halten, nie wurde ihm soviel ab verlangt. Sie wollten, das er in die Politik ging... gerade er. "Nein!" Aber er konnte sich nicht wehren, er war ein Kämpfer ein Krieger, der immer versuchte für seine für ihre Sache zu kämpfen und der seine Kinder, so er nochmal soweit kam in Frieden und Sicherheit, in Wohlstand und Hoffnung wissen wollte.. er mußte also, oder er bliebe ewig das was er war. "Nein! Für die Familie!" er wachte auf, oder war es es schon? Mit einem Murren drehte er sich und versuchte die Nacht zum Schlafe zu nutzen.
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Er wachte früh auf und streckte sich leicht. Dem Arm bekam die Kälte nicht, aber das würde sich im Laufe des Tages geben, wenn er sich wieder bewegte und warm war. Er stand auf und sah sich um. Die meisten schliefen noch. So ging er ein paar Schritte und entfernte sich ein kleines Stück vom Lager, ehe er dort die Stille dieses kalten Wintermorgens genoss und an zu Hause dachte.
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Mit einem Schnaufen erhob er sich... noch einmal die Macht spüren.
"Legionäre aufgestanden!"
Dann begab er sich zu den Pferden, auch sie schienen bereit...
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Sofort waren alle auf den Beinen und die Routine des Morgens unterwegs legte los. Binnen Minuten waren alle bereit und das Lager soweit, dass sie jederzeit in kürzester Zeit aufbrechen konnten.
Er sah zum Tribun, der heute morgen ein wenig mürrisch wirkte.
"Salve Tribun," sagte er, als er bei ihm ankam. "Die Männer sind bereit." -
"Na dann Aufsitzen!"
Wieder im Sattel fühlte er sich seiner neuen Heimat näher als je zuvor.
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Die Männer waren schnell im Sattel und so ritten sie weiter Richtung moguntiacum. Nach einer Weile schloss Flavius wieder vollends auf.
"Was meint Ihr, wie lange noch?" -
"Nicht mehr zu lang." Er konnte seine Glut spüren und hoffte, das es in seinem eben auch mal jemanden gab, dem er so nach jagte, dann sprach er: " Seht dort, in gut zwei Stunden werden wir also da sein."
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"Schön," sagte er leise und ein Lächeln war kurz zu sehen.
"Wisst Ihr, dass ich jemanden sehen werde, den ich seit 11 Jahren für tod hielt." Er merkte erst, dass er es erzählt hatte, als es schon draussen war. -
Herius hatte die restliche Zeit des Ritts kein Wort gesagt und doch freute auch er sich auf die Stadt. Er würde die Taverna wieder besuchen können, sich waschen in den Thermen und endlich zu einigen Berichten kommen. Auch seine Ausbildung müßte er wieder aufnehmen und ja um seine Familie wollte er sich kümmern. Auch wenn er sich da wenig Hoffnung machte.
Die Wälder, Straßen und Bachläufe wurden langsam wieder bekannter, die Stadt tauchte in dichte Wolken gehüllt auf und das Castellum lag friedlich auf dem Hügel. Endlich daheim, dachte er und verringerte das Troßtempo... nochmal kurz geniesen.
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Sein Gesicht hellte sich auf, als sie in heimatliche Gefilde kamen. Nach einer Weile lag das Castellum vor ihnen.
"Mh, das letzte Mal, das ich mich über diesen Anblick gefreut habe war nach dem Feldzug. Es tut gut nach Hause zu kommen," sagte er leise, so, dass der Tribun es hören oder überhören konnte. Wie es ihm beliebte. -
Mit Würde und aufrecht in der Haltung ritten sie in den Innenhof ein. Neugierige starten auf den Wagen, denn vielen war bewußt, das die Männer ohne eben solchen aufgebrochen waren.
"Legionäre absitzen und in Formation aufreihen!" schallte es.
Dann schwang sich auch Herius vom Pferd und baute sich vor den Männern auf.
"Soldaten, willkommen zurück in der Zivilisation." er lächelte verschmitzt und fügte dann an...
"Wie ihr wißt gibt es auch hier nötige Arbeiten, also Centurio teile die Männer ein. Die Gefangenen nehme ich mit mir. Zwei Legionäre pro Mann kommen zur Bewachung mit."Dann scheute Flavius los und Herius blieb es nicht verborgen, das er noch heute Tote sehen wöllte.
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