Kapitel I.5 - Feuer !

  • Es war Nacht. Eine wolkenverhangene fast mondlose Nacht.
    Der Schlupfwinkel war geräumt.
    Es war nicht einfach gewesen das ganze Zeug schnell und unaufällig wegzuschaffen.
    Miror hoffte und glaubte zuversichtlich, das es ihnen gelungen war.


    Barnabas trat aus der Insula und nickte Miror zu und deutete nach oben.


    Miror nickte.
    Die dummen Kerle, die ihnen in den letzten Nächten geholfen hatten, waren auf einen letzten Gang nach ganz oben.
    Und überlegten sicherlich schon wo sie ihren Lohn versaufen und verhuren konnten.
    Die letzte Sachen sollten sie noch holen.


    Das Problem war nur ... die dummen Ochsen könnten plaudern.
    Dumm und versoffen wie sie waren.
    Schade um die Dinge die noch ganz oben lagerten.


    Aber Opfer mussten gebracht werden.


    Brnabas leerte einige Krüge um und eine ölige Flüssigkeit ergoss sich im Erdgeschoss der Insula.


    Einige Funken sprühten, als der Feuerstein den Zunder traf.
    Flammen loderten auf.
    Erst klein, dann immer stärker.


    Barnabas kam herausgerannt auf Miror zu.
    Die beiden zogen sich etwas in den Schatten einer Seitenstrasse zurück.


    Langsam war aus den geschlossene Läden der Insula ein roter Schein zu erkennen.


    Nur wenige AUgenblicke später leckten die ersten Flammen heraus.


    Jetzt konnte es nur noch Sekunden dauern, bis der gefürchtetste aller Rufe durch die engen Häuserschluchten der Suburba hallen würde.


    Barnabas und Miror verschwanden in der Nacht.



    Dann hallte es laut und angstvoll in der Suburba :



    "FEUER ! FEUER !!! FEUER !!!"

  • Ein Patrouille der Vigiles, welche gerade durch die Straßen der Suburba streifte wurde rasch auf das Feuer aufmerksam. Laute Angstschreie gellten durch die Nacht, welche von den Flammen erhellt wurde.


    Die Patrouille, ein Optio und 8 Vigiles eilten sofort in Richtung des Feuers. Als sie dort ankamen stand eine Insula bereits hellerlicht in Flammen und das Feuer drohte auf andere, in der Nähe befindliche Häuser überzugreifen.


    Der Optio sah, das er mit seinen Leuten dem Feuer nicht allein beikommen konnte. Deshalb befahl er einem seiner Milites schnellstmöglich zur Kaserne seiner Einheit zu eilen und mit Verstärkung wieder zu kommen.


    "Sag dem wachhabenden Offizier, er muß eine mindestens eine ganze Centurie in Marsch setzen, damit uns hier nicht die halbe Suburba abfackelt. Und wir brauchen unsere Technik. Siphones. Dazu Karren mit reichlich Wasservorräten. Das Wasser aus den Brunnen hier wird nicht ausreichen. Und jetzt ab. Spute dich!"


    Der Miles salutierte kurz, drehte sich um und eilte wie von der Tarantel gestochen los. Er wußte genau, ab jetzt zählt jede Sekunde.


    Unterdessen begannen der Optio und seine Männer mit ihren vorhanden unzureichenden Mitteln- hamae, Äxte, und centones - mit den Löscharbeiten.


    Das geschah kurz darauf im nächstgelegenen Castra der Vigiles.

  • Der Weckruf erschallte.


    FEUER !


    Es schien zu brennen und in der Kaserne der Vigiles, die für die Suburba zuständig war, sprangen die bereits schlafenden Milites aus ihren Betten und versammelten sich auf dem Kasernenhof.


    Dort informierte sie der wachhabende Offizier über den Brand in der Suburba und teilte gemäß dem Befehl seines Tribunus eine Centurie der Cohorte zur Brandbekämpfung ein.


    Daraufhin übernahm deren Centurio das Kommando und wies seine Männer ein."Es brennt ein paar Straßen weiter. Wir müssen schnell handeln. Schnappt euch eure Aurüstung. Wir brauchen Eimer, Spritzen und Decken. Dazu einige Karren mit Wasservorräten. Ich hörte, es sei eine Insula. Könnte größer werden.. LOS ! "


    Die Centurie der Vigiles eilte kurz darauf direkt aus der Kaserne in Richtung des Feuerscheins, welcher sich über der Suburba auftürmte ...

  • Nachdem wir vom Feuer gehört hatten rannte Alexander mit den Männern so schnell wie es ging durch die engen Straßen Rom´s mit der gesamten schweren Ausrüstung.
    Äxte, Seile, Leitern, Decken und der Siphones.


    Am Brand angekommen warteten die Vigiles auf ihre Befehle...

  • Die vor Ort befindliche Patrouillie der Vigiles hatte, als die Verstärkung mit dem Nachschub an Ausrüstung ankamen, inzwischen einige eindämmende Maßnahmen getroffen.


    Einige holten Wasser vom nächsten Brunnen, füllten die ersten Spritzen.


    Das Feuer war bereits zu weit fortgeschritten, um das Haus noch zu betreten ---



    Der Centurio sprach:
    "Optio ! Darf ich kurz unterbrechen ... ? Wir sind jetzt genug Leute vor Ort mit der entsprechenden Ausrüstung --- Zunächst suchen wir nach Verletzten im Haus... Freiwillige? Drei oder vier Männer sollten es sein..."


    Sabellius erklärte sich als erster bereit...

  • Noch während sich der Centurio suchend nach Freiwilligen für das Himmelfahrtskommando umblickte, drangen aus dem Obergeschoß des Hauses laute Entsetzensschreie.


    "Hiilfeee..., Feuer..., Rettet uns..."


    Es waren mehrere Menschen, die dort oben um ihr Leben schrien.


    Als die Vigiles dies hörten, hatten sich im Handumdrehen 4 Freiwillige gefunden. Nach Sabellius riefen"Lupus...", "Alexander..." und "Dictus" ihren Namen in die Runde.


    Der Centurio schaute die vier kurz prüfend an, nickte ihnen zu und sagte: "Männer, legt eure Schutzausrüstung an, haut die Klamotten nochmal ordentlich voll Wasser und dann rein mit euch. Und wenn nichts zu machen ist, raus mit euch aus dem Haus. Ich will euch lebend wiedersehen."


    Der Centurio gab seiner Stimme einen aufmunternden Klang. In Wahrheit war er nicht überzeugt davon, alle vier wirklich lebend wieder lebend zu sehen. Aber die Freiwilligen wußten genauso um das Risiko, wie er selbst. Dies ehrte ihre Opferbereitschaft um so mehr. Der Centurio wußte, das der Heldenmut der meisten Milites der Vigiles denen von Legionären an der Front um nichts nachstand.


    Rasch hatten die Freiwilligen sich in ihre feuerhemmenden, alaungetränkten Schutzmäntel angelegt, sich die wassergetränkten centones und ihre Äxte geschnappt und waren in das lichterloh brennende Haus gestürmt.


    Unterdessen waren die Löscharbeiten zügig vorangegangen. Die Milites hatten ihre Siphones auf das Haus gericht. An jeder Spritze pumpten vier bis sechs Vigiles angestrengt, während andere die erforderlichen Wasservorräte heranschleppten. Eine Spritze war direkt auf den Hauseingang ausgerichtet gewesen und sprühte vor den todesmutigen Freiwilligen noch rasch einen starken Wasserstrahl, so das diese nicht sogleich von den Flammen empfangen wurden und ins Haus vordringen konnten...

  • Die Flammen der brennenden Insula hatten bereits auf die Nachbarhäuser rechts und links daneben begonnen überzugreifen. Daher konzentrierten sich die Vigiles mit ihren Siphones zunächst darauf, eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern.


    Andere versuchten die inzwischen auch im Obergeschoß lodernden Flammen zu löschen.


    In einem der Fenster des Obergeschosses erschien plötzlich ein angstverzerrtes Gesicht. Dann kletterte der ganze dazugehörige Mann in das Fenster. Hinter ihm sah man bereits Flammen züngeln.


    Auch auf einen solchen Fall waren die Vigiles vorbereitet. Rasch hatten einige Milites eine große Decke auseinander gefaltet, straff gespannt und waren damit unter das Fenster getreten.


    Oben schrie und wimmerte der Mann vor Entsetzen. Dann stieß er sich vom Fensterrahmen plötzlich voll Panik und blind vor Angst ab und sprang unkontrolliert ins Leere. Die Vigiles versuchten mit dem Sprungtuch noch zu der Stelle zu kommen, wo der Mann hinsprang. Allein es gelang ihnen nicht vollends. Der Mann traf mit einem Bein das Sprungtuch, das andere trat ins Leere. Er kippte nach außerhalb des Sprungtuchs weg und schlug mit seinem Kopf mit voller Wucht auf das Straßenpflaster auf. Es gab einen lauten Knacks, als die Schädeldecke zerbarst, und sofort verteilten sich Blut und gräulich-weiße Gehirnmasse auf dem Straßenpflaster.


    Die jüngeren Vigiles waren entsetzt, während die Älteren unter ihnen dergleichen bereits erlebt hatten. Trotz des Mißerfolges ihres ersten Rettungsversuches standen die Vigiles weiter mit ihrem Sprungtuch bereit, denn im Obergeschoß befanden sich noch weitere Menschen.

  • Von all dem nichts mitbekommen hatten die Freiwilligen, welche bereits ins Haus gestürmt waren.


    Schnell wurde klar, wie heiß Feuer sein kann ... "Alaungetränkten Schutzmäntel *hust* ... wehe der Optio hält sein Wort nicht!", schrie einer. Wohl um seine Angst hinter ein paar lockeren Worten zu verstecken.


    Angst hatte jeder - so waren die vier Männer vollends konzentriert. Sabellius ging voran, sah die Treppe ... "Die Schreie kommen von oben. Los!" ...


    Dann brach ein Teil der Einrichtung aus dem Obergeschoß, fiel meteritef in Richtung des mutigen Vigilus ... "Achtung!", schrie Alexander und zog ihm an der Rüstung zurück in Sicherheit -- vor ihnen knallte das brennende Teil auf den Boden ... eine Warnung des Teufels, welcher dieses Feuer iniziierte.


    Und dann gingen sie doch hoch. Vorsichtig, geläutert. Langsam, Schritt für Schritt. Alle vier setzten sich größten Gefahren aus ... Nur die wassergetränkten Ausrüstungen hielten ihre Versprechen - ohne diese wäre man hier verloren und den Flammen binnen Sekunden zum Opfer gefallen.


    Oben angekommen sahen sie Leute aus dem Fenster springen, ... der Raum war vom Feuer abgeschlossen. Die Männer, kurz durchhustend nach Luft schnappend, orientierten sich vorerst. Ein kleines Kind war in den Armen der vermeindlichen Mutter ... den Schrecken in den Augen ---


    Es war laut, das Kind schrie, das Feuer knackte im Holz. Das gesammte Gebäude war in Bewegung.


    Einer der Vigilus nahm schnell das Kind an sich, zog eine noch feuchte Decke aus seiner Rüstung, wickelte diese um es - wie einer Eingebung folgend, rannte er - das Kind an sich drückend um es vor den Flammen zu schützen - die Stufen hinab ... den Ausgang als Ziel. Da angekommen spritzte schon das Wasser der Helfer von Außen ... die Rettung des Kleinen nahte.


    Oben waren nun noch drei. Die Mutter schaute diese an, keiner wußte wohin noch. Nun schaute man aus dem Fenster ... unten standen einige Vigilus mit einer Spanndecke ... daneben ein Mann, wohl tot.


    Die Rauchschwaden suchten ebenfalls die Freiheit gen Himmel.


    Inzwischen waren bereits einige Schaulustige in die Straße gekommen.


    Sollte die Mutter springen ?


    Alexander meinte : "Los, Du mußt springen. Dein Kind wartet auf Dich."


    In der Ewigkeit ? Oder doch nur auf der Straße da unten ?


    Die Mutter sprang, traf das Tuch ... sie schien es geschafft zu haben ... !


    Die drei Feuerwehrleute suchten noch ein wenig im Haus, es war sehr heiß. Als sie die Treppe knistern hörten, suchten sie ebenfalls den Weg ins Freie ...


    Stürzten aus dem Haus, sofort überschüttet von Wasser aus der Siphones. Einige Helfer kamen mit Decken, um kleine Brände an der Ausrüstung abzulöschen.


    Sie hatten es geschafft ... doch was war mit den beiden Geretteten ?

  • Kurz nach dem ersten Mann, dessen Rettungsversuch leider mißglückte, erschien ein zweiter Mann im Fenster. Seine Kleidung stand bereits in Flammen. Kurz entschlossen sprang er mit einem lauten Schrei aus dem Fenster und versuchte dabei, das von den Vigiles unten auf der Straße wieder gespannte Sprungtuch zu treffen.


    Er hatte mehr Glück oder vielleicht auch besser gezielt und landete am Rande des Sprungtuches, welches seinen Sturz bremste.


    Sofort zerrten ihn zwei andere Vigiles vom Sprungtuch herunter und erstickten das Feuer an seiner Kleidung und seinen Haaren mit Decken. Dann brachten sie ihn zur Seite, wo bereits ein Arzt bereit stand um sich um ihn zu kümmern.


    Die Vigiles mit dem Sprungtuch hatten sich zwischenzeitlich wieder auf weiter Menschen, die sich durch einen Sprung retten wollten, vorbereitet.


    Aus dem Fenster im Obergeschoß schauten kurz einige der Vigiles-Freiwilligen aus dem Fenster. Ihre Kameraden unten waren erleichtert, sie lebend zu sehen. Dann sah man, wie sie einer Frau auf das Fensterbrett halfen. Diese sprang nach einigem Zögern ins Leere. Sie landete genau in der Mitte des Sprungtuches und wurde ebenfalls rasch zur Seite gebracht.

  • Nachdem alle - oder fast alle - Beteiligten mehr oder weniger gnimpflich davon gekommen waren, konzentrierten sich die anderen Vigiles weriter auf die Bekämpfung der Flammen ansich.


    "Herr Optio, dies war kein natürlicher Brand. Es roch besonders im unteren Hausteil stark nach Brennstoff. Vielleicht hat hier jemand nachgeholfen?!", so Sabellius nach seiner Rettungstat.


    "Erstmal wart ihr großartig. Eure Kameraden machen jetzt den Rest, wie ich sehe. Brennstoff ? Wir werden das nochmal untersuchen, doch wenn das stimmen sollte -- warum ? Vernehmen wir die Überlebenden dirket nach einer Prüfung derer Gesundheit...!", antwortete der Befehlshaber.


    Sabellius nickte kurz, klopfte dem Anwesenden Alexander und den anderen beiden Rettern nochmals auf die Schulter. Dann wuschen sie kurz ihr Gesicht ... sie konnten ja kaum noch was sehen vor Ruß auf der Haut.


    Die Verletzten wurden gerade versorgt ... Die Mutter weinte, der beim Sprung Verunglückte muss wohl ein enger Vertrauter gewesen sein. Das Kind schrie, es ging aber allen den Umständen entsprechend -


    Doch wer war der oder die Täter --- und : Warum gerade das Haus dieser wohlhabenden Familie ? Eine stattliche Insula findet immerhin ihr Ende in diesem schrecklichen Brand.

  • Inzwischen war der Tribun der für die Suburba zuständigen Cohorte der Vigiles am Brandort eingetroffen, um die Löscharbeiten persönlich zu inspizieren.


    Der Centurio erstattete ihm Meldung.


    "Tribun, die Insula selbst ist nicht mehr zu retten. Wir konnten bisher aber das Übergreifen des Feuers auf die angrenzenden Häuser verhindern. Meine Leute sind eingewiesen, das dies oberste Priorität hat. Da wir keinen starken Wind haben wird uns eine Verhinderung der Ausbreitung des Brandes vermutlich auch gelingen.


    Im Gebäude selbst befinden sich keine lebenden Personen mehr. Wir konnten 3 Menschen retten. Einen Mann, der allerdings dem Tode nahe ist, eine Frau und ein Kind. Ich hörte gerade die Vermutung eines meiner Männer, der als einer von 4 Freiwillige im Haus war um Menschen zu retten, das es sich um Brandstiftung handeln könnte. Wir sollten der Sache nachgehen. Willst du dir die Geretteten anschauen?"


    "Ja" antwortete der Tribun. "Vielleicht können uns der Mann oder die Frau etwas dazu sagen, ob tatsächlich Brandstiftung vorliegt."


    Dann laß uns zuerst zu dem Mann gehen." sagte der Centurio. "Ich glaube kaum, das er es noch lange machen wird."



    Beide schritten zu dem Schwerverletzten, welcher am Straßenrand auf einer Decke lag und von einem Arzt der Vigiles behandelt wurde. Ein Optio der Vigiles kniete neben dem Brandopfer.


    Der Arzt schaute sorgenvoll und es war für den Tribun auf den ersten Blick erkennbar, das der Mann nicht mehr lange zu leben hatte. Schwere Verbrennungen am ganzen Körper und im Gesicht, selbst das Haar war verbannt.


    Der Optio schaute hoch, sah den Tribunen, sprang auf und grüßte militärisch.


    "Der Mann versucht uns etwas zu sagen, aber das Sprechen fällt ihm schwer. Hört am besten selbst."


    Der Tribun und der Optio gingen gemeinsam neben dem mit dem Tode ringenden in die Hocke.


    Beide hörten ihn jetzt flüstern: "Miror... das Schwein... hat uns verraten... Miror... Feuer..." Nach einer kurzen Pause, in welcher er krampfhaft röchelte, nochmals "Miror.... Diesmal war der Name klar zu verstehen.


    Nach diesen Worten sank sein Kopf zur Seite. Der Mann war tot.


    Der Tribun hatte aufmerksam zugehört. Bei dem Namen Miror war er zusammengezuckt. Er erinnerte sich an eine Stabsbesprechung beim Kommandeur der Vigiles, wo dieser Name fiel.


    Der Tribun stand auf und ging zu den Unteroffizieren seines Stabes, die ihn hierher begleitet hatten. Er ließ sich eine Schreibtafel und einen Stylus geben. Gewandt schrieb er eine kurze Nachricht auf das Wachstäfelchen, welches er sodann versiegelte und an den Kommandeur der Vigiles adressierte. Einem Unteroffizier gab er den Befehl, dieses Schreiben auf dem schnellsten Wege zum Amtssitz des Praefectus Vigilum zu bringen und es dort dem Kommandeur der Vigiles persönlich zu übergeben.


    Der Mann machte sich sofort auf den Weg.

  • Nachdem einige wichtige Führungspersonen den Tatort besucht hatten, machten sich die Vigiles noch an die restlichen Aufgaben...


    Sicherstellen der Brandgegenstände, Beräumung der Straße, Säuberung der selbigen, Beweisführung, restliche Flammantötung der kleinen Restfeuerchen im Haus, Zusammenräumen der Gerätschaften, ...


    Und es wurde langsam wieder kalt, jetzt wo das wärmende Feuer aus war.


    Doch zum Lachen war es niemanden zumute. Gerdae starb ein Mann, andere Teile der Familie werden für ewig unter dieser Greultat leiden ...


    Wer war dies nur --- "Hast du was gehört ?", "Wer hat die Hütte angefackelt?", "Wen die den kriegen, gibt es Ärger!", föüsterte es aus den Reihen der Brandbeschützer.


    "Herr Optio. Ich würde noch ein paar Leute hier lassen, zur Tatorträumung. Der Rest wäre bereit die Geräte zurück in die Kaserne zu schaffen. Es ist spät Nachts und die Männer sind müde. Weißt Du geehrter Optio wer hier seine Finger im Spiel hatte ?", fragte Sabellius beim Optio an.


    ... und erwartete wie alle anderen Vigiles Befehle ...

  • Der Tribun der Cohors II erhielt die Befehle des Kommandeurs der Vigiles noch am Tatort. Sofort machte er sich an die Umsetzung.


    "Diese Frau, sie muß sofort in Sicheheirt gebracht werden, in die Kaserne unserer Kohorte." befahl er dem Centurio. "Du bist mir persönlich für ihre Sicherheit verantwortlich. Suche zuverlässige Männer in ausreichender Anzahl aus, die sie - und natürlich ihr Kind - dorthin bringen. Auch dort muß sie ständig bewacht werden. Ihr darf unter keinen Umständen etwas geschehen.


    Weiterhin bist Du dafür verantwortlich, das die Überreste des Gebäudes, sobald das Feuer erloschen ist, gründlichst durchasucht werden. Und wenn ihr die Asche sieben müßt, wir brauchen jeden noch so kleinsten Hinweis auf die Brandursache und alles was uns Aufschluß über den oder die Täter und deren Motive geben kann. Habe ich mich klar ausgedrückt?"


    Der Centurio nickte nur und machte sich an die Ausführung der soeben erhaltenen Befehle...

  • Zielstrebig lief der Centurio auf einige Männer zu, die gerade die Ausrüstung wieder zusammenpackten :


    "Hey, seid ihr müde?" --- Nachdem die Männer noch recht frisch erschienen gab er ihnen ein paar wenige Anweisungen ---


    "Die Frau muss mit dem Kind heile in der Kaserne ankommen. Ihr seid ...*2,4,6,8* ... seid zu acht. Überfälle, Flucht oder sonstiges solltet ihr nicht befürchten - doch auch nicht ausschließen - wer weiß was hier vorgeht und wer hier Interesse hat, den Besitzern des Hauses an den Kragen zu gehen. Beschützt sie, als wäre es euer Leben ! Ich begleite euch natürlich. Warte noch kurz. Ich hole die Frau und das Kind."


    Als das Kind schrecklich aussah, die Frau ebenso am Boden zerstört, kam der Centurio zu ihnen.


    "Männer, ist alles ok mit den beiden ? Ich meine medizinisch ? Ich muss beide mitnehmen, sie kommen in die warme und sichere Kaserne."


    "NEEEEEIN, ich will nicht --- ich komme nicht mit zu euch in die Kaserne. Was willst Du überhaupt von mir?", schrie die Mutter.


    "Immer ruhig. Wir werden ein paar Fragen stellen, Dein Haus ist gerade abgefackelt - oder hast Du das verpasst ?! Nimm Dein Kind, es geht um euer Wohl!", antwortete der Centurio.


    Der Centurio brachte die beiden zu den acht Männern. Er wies diese weiter an noch kurz zu warten und beide streng zu bewachen.


    Dann ging er weiter zu den fünf Männern, welche vorhin bereits im Haus waren, als es brante.


    "Sabellius, richtig ? Los, nimm dir zwei, drei Leute, such in der nassen Hütte nach Brauchbarem. Du könntest Dir n gutes Lob beim Chef einheimsen. Du hattest ja vorhin gemeint, es rieche nach Öl. Jetzt will ich was zum Anfassen - wie brauchen Beweise für Brandlegung. Okay?", so der hitzige Centurio.


    "Ich werde etwas finden. Ich bin mir nicht sicher, aber die Überlebenden reagierten auch ziemlich komisch und das Haus ist professionell bis auf die Grundmauern abgebrannt. Ich werde etwas finden.", so brave der Vigiles.


    Der Centurio nickte, drehte sich um und sein Gewand kehrte sich seinen Begelitern zu, welche dann sogleich in der Dunkelheit der Stadt verschwanden ...


    Der beauftragte Vigilus nahm sich in Folge des Auftrages seines Vorgesetzten ein paar Männer, welche sich gerade die Gesichter abgespült hatten, um wieder in die schwarze Hölle zu gehen.


    "Hach. Freunde --- wir suchen nach Beweisen für den Brand. Es muss Brandstiftung gewesen sein. Also ölbehaftete Teile, offensichtlich zerstörte Sachen oder Gegenstände ... ja, es ist schwer, die Bude ist komplett ausgebrand ... ihr wißt doch - Auftrag vom Chef, wir sind die armen Schweine, die ran müssen.", sagte Sabellius zu seinen Kameraden.


    Und ab ging es ... Nochmal ins Haus ... da gogelte es noch, da brannte noch ein kleines Stück Holz, da schmolz ein undefinierbares etwas dahin ...


    Die Männer suchten, Wühlten, zerstörten ihre Handschuhe und beschmutzten ihre Gesichter erneut. Doch es halt nichts, ein paar Beweisstücke mussten her.


    "Sabeeeellius!", rief Alexander - "Sieh dir das an. Ich glaube nicht, dass dieses Stück der Hausmutter gehört hat?!"


    Eine Schwerthalterung mit Schwert lag auf dem Boden, etwas versteckt. Ob dies jemand verloren hatte ? Das Schwert gehörte sicher einem Krieger oder Dieb.


    "Aha, ein Behältnis ist daran befestigt. Kluge gemacht, es ist durch den Brand nur außen beschädigt worden., so Sabellius.


    Es war eine Gürtelbefestigung mit Raum für etwas Alkohol oder etwas zum Schreiben ... zumidnest luftdicht und brandgeschützt.


    "Wir bekommen es nicht auf ... oder ? Nein, wir bringen es dem Optio." --------


    Als die Vigiles damit zufrieden waren - immerhin ein nicht alltäglicher Fund in einem Haushalt mit Kind - gingen sie wieder raus ... den Fund sicher eingetütet und behütet ...

  • Parcus sah überrascht auf, als er vom Centorio angsprochen wurde. Er und ein paar Kameraden aus der Cohors II waren gerade dabei ihre Kleidung und Ausrüstung wieder zu verstauen.
    Als er hörte was für ein Auftrag ihn erwartete legte er gleich wieder einen Teil seiner Ausrüstung an.
    Er dachte zurück, heute abend erst hatte er seine Grundausbildung beendet und in der Nacht wurde er schon zu einem Feuer gerufen.


    Er war ein Vigilus der in der langen Kette stand um Wasser herbeizuschaffen, und er war überrascht, einige römisch Bürger zu sehen, die sich ebenfalls aufopferungsvoll in die Schlange stellten, um zu helfen.
    Aber die anderen Vigilii die schon etwas länger dabei waren schien das nicht zu überraschen und gerade erst hatte ihm einer der Kameraden, mit denen er dort stand erzählt das es ganz normal wäre, schließlich ging es ja auch um ihre Häuser die es zu retten galt.


    Er stellte sich nun also abwartend hin, bis der Centurio mit der Frau, der noch die Spuren von Tränen an der Wange hafteten, zu ihnen kam.
    So Männer, Aufstellung einnehmen und dann marsch zur Castra!
    befahl der Centurio und sofort bildeten sie einen menschlichen Käfig um die Frau, jeweils 3 Männer an der Seite, einer im Rücken der Frau, sowie einer der dem Trupp in wenigen Fuß abstand folgte, aber das Umfeld genau im Blick hatte.
    Vorneweg der Centurio.
    Parcus stand direkt links von der Frau.
    So marschierten sie also, im Gleichschritt und sich immer aufmerksam umsehend in Richtung der Castra.


    Parcus wunderte sich dass es so ruhig war, er hatte bisher immer gehört, dass es in Rom vor Vebrechern nur so wimmelte. Dennoch sah er sich aufmerksam um, als plötzlich.... *klirr* kein Spann von Parcus entfernt krachte eine Ziegel auf den Boden und zersprang in tausend Scherben.
    Davon hatte er ebenfalls gehört, die Häuser waren viel zu hoch gebaut, aber das störte keinen....
    er fing sich relativ schnell wieder, vorallendingen da es von den anderen keinen zu stören schien und er so wieder weiter nach vorne geschoben wurde.
    Das einzige was ihn danach noch verunsicherte war, das er kurz nach dem Fall des Ziegels ein Geräusch hörte, das wie das Zuschlagen von Fensterläden klang.......
    Er erwähnte jedoch nichs, da er befürchtete die anderen würden ihn schon am ersten Tag für Paranoid halten...deshalb setzte die Gruppe ihren Weg unbeirrt fort.

  • Alle restlichen Männer am gelöschten Feuerherd räumten nun alles zusammen.


    Nachdem der Schauplatz wieder relativ sauber aussah, ging es zurück in die Kaserne ...


    "Los Leute, geht sicher, dass ihr alle Sachen habt --- wir gehen zurück in die Kaserne --- hier gibt es nichts mehr zu tun ..."


    Die Viigiles sollten am nächsten Tage nochmal vorbeischauen ... Sehen, wie das Haus bei Tageslicht aussah.


    Einsturzgefahr machte es außerdem notwendig, das Gelände großflächig abzusperren ... nichts wäre schlimmer als weitere Opfer durch herabstürzende Hausteile ---


    Die Ermittlungen wegen Brandstiftung gingen die erschöpften Männer nichts an --- zumindest noch nicht.


    Alle sehnten ihr Bett herbei, es war eine harte Nacht.

  • Der Trbun der zuständigen Cohors II Vigilum Numerius Ocilius Cantaber hatte vor seinem Aufbruch vom Brandort zurück in die Kaserne noch einige weitere Befehle gegeben. Er ließ das Gelände um das niedergebrannte Haus absperren. Damit niemand Unbefugtes das Haus betreten konnte und auch um ein eventuelles erneutes Aufflackern des Brandes rasch im Keim ersticken zu können, ließ er 20 Männer der eingesetzten Centurie unter dem Befehl eines Optios am Tatort zurück. Hauptzweck dieser von Cantaber getroffenen Maßnahme war allerdings, das niemand eventuell noch vorhandene Beweisstück für die Brandstiftung und deren Täter entwenden konnte.


    Bei Tagesanbruch würden diese Männer durch ein anderes Kontingent der Cohors II abgelöst werden und gleichzeitig würde ein speziell für solche Einsätze ausgebildetes Suchkommando die Trümmer des abgebrannten Gebäudes nochmals bei Tageslicht gründlichst in Augenschein nehmen und durchforsten. Wenn es etwas zu finden gab, dann würden es diese Männer finden. Soviel stand fest.


    Ebenfalls würden die Bewohner der umliegenden Häuser befragt werden, ob sie Zeugenaussagen zur Brandstiftung treffen könnten. Über den Erfolg dieser letzteren Maßnahme gab sich Cantaber allerdings keinerlei Illusionen hin. In der Suburba herrschte das Gesetz des Schweigens und seine Männer würden auf eine Wand der Ablehnung und des Schweigens treffen. Er glaubte kaum, das jemand zugab etwas gesehen zu haben, aber man mußte es trotzdem versuchen.


    Allerdings wußte Cantaber die aus dem Haus gerettete Frau inzwischen in Sicherheit im Castrum der Cohors II und von ihrer Aussage versprach er sich einiges. Vielleicht würde sie die Vigiles auf die Spur von Miror führen. Oder der Inhalt dieses an einem metallenen Gürtel gefundenen Behältnisses, welches man in der Kaserne öffnen würde.


    Der Tribun befahl alle bisher im Haus gefundenen Gegenstände mitzuführen und machte sich mit seinen Männern dann auf dem Rückweg zum Stadort seiner Kaserne auf dem Esquilinum.


    Das Kommando zur Überwachung des Brandortes blieb zurück.


    Sim-Off:

    Alexander, Sabellius. Wenn einer will, kann er als Angehöriger dieses Wachkommandos weiterposten.

  • Cantaber selbst war verschwunden, also ließ das Kommando die Aufsicht etwas schleifen ...


    "Hey Männer. Habt ihr Lust auf einen Umtrunk ? Ich kenne hier einen Bekannten in der Nähe,i ich könnte ein wenig Wein besorgen. Wir waren nun schon so lange hier, es passiert eh nix mehr?!"


    Der Redner schaute fragned in die Runde des Einsatzkommandos ---


    "Jawoll, ich wäre dabei !", schallte es durch die verlassenen Gassen ...


    Bis Tagesanbruch waren es noch einige Stunden ... also holten einige Kameraden Wein zur Unterhaltung und Wärmung in der öden Nacht.


    Nach einer Weile tranken die Männer und schwätzen, lachten und lenkten sich gegenseitig vom Tatort ab ...


    Und so passierte es : Eine dunkle Gestalt konnte unbemerkt in das abgebrannte Haus eindringen, vorbei an der wenig wachsamen Einheit der Vigilus.


    Doch was wollte der Unbekannte ? Ein abgebranntes Haus. Welche Absichten sollte jemand haben ... --- wenn er nichts damit zu tun hatte ...


    "Hey Leute, ich hab da was gehört!" --- "Ach, trink lieber mit - Spielverderber." --- *Lachen* --- "Ach los, konzentriert euch --- unsere Aufgabe ..." --- "Wir haben die Hütte gerade gelöscht --- jetzt wollen wir etwas Ruhe von em Scheiss." --- "Ich schau nach ... Du, Marcus --- kommst Du mal schnell mit?" --- "Jetzt hat er auch noch Angst ..." --- "Leute --- lasst ihn in Ruhe. Komm Kamerad --- ich komm mit, was immer du auch hören magst."


    Als die beiden das Haus betraten, hörten sie Geräusche von oben. Sie setzten ihre Schutzhelme auf ... gingen langsam die Treppen hoch --- und da war er :


    "HALT ! WER BIST DU ? STEH AUF !", schrie der Vigilus.


    Der Fremde stand auf, nahm die Hände von dem Unrat, der auf dem Boden lag ... alles war so angegogelt.


    "Was willst du hier, Fremder?"


    --- Der Unbekannte schaute die Männer mit einem leichten Lächeln an ... "Ich bin ein Obdachloser. Ich suche nach Brauchbarem."


    Der Vigilus antwortete : "Verschwinde. Hier ist es gefährlich. Geh also nach Hause ... *lachend*"


    Der Fremde rannte los, verschwand an den verwunderten Trinkenden an der Straße vorbei in die Nacht ...


    "Was wollte er hier ---- egal. Warten wir auf den Tag."

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