• So war das also. Nun, für die Zeit bis zur Geburt würde er hinwegsehen, da diese wohl schon bald anstehen sollte, wie er deutete.


    "Gleich zwei Discipulae? Nun, sie werden es hier nicht leicht haben, unter so viel Unterrepräsentanz und Ungläubigen, doch ich bin sicher, dass du sie auf den Weg zu ihrem Dienst begleitest."


    Er nahm den Becher entgegen und nahm einen Schluck. Sofort bemerkte er, dass es sich um unverdünnten Wein handeln musste, nahm sich vor nicht allzu viel zu trinken.

  • Valeria zuckte mit den Schultern.
    "Ich war selbst verblüfft. Aber ich freue mich zugleich, dass man mir vertraut und die Ausbildung der beiden in meine Hand legt. Es dürften Verwandte von Arria sein. Beide entstammen der Gens Petronia", sagte sie und trank einen Schluck Wasser.
    "Ahja - sobald ich nicht mehr verhindert bin, würde ich gern durch die Provinz reisen und eine Bestandsaufnahme der Tempel machen. Hast du Lust, mich zu begleiten?" fragte sie.

  • Arrias Verwandte? Iulianus fragte sich, warum sie dem schönen Hispania entfliehen wollten, doch vielleicht waren sie auch hier ansässig, so genau wusste er über die Petronier nicht bescheid.


    "Nun, man hatte Vertrauen in dich, sonst wärst du nicht sogleich mit zwei Discipulae bestückt worden."


    Sagte er milde lächelnd und nippte am Wein.


    "Ja, das wollte ich auch in Angiff nehmen. Wenn ich dich begleiten darf, so wird es wenigstens nicht langweillig."


    Er kannte solche Reisen nur zu gut, erlebte er dies doch erst vor wenigen Tagen.

  • In diesem Moment kam Iulianus den Beiden entgegen, da er noch einige Briefe an die verschiedenen Kulte verfassen musste.


    "Salve, der bin ich."


    Sagte er lächelnd, da er noch einige Satzreste aufschnappen konnte.
    Der Tempel diener lächelte nur verlegen und entfernte sich.

  • "Salve Pontifex, ich habe eine Einladung für dich und für eine Decima Valeria."


    Trimalchio holte die Einladung raus und gab sie dem Pontifex.


    "Hier bitte."



    Decima Valeria - Titus Claudius Imperiosus
    Tempelbezirk des Cultus Deorum in Germania - Mogontiacum
    Provincia Germania



    Einladung zur Hochzeit von
    Maximus Decimus Meridius
    und Iulia Severa


    Salvete,


    Es ist uns eine Ehre und Freude Euch zu unseren Hochzeitsfeierlichkeiten ANTE DIEM IV ID IUN DCCCLVI A.U.C. (10.6.2006/103 n.Chr.) in die Regia Legati Augusti Pro Praetore nach Mogontiacum in die Provincia Germania einzuladen. Für eine Unterbringung wird gesorgt, gerne könnt Ihr auch noch eine Begleitung mitbringen. Teilt uns bitte mit, ob Ihr erscheinen könnt. Über Euer Kommen würden wir uns freuen.


    ANTE DIEM V KAL IUN DCCCLVI A.U.C.
    (28.5.2006/103 n.Chr.)
    Maximus Decimus Meridius


    [Blockierte Grafik: http://img65.imageshack.us/img65/3633/siegelmeri225rv.png]

  • Sim-Off:

    Mist, offenes Thema vergessen. *gna* Ich beginn einfach mal was Neues, das ist dann aktuell.



    Einen Tag nach seiner Ernennung zum Pontifex (allein die Götter wussten, warum Imperiosus diesen Posten bekommen hatte) klopfte Valeria an die Tür zu seinem Officium und wartete auf Einlass.

  • Zitat

    Original von Decima Valeria
    ...(allein die Götter wussten, warum Imperiosus diesen Posten bekommen hatte)...


    Sim-Off:

    -.^ Das finde ich nicht schön. Bitte unterlasse das.


    Iulianus, der gerade an einigen Berichten der Kultschaften in den umliegenden Städten saß, blickte auf, massierte sich zugleich die Schläfen. Die gestrige Nacht war lang, kaum Schlaf und nun diese Berichte. Er hatte es sich wahrlich anders vorgestellt.


    "Herein."


    Sagte er und versuchte seine Mimik einigermaßen unter Kontrolle zu halten, damit man ihm den Stress nicht ansah.

  • Zitat

    Original von Titus Claudius Imperiosus Iulianus

    Sim-Off:

    -.^ Das finde ich nicht schön. Bitte unterlasse das.


    Sim-Off:

    Ähm...das sind Valerias Gedanken....ist also sim-on, nicht sim-off ;)


    Valeria trat ein.
    "Salve Imperiosus", sagte sie und setzte sich.
    "Ich komme wegen zweierlei Dinge. Zum einen möchte ich dir zur Beförderung gratulieren. Zum anderen..."
    Sie ließ einen Moment verstreichen.
    "...zum anderen möchte ich dich bitten, mich nach Colonia Claudia Ara Agrippinensium zu versetzen. Meine...Familie lebt dort. Dem Collegium Pontificium ist dies leider nicht bewusst gewesen, als sie mich hierher schickten."

  • Sim-Off:

    Versteh...dennoch erscheint es, als wäre viel SimOFF in diesen Klammern zum Vorschein getreten. ;)


    "Salve, Valeria."


    Sagte er mit einem gequälten Lächeln, da er wusste, dass die Berichte heute den ganzen Tag in Anspruch nehmen würden.


    "Ich danke dir. Doch ist dies keine Beförderung für mich, denn ich diene den Göttern. Dies fasse ich als einen Dank auf, den sie mir für meinen Dienst erbrachten."


    Sein Lächeln war nun nicht so zwanghaft, da es ihn selbst noch immer beglückte. Doch ihre letzten Worte konnte er nicht verstehen, hatte der Cultus Deorum doch strikte Anweiseungen, an die man sich zu halten hatte.


    "Valeria, das kann nicht sein. Der Cultus Deorum informiert sich gründlich, es dürften keine Fehler entstanden sein, man hat dies wohl beachtet, da bin ich mir sicher. Oder weißt du mehr?"

  • Sim-Off:

    Hmm...es war aber eigentlich ausdrücklich sim-off gemeint, ich habe nämlich für Valeria inzwischen was anderes im Auge... ;) :D


    Valeria zog die Nase leicht kraus und räusperte sich leicht.
    "Nun ja... Es ist so: Sie gingen sicher davon aus, dass ich bei meinem Onkel leben werde...dem ist aber nicht so. Ich werde bei Decimus Livianus leben, im Castellum der Legio IX. Es wäre mich nicht möglich, meine Familie zu sehen, würde ich in Mogontiacum bleiben. Es mag sein, dass der Fehler bei mir zu suchen ist, da ich nicht explizit darum gebeten habe, nach CCAA versetzt zu werden... Aber deswegen bin ich nun hier, um das richtig zu stellen und dich darum zu bitten, mich zu versetzen. Bei größeren Opfern stehe ich dir jedoch zur Verfügung, denn soweit ich weiß befindet sich Aurelia Antonia ebenfalls in Colonia."

  • Sim-Off:

    Na dann... ;)


    Iulianus`Lächeln entschwand nun.


    "Valeria."


    Fing er an und war sich über seine jetzige Rolle nicht bewusst. Sprach er nun als Iulianus, als lehrender Sacerdos oder vereinte dies gar sein neuer Dienst als Pontifex Germaniens?


    "Es wäre Irrsinn von mir dich nun nach Colonia zu schicken, nein, wir müssen hier präsent sein. Sogleich stelle ich dir auch eine Frage. Meinst du nicht, dass der Cultus Deorum eher darauf achtet, wo du deinen Dienst verrichtest, als ob du mit deiner Familie zusammen bist. Ich selbst habe hier keine Verwandten, doch sitze ich vor dir, gehe am Abend in die Casa, wo ich dann alleine einschlafe. Meinst du mir fällt dies leicht? Valeria, du bist hier, um den Göttern zu dienen, nicht um mit deiner Familie zu leben."

  • Valeria hatte gewusst, dass sie nun beginnen würden, zu diskutieren. Und sie mochte den Ton in der Stimme dieses Pontifex gar nicht. Auch ihr aufgesetztes Lächeln schwand.


    "Nun", sagte sie.
    "Ich bin Sacerdos Iunonis, Pontifex. Der Vater meines Kindes lebt in Colonia. Würde ich in Iunos Sinne handeln, bliebe ich hier? Ich möchte weder dem Kind seinen Vater vorenthalten, noch anders herum. Und daher bitte ich dich noch einmal, mich zu versetzen oder Aurelia Antonia an meiner Statt nach Mogontiacum zu beordern."


    Zu diesem Zeitpunkt ging Valeria noch davon aus, dass Maximians Kind gesund und munter auf die Welt kommen würde.

  • Er selbst wusste nicht, was eine Priesterin in einer Stadt voller Militärs machen würde, wäre da doch ein Priester geeigneter.


    "Nun, so denn sich Aurelia Antonia dazu bereiterklärt, dann werde ich dich entsenden und sie statt deiner hierher berufen."


    Doch seine Stirn lag nun wieder in Falten.


    "Das würde bedeuten, dass du das Wohl deines Kindes über deinen Dienst an der Göttin stellst? Du dienst primär Iuno, nicht deinem Sohn, nicht deiner Familie. Sonst wärst du nicht Sacerdos. Man nennt es daher auch Dienst und nicht berufliche Tätigkeit, bei welcher du doch immense Freiheiten genießt."

  • "Ich kann den Göttern nicht bei vollem Verstand dienen, wenn ich in Sorge über mein Kind bin, Pontifex. Du als Mann magst es vielleicht nicht verstehen, dass das Herz einer Frau an ihrer Familie und besonders an ihren Kindern hängt."


    Sie stand auf, war empört über die Worte des Mannes hinter dem Schreibtisch.
    "Stelle meine Loyalität den Göttern gegenüber nicht in Frage, Imperiosus. Ich wäre eine schlechte Sacerdos, würde ich meine persönlichen Bedürfnisse über die Götter stellen! Meine Bitte nach Versetzung entspricht dem Willen Iunos. Sie trägt nich umsonst die Namen Lucina und Pronuba, Pontifex. Ich würde gegen ihren Willen verstoßen, fügte ich mich der Entscheidung des Collegiums klaglos."


    Verständnislos musterte sie den neuen Pontifex, der die unumstößliche Logik hinter ihrer Bitte nicht verstand oder verstehen wollte.

  • Iulianus hielt sich zurück, um nicht sogleich aufzustehen und sie seinem Officium zu verweisen.


    "Du bist in Sorge über dein ungeborenes Kind? Was wird deinem Kind in Mogontiacum zustoßen, was ihm in Colonia ersparen bleibt?! Sage es mir!"


    Iulianus musste sich beherrschen, atmete ruhig ein und aus, um nicht zu Schreien.


    "Wie kannst du es wagen deine Bedürfnisse, ja deine, als Willen deiner Göttin mir nun zu unterbreiten?! Denkst du ich wüsste nichts über andere Götter, als dem, dem ich die Treue schwur? Gegen ihren Willen, sagst du, doch ist Iuno Pronuba die Schutzherrin der Ehe! Bist du verheiratet, Valeria?! Iuno Lucina ist die Schutzherrin der Geburt und nun sage mir, warum es ihr Wille ist dich auf einen Weg voller Strapazen, in solch einem Zustand, nach Colonia zu schicken?!"


    Er war mehr als empört und war nun äußerst gespannt auf ihre Antwort.

  • Valeria wunderte sich immer mehr, wie man so einen Mann zum Pontifex hatte machen können. Sie schüttelte bedauernd den Kopf und sah den adoptierten Patrizier ebenso bedauernd an.


    "Meine Sponsalia steht bevor", erklärte sie gefasst und trocken.
    "Ich möchte mein Kind in Sicherheit auf die Welt bringen und mit dem Gewissen, dass sein Vater in der Nähe ist und uns beiden Trost spendet. Ich kann das Kind nicht auf die Welt bringen, wenn ich den Vater viele Meilen entfernt weiß."


    Wo war nur der Mann hin, den Arria liebte? Das da war er jedenfalls nicht. Wieder schüttelte sie den Kopf.
    "Es mag sein, dass du manches nicht richtig zu deuten weißt, Pontifex. Das halte ich dir auch gar nicht vor, ich verstehe nur nicht, wieso du mir diese Bitte verweigerst. Ich werde nun gehen und mich morgen wieder bei dir melden, ehe diese Situation eskaliert. Dann haben wir beide Zeit zum Nachdenken und werden uns morgen hoffentlich respektvoller begegnen."


    Ein kurzes Nicken folgte, dann verließ Valeria das Officium und ging in das ihre, um einen Brief nach Rom aufzusetzen.

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