• Parcus begab sich, nachdem er den Befehl erhalten hatte, mit der Frau in das ihr zugewiesen Gebäude. Er sperrte die Tür auf und die Frau ging wortlos an ihm vorbei in das Haus.
    Sie hielt noch immer das Kind in dem Arm, das ein Vigilus so tapfer aus den Flammen gerettet hatte.
    Während des Marsches wurde ihr zwar angeboten, dass jemand anders dieses tragen konnte, doch so weigerte sich die ganze Zeit.


    Ruhen sie sich erstmal aus, sie haben bestimmt noch nicht allzu viel Schlaf bekommen können heute Nacht sagte Parcus, noch bevor er die Tür schloss und sich breitbeinig vor die Tür stellte um sie zu schützen.
    Er dachte sich noch "Naja... könnte vllt etwas anstrengend werden hier fünf Stunden lang zu stehen, aber ich werds schon schaffen"
    danach schweiften seine Gedanken ab. Er dachte an seine Heimat, an Germanien. Bei seinen Verwandten lag bestimmt schon Schnee.
    Sie lägen jetzt wahrscheinlich noch im Bett und schliefen.
    Patientiam wäre bestimmt wieder total erschlafft ins Bett gefallen, nachdem er sich den ganzen Tag mit politischen Dingen beschäftigt hatte und Felicia würde daneben liegen und sich wieder über ihren überengagierten Mann ärgern.
    Sedulus hätte bestimmt wieder einige "wichtige" Angelegenheiten der Legion geregelt, vllt sammelten sich ja sogar wieder Germanen in den Landen hinter dem Limes.
    Und sein neuer Bruder? Was würde sein neuer Bruder wohl machen? Er kannte ihn erst ein paar Tage als es ihn hier zu den Vigiles zog.....


    Während er so nachdachte hörte er ein Schluchzen aus dem Haus. Er drehte sich um. [I]Entschuldigen sie, ist alles in Ordnung?
    er erhielt keine Antwort.
    Seniora? Ist alles in Ordnung? Fehlt ihnen irgendetwas?


    Als er wieder keine Antwort erhielt öffnete er die Tür und ging in das Haus,
    Er sah wie die Frau auf dem Bett lag, sie hatte sich die Tränen aus dem Gesicht gewischt, aber man konnte noch immer sehen das sie geweint hatte.
    Sie lag reglos da, mit dem Kind in dem Arm.
    Es war eingeschlafen.
    Oh Verzeihung, ich dachte ihnen wäre womöglich etwas zugestoßen, weil sie nicht mehr antworteten. Kann ich ihnen irgendetwas bringen, damit sie sich besser fühlen? als sie dann immer noch nichts sagte wollte er sich bereits umdrehen um zu gehen, doch auf einmal ...
    Das einzige was sie mir bringen könnten, wäre das Leben meines Mannes, welches heute Nacht verlorenging, aber ich bezweifle dass sie dazu in der Lage sind
    Es tut mir leid, ich vergaß vollkommen welch großen Verlust sie heute hinnehmen mussten.
    entschuldigte sich Parcus schnell, dem sein nicht gerade Einfühlsames Verhalten plötzlich vor Augen geführt wurde.
    Ach.. ich kann sie verstehen, sie werden wahrscheinlich jede Nacht mit dem Tod konfrontiert, da kommt es auf das Leben eines einzelnen auch nicht mehr an. sagte die Frau mit einem fast vorwurfvollen Ton in der Stimme.
    Da irren sie sich, wir von den Vigilies versuchen jedes Leben zu retten, deshalb müssen sie auch aussagen um den Täter der diese Greultat begangen hat zu stellen, nur so können wir weitere Morde durch seine Hand verhindern.....
    Aber nun sollten sie sich wirklich ausruhen

    Mit diesen Worten ging Parcus schnell nach draußen. Aber nicht weil er der Frau wirklich den Schlaf gönnte, er befürchtete nur, dass sie vielleicht mit ihren Beleidigungen zu weit gehen könnte, "Das leben einen einzelnen würde nicht mehr so wichtig sein" so eine Unterstellung.
    Aber dennoch nahm Parcus sich nun vor weiter gut aufzupassen, schließlich ging es hier wirklich darum einen Mörder einzusperren...

  • Es war nun schon eine ganze Weile vergangen... Parcus war immernoch wach, bzw. er hielt seine Augen noch immer auf, er hatte noch immer die Ausbildung im Schwertkampf in den Knochen und vorallendingen die Löscharbeiten.


    Hmm... ob sie wohl wirklich so viel weiß, dass sie so beschützt werden muss? Sollte dieser Brand wirklich kein Zufall gewesen sein? Aber wer würde es wagen einfach so ein Haus in Brand zu stecken, mit der Gewissheit, dass Menschen dabei umkommen würden.... Soetwas müssen die Götter doch bestrafen dachte sich Parcus während er Wache hielt.


    Da hörte er es hinter ihm rufen: Vigilus, sind sie noch da?


    Parcus reagierte sofort. Ja, ich bin noch da
    Ahh.. das ist schön. Ich wollte mich wegen vorhin nur entschuldigen. Ich hätte ihnen und den anderen Vigiles nicht vorwerfen dürfen sich nicht um die Leben der Römer zu scheren.
    Ohne Leute wie sie wäre ich nun wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Dankesehr

    Er war etwas verwundert ob der Sachen die er dort hörte. War das die selbe Frau die ihn vorhin noch so barsch angefahren hat? Sie musste es sein, aber was hatte ihren plötzlichen Sinneswandel bewirkt.
    Ich habe Angst! fuhr sie dann fort.
    Der Ziegel, der ihnen vorhin beinahe auf den Kopf geworfen wurde, ich befürchte der war für mich bestimmt.


    Parcus wunderte sich. Es war ihr also tatsächlich aufgefallen, sie hatte sich aber nichts anmerken lassen.
    Es war bestimmt nur ein Unfall, machen sie sich mal keinen Kopf antwortete er durch die Tür. Das war bestimmt ein Unfall so wie es viele gibt hier in Rom.
    Allerdings war er sich nicht so sicher ob er sich damit selbst beruhigen wollte oder die Frau.
    Wie heißen sie? erklang es dann wieder von der anderen Seite der Tür.
    Parcus gerieht immer mehr durcheinander... diese Frau wechselte ja die Themen so schnell wie ihre Gemütslaune. M...Mein Name ist Tiberius Germanicus Parcus Vigilus der Cohors II. Und wie heißen sie, wenn ich fragen darf Ihm war nicht mehr so ganz wohl bei dem Gespräch, er dachte er verliert die Kontrolle über seinen Verlauf und fürchtet das er Sachen hören würde die für seine Ohren nicht bestimmt waren. Doch um sie nicht schon wieder zu verstimmen entschloss er sich "mitzuspielen" Du kannst mich Laditia nennen.
    Laditia, welch schöner Name sagte Parcus um ihr ein bisschen zu schmeicheln, allerdings in der Hoffnung das sie sich dann beruhigt hinlegen würde zum Schlafen, und diese ganzen Gedanken der Verfolgung abzuschütteln.
    Hehe, lernt ihr dieses Schmeicheln auch bei der Grundausbildung? fragte sie mit einem hämischen Lachen.
    Hehe, nein. Das habe ich im grauen Germanien gelernt.Ohh.. aus Germanien kommst du also. Hätte ich mir auch gleich denken können. Solch charmante Männer sin in Rom mittlerweile ein Seltenheit geworden.


    So redeten die beiden noch eine ganze Weile... zu Parcus Glück schien die Frau nicht mehr über die Geschehnisse bzw. die Gründe derselbigen in der Nacht reden. Und so ging sie dann irgendwann total erschöpft schlafen.


    Als sie sich von ihm verabschiedete beobachtet Parcus gerade den Sonneaufgang.... oder er versuchte es zumindest.. denn alles was er sah waren Wolken oder Nebelschwaden aus den Schornsteinen der Häuser.


    "Selbst die Götter gönnen dieser Nacht keinen schönen Abschluss murmelte er vor sich hin" und wartete dann die restiliche Zeit bis zu seiner Ablösung

  • Nachdem die Sonne dann schließlich aufgegangen war kam plötzlich Vigilius Servus, der für die zweite Wache eingeteilt worden war daher.


    Salve Parcus


    Salve Servus, na wie gehts?


    So gut wie es einem halt gehen kann wenn man am Anfang einer fünfstündigen Wachschicht steht Er zwinkerte ihm kurz zu.


    Na dann, Viel Spaß. Ich glaube sie ist mittlerweile eingeschlafen. Aber rede vorsichtig mit ihr, wenn sie dich anspricht. Sie ist in keiner stabilen psychischen Verfassung. Kein wunder bei dem was gestern vorgefallen ist


    Ok, das werde ich tun


    Mit diesen Worten verabschiedeten sich die beiden und Parcus legte sich endlich hin um seinen Schlaf nachzuholen

  • Centurio Rufius öffnete die Tür zu dem Zimmer, in welchem die Frau mit ihrem Kind untergebracht war und winkte den gerade diensthabenden Miles kurz heraus. Es handelte sich um Servus.


    "Vigilus, wie verhält sich die Frau? Hat sie ihren Schock inzwischen überwunden? Der Tribun wird nachher die Erstvernehmung der Zeugin durchführen und er will vorher wissen, ob sie vernehmungsfähig ist."

  • Servus stand stramm als er angesprochen wurde:
    "Centurio!
    Die Frau schlief den größten Teil meiner Wache. Als ich jedoch vorhin kurz mit ihr sprach wirkte sie den Umständen entsprechend ruhig.
    Sie war mir gegenüber jedoch sehr still.
    Allerdings berichtete mir Vigilius Parcus vohin bei der Übernahme der Wache von einem längeren Gespräch das die beiden geführt hätten.


    Ich persönlich würde sagen, dass sie mittlerweile vernehmungsfähig ist. "

  • Der Centurio schickte den Vigilus wieder in das Zimmer zurück, wo die Frau sich aufhielt, und eilte sodann mit den Informationen aus dem Gespräch mit Servus zu seinem Tribunen Numerius Olcinius Cantaber und unterrichtete diesen darüber.


    "Gut, Rufius." sagte Cantaber, als er zu Ende gehört hatte. "Dann kann ich die Erstvernehmung der Frau bald durchführen. Vorher möchte ich aber mit diesem Parcus sprechen. Er scheint ja eine längere Unterhaltung mit ihr gehabt zu haben. Mich interessiert, ob sie zu dem Brand und wie es dazu kam, vielleicht schon etwas gesagt hat. Außerdem kann Parcus vielleicht durch das Gespräch mit der Frau Auskunft zu ihrer psychischem Verfassung geben. Die Wache von Parcus liegt bereits einige Stunden zurück. Laß ihn wecken, Rufius, und bring ihn zu mir."

  • Es dauerte nicht lange, nachdem der Centurio das Zimmer Tribunen verlassen hatte, als er auch schon wieder mit dem Vigilius Parcus eintrat.


    Dieser war gerade von seiner Freizeit wieder zurückgehkehrt...
    Melde mich wie befohlen Tribuns! sprach Parcus


    Was wollen sie von mir wissen?

  • "Rühren, Vigilus." sagte der Tribun zu dem stramm vor ihm stehenden Parcus.


    "Du hattest ja die erste Wache bei der Frau. Wie deine Ablösung berichtete, hast du auch eine längere Unterhaltug mit der Frau geführt. Hats sie etwas Aufschlußreiches zu dem Brand gesagt, oder wie es dazu kam? Wie ist dein Eindruck von der Frau? Wird sie in der Vernehmung aussagen wollen?" fragte Cantaber den Vigilus.

  • Parcus stellte sich etwas lockerer hin, behielt aber immer noch eine gewisse Körperspannung inne..
    Zu Beginn meines Gespräches war die Frau noch sehr launisch, sie schimpfte auf die Vigiles und behauptete, dass ein einzelnes Leben bei uns nicht viel zählen würde.
    Mit der Zeit wurde sie ruhiger und ich beschloss das Gespräch nicht mehr unbedingt auf die Geschehnisse der Nacht zu lenken. So redeten wir über dies und dass und mit der Zeit wurde sie immer ruhiger, bis sie schließlich einschlief.
    Ihren momentanen Zusatand kann ich nicht beurteilen, da ich sie seit der Ablösung nicht wieder gesehen habe. Aber mit dem gestrigen Stand der Dinge würde ich sagen, dass sie auf jeden fall eine Aussage machen kann.. wie frei von Emotionen diese dann noch ist, weiß ich nicht zu beurteilen.

  • Am Rande dessen kehrten die restlichen Vigili vom Einsatz zurück und brachten unter anderem das Beweisstück, ein noch ungeöffnetes Behältnis von einem Diebesschwert, mit --- dies könnte vielleicht Ermittlungsgegenstand für den Fall darstellen

  • Zitat

    Original von Tiberius Germanicus Parcus
    Parcus stellte sich etwas lockerer hin, behielt aber immer noch eine gewisse Körperspannung inne..
    Zu Beginn meines Gespräches war die Frau noch sehr launisch, sie schimpfte auf die Vigiles und behauptete, dass ein einzelnes Leben bei uns nicht viel zählen würde.
    Mit der Zeit wurde sie ruhiger und ich beschloss das Gespräch nicht mehr unbedingt auf die Geschehnisse der Nacht zu lenken. So redeten wir über dies und dass und mit der Zeit wurde sie immer ruhiger, bis sie schließlich einschlief.
    Ihren momentanen Zusatand kann ich nicht beurteilen, da ich sie seit der Ablösung nicht wieder gesehen habe. Aber mit dem gestrigen Stand der Dinge würde ich sagen, dass sie auf jeden fall eine Aussage machen kann.. wie frei von Emotionen diese dann noch ist, weiß ich nicht zu beurteilen.


    "Gut, Vigilus Parcus. Da du offensichtlich das Vertrauen der Dame erlangt hast, wirst du an ihrem Verhör teilnehmen. sagte der Tribun Cantaber zu seinem Untergebenen. "Laß uns zu ihr gehen."


    Cantaber stand auf und wollte bereits mit Parcus das Büro verlassen, als er noch einmal kurz zu seinem Schreibtisch zurückkehrte, das dort noch liegende ungeöffnete Behältnis - welches von seinen Leuten in den Überresten des abgebrannten Hauses gefunden wurde - an sich nahm und sorgfältig in einer Tasche seiner Uniform verstaute.


    Danach begab sich der Tribun gemeinsam mit seinem Vigilus zum Zimmer, in welchem die Zeugin untergebracht war.

  • Parcus war überrascht als er hörte das er bei dem Verhör teilnehmen sollte, folgte dann jedoch dem Tribun Cantaber ohne Wiederworte zu dem Häuschen, wo die Frau verwahrt wurde.
    Der wachhabende Vigilus grüßte die beiden kurz und öffnete dann die Tür.


    Die Frau saß ruhig auf dem Bett und sah die beiden Männer an.


    Salve sprach Parcus
    Dies ist Tribun Cantaber, er wird dir nun ein paar Fragen stellen müssen, zu dem, was in der Suburba vorgefallen ist.


    Sie saß immer noch seelenruhig da und schaute die beiden an, dann trat Parcus an Stück zurück und der Tribun begann....

  • Cantaber wußte, das er zunächst etwas Vertrauen zu der Frau aufbauen mußte, wenn er etwas aus ihr herausbekommen wollte. Die Ereignisse der letzten Nacht - der Brand des Hauses, die Angst um ihr Kind und die Rettung beider in letzter Sekunde, der Schock über den Tod ihres Mannes - mußten tiefe Spuren in ihr hinterlassen haben.


    "Salve Laditia." sprach der Tribun die Frau freundlich an. "Wie geht es dir und deinem Kind? Seid ihr beide wohlauf?"

  • Laditia saß immer noch reglos auf dem Bett und schaute die beiden an, dann begann sie zögerlich zu sprechen
    M... mir g..g..geht es gut. D..Danke der nachfrage, u..und das kind ist auch wohlauf, e..es ist zu klein um alles wirklich wahrzunehmen

  • "Laditia, es freut mich zu hören, das dein Kind und du dem Feuer ohne gesundheitliche Schäden entkommen sind. "


    Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu "Ich möchte dir mein Mitgefühl über den Tod deines Mannes aussprechen. Leider war es uns nicht möglich ihn zu retten. Glaube mir, der Tod eines Menschen, dem wir nicht mehr helfen konnten, das bedrückt auch jeden Vigilus.".

  • Ach hat euch euer Vigilus hier von dem Gespräch letzte Nacht erzählt?
    Ich muss mich entschuldigen, dieser Vorwurf der Gleichgültigkeit muss mir in meiner Trauer aus meinem Mund gerutscht sein


    Immer noch keine Regung, keine Gefühle in ihren Augen die an den beiden Männern hafteten

  • "Deine Erregung kurz nach dem Brand, das nimmt dir hier niemand übel." sagte Cantaber.


    "Ich kann dich sogar sehr gut verstehen. Besser als du ahnst. Als Kind wurde ich von mutigen Vigiles aus der brennenden Casa meiner Familia gerettet und mußte mitansehen, wie meine Mutter nur noch tot von ihnen geborgen werden konnte. Damals bereits stand mein Entschluß fest, später zu den Cohortes Vigiles zu gehen, um somit meine Dankbarkeit für die Rettung meines eigenen Lebens zu beweisen und um möglichst viele Menschen vor dem Tod durch die Flammen zu retten. Leider ist uns dies nicht in allen Fällen möglich, so wie auch bei deinem Mann. Für jeden echten Vigilus stellt so etwas eine persönliche Niederlage dar. Aber wir kämpfen immer weiter. Gegen die Brände und gegen Menschen, welche Häuser mutwillig in Brand setzen..."

  • "Ja, Laditia. Natürlich werde ich dir Fragen stellen müssen. Dennoch war es mir wichtig, dir zunächst mein Mitgefühl auszudrücken."


    Cantaber und Parcus hatten inzwischen auf Stühlen neben dem Bett der Frau Platz genommen.


    "Laditia," fuhr Cantaber fort, "zunächst einmal, wem gehörte dieses Haus, wer wohnte alles darin und von wem weißt du, das er den Flammen zum Opfer fiel?"

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