[Officium I] Duumvir

  • Zitat

    Original von Valentin Duccius Germanicus
    "Gut," erwiederte er nickend und setzte einen Haken. "Nun um die Anstellungsformalitäten kümmere ich mich. Ich geleite Dich nun zu meiner Scriba, die Dich zum Magistraten bringen wird und auch Deinen Platz im Officium der Scriba zeigen wird," lächelte er. "Bezüglich der Aufgaben wird Dich dann Iulius Lepidus instruieren. Hast Du noch Fragen?"


    "Nein Duumvir, keine Fragen, ich will nur noch meinem Beruf nachgehen dürfen :D"

  • Er hielt den Brief des Quaestors in der Hand und staunte:


    ANTE DIEM V ID MAI DCCCLVI A.U.C. (11.5.2006/103 n.Chr.)


    An
    Valentin Duccius Germanicus
    Duumvir von Moguntiacum
    Curia Moguntiaci



    Salve Duumvir,


    anlässlich der in Bälde startenden Rundreise des Legatus Augusti Pro Praetore, Maximus Decimus Meridius, ist es mir eine besondere Ehre, Dir mitteilen zu dürfen, dass natürlich auch Moguntiacum für einen kurzen Besuch vorgesehen ist.


    Dabei legt der Legatus besonderen Wert auf die Verwaltungseinrichtungen. Daher bitte ich Dich, den Verwaltungsstab Moguntiacums auf den kommenden Besuch vorzubereiten. Kulturelle Anlässe und Festivitäten sollten bitte auf ein Mindestmaß beschränkt bleiben, da der Legatus die Reise so seriös und kurz wie möglich halten möchte.


    Ich werde in Bälde einen genauen Termin verlauten lassen, nur sollst Du zuvor Zeit zur Vorbereitung haben.


    Solltest Du noch Fragen haben, steht Dir mein Officium in der Regia Legati Augusti Pro Praetore jederzeit offen.



    gezeichnet,


    Decimus Pompeius Strabo
    http://www.imperium-romanum.in…h-quaestorpropraetore.png




    "Öhm," murmelte er halblaut und las den Brief noch einmal. "Wie bitte soll man das denn nun verstehen?" Er kratzt sich am Kopf. "Der Legat wohnt hier doch eh und arbeitet hier und überhaupt ist den ganzen Tag hier."
    Verwundert rief er durch die momentan nur angelehnte Tür. "Marcia, komm mal bitte rein, es gilt einen Brief aufzusetzen."

  • Er schrieb gerade ein paar Notizen, als es links von ihm an der "Geheimtür", durch die in der Regel nur Venusia kam, klopfte. Nanu, dachte er. Was sie wohl möchte? Wahrscheinlich eh wieder nur zu einem Plausch da, grinste er und sah zur Tür. "Nur herein!" Gespannt und mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht sah er zu dieser und schaute ziemlich perplex und verwirrt drein, als da plötzlich ein Mann durch die Tür trat. "Äh," kam als Erstes geistreicherweise. Dann aber fing er sich rasch. "Verzeih, aber diese Tür ist eigentlich nur wenigen vorbehalten. Darf ich erfahren, wer Du bist und wie Du durch diese Tür kommst? Ausser natürlich in dem Du sie auf machtest und durch tratst," schmunzelte er.

  • Iulianus lächelte.


    "salve Duumvir. Ein Scriba zeigte mir diese Tür, damit ich nicht in der langen Schlange warten muss, die sich vor deinem Officium gebildet hat."


    Und er kam ein wenig näher.


    "Titus Claudius Imperiosus Iulianus ist mein Name. Ich bin sacerdos mercuris und werde hier wohl für einige Zeit verweilen."

  • Na dem Scriba gehörten die Ohren langgezogen. "Du weisst nicht zufälligerweise seinen Namen? Dachte ich mir," lächelte er und erhob sich. "Bitte, setz Dich doch!"
    Noch ein Priester. Nun, so langsam schien der CD ja ein Einsehen mit Germanien zu haben und er nickte zufrieden. "Darf ich Dir etwas zu Trinken anbieten? Wein, Wasser, Saft, Bier, Met?"

  • Iulianus verneinte es mit einem leichten Kopfschütteln. Das Klima war fremd, die Menschen ebenso und dann sollte er sich noch den Namen eines Scribas merken, nein, dafür war er noch zu kaputt. ;)


    "Wein bitte."


    Sagte er und nahm Platz. Verwundert hob er eine Augenbrau.


    "Was ist das? Dieses Met?"

  • Wie es der Zufall wollte, hatte er noch etwas Wein vom Besuch des Theatergruppenältesten hier. So stand er auf, schenkte ihm einen Becher voll ein und reichte ihm diesen. "Met ist Honigwein. Bei den Germanen sehr beliebt und meist zu besonderen Anlässen kredenzt. Stets auch ein Ausdruck der Gastfreundschaft, da der Gast mit einem Horn Met Willkommen geheissen wird."

  • Diese Provinz war doch sehr anders, pflegte man hier scheinbar barbarische Bräuche und Sitten.
    Doch er lächelte tapfer und sagte lieber nichts.


    "Ich verstehe."


    Murmmelte er leise und blickte dem Mann dann in die Augen.


    "Ich bin hier, um mich zu erkundigen. Sind die Menschen hier sehr gläubig?"

  • Er hob kurz eine Braue und lächelte. "Ja, das sind sie. Jedoch solltest Du weniger nach ihrer Gläubigkeit denn nach ihrem Glauben fragen." Er setzte sich ihm gegenüber und schmunzelte. "Wir sind hier nahe am Limes und nicht wenige der Bürger hier haben germanische, nicht romanisierte Vorfahren. Nicht wenige sind gar noch nicht wirklich romanisiert oder erst seit Kurzem. Hinzu kommt, dass hier seit jeher nicht nur den römischen Göttern gehuldigt wird, sondern auch, im Einklang oder nebenher, den germanischen. Auch gibt es hier noch andere Vertreter, anderer Religionen, doch gestehe ich, bin ich, wenn es ausserhalb der Meinigen ist, nicht so gut informiert darüber."

  • Davon hatte er gehört, man hatte ihn gewarnt.
    Aber gut, es war eine Herausforderung die es anzupacken galt.


    "Ja, ich selbst würde mich nicht mit anderen Gottheiten befassen. Es wäre sowieso unnütz sind doch unsere Götter die einzig Mächtigsten."


    Sagte er lächelnd und nahm einen Schluck.


    "Sind die Tempel in Mogontiacum gut erhalten? Bedarf es gar einer Renovierung?"

  • Die Mächtigsten? Er hustete leicht und sah den Priester einen Moment tadelnd an. "Etwas solltest Du in Germanien stets bedenken. Diplomatie ist hier die stärkste Waffe! Wenn Du einem Germanen gegenüber stehst und ihm sagst, die römischen Götter seien die Mächtigsten, wirst Du entweder einen konstruktiven Disput heraufbeschwören, oder aber einen kopf kürzer gemacht werden." Er grinste kurz. "Wähle lieber andere Worte, auch wenn Du davon überzeugt sein magst." Das er völlig anderer Meinung zu dem Römer war, behielt er lieber für sich. "Ja, leider sind ein paar seit dem letzten Sturm renovierungsbedürftig. Eine entsprechende Anfrage diesbezüglich ging an die Legio, da die Stadt und die Bewohner nicht alle Schäden, die über den Winter und die Frühjahrsstürme entstanden sind, alleine repariert bekommen. Bisher warte ich noch auf eine Antwort, aber mein Magistratus ist bereits damit beauftragt nachzuhaken, was nun ist. Sonst kann ich Ende der kommenden Woche dafür einen kleinen Bautrupp abstellen."

  • "Der Germane hat sich zu unterwerfen, wenn er in einer römischen Siedlung lebt. Er wurde besiegt, er hat sich an die Regeln zu halten, dies beinhaltet auch Akzeptanz gegenüber unseren Göttern und die Tatsache, dass sie mächtiger sind als alle anderen. Vor einem wilden Germanen werde ich mich hüten dies zu sagen, doch von den hier lebenden erwarte ich das. Nein, ich fordere."


    Er nahm noch einen kleinen Schluck.


    "Sie können hier arbeiten, handel treiben und sind in Sicherheit, dafür darf man etwas Akzeptanz verlangen."


    Die Verwaltung schien hier gut zu funktionieren, wenn man sich schon um die Tempel kümmert. Erfreut darüber lächelte er ein wenig.


    "Gibt es hier in Germanien Architekten, welche sich vielleicht die Gebäude ansehen können? Risse im Gemäuer wären fatal und eine Renovierung in solch einem Falle unnütz."

  • "Ich denke, dann sollte ich Dich, so Du diese Einstellung hast, über etwas aufklären," sagte er ernst. "Meine Eltern sind im freien Germanien geboren worden, meine ganze Familie ist dort geboren, inklusive mir. Das Bürgerrecht war eher eine zufällige Verstrickung von Ereignissen, die dazu führte, dass wir es erlangten. Ich bin in den germanischen Traditionen aufgewachsen und lebe sie hier noch immer und werde es auch weiterhin tun." Er musterte ihn eindringlich. "Wo ist bei Dir die sprichwörtliche und hochgepriesene römische Toleranz?"
    Er lehnte sich zurück und trank ebenfalls etwas. "Ja, Architekten gibt es und die haben auch die Schäden entsprechend angesehen, festgehalten und festgelegt, welche Maßnahmen durchgeführt werden müssen. Wenn Du möchtest kannst Du aber dennoch gerne mit ihnen oder mit meinem Magistratus Iulius Lepidus sprechen, der seit seiner Anstellung für die Baumaßnahmen zuständig ist," sagte er freundlich.

  • Iulianus musste schlucken. Ein waschechter Germane war das also. Naja, zum Glück sprang er ihm nicht an die Kehle, das war das Wichtigste.


    "Soso, du bist Germane."


    Sagte er leicht irritiert. Nein, er war nicht tolerant, als Gläubiger und Diender der Götter schon erst recht nicht.


    "Iulius Lepidus ist ein Verwandter, ich glaube ich werde ihn aufsuchen. Weißt du wo er hier verweilt?"

  • "Da man alle Stämme in diesen Gestaden zu diesem Begriff vereint so nennt bin ich das, ja. Jedoch ziehe ich den Begriff Ampsivarier in manchen Zusammenhängen vor," meinte er nicht unfreundlich. "Sicher weiss ich das. Er sollte, so er keinen Aussentermin hat, in seinem Officium anzutreffen sein."

  • Zitat

    Original von Valentin Duccius Germanicus
    "So so, in die Verwaltung möchtest Du? Nun, lass mal sehen: die Regio kann noch einen Scriba gebrauchen und wir in Mogontiacum zur Not auch, für die Stadt. Oder möchtest du nach Confluentes als Scriba?"



    "Was würdest du mir denn empfehlen? Ich war so lange nicht hier, dass ich nicht weiß wo es am betsen wäre für mich zu arbeiten. Ich vertraue da ganz auf dein Gefühl und deine Worte." Sie lächelte ihn herzallerliebst an und hatte das Grinsen im Gesicht welches sie schon als Kind immer hatte wenn sie was wollte. "Nein im Enst. Sicher würde ich gerne hier bleiben, aber wenn es von Nöten ist würde ich auch wo anders arbeiten, je nachdem wo man jemanden mehr braucht."

  • Er zog eine Braue hoch und musterte sie eine Weile, ehe er meinte: "Ich glaube, Ancius würde mich meucheln, würde ich Dich nach Confluentes schicken." Er schmunzelte. "Nun, ich würde Dir vorschlagen, dass Du hier als Scriba anfangen kannst. Erst einmal nur allgemeine Aufgaben und dann sehen wir weiter. Was meinst Du?"

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