[Officium I] Duumvir

  • Einen Moment stutzte er und dachte dann, nachdem er verstanden hatte, worum es ging, an sich selber und Marcia und lächelte. "Wenn Ihr Beide es wirklich wollt, dann habt Ihr diesen. Ich habe mich damit arrangiert, das Deine Schwester und Cousine jeweils einen Militär heiraten wollen, warum nicht dann auch so eine Verbindung?" Er trank noch einen Schluck und lehnte sich zurück. "Kann ich sonst noch etwas für Dich tun?"

  • Na das sollte doch wohl kein Rausschmiß sein? Aber angesichts der Arbeit auf dem Tisch seines Cousins konnte er sich das sogar gut vorstellen. Deshalb grinste er nur und schüttelte den Kopf. "Alles Weitere dann zu Hause oder nach Rom." Er erhob sich, stellte den Becher ab und musterte seinen Cousin noch einmal schmunzelnd. "Überarbeite Dich nicht!" Dann reichte er ihm die Hand. "Ásaheil og Vana und bis heute Abend!"

  • Der Scriba führte den Aurelier ins Officium und Valentin erhob sich. "Sei gegrüßt, Duumvir," lächelte er ihn an, als er ihm ein Stück entgegen kam. "Es freut mich, dass Du hier bist. Nimm doch bitte Platz! Kann ich Dir etwas zu trinken anbieten?" Der Scriba stand bereits bereit für den Fall, dass dem so seien würde.

  • Geduldig und etwas schmunzelnd über einen derart raschen Empfang folgte ich dem Bediensteten und erblickte dann auch meinen Amtskollegen, der mich begrüßte. Ich lächelte zurück und entgegnete:
    "Auch du sei gegrüßt, Duccius Germanicus. Mich freut es ebenso, dich einmal persönlich kennenzulernen, und ja, ich hätte gern etwas Wasser."


    Ich setzte mich auf den mir dargebotenen Platz und betrachtete kurz den Raum, der ähnlich dem meinen daheim in Mantua gestaltet war.
    "So", sagte ich schließlich.
    "Mogontiacum ist eine hübsche Stadt, was ich bisher von ihr gesehen habem hat mir gefallen."

  • Der Scriba reichte wenig später jedem einen gut gefüllten Becher damit und auch er setzte sich wieder, während der junge Mann verschwand. Lächelnd nickte Valentin und meinte: "Ich danke für das Kompliment und kann dem nur zustimmen. Jedoch bin ich wohl voreingenommen," meinte er schmunzelnd. "Leider war es mir bis heute noch nicht vergönnt Mantua einen Besuch abzustatten. Du bist wegen den Ludi hier? Ich erhielt ein Schreiben von Deinem Magistraten, da ich letztlich ein Schreiben an Dich sendete, in dem er mir dies mitteilte. Wie gefallen sie Dir?"

  • Ich winkte ab.
    "Das macht nichts, dass du noch nicht in Mantua warst. Vielleicht lässt sich eines Tages ein Besuch mit einm Amtsweg verknüpfen, und dann bist du herzlich eingeladen, in der villa Aurelia vorbeizusehen", sagte ich. Er hatte Albinus also einen Brief geschickt?


    "Oh, die Wagenrennen sind erste Klasse gewesen, mindestens so gut wie jene, die Senator Macer zu den ludi plebei in Rom veranstaltet hat. Nur hier war das Drumherum irgendwie...herzlicher? Anders? Erfrischender? Ja, doch, so könnte man es nennen", formulierte ich und nahm einen Schluck Wasser, ehe ich den Becher wieder zurückstellte und mein gegenüber kurz musterte.


    "Aber aus deiner Aussage schließe ich, dass du mich sprechen wolltest, wenn du einen Brief nach Mantua entsandt hast", stellte ich fest und sah den duumvirn dann fragend an.

  • Er hörte ihm aufmerksam zu und nickte dann lächelnd. "Vielleicht lässt sich das eines Tages tatsächlich arrangieren," meinte er und schmunzelte dann. "Nun, ich glaube, in vielem ist man hier offener, anders eben als in Rom, weil, so meine Meinung, sich die Kulturen hier noch einmal ganz anders und vielleicht auch intensiver mischen." Er erinnerte sich einen Moment an seine Zeit in Rom und fand dann aber doch schnell zum Thema zurück.
    "Nun, nicht direkt sprechen," lächelte er. "Ich hatte Dir einen Brief mit einem Anliegen zugesandt, den mir Dein Magistrat dann freundlicherweise mit dem Hinweis Deiner Anwesenheit hier beantwortete. Es geht darum, dass wir von ANTE DIEM IX KAL OCT DCCCLVI A.U.C. (23.9.2006/103 n.Chr.) bis ANTE DIEM VI KAL OCT DCCCLVI A.U.C. (26.9.2006/103 n.Chr.) ein Stadtfest haben. Dies ist ein gemischtes Fest, da zu dieser Zeit das Herbstopfer, das Erntedankfest der Germanen stattfindet. Ich hatte mich erkundigen wollen, ob es, im Rahmen unserer Städtepartnerschaft, im Interesse Mantuas liegt sich daran auf irgendeine Weise zu beteiligen, sei es kulturell oder mit Händlern auf dem Markt etc." Er sah ihn einen Moment nachdenklich an. "Ich nehme nicht an, dass Du zu dem Zeitpunkt noch in der Stadt weilen wirst?"

  • Er hatte recht. Vielelicht waren die Germanen offener als die Römer, aber vertiefen wollte ich dieses Thema nicht, denn so lief ich auch nicht Gefahr, Germanicus durch eine unbedachte Bemerkung vor den Kopf zu stoßen. So nickte ich nur, hob dann eine Hand an mein Kinn und hörte mir das Anliegen des duumvir an. Als er geendet hatte, dachte ich noch eine Weile nach. Das Erntedankfest der Germanen. Ich legte einen Zeigefinger an die Lippen und überlegte, mir dabei ab und an an die Lippen tippend.


    "Zu meinem Bedauern muss ich das verneinen", antwortete ich auf die Frage nach meiner Anwesenheit.
    "In Mantua stehen einige Planungen und Vorhaben an, die meine Anwesenheit erfordern. Aber ich werde dir meinen Magistraten schicken, Didius Albinus. Ihn kennst du meines Wissens nach schon. Was die Beteiligung angeht, so würde ich, ehe ich dir sagen kann, womit Mantua sich genau beteiligen kann und wird, gern Näheres über dieses Fest erfahren."

  • "Dann richte diesem doch bitte auch gleich aus, dass er zum Bankett am ANTE DIEM VIII KAL OCT DCCCLVI A.U.C. (24.9.2006/103 n.Chr.) eingeladen ist. Nun, was das Fest an sich betrifft, so wird es wie gesagt ein gemischtes Fest werden, in dem die Belange der germanischstämmigen Bevölkerung genauso berücksichtigt werden sollen wie jene der römischen.
    Das Fest an sich wird neben einigen römischen Zeremoniellen auch die Möglichkeit bieten an germanischen teilzunehmen. Es wird ein großer Markt stattfinden, Gaukler werden auftreten, kleinere Veranstaltungen jeglicher Art und so weiter.
    Ich nehme aber einmal an, Du möchtest vor Allem wissen, was das Herbstopferfest an sich bedeutet?
    Haustblot, wie es im germanischen heisst, wird auch Erntedank oder Herbstofer genannt und zur Herbst Tag- und Nachtgleiche 3 Tage lang gefeiert.
    Hier wird den Göttern für die Ernte gedankt, Balder sinkt in die Unterwelt
    Hel und Iduna, die Göttin der Jugend, wird von den Riesen entführt, was das Ende der Götter einleitet, denn sie ist die Hüterin der heiligen Äpfel, die den Göttern ewige Jugend und Unsterblichkeit schenken. Daher wird als Opfer der letzte Apfel am Baum hängen gelassen. Außerdem gibt es als Opfer an den Gott Frey einen Eber zum Erntedankschmaus und es wird das "Wodelsbier" gebraut zu Ehren Wotans vielerorts besser als Odin bekannt. Aus den letzten Korngarben auf dem Felde wird der Erntedankkranz geflochten. Auch wird für Odins Pferd Sleipnir ein Büschel Korn stehengelassen: "für Wotan sein Pferd". Ein weiterer Brauch ist das Binden eines Kornbüschels mit bunten Bändern, als Opfer für die Fruchtbarkeitsgöttin Freya. Auch hängt man sich ein Büschel Korn oder Hafer mit Bändern gebunden in die Wohnstube, als Dankopfer für Thor."
    Er hielt einen Moment inne und lächelte dann entschuldigend. "Ich nehme an, die Götternamen waren jetzt etwas verwirrend, oder?"

  • "Das werde ich", versprach ich dem duumvirn, dann lauschte ich interessiert seinem kleinen Vortrag. Die ganzen germanischen Worte verwirrten mich etwas, aber ich gab mir Mühe, mir alles soweit zu merken. Dennoch musste ich sehr skeptisch ausgesehen haben, denn Germanicus hielt inne und entschuldigte sich. Ich grinste.
    "Naja....die Namen germanischer Gottheiten sind mir nicht geläufig, ich kann mit ihnen nichts anfangen, auch nicht mit den germanischen Bräuchen. Die sind mir fremd. Aber ich denke, ich habe schon verstanden, wie das Ganze vonstatten gehen soll; und es dürfte sicherlich auch für römische Besucher interessant sein. Du sprachst von einem Markt. Wie genau hast du dir diesen Markt vorgestellt? Also...was genau soll angeboten werden? Alles - oder nur unter einem bestimmten Motto?"

  • "Nun, es wird ja nicht nur ausschliesslich dies sein. Es soll auch ein Pferderennen geben und noch das ein oder andere dabei. Bei dem Markt sind derzeit noch Diskussionen gegeben, aber wahrscheinlich wird es auf eine große Mischung aus allen nebst gegeaukel hinauslaufen. Sowohl Verkaufsstände als auch, nun, nennen wir es mal Fressgassen."


  • Weshalb auch immer die Wache ihm den Weg zu der zweiten Tür, durch die nur Auserwählte kamen, gezeigt hatte, wusste sie wohl nur selber. Dennoch hörte er das Klopfen und ließ die Person auf der anderen Seite hereintreten. Erwartungsvoll sah er zur Tür und war dann doch etwas irritiert einen Fremden durch jene kommen zu sehen. Dennoch nickte er ihm, nach einem Moment des Irritiertseins zu: "Salve," grüßte er ihn freundlich und fragte sich einen Moment, ob er ihn nicht doch irgendwoher kannte, ziemlich sicher sogar.

  • Sim-Off:

    Upsi, naja, wollte eben gleich zum chef ;)


    Mattiacus trat ein. Sein Gegenüber sah ihn etwas überrascht an, so als ob er unangemeldt gekommen wäre und es nicht üblich wäre, sofort zum Duumvir zu kommen. Das Mattiacus dennoch so schnell zum Officium vorgelassen wurde, muss wohl an seiner strahlendweissen Toga mit dem Purpurstreifen liegen.

    Sim-Off:

    ;) kleiner Erklärungsversuch


    Wie dem auch sei, er stellte sich vor:


    "Salve, ich bin Marcus Decimus Mattiacus, der neue Quaestor für Germanien."


    Mattiacus überlegte einen Moment, er kannte diesen Mann.


    "Kennen wir uns nicht ? Ja doch von der Hochzeit meines Cousins Meridius, wir hatten uns über Aquis Mattiacorum unterhalten, ich kann mich noch ganz gut erinnern.


    Naja, der Grund warum ich hier ist, dass ich für den Statthalter die Wasser- und Nahrungsversorgung der Provinz überprüfen soll. Und da ich schon mal hier in Mogontiacum bin, habe ich mir gedacht, dass ich auch hier anfange."

  • Sim-Off:

    Rettet trotzdem nicht :P ;)


    Jetzt erinnerte er sich an den Mann und er nickte freundlich. "Ja, stimmt. D wolltest dort ach einmal hin, wenn ich es recht in Erinnerung habe? Bitte, nimm doch Platz." Er deutete auf einen Stuhl ihm gegenüber. "Möchtest Du etwas Trinken?" Er sah ihn fragend an und wartete auf die Antwort, um ggf. seinen Scriba auf Trab zu bringen, falls es nicht eh auf dem Tischchen stand.
    "Die Wasser - und Nahrungsversorgung? Nun, dann erzähle mir, wie ich Dir helfen kann Deine Aufgabe zu erfüllen und ich werde mich bemühen dem nachzukommen," meinte er freundlich.

  • Sim-Off:

    Och menno ;)


    "Danke, gegen etwas zu trinken hätte ich nichts einzuwenden."


    Mattiacus nahm Platz.


    "Leider hab ich es damals nicht dorthin geschafft, da ich nach Rom zurückgerufen wurde. Aber jetzt werde ich sicher die Gelegenheit dazu haben.



    Nun, weshalb ich gekommen bin hab ich ja schon gesagt. Ich möchte mir zunächst einen Überblick verschaffen. Dazu habe ich einige Fragen, und ich dachte mir, als Duumvir dieser schönen Stadt wirst du wahrscheinlich mir am besten antworten können."


    Mattiacus holte einen Zettel mit Notizen hervor, auf dem er sich einige Merkposten aufgeschrieben hatte.


    "Gibt es in Mogontiacum einen zentralen Kornspeicher, der für die Versorgung der Bevölkerung dient ?


    Und wie wird Mogontiacum mit Wasser versorgt ? Gibt es einen Aquädukt oder nur Brunnen ?


    Wer ist in der Stadt dafür zuständig ?"


    Mattiacus las die Fragen, die er sich notiert hatte vor und blickte dabei zu Duccius.


    "Sag mir ruhig, wenn dir die Fragen zu viel sind." sagte er freundlich.

  • Ein Bote kam rein und brachte schnell einen Brief!


    Salve Valentin Duccius Germanicus,


    Deiner bitte einer schnellen Rückantwort komme ich hoffentlich nach. Da es sich um ein Stadtfest handelt zu dem ich hoffentlich auch eingeladen werde bzw. zu dem ich hoffentlich erscheinen kann würde ich dir gerne die 30 Amphoren und 200 Kannen Wein umsonst überlassen. Siehe es als einfache Spende an die Stadt. falls du mein Angebot annimmst möchte ich dich bitten mir mitzuteilen wohin die Waren geliefert werden sollen! Auch solltest du noch mehr benötigen stehe ich gerne zur Verfügung!


    Vale
    Lucius Sabbatius Sebastianus

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    ....


    Es waren zwar viele Fragen auf einmal, aber dennoch konnte er nach ein paar Überlegungen alle weitesgehend beantworten.
    "Es gibt in Mogontiacum mehrere Lager, dicht beieinander, weit genug jedoch auseinanderstehend um bei möglichen nicht sich gegenseitig in Gefahr zu bringen, die als Kornspeicher bezeichnet werden könnten, denn dort werden die Sachen gelagert und von dort aus verteilt." Zum Aquädukt musste er lächeln. "Unter Kaiser Vespasian wurde der 9 km lange steinerne Aquädukt für die Wasserversorgung des Legionslagers errichtet. Er transportiert täglich, so die zuständigen Verantwortlichen, 7000 Kubikmeter frisches Quellwasser aus der Gegend westlich von Mogontiacum auf die Höhe des Militärlagers und auch der Stadt und verläuftweitesgehend unterirdisch. Um den größten Höhenunterschied im Tal zu überwinden, erreichen die Pfeiler jedoch eine Höhe von über 25 Metern." Er deutete in die Richtung. "Sie dürften Dir eventuell schon aufgefallen sein. Zuständig dafür sind zwei Magistrate und einer der Aquariusse. Welche jedoch im Moment für Mogontiacum zuständig ist, kann ich Dir nicht genau sagen, da es da letztlich wohl irgendwelche Änderungen gab und ich noch keine neuen Namen habe. Da müsstest Du noch einmal mit der Comes sprechen. Die Magistrate hier sind Voltius Minor und Peltrusius Numerianuns."

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