• "Genau, die feine römische Gesellschaft." Sie grinste zurück und besah sich den Strubbelkopf, der unter dem Helm zu Tage kam. Man konnte genau erkennen, wo er gesessen hatte, denn dort war das Haar eher platt. Für einen Sekundenbruchteil überlegte sie wie sich sein Haar anfühlte und hätte beinahe hingegriffen, hielt sich dann aber doch zurück. Irgendwie und irgendwo besaß sie schließlich noch Anstand und ihm einfach über den Kopf zu wuscheln - vor allen - war mehr als unanständig. Wenn Silanus davon erfuhr würde er sicherlich aus der Haut fahren. Was ja wiederum fast schon Grund genug wäre, es zu tun...


    "Wieso rauher? Also, auf was bezogen?" fragte sie stattdessen lieber, ehrlich interessiert. Es war spannend, etwas über die Germanen zu lernen, von denen sie bisher nicht viel mehr als die üblichen Gerüchte gehört hatte. Erst jetzt, wo sie hier lebte, erwachte ihr Interesse an dieser Kultur.

  • Cupidus ließ seinen Blick in die Ferne schweifen und versuchte sich an seine Familie zu erinnern. Er war zwar nicht völlig germanisch erzogen worden, doch hatte er von seinem Vater noch einige Dinge erzählt bekommen.
    "Nun, es ist häufig so, dass die Braut ihren zukünftigen Gatten erst am Tage der Hochzeit sieht, die Verhandlungen um die Mitgift obliegt den Vätern des Paares. Die Frau ist ihrem Mann unterstellt und ausgeliefert, das heißt unter anderem, dass der germanische Mann seine Frau bestrafen, züchtigen, verstoßen und sogar töten darf. Außerdem kann er sich neben seiner Frau noch eine andere nehmen, wenn er will und es sich leisten kann." Er versuchte beiläufig zu klingen, um sie nicht zu erschrecken.
    "Bei Ehebruch bestimmt der Mann die Strafe, die Haare abschneiden, vor den Verwandten nackt aus dem Haus jagen, das Auspeitschen mit Ruten.... je nach Wunsch des Mannes."Mit seinen großen Augen blickte er Narcissa an und besah sich die Reaktion. Hoffentlich war das nicht zu viel für sie gewesen.

  • Wer hatte ihr da noch mal weiß machen wollen, die Germanen waren gar nicht so barbarisch!? Es hörte sich nämlich ganz und gar anders an und Narcissa hörte zu, ihre linke Augenbraue zweifelnd hochgezogen. Wenn Cupidus erwartet hatte, dass sie sich nun ängstigte oder sich erschrack, dann lag er da ganz falsch. Sie war im Moment einfach nur froh, keine Germanin zu sein und dem Willen ihres Vaters und ihres Mannes so ausgeliefert zu sein. Es hörte sich fast an, als dürfte der Mann alles und die Frau nichts, aber das kannte sie schon. Obwohl Silanus dagegen ja wirklich ein kleines Lämmchen war. Er würde sie wohl nie auspeitschen und nackt durchs Castellum jagen. Oder? Ihr Blick schweifte über die Männer und hätte fast gekichert. Es gäbe sicherlich den ein oder anderen der an diesem Anblick seine Freude hätte. Aber auch wenn die junge Iunia gerne ihre Grenzen austeste, so weit wollte sie ihren Verlobten dann doch nicht reizen. Zumal er sich zu ihrer Enttäuschung gar nicht wirklich reizen ließ und einfach viel zu lieb war um ihr auch nur mit einer solchen EBstrafung zu drohen.


    "Das ist allerdings um einiges rauher als bei uns. Ich denke mal, dass es auch keine Scheidungen bei euch gibt, oder? Und die Frau wieder zu ihrem Vater zurückkehrt?"

  • Energisch schüttelte Cupidus den Kopf.
    "Nein, eine Scheidung gibt es nicht, höchstens vom Mann aus, wenn er sie verstoßen hat. Die Frau kann dann aber auch nicht mehr zu ihrer Familie zurück, sie gilt als geächtet und wird keinerlei Unterstützung durch den Stamm erhalten... Sie muss selber sehen, wie sie überlebt." Wieder blickte er sie an und musste lachen. "Diese Bräuche gelten noch in Magna, aber nicht mehr bei uns. Du wirst in Confluentes oder in Mogontiacum einige Frauen sehen, die sich nicht von Frauen aus Rom unterscheiden. Ich weiß nicht, was für Schauermärchen bis in die Ewige Stadt gedrungen sind, aber ich kann dir versichern, dass nur die Hälfte davon wahr ist."


    Dann zog er sich seinen Helm wieder auf und zog den Kinnriemen zu. Er prüfte den Sitz und nickte der Dame zu. "Wenn du mich entschuldigst, ich will mir die Probaten etwas näher ansehen. Du kannst auch gerne zuschauen, wenn du möchtest."

  • Auf ihrer reise hierhin hatte ein gewisses Intermezzo mit einem Germanien ihr durchaus gezeigt, dass einige Gerüchte durchaus wahr waren. Aber davon konnte und wollte sie Cupidus nichts sagen, die Freiheiten gingen niemanden was an. Daher nickte sie nur und lächelte.


    "Eine Reise nach Mogontiacum werde ich in den nächsten Tagen unternehmen, vielleicht magst du mich dann begleiten? In Confluentes scheint es ja nicht viel zu geben und ich hätte gern jemanden dabei, der sich auskennt."


    Dann nickte sie noch einmal und drehte sich so, dass sie Cupidus und die Probaten gut sehen konnte. Sie würde sich wirklich einmal ansehen, wie das Training von statten ging.

  • Cupidus nickte kurz und überlegte dann.
    "Wenn du in die Stadt gehst, werden dich sicherlich einige Männer als Eskorte begleiten, du bist immerhin die zukünftige Gemahlin unseres Kommandeurs. Vielleicht werden wir uns noch sehen," meinte er und ging dann über den Platz.


    Er stellte sich zu Mamercus. "Wie läuft die Ausbildung Mamercus?" fragte er.

  • Eine Eskorte, na ganz wunderbar. Narcissa nickte zwar und lächelte, aber freuen tat sie sich nicht. Natürlich wollte sie einen oder mehrere Aufpasser haben, denn sie traute Germanien und seinen Bewohnern nicht wirklich, aber Cupidus hätte ihr völlig gereicht. Oder Einar und Merowech, vielleicht sollte sie die zwei fragen, denn sie waren höflich und eine angenehme Gesellschaft. Aber gleich mehrere Leibwächter? Die ihr dann beim Einkaufen zusahen? Nein, das war doch wieder alles viel zu nervig.


    Sie schickte Phila ihr etwas zu trinken zu holen und beobachtete dann das Training.

  • "Salve Cupidus. Die Ausbildung läuft ganz gut, du weißt ja wie das ist, einige lernen schneller, andere etwas langsamer.


    Ist das nicht die Verlobte des Praefectus, mit der du dich so nett unterhalten hast? Aus der Nähe sieht sie noch ...interessanter aus.


    Cupidus, hast du heute nach der Übungseinheit etwas Zeit? Ich möchte gerne deine Meinung zu etwas hören."

  • Cupidus nickte und musterte die Neuen ausgiebig, die sich aufstellten. Dann nahm er Mamercus beiseite.
    "Sehr gut, Mamercus, lass sie nur recht schwitzen, sie werden es dir danken. Ich brauche dich noch bei den Waffenübungen heute Mittag, zusammen mit Merowech." Sein Blick fiel auf die gespannt blickende Narcissa.
    "Und sieh zu, dass sich die Männer von der Verlobten des Praefectus fernhalten... Wobei ich eher das Gefühl habe, dass sie die Gesellschaft von so vielen Männern genießt. Egal wie, ich möchte keine Zwischenfälle haben, zur Not sollen sie IHR aus dem Weg gehen. Das sind wir Silanus schuldig." Dann wurde er wieder freundlicher.
    "Komm heute Abend in meine Unterkunft, dann können wir in Ruhe reden, wenn es nicht so dringend ist. Ihr könnt weitermachen."

  • Brigio nickte und hob den Arm zum Gruß, als Cupidus sich wieder abwandte.


    Auch er schenkte jetzt wieder den Probati seine volle Aufmerksamkeit.


    Immer noch drängten die zwei Gruppen verbissen gegeneinander. Hin und wieder wurde einer aus der Gruppe herausgezerrt und schied aus.


    Die "Römer hielten einigermaßen stand, auch wenn das nahtlose Nachrücken aus der zweiten Reihe noch nicht hundertprozentig klappte.


    Nach weiteren Minuten ohne erkennbaren Vorteil für eine Gruppe, gab Brigio den Befehl zum Abbrechen.


    "Haaalt. Wir unterbrechen die Übung hier. Das war zwar nicht schlecht, aber auch nicht mehr."


    "Nach der Pause werdet ihr euch zum Waffentraining einfinden. Decurio Cupidus, Duplicarius Merowech und ich werden eure Waffenausbildung gemeinsam angehen. Wegtreten!"

  • Romanus war als erster am Übungsplatz er trug seine alte Tunika und war damit für alle ausenstehenden nicht als Vorgesetzter erkennbar, kurz darauf kahm Rufus der Eques aus dem Unterricht mit ein paar Probaten die ihn mit Fragen löcherten!
    Romanus fand das gut, den das zeigt Interesse!


    Rufus zeigte denen die bereits da waren wie man Antrat!
    und nahm Romanus damit ein Stück Arbeit ab!
    Und so warteten wir das alle eintrafen!

  • In seiner abgetragenen Tunika erreichte schließlich auch Tiberius den Übungspatz.


    Er gesellte sich zu den anderen Probaten und lauschte den Ausführungen von Rufus. Einige der Soldaten fehlten noch, dürften aber bals eintreffen.

  • Sich neben Tiberius aufplanzt und seine Ausrüstung zureckt rückt. Etwas unbeholfen am Helm herumnestelt da ihm dieser allen anschein nach zu gross ist und murmelnd vor sich hin flucht.

  • Romanus viel sofort sein Verwandter ins Auge der in voller Ausrüstung sich neben seine Kameraden platzierte und am Helm herrumrückte!
    Das wird wohl auch der Grund dafür sein das er nicht bemerkte das alle anderen ... Romanus mit eingeschlossen ... nur Tuniken trugen!
    Da es aber noch Zeit gab und Romanus nicht unbeliebt machen wollte richtete er einen Blick auf Lycurgus und machte diesem mit einem Blick in Scarpus seine Richtung weiß das er seinem Kameraden den Hinweis geben sollte was dieser falsch macht!

  • Mit einem grinsen stubste Tiberius seinen Nebenmann an.


    "Erwartest du den Einfall der Gallier oder warum erscheinst du hier in voller Montur?" Mit einem Zwinkern zupfte der junge Germane an seiner Tunika. "Ich glaube wir fangen erstmal mit der Tunika an."


    Erleichtert nicht der einzige nervöse, übereifrige Rekrut zu sein wartete Tiberius weiter.

  • Nachdem Scarpus seinen Fehler bemerkte und verschwand wandte sich Romanus an die Probatii


    Macht euch selbstständig warm! Sobald alle da sind laufen wir 20 Runden um den Übungsplatz!


    Romanus weiß das einige das unterschätzen und es wird wohl nicht lange dauern bis sie sich herrauskristalisieren!

  • Abgespeckt mit einer speckigen Tunika wieder am Übungsplatz erscheint und sieht wie sich die anderen sich die verschiedensten Übungen warm machten:


    Tiberius, gibt es nun noch Anweisungen? Da ich ja Ballast ablegte weiss ich nun nicht was los ist

  • Manchen schadet es sich er nicht aber trotzdem. Du hast recht. SInd ja nicht im Gefecht um um unser Leben laufen zu müssen.


    Sich weiterhin verrenkt und dehnt um keine Verletzungen aufzureissen

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