Verina ist ganz verwirrt. Vielleicht ist sie auch nur so aufgeregt, den Weg hierher hat sie jetzt total vergessen.
"Ja, danke. Die Schlafräume."
Ich bin mehr als überrascht, dass es so etwas wie eine Unterwelt der Vestalinnen gibt.
Verina ist ganz verwirrt. Vielleicht ist sie auch nur so aufgeregt, den Weg hierher hat sie jetzt total vergessen.
"Ja, danke. Die Schlafräume."
Ich bin mehr als überrascht, dass es so etwas wie eine Unterwelt der Vestalinnen gibt.
Tertia kehrt gerade aus dem Tempel zurück, da sie ziemlich in Gedanken versunken ist, wäre sie fast in die Virgo Vestalis Maxima und Verina gelaufen.
"Oh wie schön, wie ich sehe war die Audienz beim Pontifex Maximus von Erfolg gekrönt. Wie fühlst du dich jetzt als frischgebackene Vestalin?"
Zu Agrippina
"Du zeigst ihr sicher gerade alles, hättest du etwas dagegen wenn ich mitkommen würde?"
Sie ist zwar noch weit vom Rang einer Vestalis de Confirmatione entfernt, aber sie ist neugierig auf die neue Mitschwester, außerdem ist es eine Abwechslung von ihren normalen Pflichten.
Ich hatte Tertia nicht kommen gehört und war deshalb ein bisschen erstaunt.
Aber natürlich kannst du mitkommen, es ist gut, wenn du siehst, wie du eine neue Amata einweisen musst.
Tertia nickte erfreut und machte schon mal ein paar Schritte in Richtung des großen Innenhofes, mit den drei Teichen um den sich auch die Schlafräume der Vestalinnen scharrten, dann blieb sie stehen und drehte sich wieder zu den anderen beiden um. Es war etwas unhöflich, aber eine merkwürdige Ungeduld hatte von ihr Besitz ergriffen. So zwang sie sich innerlich bis zehn zu zählen....
Ich lief mit Verina weiter, bis zu einem Raum mit einer Eichentüre und öffnete diese. Dahinter kam ein kleines, aber hübsch eingerichtetes Schlafzimmer zum Vorschein.
Hier sollst du nun wohnen.
Ich ging zum Schrank.
Und das ist deine Vestalinnekleidung.
Ich hatte die weisse Tracht hervorgezogen, die ich immer trug, seit ich Vestalin war, obwohl es nicht meine Pflicht gewesen wäre. Ich hätte mich auch weiterhin in meinen Mädchenkleidern blicken lassen können, aber ich wollte es anders.
Verina blickte Tertia an.
"Ja, wie fühle ich mich? Alles ist neu. Ich bin neugierig und verspüre dennoch Respekt. Ich würde mich freuen, wenn du mich begleiten darfst."
Wortlos folgte Verina der Virgo Vestalis Maxima. Andauernd blickte sie sich interessiert um. Gespannt war sie auf ihr neues Zimmer. Sie schaute hinein und war begeistert. Ein schöner Raum.
Verine nickte, als sie Schrank und Kleidung gezeigt bekam.
"Wann genau trägt eine Vestalin diese Kleidung? Gibt es verschiedene Kleider? Vielleicht eines für den Alltag und eines für Festlichkeiten?"
Verina merkte, dass sie noch viel zu wenig weiß.
Tertia war den beiden gefolgt und ruhig in der Tür stehen geblieben, es war Agrippinas Aufgabe die Fragen Verinas zu beantworten. Sie blickte auf die Stirnbinden, und das suffibulum, den weißen Schulterlangen Schleier, der vorne üblicherweise mit einer Fibel zusammengehalten wurde und den sie seit ihrer Aufnahme in den Orden trug. Erst beim allerersten Anlegen, dieser Tracht war ihr im Grunde wirklich bewusst geworden, dass sie nun zu den Vestalinnen gehörte, obwohl sie sich auch schon vorher intensiv mit dem Gedanken auseinandergesetzt hatte. Aber damals hatte sie sich dann auch äußerlich von allen anderen abgesetzt, merkwürdig wie wichtig es da gewesen war, heute hatte sie sich daran gewöhnt und nahm es kaum mehr wahr.
Verina betrachtete lange die Kleidung. Jede Einzelheit prägte sie sich ein.
Gespannt wartete sie auf die Antwort der Virgo Vestalis Maxima. Es gab noch viel für Verina zu lernen.
Es ist dir überlassen, zu entscheiden, wann genau du sie tragen wirst. Da schreibt dir weder einer Regel, noch ich dir etwas vor. Du kannst auch weiterhin deine Mädchenkleidung tragen. Allerdings denke ich, dass es besser ist, an Festen und Zeremonien die Tracht zu tragen, es weist dich somit sofort als Priesterin der Vesta aus.
"Oh, so viel Freiheit lässt man uns? Das habe ich nicht erwartet. Es ist ganz klar, dass an Festen und bei Zeremonien die Kleidung getragen werden sollte. Am besten, ich lege sie gleich sofort an. Helft ihr mir dabei?"
Bei dem Kleid hatte Verina kaum Schwierigkeiten. Der Schleier war etwas komplizierter.
Steht dir gut, Verina.
Meinte ich, als sie fertig eingekleidet vor mir stand.
Oh, das klang gut. Verina sah an sich herab und strich über den feinen Stoff. Sie fühlte sich wohl. Nun konnte das Leben als Vestalin beginnen.
Was möchtest du als nächstes sehen?
"Ach, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll." Verina lächelt.
"Ich möchte euch gerne dabei zusehen, wie ihr das Feuer hütet, denn ich weiß nicht genau, wie man das macht. Oder wie ihr ein Opfer darbringt oder Wasser holt. Am besten gleich alles auf einmal."
Tertia schmunzelt in sich hinein als sie das hört. Verina scheint jedenfalls eine begeisterte und wissbegierige Vestalin zu sein. Nunja all das wird ihr Agrippina wohl noch im Laufe ihrer Ausbildung nach und nach beibringen. Allerdings fällt ihr bei dieser Aufzählung ein, dass sie morgen wieder an der Reihe ist das Wasser aus der Quelle der Egeria zu holen, wenn Agrippina nichts dagegen haben würde, könnte sie Verina ja mitnehmen. Sie wird die Virgo Vestalis Maxima heute beim Abendessen danach fragen oder doch besser jetzt gleich?
Ich schaute, als wir wieder im Innenhof waren zum Himmel und meinte.
Es ist schon spät. Kommt, wir gehen uns etwas zu essen kochen.
Verina nickte zustimmend. Noch nie zuvor hatte sie selbst Essen gekocht. Sie musste noch viel lernen, sonst würden die anderen Vestalinnen ihr Essen bestimmt nicht anrühren.
Bei diesem Gedanken musste sie schmunzeln. Hoffentlich würde sie überhaupt das richtige Kochgeschirr für die richtige Speise wählen.
Ein Scriba bringt einen Brief vorbei, welcher im Posteingang des Cultus Deorum gelandet ist.
Decima Tertia
Haus der Vestalinnen - Roma
Provincia Italia
Liebe Tertia,
von Deiner Schwester habe ich erfahren, dass es Dir gut gehen soll. Sie hat mir Deine Grüße übermittelt, was mich sehr gefreut hat.
Hier oben in Germanien nimmt mich die Arbeit sehr in Anspruch, es gibt eine Menge zu erledigen und im Grunde bin ich auch ständig unterwegs. Inspektionsreisen durch die Regionen, Besichtungen von Castellen, Legionslagern und Städten wechseln sich permanent ab, die Legionen erfordern ihre Zeit, die Verwaltungen ebenfalls und im Grunde hällt man permanent Audienzen und führt Gespräche, sei es in Officien, Empfangssälen, Wandelgängen oder Thermen.
Dennoch finde ich jede Woche Zeit um an meine Lieben zu denken und für sie zu beten. Sehr oft sind meine Gedanken dabei bei Dir, in Rom und nicht selten frage ich mich, wie es in Deinem Leben weitergeht. Hast Du Dich schon entschieden, wie Du es handhaben wirst? Wirst Du auf ewig bei den Vestalinnen bleiben oder zu Deiner Familie zurückkehren? Wie auch immer Du Dich entscheiden wirst, sollst Du gewiss sein, dass ich diese Entscheidung mittragen werde. Es würde mich und die ganze Familie mit unaussprechlichem Stolz erfüllen, wenn Du den Vestalinnen erhalten bleibst. Es würde moch und die Familie jedoch in tiefstem Herzen berühren und mit Liebe erfüllen, wenn Du zu uns zurückkehrst.
Du siehst also, beide Entscheidungen werden richtig sein. Du musst es mit Deiner Göttin abklären, welcher Weg Deine Zukunft sein wird. Die Familie wird hinter jeder Entscheidung stehen.
Mögen die Götter mit Dir sein und Dich behüten.
ANTE DIEM XI KAL SEP DCCCLVI A.U.C.
(22.8.2006/103 n.Chr.)
Maximus Decimus Meridius
[Blockierte Grafik: http://img65.imageshack.us/img65/3633/siegelmeri225rv.png]
Mein Bruder wollte nicht in den Tempel kommen, da er sich zu sehr davor fürchtet, den Zorn der Götter auf sich zu ziehen, ich schaute mich um und hielt Ausschau nach einer Vestalin ...
Ich sah eine Frau vor dem Tempel auf und ab gehen, sie schien etwas oder jemanden zu suchen. Ich lief auf sie zu, in der weissen Tracht würde sie mich sofort als Vestalin erkennen.
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