• Vorlesung I


    Hier kurz das Programm der ersten Lektion:
    1) Überblick über die Verben und Substantive im Latein
    2) Erlernen der folgenden Formen:[list=a]
    [*]Nominativ Singular Maskulinum der o-Deklination
    [*]3. Person Singular Indikativ Präsens Aktiv der a-Konjugation
    [*]3. Person Singular Indikativ Präsens Aktiv der e-Konjugation
    [*]Nominativ Plural Maskulinum der o-Deklination
    [*]3. Person Plural Indikativ Präsens Aktiv der a-Konjugation
    [*]3. Person Plural Indikativ Präsens Aktiv der e-Konjugation
    [/list=a]


    Das sieht vielleicht nach wahnsinnig viel aus, aber es ist erstens nicht sinnvoll weniger zu machen, und zweitens gar nicht so schwer.


    Ach ja, noch etwas, Latein sollte immer kursiv und klein geschrieben werden. Die Römer kannten noch keine Gross- und Kleinschreibung sondern schrieben immer alles entweder GROSS oder alles klein. ;) kursiv bitte, damit ich erkenne, was Latein ist und was Deutsch oder eine andere Sprache ;)


    1) Überblick über die Verben und Substantive im Latein


    Das Latein ist vorallem deshalb eine sehr schwer zu erlernende Sprache, weil das System an Konjugationen und Deklinationen ziemlich umfangreich ist. Wir werden uns hier im Kurs darauf beschränken, die wichtigsten Dinge kennenzulernen, so dass wir, wenn wir auf andere Formen stossen, mindestens eine Ahnung haben, was diese bedeuten könnten. Aus diesem Grund möchte ich hier ebenfalls nur die wichtigsten Dinge erörtern.


    a) Substantive


    Bei den Substantiven ist es vorallem wichtig zu wissen, dass es 3 Geschlechter gibt. Das Latein unterscheidet Maskulinum (männlich), Femininum (weiblich) und Neutrum (sächlich).
    Das schöne an dieser Sache ist, dass im Gegensatz zum Deutschen, das Lateinische für diese Geschlechter immer wegweisende Endungen aufweist. Der Nachteil: Es gibt jede Menge Ausnahmen. :D


    Neben den Geschlechtern unterscheidet das Latein auch verschiedene Deklinationen. Dies sind Schemen, nach welchen ein Substantiv dekliniert wird. Leider kommen innerhalb dieser Schemen immer wieder dieselben Endungen zum Zug, was natürlich ein Lernen nicht unbedingt einfacher macht. Ausserdem ist die Anzahl der verschiedenen Deklinationen nicht gerade klein. Wir werden uns in diesem Anfänger-Kurs jedoch auf die Wichtigsten beschränken.


    Ausser den verschiedenen Geschlechtern und Deklinationen sind natürlich auch die Fälle (Kasus) wichtig. Das Latein kennt die folgenden Fälle, natürlich im Singular und im Plural:
    Nominativ
    Genitiv
    Dativ
    Akkusativ
    Ablativ


    b) Verben


    Gleich wie bei den Substantiven, werden auch die Verben im Latein in verschiedene Gruppen unterteilt. Dies sind die Konjugationen. Wiederum unterscheiden diese sich vorallem in den Endungen.


    Innerhalb der Konjugationen spielen im Latein Personen und Zeiten (Tempi), sowie Modi (Indikativ, Konjunktiv, Aktiv oder Passiv) eine grosse Rolle.


    Das Latein kennt die uns auch vom Deutschen her geläufigen Personen (1., 2. und 3. Person Singular und Plural)


    Bei den Zeiten ist später darauf zu achten, dass die Römer sehr genau damit umgingen. Wenn jemand sagen will, dass er in 5 Minuten in den Zirkus geht, dann sagt er das im Latein im Futur, der Zukunftszeit, nicht wie im Deutschen im Präsens! Die Zeiten und ihre Endungen machen die ganzen Konjugationen ziemlich kompliziert. Daher werden wir uns in diesem Anfänger-Kurs auf die wichtigsten Dinge konzentrieren.


    Zu den Modi möchte ich nicht zuviele Worte verlieren, denn wir werden uns in diesem Kurs nur innerhalb des Indikativ bewegen. Es ist jedoch sinnvoll zu wissen, was die Eigenschaften beider Modi sind.
    Indikativ = Realität (etwas passiert oder wird in Zukunft passieren, oder ist schon passiert.)
    Konjunktiv = Wünsche oder irreale Dinge
    Ausserdem unterscheidet man noch zwischen Aktiv (Dinge die man selber tut) und Passiv (Dinge die einem angetan werden), aber wir bleiben in diesem Kurs einfach einmal beim Aktiv!


    Soviel zur Einführung. Nun aber zur eigentlichen Lektion!


    Nominativ Singular Maskulinum der o-Deklination


    Wie der Titel schon verrät, beschäftigen wir uns zuerst nur einmal mit der o-Deklination. Dazu gehören die meisten Substantive, welche im Nominativ die Endung -us oder -um haben. Hierzu gibt es auch eine schöne Regel: Substantive der o-Deklination können nicht feminin sein! :) (Zu den Feminina kommen wir irgendwann später.)
    Im Moment lernen wir zudem erst einmal nur die Maskulina im Nominativ. Ihre Endung ist -us. (Die Neutra behandeln wir ebenfalls später.) Der Nominativ ist derjenige Fall, in welchem die Wörter auch in der Wörterliste aufgeführt sind. Wenn ihr diese nun einmal genau anseht, dann stellt ihr fest, dass alle Substantive auf der Liste die Endung -us aufweisen. Mit dieser Endung stellt das Substantiv immer das Subjekt (handelnde Person des Satzes) dar.


    Beispiele: amicus (der Freund) / avus (der Grossvater) / rusticus (der Bauer)


    3. Person Singular Indikativ Präsens Aktiv der a-Konjugation


    Zu diesem Subjekt im Nominativ Singular muss, damit wir einen kompletten Satz erhalten, nun ein Prädikat (Verb in irgendeiner Form) treten. Am einfachsten geht das zuerst einmal im Indikativ Präsens Aktiv.
    Das Prädikat muss jedoch mit seinem Subjekt in der Person übereinstimmen. Das heisst, wenn ich etwas mache, dann steht das Verb in der 1. Person Singular. Wenn er etwas tut, dann steht das Verb in der 3. Person Singular. Im Moment beschränken wir uns also noch auf die 3. Person, deren Endung -t ist.


    Warum jedoch nun erst einmal nur die a-Konjugation? Ganz einfach! In der Wörterliste findet ihr die Verben immer im Infinitiv, der Grundform aufgelistet. Dort gibt es nun Verben mit -are und solche mit-ere (das erste "e" ist lang zu sprechen!) als Endung.
    Die -are Endung gehört zu den Verben der a-Konjugation. ;)


    Somit lautet die Endung der 3. Person Singular Indikativ Präsens Aktiv in der a-Konjugation: -a- + -t = -at


    Beispiele: vocat (er ruft) / cenat (er isst) / arat (er pflügt)


    Setzen wir nun immer ein Subjekt und ein Prädikat zusammen ergibt das z.B. folgende Sätze:
    amicus vocat. = Der Freund ruft.
    avus cenat. = Der Grossvater isst.
    rusticus arat. = Der Bauer pflügt.


    Ziemlich einfach, oder nicht??


    3. Person Singular Indikativ Präsens Aktiv der e-Konjugation


    Wenn die a-Konjugatin so heisst, weil der Infinitiv auf -are endet, so heisst die e-Konjugation so, weil der Infinitiv auf -ere endet. :D


    Beispiele: ridere / tacere / docere (wie gesagt, das erste e der Endung ist lang zu sprechen, also rideeeeere / taceeeeere / doceeeere ;))


    Die Endung der 3. Person Singular bleibt -t
    Also z.B. ridet (er lacht) / tacet (er schweigt) / docet (er lehrt)


    Ganze Sätze: amicus ridet. = Der Freund lacht.
    servus tacet. = Der Sklave schweigt.
    Plinius docet. = Plinius lehrt.


    Nominativ Plural Maskulinum der o-Deklination


    Natürlich kann man diese 3 bisher gelernten Dinge auch noch in dem Plural setzen. Dazu muss man nur wissen, wie sich die Endungen verändern ;)
    Die Endung des Nominativ Plural Maskulinum in der o-Deklination ist -i
    Beispiele: amici (die Freunde) / Romani (die Römer) / servi (die Sklaven)


    3. Person Plural Indikativ Präsens Aktiv der a-Konjugation und 3. Person Plural Indikativ Präsens Aktiv der e-Konjugation


    Ebenso einfach ist die Veränderung bei den Verben. Der Plural unterscheidet sich nur durch 1 Buchstaben vom Singular!! Die Endung ist nicht länger -at oder -et sondern -ant oder -ent.
    Beispiele: vocant (sie rufen) / pugnant (sie kämpfen) / rident (sie lachen) / dolent (sie schmerzen)


    Natürlich müssen Subjekt und Prädikat wiederum übereinstimmen.
    z.B. amici vocant. = Die Freunde rufen.
    Romani pugnant. = Die Römer kämpfen.
    amici rident. = Die Freunde lachen.
    oculi dolent. = Die Augen schmerzen.


    FALSCH wäre z.B.: amicus rident oder amici ridet, weil Subjekt und Prädikat nicht übereinstimmen.


    Nominativ: Wer oder was tut etwas?


    Genitiv: Wessen Besitz ist etwas?


    Dativ: Wem oderwas wird etwas angetan?


    Akkusativ: Wen oder was sieht man, hört man, etc.?


    Ablativ: Mit Hilfe wovon, womit, wodurch tut man etwas?


    Wobei zu bedenken bleibt, dass der Ablativ noch andere Funktionen haben kann und auch Dativ und Akkusativ andere Funktionen haben können.

  • Heute lernen wir den Akkusativ der Substantive auf -us, also der o-Deklination, sowohl im Singular, als auch im Plural.


    Der Akkusativ


    Der Akkusativ, auch genannt WEN-Fall, antwortet auf die Fragen "Wen oder Was tut man?"


    Die Endungen für den Akkusativ, die man sich merken muss, sind die folgenden:


    Singular: -um z.B. agnum
    Plural: -os z.B. agnos


    Satzstellung


    Im Latein steht das Verb im Satz generell an letzter Stelle und das Subjekt an erster Stelle. Wenn nun ein Akkusativ-Objekt dazu kommt, wird dieses dazwischen geschoben.
    z.B. medicus agnum immolat. Der Arzt opfert ein Lamm.


    Verneinung


    Am einfachsten verneint man eine Aussage, indem man vor dem Wort, welches verneint werden soll, ein non einfügt.
    z.B. medicus agnum non immolat. Der Arzt opfert das Lamm nicht.
    medicus non agnum immolat. Der Arzt opfert kein Lamm.

  • So, nun aber zur Lektion 3! Heute kommt der Dativ an die Reihe. In den Übungen wird natürlich dann immer alles was bisher gelernt wurde vermischt. So können wir schon heute einen ersten kleinen zusammenhängenden Text übersetzen!!!



    Der Dativ


    Der Dativ antwortet auf dem Fragen "wem oder was tut man etwas?"


    Der Dativ der o-Deklination hat ebenfalls eigene Endungen, wie vor ihm schon der Nominativ und der Akkusativ. Diese lauten im Singular -o und im Plural -is.


    Damit haben wir bisher folgende Endungen kennen gelernt (Sg. / Pl.):
    Nominativ: -us / -i
    Akkusativ: -um / -os
    Dativ: -o / -is


    Das wäre auch schon die ganze Hexerei für heute, wenn da nicht noch die Sache mit der Satzstellung wäre, die wir letzte Woche begonnen haben. Wenn ihr euch erinnert so sagte ich, dass das Subjekt am Anfang und das Prädikat (Verben) am Ende des Satzes stehen sollten. Dies ist zwar eine sicherlich gute Faustregel, aber im Latein ist die Satzstellung viel freier als im Deutsch!


    Das heisst, dass es durchaus möglich und auch gängig ist, einen Satz mit einem Objekt zu beginnen. Aus diesem Grund muss man ab heute immer besser auf die Endungen gucken, denn ich werde die Sätze auch immer mehr den lateinischen Vorbildern anpassen und die Satzstellung freier handhaben.
    Dies betrifft natürlich nicht nur die Objekte, sondern auch kleine Wörter wie non, von dem ich noch letzte Woche behauptet hatte, es stünde immer vor demjenigen Wort, welches verneint wird. Das ist zwar auch wiederum ein guter Richtwert, aber es stimmt halt leider auch nur in ca. 60% aller Fälle ;)

  • Nachdem wir nun Akkusativ und Dativ schon kennen, und auch bei den Verbformen schon 2 kennen, verkomplizieren wir nun die Sätze etwas.


    Wir hängen noch eine Beschreibung der Substantive daran, also ein Adjektiv.


    Diese Adjektive stehen immer in derselben Form wie das Substantiv, zu dem sie gehören. Dies sowohl in der Zahl (Numerus), als auch im Fall (Kasus) und im Geschlecht (Genus)!!


    Das heisst:
    - wenn es eine nähere Beschreibung des Subjektes ist, steht auch das Adjektiv im Nominativ.
    pius medicus deo agnum immolat


    - wenn es eine nähere Beschreibung des Dativobjektes ist, steht auch das Adjektiv im Dativ.
    medicus deo benigno agnum immolat.


    - wenn es eine nähere Beschreibung des Akkusativobjektes ist, steht auch das Adjektiv im Akkusativ.
    medicus deo agnum album immolat.


    Die Stellung dieses Adjektives ist zwar sehr oft erst hinter dem dazugehörigen Substantives, aber es kann auch vornedran stehen. Konzentriert euch daher nicht darauf!

  • Heute, da wir ja nur wenige Wörter haben, lernen wir dafür einen neuen Fall!!


    Es handelt sich dabei um den Genetiv, der oft auch Genitiv geschrieben wird. ;) :D


    Dieser Fall, der im Deutsch eigentlich kaum mehr genutzt wird, bezeichnet den Besitzer einer Sache! Man fragt also "WESSEN Haus ist das?"


    Die Endungen für den Genetiv sind im Singular -i und im Plural -orum.


    Nun kommt sicher bei jemandem die Frage auf: "Kennen wir nicht schon eine Endung -i?"
    Meine Antwort: Ja, das tun wir!! Und hier beginnt nun das Latein etwas schwieriger. Es gibt ausser dem Zusammenhang des Satzes keinerlei Möglichkeit herauszufinden, ob diese Endung -i nun ein Nominativ Plural oder ein Genetiv Singular ist!


    Das macht Latein zwar etwas schwierig, aber wir werden das sicherlich schaffen!


    Soweit klar? Der Genetiv hat die Endungen -i und -orum und bezeichnet den Besitzer einer Sache.
    Natürlich kann auch ein Substantiv im Genetiv ein Adjektiv bei sich haben, welches dann gemäss der Lektion der letzten Woche ebenfalls im Genetiv stehen muss.

  • Wir haben bis jetzt immer nur Substantive gelernt, welche im Nominativ Singular die Endung -us hatten. Wie in der ersten Vorlesung schon erklärt, handelt es sich dabei bislang um Substantive, welche dem männlichen Geschlecht angehören, also Maskulina.
    Davon lernten wir bisher die Fälle Nominativ, Genetiv, Dativ und Akkusativ. Dies sowohl im Singular, als auch im Plural.


    Heute beschäftigen wir uns nun, mit Substantiven, welche vom Geschlecht her neutral sind, weder männlich, noch weiblich, also den Neutra.
    Diese Substantive enden im Nominativ Singular mit der Endung -um.


    Wie schon beim Genetiv, wird es auch hier wieder Endungen geben, die wir schon von den Maskulina her kennen, aber auch weitere Neuerungen. Damit ich das nicht alles erklären muss und es dabei unüberschaubar wird, hier einfach 2 Übersichten über die Endungen:


    Maskulina wie bisher gelernt: (Singular / Plural)


    Nominativ: -us / -i
    Genetiv: -i / -orum
    Dativ: -o / -is
    Akkusativ: -um / -os


    Neutra, neu zu lernen: (Singular / Plural)


    Nominativ: -um / -a
    Genetiv: -i / -orum
    Dativ: -o / -is
    Akkusativ: -um / -a


    Wie man unschwer erkennen kann, sind die Formen der Neutra im Genetiv und Dativ identisch mit denjenigen der Maskulina. Im Nominativ und Akkusativ jedoch sind sie neu, aber in beiden Fällen gleich!!
    Das führt am Anfang oft zu Verwirrung, aber ihr werdet sehen, dass im Zusammenhang eines Textes nur ganz selten eine Verwechslung der Fälle möglich ist, weil es sonst keinen Sinn ergibt. ;)


    Alles klar?? Wenn ja, dann kommen wir zur zweiten Neuheit: Es gibt neue Verbformen, und zwar die 1. Person Plural Indikativ Präsens Aktiv und die 2. Person Plural Indikativ Präsens Aktiv.


    Die Endung für die 1. Plural ist: -mus
    Für die 2. Plural ist sie: -tis


    Also je nach Konjugation des Verbes (a- oder e-Konjugation):
    apportamus / apportatis
    paremus / paretis

  • Heute werden wir uns mit einem Phänomen des Latein auseinandersetzen müssen, welches diese Sprache so kompliziert macht. Es handelt sich darum, dass einige Präpositionen einen bestimmten Fall verlangen, je nachdem wie sie verwendet werden.


    Doch eins nach dem anderen. ;)


    Zuerst müssen wir uns mit dem Ablativ beschäftigen. Die Endungen zu diesem ganz speziellen Fall, sind -o im Singular und -is im Plural. Sie sind also identisch mit den Endungen des Dativ!!


    Der Ablativ wird im Latein meist für die Bezeichnung des Mittels (womit? wodurch? wovon?) benutzt. Ausserdem für die Bezeichnung einer Gemeinschaft (mit wem zusammen?) Er steht daher sehr oft nach einer Präposition, aber eben nicht immer, und da liegt die Schwierigkeit. Man muss dann eben den Ablativ richtig erkennen und darf ihn nicht mit einem Dativ verwechseln.


    Nun ein Beispiel:
    medicus Aesculapium sacrificio placat. Der Arzt (Nominativ) erfreut den Gott Aesculap (Akkusativ) mit einem Opfer (Ablativ).
    Wie man sehen kann, steht der Ablativ ohne Präposition und zeigt an, womit der Arzt den Gott erfreut.


    Nun zum Ablativ mit Präposition. Wir haben in den Wörtern von heute gelernt, dass cum den Ablativ verlangt, wenn es bedeuten soll, dass man etwas mit jemandem zusammen macht.


    Auch hierzu ein Beispiel:
    medicus cum avo ambulat. Der Arzt (Nominativ) geht mit dem Grossvater (Ablativ nach cum) spazieren.


    Ich hoffe, das war klar. Falls nicht einfach fragen.
    Sonst merkt euch, dass es im Latein noch öfters solche Präpositionen gibt, bei denen ihr euch merken müsst, welchen Fall sie bei welcher Bedeutung verlangen. ;)


    Und nun zu einem neuen Phänomen bei Verben, dem Passiv. Wir lernen erst einmal nur die 3. Person Singular und Plural Indikativ Präsens Passiv. Das genügt nämlich schon. :D


    Die Endungen sind -tur und -ntur. Passiv heisst, dass das Subjekt des Satzes nicht etwas selber tut, sondern dass ihm etwas getan wird. Beispiele:


    placatur = er wird erfreut
    placantur = sie werden erfreut

  • Es geht heute um die Fortsetzung des Themas der letzten Woche. Dort haben wir ja gesehen, dass das Wort cum einen ganz bestimmten Fall verlangt, nämlich den Ablativ.


    Nun gibt es, wie in den Wörtern für heute zu sehen ist, auch Wörter, die eine andere Bedeutung erhalten, jenachdem, ob sie mit einem Ablativ oder mit einem Akkusativ zusammen stehen.


    Nun gilt es eigentlich nur, diese Wörter richtig zu lernen und dann auch den richtigen Fall zu setzen.


    Wollen wir sagen, WOHIN jemand geht, oder man etwas bringt, so steht hinter der Präposition in ein Akkusativ.


    Wollen wir dagegen sagen, WO etwas ist, dann steht hinter in ein Ablativ.


    Beispiele:
    - servus agnum in hortum apportat = Der Sklave bringt das Lamm in den Garten (wohin = Akk.)
    - medicus agnum in horto immolat = Der Arzt opfert das Lamm im Garten (wo = Abl.)

  • Tja, wir stehen mitten drin in den Adverbialen Bestimmungen ;)


    Heute, diejenigen des Ortes und des Urhebers, oder einfacher, die gelernten Wörter e / ex und a / ab.


    Einfach? Ja, eigentlich schon, daher nur 2 Beispiele und dann gleich die Übungen:


    medicus ex oppido advolat. = Der Arzt eilt aus der Stadt herbei. (ex + Ablativ)


    medicus ab avunculo ad avum properat. = Der Arzt eilt vom Onkel zum Grossvater (ab + Ablativ / ad + Akkusativ)

  • Auf geht's zur letzten Lektion!! Da es viele Wörter sind, halte ich mich mit der Grammatik etwas zurück, es gibt aber dennoch neue Dinge. Ich werde versuchen, hier in dieser letzten Lektion Listen der bisher gelernten Dinge anzulegen.


    Neu ist die a-Deklination. In dieser sind die meisten Substantive von femininem Geschlecht und enden im Nominativ, wie kann es anders sein, auf -a. :D


      Nominativ | -a | -ae
      Genitiv | -ae | -arum
      Dativ | -ae | -is
      Akkusativ | -am | -as
      Ablativ | -a | -is


    Ebenfalls neu sind heute Substantive, deren Nominativ nicht auf -us endet, sondern auf -er. Trotzdem werden diese gleich dekliniert wie die bisher gelernten Substantive der o-Deklination.


      Nominativ | -er | -i
      Genitiv | -i | -orum
      Dativ | -o | -is
      Akkusativ | -um | -os
      Ablativ | -o | -is


    So, und nun zu der Zusammenfassung der alten Dinge: Zuerst will ich euch in Erinnerung rufen, dass es 3 Geschlechter gibt. maskulin / feminin / neutrum. Diese unterscheiden sich z.T. in den Endungen.


    Hier die Maskulina der o-Deklination auf -us.


      Nominativ | -us | -i
      Genitiv | -i | -orum
      Dativ | -o | -is
      Akkusativ | -um | -os
      Ablativ | -o | -is



    Dann die Endungen für die Neutra der o-Deklination.


      Nominativ | -um | -a
      Genitiv | -i | -orum
      Dativ | -o | -is
      Akkusativ | -um | -a
      Ablativ | -o | -is


    Somit hätten wir Endungen gelernt für alle 3 Geschlechter!! Bitte denkt daran, dass sich alle Adjektive sowohl vom Kasus (Fall), als auch vom Numerus (Zahl) und Genus (Geschlecht) an das Substantiv anpassen. Sucht also bei Adjektiven immer die korrespondierenden Endungen raus!


    Nun zu den Verben: Wir haben bisher den gesamten Indikativ Präsens Aktiv gelernt:


      Infinitiv | -are | -ere
      1. Sg. | -o | -eo
      2. Sg. | -as | -es
      3. Sg. | -at | -et
      1. Pl. | -amus | -emus
      2. Pl. | -atis | -etis
      3. Pl. | -ant | -ent


    Ausserdem haben wir vom Indikativ Präsens Passiv die 3. Personen gelernt.


      Infinitiv | -are | -ere
      3. Sg. | -atur | -etur
      3. Pl. | -antur | -entur


    Ich denke, damit seid ihr gut gerüstet!!


    Nun ein paar Worte zum Test. Er wird aus einem römischen Originaltext bestehen!! Ich weiss, dass dabei natürlich viele Wörter vorkommen werden, die ihr nicht kennt, und auch Deklinationen und Konjugationen, sowie viele andere grammatikalische Dinge, die wir nicht behandelt haben.
    Wir haben uns aber in diesen 10 Lektionen eine Basis angeeignet, deren Grundlagen uns erlauben sollten, unser Wissen auf andere, unbekannte Dinge anzuwenden und genau das möchte ich von Euch im Test sehen.
    Natürlich ist es nicht verboten, mit einem Lexikon zu arbeiten, aber bitte nehmt kein Grammatikbuch zu Hilfe! Den Link zu einem Online-Lexikon könnt ihr im Thread "Nur Latein" im Simoff finden. ;)

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