Porta Praetoria - Einjeder, Besucher oder Soldat hat sich hier An-und Abzumelden

  • Es war ein kalter und nebliger Novembertag. Bereits vor einer Woche war ein Bote aus Massilia hergekommen und hatte die baldige Ankunft des neuen Lagerpräfekten angekündigt.* Nun war die Reise des Quintiliers beendet. Von Süden her kommend, aus Colonia Augusta Treverorum, näherte sich durch den sich spärlich lichtenden Nebel ein Reisewagen in Begleitung eines guten Dutzends Berittener dem Castellum.


    Einer der Reiter setzte sich frühzeitig von der Gruppe ab und machte den Wachen am Tor des Castellums Meldung: "Salvete Milites! Macht dem befehlshabenden Offizier Meldung über die Ankunft des Praefectus Alae Iullus Quintilius Sermo. Er wünscht seine Unterkunft zu beziehen und erwartet die Decuriones zu seiner Begrüßung."


    Und Während der Reiter am Tor Meldung machte, konnte man seine Kameraden langsam besser erkennen. Der Großteil der Männer waren augenscheinlich Söldner aus der Gegend. Die übliche Art, sich vor Übergriffen durch Banditen und anderes Gesindel zu schützen. Nur zwei der Männer waren anders. Einer der beiden, jung, bartlos, schmal gebaut, wirkte völlig durchgefroren und nieste ohne Unterlass. Der andere, er ritt kurz hinter den beiden vordersten Söldnern, machte einen selbstbewussten Eindruck und ließ seinen wachsamen Blick prüfend über die Wallanlage des Castellums schweifen. Er hatte den Kopf hoch erhoben und schien die Vorfreude selbst zu sein. Offensichtlich war er derjenige, den die Euites der Ala II Numidia so sehnsüchtig erwarteten.


    Sim-Off:

    *Geht bitte einfach davon aus, dass dem so war.

  • Während die Reiter herannahen, tauschen die Wächter angesichts des nahenden Zuges in gedämpfter Stimmlage vereinzelt spöttische Kommentare über die vermeintlich verirrte Abordnung einer Reisegesellschaft aus. Erst als der Bote sich ihnen nähert, verstummen die wachhabenden Equites und geben sich eilig den Anschein strikter Wachsamkeit.
    Über ihren Irrtum aufgeklärt, kommt sodann urplötzlich eine ganz neue Dynamik in die Männer und allesamt halten sie - der eine mehr, der andere weniger auffällig - nach der Gestalt ihres künftigen Anführers Ausschau. Der dienstälteste unter diesen einfachen Equites übernimmt derweil das Gespräch mit den Neuankömmlingen und gibt die Anweisungen konkretisiert an einen Kameraden weiter.


    "Criton, du hast es gehört! Hol den Decurio und gib die Nachricht weiter!"


    Während der Angesprochene sich sogleich beeilt, die befohlene Meldung zu machen, wendet sich der Eques wieder an den Boten.


    "Werden all diese Männer den Präfekten begleiten?"


    Er wirkt ein wenig skeptisch ob der Aussicht, all jene Söldner in das Castellum einzulassen.


  • Mit zufriedener Miene beobachtete der Reiter, wie auf einmal Bewegung in die Wachmannschaft kam. Die folgende Frage allerdings hatte er nicht erwartet, was in sogleich in längeres Grübeln brachte. "Öhm...", machte er und sah sich unsicher nach dem Anführer der Reisegesellschaft um, der nun seinerseits das Tor erreichte. "Ich glaube... äh... Praefectus Quintilius?" Schließlich wandte er sich lieber gleich an den Chef, bevor er etwas Falsches sagte.


    Sermo richtete sich noch ein Stückchen im Sattel auf, als er das Tor erreichte. Er zügelte sein Pferd und hinter ihm kam alles zum Stehen. "Der bin ich", sagte der Angesprochene knapp.
    "Der Soldat will wissen, ob die ganze Gruppe dich hinein begleitet..."
    Dabei hatte der Mann einen Blick drauf, der fast schon entschuldigend wirkte.
    "Ah...", machte Sermo verstehend und sah sich kurz nach seinen Söldnern um. "Nein." Er wandte sich nun direkt an den Eques, der die Frage eigentlich gestellt hatte. "Die Herren werden eine Unterkunft in Confluentes finden. Cleon, zahl die Herren aus." Der zuletzt adressierte Sklave zückte einen Beutel und reichte ihn unter leisem Klimpern dem Anführer der Söldnergruppe, der mit gierigem Blick das Geld entgegennahm und die Anzahl der Münzen überflog.
    "Alles bestens. Praefectus Quintilius, war mir eine Freude dir zu Diensten zu sein. Vale!" Damit wendete er sein Pferd und bedeutete seinen Männern ihm zu folgen, womit die Söldner samt und sonders kehrt machten und in der Stadt verschwanden, um ihr Geld 'gut anzulegen'.


    "So, nachdem das geklärt wäre", fuhr Sermo nun an die Wachmannschaft gerichtet fort, "sind wir nur noch zu zweit." Er lächelte fein. "Meldet also bitte dem Praefectus Alae, dass sein Nachfolger angekommen ist. Ich wünsche zu ihm geführt zu werden." Dass sein Reittier, sein Packpferd, das Reittier seines Sklavens, ein weiteres Packpferd, sowie die vor die Kutsche gespannten Zugpferde versorgt werden mussten und zudem die Kutsche selbst untergebracht und entladen werden musste - das verstand sich für Sermo von selbst.

  • | Decurio Gaos


    Seit Tagen kursieren im Lager die wildesten Gerüchte über den alsbald eintreffenden Präfekten. Insbesondere der zum Ausbilder der frischen Rekruten eingeteilte Decurio Gaos hat sich in dieser Zeit mehrere Male dazu veranlasst gesehen, allzu ausschweifenden Spekulationen rigoros Einhalt zu gebieten. Gerade genießt er die kühle Ruhe des Tages und nutzt eine Spanne unverplanter Zeit für einen unangekündigten Rund- und Kontrollgang bei seinen verschiedentlich eingeteilten Zöglingen. Folglich ereilt ihn aus entsprechend pragmatischen Gründen - denn nichts anderes hätte ihm gut zu Gesicht gestanden - eine gewisse Erleichterung, als er von Eques Criton die Ankunft des Quintiliers vernimmt. Während Criton seinen Weg fortsetzt, im Praetorium Bescheid zu geben und anschließend den Ruf an die restlichen Decuriones auszugeben, macht Gaos sich auf den direkten Weg zur Porta Praetoria, um sich der Begrüßung des neuen Befehlshabers anzuschließen.


    Während dort noch das Geschäft mit den Söldnern abgewickelt wird, erreicht Decurio Gaos den Ort des Geschehens nur wenig später. Der wachhabende Eques hat bis dahin das Gespräch zwischen dem Quintilier und seinen Begleitern aufmerksam verfolgt.
    "Jawohl, Praefectus. Er befindet sich derzeit in seiner bisherigen und Eurer künftigen Unterkunft, dem Praetorium. Eques..."
    Gerade will er sich zu einem weiteren Soldaten herumdrehen, und diesem zum Geleit abschicken, da sieht er den nahenden Decurio und identifiziert jenen als angemessenere Eskorte.
    "Decurio Gaos! Werdet Ihr den neuen Präfekten zum Prätorium führen? Eques Criton gibt die Nachricht für den Empfang gerade weiter."


    Der Decurio kommt auf die letzten Meter zügig heran und verfällgt sogar kurz in Laufschritt. Seinem geschulten Auge genügt ein kurzer Blick, um den Offizier von seinem Sklaven zu unterscheiden. Er salutiert Sermo knapp.
    "Praefectus! Willkommen im Castellum der Ala II Numidia."
    Gaos gibt den noch immer gaffenden Equites dann mit knappen Handzeichen und strengem, befehlsgewohnten Tonfall zu verstehen, dass die Packpferde und die Kutsche fortan in ihre Verantwortung fallen.
    "Ihr kümmert euch um die Sachen des Präfekten! Bringt sie zum Praetorium und versorgt danach die Tiere! Ich will keine Klagen hören!"
    Damit wendet Gaos sich wieder Sermo zu.
    "Folgt mir zum Praetorium. Der... äh, andere Praefectus wird Euch bereits erwarten."
    Damit geht er voran - natürlich nicht ohne in diesem Fall ausnahmsweise zu warten, dass der kleine Zug ihm auch folgen kann.

  • Endlich war das Kastell in Sicht. Die Schwarzröcke waren für ihren Geschmack schon viel zu lange unterwegs, aber es half ja alles nichts, nach 21 Tagen hatten sie schließlich ihr Ziel erreicht. Das Banner welches sie mit sich führten zeugte schon von weitem von ihrer Ankunft, ein weißer Skorpion auf schwarzem Grund, sie waren im Grunde nicht zu verwechseln, schon gar nicht in ihren schwarzen Uniformen.
    Am Tor angelangt, sprach Seneca wie wohl an jedem römischen Stützpunkt üblich mit den Wachen..
    "Salve Milites. Mein Name ist Centurio Aulus Iunius Seneca, und im Auftrag des Imperators sind wir hier um euren neuen Praefectus eine Hasta Pura zu überreichen.", das sollte genügen um von den Wachen schnellstmöglich hineingelassen zu werden. Eine warme, trockene Unterkunft oder Zugang zu einer Therme wären natürlich auch nett gewesen, aber eins nach dem anderen..

  • Als die unverwechselbaren Rüstungen der Prätorianer in das Sichtfeld der Wachen geraten, setzt bei ihnen eine wundersame Wandlung ein. Unmittelbar ermahnen sie einander gegenseitig, machen sich aufmerksam hinsichtlich der Ankunft jener Elite-Soldaten und straffen ihre Haltung. Rasch wird der Sitz ihrer Rüstung geprüft und die Haltung von Speer und Schild korrigiert. Mehr noch als bei der Ankunft das neuen Praefectus versucht nun jeder der Equites zu glänzen und einen guten Eindruck zu hinterlassen. Wer weiß? Vielleicht fällt man gar so gut auf, dass sie einen sogleich in die angesehene Einheit rekrutieren würden? Dieser unterschwelligen Haltung tut auch die Tatsache keinen Abbruch, dass die meisten unter den Equites mitnichten schon das Bürgerrecht erlangt hätten und ihnen somit ohnehin schon eine wichtige Voraussetzung fehlt.


    Der dienstälteste unter den Wächtern stellt sich sodann dem Gespräch mit dem Centurio und wirkt im Vergleich zu seiner sonst eher lässigen, überlegenen Haltung recht eifrig und geradezu steif.


    "Salve, Centurio! Willkommen im Castellum der Ala II Numidia! Es ist uns eine große Ehre!"


    Der letzte Satz gehört gewiss nicht zu den Standardformeln, die man ihnen beigebracht hat. Doch nun ist es heraus... Kurz sieht er etwas unsicher zu seinen Kameraden. Bei einem Tross Prätorianer wäre es doch gewiss mehr als unangebracht, diese auf Waffen zu durchsuchen. Zumal man sie ihnen kaum abnehmen könnte, wenn man welche fände. Und das täte man bestimmt. Mit dem Abschluss dieses Gedankengangs wendet er sich - ohne dass darüber ein Wort verloren ward - erneut an den Iulier.


    "Praefectus Alae Iullus Quintilius Sermo befindet sich im Praetorium, Centurio! Wir werden Ihn von Eurer Ankunft unterrichten."


    Und mit 'wir' meint er offenbar einen seiner jüngeren Kameraden. Knapp nickt er demjenigen namens Criton zu, den er recht häufig zu derlei Botengängen abzuschicken pflegt.


    "Eques Criton! Gib dem Praefectus Bescheid!"


    Wieder an den Centurio gewandt, ergänzt er eine von leichter Verunsicherung untermalte Frage:


    "Wie... äh... läuft das jetzt ansonsten so ab? Wünscht ihr hier am Tor zu warten, bis der Praefectus eintrifft? Oder gibt es einen bestimmten Ort, wo man so 'ne Hasta Pura übergeben sollte?"


    Der Appellplatz, der Tempel des Mars, der Exerzierplatz, das Praetorium oder die Principia... Ihm kommen etliche Alternativen in den Sinn. Allein die Stallungen, Unterkünfte, die Thermen, das Lazarett und die Lagerhallen des Castellums würden die Prätorianer wohl weniger im Sinn haben.


  • "Die Ehre ist ganz auf unserer Seite.", entgegnete Seneca knapp aber dennoch freundlich, und beobachtete dann erst einmal das weitere Treiben, bis sich der Soldat wieder an ihn wandte..
    "Nun, meine Männer und ich sind seit 21 Tagen unterwegs, wenn es eine Möglichkeit gäbe uns hier ein paar Tage einzuquartieren wäre deiner Einheit der Dank der Garde gewiss. Natürlich wird die Übergabe der Hasta Pura ein wenig zeremoniell, sowas bekommt man ja auch nicht alle Tage."
    Der Iunier selbst hatte wenig Ahnung wie die Dinger in der Regel überreicht wurden, aber sie hatten Paradeuniformen dabei, und diese wollten sie jetzt auch benutzen..
    Während sie also auf die Rückkehr des Soldaten warteten, nutzte Seneca die Zeit um etwas zu plaudern, "Und? Wann bricht hier für gewöhnlich der Winter an? Ist es wirklich so kalt wie man sich es in Rom erzählt?"

  • Der Eques grinst etwas verlegen auf die freundliche Entgegnung des Centurio. Ein Besuch des Ala-Castellums als Ehre für die Prätorianer? Das schmeichelt ihm als einfachem Auxiliarsoldat sichtlich. Ein verlegenes Räuspern seinerseits soll die Besinnung auf eine dienstbeflissenere, ernstere Mimik kaschieren.


    "Natürlich, Centurio! Wenn unsere Unterkünfte euren Ansprüchen genügen, dann werden wir den benötigten Platz schon schaffen!"


    Ein bekräftigendes Nicken unterstreicht diese Absichtserklärung. Nicht, dass der Eques in so einer Angelegenheit irgendetwas zu sagen hätte.


    "Die Winter sind mal so mal so... Natürlich wird's auch mal etwas kalt, aber sonst wär's ja auch kein Winter. Selbst hab' ich allerdings noch keinen Winter in Rom verbracht und kann's daher nich' wirklich bewerten. Aber falls ihr noch 'n paar Neue für eure Truppe braucht, dann will ich's mir gerne mal ansehen, hehe. Schnee wird's in Rom aber schon auch geben, ja?"


    Sein Latein ist erwartungsgemäß nicht akzentfrei und entspricht auch nicht dem geschliffenen Ausdruck, wie man ihn bei Angehörigen höherer Schichten hört.


  • "Wir sind nicht sehr wählerisch.", sagte Seneca, gut, der Komfort war sicher nicht mit dem in Rom zu vergleichen, aber solange es einigermaßen reinlich war, und die Betten nicht knochenhart, waren die Soldaten zufrieden..
    Über die Erläuterungen zum Winter war Seneca etwas erstaunt, er hatte mit schlimmeren gerechnet...
    "Es ist doch noch etwas wärmer in Rom, Schnee habe ich noch nicht erlebt, im Norden Italias ja, aber in Rom noch nicht. Ich vermisse ihn allerdings auch nicht wirklich."

  • Der Eques mag aus Sicht eines Römers hinsichtlich der Härte der Winter durchaus untertrieben haben. Das germanische Wetter ist er selbst längst gewöhnt und empfindet es daher nicht als übermäßig kalt. Man hat sich eben arrangiert.


    "Einige Turmae sind von Vicetia her noch nich' ganz aufgefüllt. Ich schätze, dass wir für die Zeit einige zusammenlegen und euch dafür was frei machen können. Wenn ihr wollt, können wir euch direkt zur Unterkunft der Turma I rüberbringen, die sind momentan noch etwas schwach besetzt."


    Ein wenig lehnt er sich mit diesem Angebot aus dem Fenster, doch allzu lange will er die Elite-Soldaten hier auch nicht warten lassen. Er grinst etwas schief auf die Entgegnung Senecas.


    "Dann wird's für den einen oder anderen deiner Leute vielleicht noch 'ne interessante Erfahrung geben. Für die meisten is' der Schnee beim ersten Mal ja 'n ziemliches Erlebnis."



  • "Nun, das Angebot nehmen wir gerne an.", sagte Seneca etwas erleichtert, die Aussicht auf eine warme Bleibe und ein Bad war doch etwas wunderbares, vor allem hier, im kalten Norden.
    "Ich denke einige werden ihre Freude haben. Aber spätestens wenn es richtig kalt wird, auf dem Rückweg durch die Alpen zum Beispiel, werden es einige der Männer verfluchen.", scherzte der Iunier und übergab sein Pferd einem Jungen den er als Stallburschen zu identifizieren glaubte.
    Mit einer Geste bot er dem Soldaten an vorweg zu gehen, und deutete Avianus und den anderen an, ihm zu folgen.

  • Als die Soldaten der Garde das Castellum erreichten, war es nichts Besonderes, dass sich in ihren Gesichtern eine gewisse Freude wiederspiegelte. Auch aus den Zügen des Iuners ließ sich ein leichtes Lächeln ablesen, bedeutete es doch, dass zumindest die Hälfte der Reise nun hinter ihnen lag.
    Die meisten Mienen wurden wieder ernst, als sie am Tor Halt machten, dennoch verschwand Avianus Lächeln nicht vollkommen, auch wegen der anfänglichen leichten Unbeholfenheit der dortigen Milites, die sich noch dazu sichtlich anstrengten einen guten Eindruck zu hinterlassen, und der letztlichen Aussicht auf einen warmen Ort, um den klammen Mantel zu trocknen.
    "Fängt es hier etwa bald an zu schneien?", fragte der Iunius schließlich einen Kameraden und man konnte seinem Ton deutlich entnehmen, dass er nicht so recht wusste, was er davon halten sollte, denn zuvor war er selten viel weiter nördlich als Rom gewesen. Um genau zu sein nur zwei Mal. Und selbst da hatte er nicht einmal Italia verlassen.
    Densus, einer der anderen Milites, zuckte nur mit den Schultern, und schenkte ihm einen Blick der wohl so viel bedeuten sollte wie "Wenn der Typ da es sagt, wird's wohl so sein".
    Noch immer mit skeptischer Miene reichte auch Avianus einem der vermeintlichen Stallburschen sein Pferd und folgte gemeinsam mit seinen Kameraden und Seneca dem Eques.

  • Bei dem vermeintlichen Stallburschen handelt es sich um einen zunehmend verwirrten Eques, der die ihm übergebenen Zügel etwas unschlüssig entgegennimmt und einen fragenden Blick an den Wortführer der Wachen entsendet. Dieser macht dann auch gleich Nägel mit Köpfen.


    "Gut, dann machen wir es so... Mit etwas Glück ist Decurio Atius Scarpus gerade anwesend und er kann sich um das Weitere kümmern. Wir bringen euch erstmal hin, dann seid ihr zumindest raus aus der Kälte."


    Eine Perspektive, die den Equites bis zum Ende ihrer Schicht verwehrt bleiben wird. Er winkt einigen seiner Kameraden, sich dem Tross anzuschließen und soweit notwendig einige der Pferde zu übernehmen. Natürlich sind momentan aber nicht genügend Soldaten vor Ort und entbehrlich, als dass jedes einzelne Prätorianerpferd eine private Behandlung erhalten könnte. Schließlich muss die Wache an der Porta Praetoria weiterhin besetzt sein.


    "Ihr anderen bleibt hier auf Posten. Gebt dem Boten des Praefectus bescheid, dass wir bis auf weiteres in der Unterkunft der Turma I anzutreffen sind."


    Der Redeführer der Equites überlässt den Posten damit vorerst seinen Kameraden und geht den Prätorianern voran, um die Unterkunft der Turma I aufzusuchen.



  • Es war noch früh am Morgen und dennoch herrschten zu dieser Stunde bereits Temperaturen, bei denen die Equites der Ala II Numidia bei ihren Abreisevorbereitungen mächtig ins Schwitzen gerieten. Eigentlich liefen die Vorkehrungen für den Umzug der Einheit nach Mogontiacum schon seit über zwei Monaten. Wöchentlich wurden Karren beladen mit Ausrüstungsgegenständen, Pferdefutter oder Lebensmittel für die Männer. Ganz zu schweigen von dem viele Papierkram, der in die neuen Diensträumlichkeiten des Stabs verfrachtet werden musste.


    Vorangegangen war all dem eine längere Zeit der Schufterei im neuen Castellum. Die Barracken mussten gesichtet und anschließend teilweise saniert werden und so manche Eigenheit des Lagers hatte geändert werden müssen, um den Bedürfnissen einer berittenen Truppe gerecht zu werden. Schließlich waren die Arbeiten dann aber alle abgeschlossen worden und der stolze Praefectus Alae Iullus Quintilius Sermo hatte den Befehl zum Appell gegeben. Nicht alle Turmae verließen an diesem Tag das Lager, denn zwei waren bereits vorausgeritten und hatten das neue Castellum schon in Besitz genommen. Zwei weitere Turmae sollten zudem hier verweilen, bis sämtliche Umzugsmodalitäten erledigt waren. Sermo rechnete fest damit, dass sie noch dieses oder jenes vergessen hatten, das nachgeholt werden musste. Ganz zu schweigen davon, dass er dieses gewaltige Castellum in Confluentes nicht einfach völlig menschenleer zurücklassen wollte.


    Als Sermo aus dem Praetorium trat, die Paraderüstung angelegt, und sich auf dem Lagerplatz umsah, erwarteten ihn die Soldaten bereits aufgesessen und in Reih und Glied. Er nickte Decurio Tubero zu und ließ sich von seinem Adjutanten seinen Helm reichen, den er gemächlich aufzog.
    "Nun denn", sagte er zu niemand bestimmtem und schwang sich auf sein Ross. "Machen wir's kurz und schmerzlos. Abmarsch!" Er trieb sein Pferd an und setzte sich an die Spitze der Kolonne, die nun das Tor Richtung Süden passierte.

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