Grossbaustelle in Mantua

  • Der Optio schaute Gordianus kurz an, ging im Gedächtnis ein paar Aufgabenfelder durch und entschied dann: "Gut, wenn Feinarbeiten nicht dein Ding sind, dann kommst Du zur Transportkolonne. Melde dich dort drüben. Wenn ich das richtig im Kopf habe, sollt ihr als nächstes Bauholz zur Lehmgrube am Fluss bringen."



    Währenddessen hatte Legat Macer das Lager am frühen morgen wieder verlassen und sich mit seiner Eskorte und einer kleinen Transportabteilung auf den Rückweg nach Rom gemacht. Zumindest den Abschluß der Saturnalien wollte er in der Hauptstadt mitbekommen und ein paar politische Geschäfte hatte er auch zu erledigen.

  • "Ja, klar, wir können jede Hand gebrauchen." Er kratze sich am Kopf und blickte sich suchend nach einer geeigneten Arbeit für den jungen Mann um.
    "Siehst Du den Korb da vorne? Da ist Werkzeug drin, das bei den Arbeiten kaputt gegangen ist. Bring' den Korb 'rüber zur Feldschmiede."

  • Die Arbeiten auf der Baustelle machten gute Fortschritte. Immer weiter wuchsen die Mauern und Türme in den Himmel und das erste der vier Tore kam seiner endgültigen Gestalt schon sehr nahe. Im Baulager hatten einige Schreiner sogar schon damit begonnen, aus ausgewählten Baumstämmen starke Bretter zu schlagen, aus denen später die Torflügel gezimmert werden sollten.


    Nachdem alle Fundamentgräben für die Lagermauern ausgehoben waren, widmeten sich die Erdarbeiter nun den ersten Vorbereitungen für die Innenbebauung sowie den verschiedenen Straßentrassen an den Toren. Überall waren Techniker mit Messgeräten und Markierungsstangen unterwegs, um Ecken und Geraden einzumessen und zu markieren. Der Praefectus Castrorum eilte von einer Stelle zur anderen und verglich die Ergebnisse mit den Vorgaben, die auf den unzähligen Schriftrollen vermerkt waren, die ihm sein Adjutant in einer großen Ledertasche hinterher trug.

  • Priscus hatte mit den eigentlichen Arbeiten auf der Baustelle nicht viel zu tun. Er war mit der Ausbildung der Probati beauftragt worden und verbrachte entsprechend viel Zeit damit, im Durcheinander der Baustelle seine Schützlinge überhaupt zu finden. Offensichtlich waren sie nicht immer bei den Einheiten angekommen, zu denen sie geschickt worden waren oder sie waren einfach falsch zugeteilt worden. Mit einer Wachstafel in der Hand marschierte er unermüdlich durch das Baulager und zu den Arbeitsplätzen und fragte nach dem Verbleib einiger Leute. "Einen Gaius Claudius Correctus müsstet ihr hier haben", fragte er einen anderen Optio und registrierte wortlos dessen Kopfschütteln. "Und einen Titus Fabius Monaciensis, habt ihr den?" Wieder nur Ratlosigkeit. "Versuch's mal bei den Holzfällern", empfahl ihm einer. Priscus grüßte und machte sich auf den Weg zum Wald.

  • Nach dem kurzen gespräch mit dem Optio war Titus zu den Holzfällern zurückgekehrt, um dort beim Aufladen zu helfen, bevor er sich am Turm melden wollte. Vielleicht war das keine gar so krasse Schinderei wie hier.
    Im ganzen durcheinander Kam ein Soldat, dem Rang nach Unteroffizier, auf die Holzfäller zu.



    Sim-Off:

    Sorry, bin zur zeit am rotieren. gegen 27.12. sollte ich wieder mehr zeit haben :-).

  • Bei den Holzfällern hatte Priscus mehr Glück. "Monaciensis? Ja, der ist gerade eben wiedergekommen. Da drüben." antwortete einer der Legionäre auf die entsprechende Frage. Priscus ging hinüber zu dem jungen Mann, auf den der Soldat gezeigt hatte. "Du bist Titus Fabius Monaciensis? Gut. Für die Probati ist inzwischen ein halbwegs geregelter Ausbildungsbetrieb eingerichtet worden. Nachmittags arbeitet ihr ganz normal auf der Baustelle, vormittags ist Training. Das erste Warmlaufen hast Du schon verpasst. Dabei hab' ich doch nun wirklich laut genug im Lager gerufen. Aber mach' Dir keine Hoffnungen, wir holen das nach!" Ein Grinsen machte sich auf Priscus Gesicht breit, verschwand aber dann wieder ganz plötzlich, als er sich knapp verabschiedete "Wir sehen uns morgen nach dem Morgenappell."


    Er stapfte davon und versuchte, weitere Probati einzusammeln.


    Sim-Off:

    Kein Problem, wenn ich Bescheid weiss, dass Du abwesend bist, berücksichtige ich das. :)

  • Sophus fielen Steine vom Herzen, nachdem der Legat den Exerzierplatz verlassen hatte. Wider Erwarten hatten seine Soldaten - auch die Probati - eine gute Figur abgegeben.
    Der Mangel an Arbeitskräften, welcher sich in den ersten Tagen nach Weggang der Probati zur Grundausbildung ergeben hatte, konnte im Laufe der Zeit durch weitere Truppen aus Rom kompensiert werden.
    Einige erfahrene Techniker waren gekommen, die maßgeblich an der Vollendung der Torbögen und weiteren Gerüsten für die Mauerarbeiten beteiligt waren, welche zumindest an Türmen und Kastellmauer als nahezu abgeschlossen bezeichnet werden konnten.


    Nach Beendigung des Arbeitstages schlenderte Sophus wie jeden Abend über den Bauplatz um die Fortschritte der anderen Einheiten in Augenschein zu nehmen. Grinsend bemerkte er den Legionsarzt Graecus, der wild gestikulierend vor einem verdatterten Optio stand.
    "...Aber wenn ich doch sage, dass kein Platz für..."
    "Wie? Meine Hackebeilchen willst du nicht? He?"
    "Ich...äh..."
    "Irgendwann kommst du in's Lazarett. Irgendwann..hihi.."


    Die Augen des Medicus leuchteten bei diesem Gedanken freudig auf. Der Optio hingegen wurde kreidebleich und lief in Richtung Sophus.
    "Unser Grieche mal wieder?"
    "Wer denn sonst? Ich muss jetzt was trinken. Lass uns nach Mantua gehen."

  • Die Arbeiten verliefen in den letzten Tagen ruhig und ohne besondere Ereignisse, wenn man mal von ein paar seltsamen Zivilisten absah, die plötzlich am Lagertor aufgetaucht waren und für mehr oder weniger große Aufläufe von neugierigen Soldaten sorgten. Die Centurionen hatten ihre Männer aber immer schnell wieder zurück an die Arbeit geholt. Und so wuchs die Lagermauer weiter in die Höhe, ein weiterer Turm entstand und das erste Tor war so gut wie fertig.


    Die ersten Steinfundamente für die Innenbebauung waren ebenfalls gesetzt und einige Soldaten machten sich daran, die zugehörigen Gebäude aus Lehmziegeln aufzumauern. Alle wichtigen Gebäude sollten in Stein bzw. Ziegelmauerwerk ausgeführt werden, nur die weniger wichtigen würden in Fachwerkbauweise errichtet werden.


    Auch der Straßenbau machte die erwartet Fortschritte und der Praefectus Castrorum hatte vor kurzem zufrieden die neu gepflasterte Straße nach Mantua kontrolliert und für gut befunden. Nun waren die Soldaten damit beschäftigt, den Abzweig hinunter zum Flusshafen anzulegen. Auch dieser Hafen war für das geschulte Auge nun bereits als solcher zu erkennen, wenngleich noch nicht viel mehr als starke Holzpfosten für die Uferbefestigung aus dem Wasser ragten.


    Auch die zivilen Händler und Wirte waren fleissig gewesen und schon säumte eine stattlich Anzahl von festern Verkaufsbuden und Schankstuben die Hauptstraße. Es waren auch schon einige Fundamente und Mauern von neuen Wohngebäuden und festen Verkaufsgebäuden zu sehen. Und der Zustrom der Geschäftsleute nahm nicht ab. Mit dem letzten militärischen Versorgungstrupp, der zur Baustelle gekommen war, waren auch gleich wieder weitere Händler gekommen und langsam wurde es eng auf den besten Plätzen, so dass Streit zwischen den Zivilisten nicht ausblieb.


    Sofern es das Arbeitspensum erlaubte, patrouillierten die Wachen daher inzwischen nicht mehr nur um das Baulager, sondern auch zwischen den Händlerständen und auf der Straße hinunter nach Mantua. Häufig war dazu allerdings nicht Zeit, denn seit die Pronbati immer einen halben Tag für ihre Ausbildung von der Arbeit befreit waren, wurden wieder mehr Legionäre gebraucht.

  • Stolz konnten die Legionäre nun von sich sagen, die Holzarbeiten an den Verteidigungsanlagen vollständig abgeschlossen und den zuständigen Maurern übergeben zu haben.
    Die Arbeit der Schreiner beschränkte sich daher auf kleinere Reparaturarbeiten an Gerüsten, Werkzeugen, Transportkarren oder sonstigen Utensilien und vor allem die Bretterproduktion, da die Mannschaftsquartiere - wie auch im Kastell bei Rom - auch in Mantua nur aus Holz gefertigt werden sollten.
    Die Arbeiten am kleinen Hafen des Lagers waren rasch beendet, da zu diesem Zwecke lediglich schwere Eichenpfosten im Kehrwasser versenkt und einige Querverstrebungen angenagelt werden mussten.
    Nach nur zwei Tagen Arbeit stand ein kleiner Landungssteg für kleinere, flache Boote, welche die Hauptlast der Legionsversorgung trugen.


    Am Tag darauf wurde mit den Arbeiten an Mannschaftsquartieren begonnen, da mehr und mehr Soldaten aus Rom eintrafen und die ohnehin provisorischen Zeltlager den steigenden Platzanforderungen längst nicht mehr genügten.


    Auch wurde in einigen Tagen die Ankunft erster Reitereieinheiten gemeldet - die Legionäre begannen unverzüglich mit der Arbeit an vorwiegend hölzernen Stallungen.
    Schließlich nahm der Verwaltungskomplex Konturen an: Unermüdlich schleppten die Steinmetze große Felsbrocken herbei, formten Legionäre hundertfach Lehmziegel für Dächer und Mauerwerk.


    Einige Tage später schlug die große Zeit des Quartiermeisters:
    Mit dem letzten Versorgungstransport aus Rom drohte das Lager ein letztes Mal in buntem Trubel zu versinken.
    Da mit fortschreitenden Arbeiten einige Männer frei geworden waren, wurde auch Sophus zu jenen Unteroffizieren zugeteilt, welche mit Wachstafel und Holzstäbchen bewaffnet den aussichtslosen Krieg gegen das totale Chaos aufnahmen.


    Eilig wurden die Männer angewiesen, am Rande der Mannschaftsquartiere eine Unterkunft für zahlreiche Schweine einzurichten.
    An der Außenmauer wurden zudem Ställe für Kühe, Schafe und Ziegen angelegt, welche im Falle von Transportschwierigkeiten und den daraus resultierenden Engpässen in der Nahrungsversorgung ergänzend auf den Speiseplan der Soldaten einwirken sollten.



    Zitat

    Priscus schloß sich den beiden Kameraden an, als er sie aus dem Lager gehen sah. "Salve, Kameraden. Auch einen schweren Tag gehabt?"


    "Ah, Priscus! Lange nicht gesehen. Ziehe nach all den Mühen mit uns nach Mantua in das Wirtshaus des Secundus."

  • Während seiner Arbeit auf dem Exerzierplatz bekam Priscus von den Bauarbeiten in den letzten Tagen immer weniger mit. Nur im hinteren Teil des Lager sah er noch Maurer auf Gerüsten an den beiden letzten Türmen arbeiten und hier und da ragte die Spitze eines Baukarns aus dem Lagerinneren. Das hin und her auf den Straßen rund um das Lager war allerdings beachtlich - ständig wurde irgendetwas in das Lager rein oder aus ihm heraus getragen.


    Noch wohnten die Soldaten im Zeltlager, aber wenn er mal einen Blick ins Innere des Lagers warf, dann machten die Barracken schon einen sehr fortgeschrittenen Eindruck, zumindest wenn man davon absah, dass überall die Dächer und fast sämtliche Türen fehlten...


    Da zog Priscus es dann doch vor, in einem kleinen Zelt zu nächtigen und vorher mit ein paar Kameraden einen kleinen Ausflug in ihre neue Stammkneipe zu machen.

  • "Im Ernst? Belagerungswaffen?"


    Der Centurio, der sich während der Bauarbeiten an den Mannschaftsquartieren mit Sophus unterhielt, nickte.


    "Artillerie aller Art. Die Bestände in Rom sind zum Teil unbrauchbar und wurden verschrottet. Wir brauchen für die Zukunft eine ganze Reihe leistungsfähiger Kriegsmaschinen. Keine Sorge, die Zeit drängt nicht, aber diese Einheit ist sowieso längst nicht voll ausgelastet. Genaueres wird ohnehin der Praefectus Castrorum noch verkünden. Weitermachen!"


    Der Optio salutierte und nahm wieder Bretter und Nägel, um an die Holzwände der Baracken anzubringen. Die Holzabteilung hatte zwei Wochen nach dem Wintertraining nahezu alle gestellten Aufgaben bewältigt und war somit eine der vielen unterforderten Einheiten im neuen Lager. Lediglich die Ziegelherstellung lief noch auf Hochtouren, da noch immer an den Verwaltungsgebäuden und Teilen des Abwassersystems gebaut wurde.


    Sophus grinste in sich hinein. Erst die Infanterie, dann die Reiterei und nun echte Kriegsmaschinen. Was boten sich da für Möglichkeiten der Ausbildung!


    Nach Beendigung des Arbeitstages strich der Optio den Aufenthalt in Mantua, ging stattdessen zum Quartiermeister und besorgte sich eine Skizzen von leistungsfähigen Schusswaffen der glorreichen römischen Armee.
    In jener Nacht erhellte lange das Licht einer Öllampe die neue Unterkunft...

  • Der Praefectus Castrorum war sehr zufrieden mit den Arbeitsfortschritten der letzten Tage. Der Schnee hatte die Männer nicht aufhalten können, die Gebäude weiter zu vervollständigen und das Lager bald zu vollenden. Die Umwehrung war fast fertig, nur an weniger Stellen musste noch Erde von innen aufgeschüttet werden und um einen der Türme stand noch ein Gerüst, welches aber sicher bald verschwinden würde.


    Einige Gebäude waren bereits komplett gedeckt und noch einmal machten sich die Schreiner daran, etwas neues zu beginnen: diesmal die Etagenbetten für die Mannschaftsunterkünfte und die diversen Einbauten zur Aufbewahrung von Material in allen möglichen Gebäuden.


    Bald würde der Praefectus Castrorum seinem Kommandeur schreiben können, das das neue Lager fertig und bereit zur Übergabe wäre.


    Die Soldaten nahmen nun auch wieder vermeht ihr tägliches Training auf oder kümmerten sich um kleinere Arbeiten. Die ersten kleineren Versorgungsschiffe der Flotte aus Ravenna erreichten bereits den neuen Hafen und die ersten Abläufe bei der Nachschubannahme begannen sich einzuspielen.

  • Wieder einmal durchtönten Axtschläge die Gemäuer des Lagers. Nun rührten sie allerdings nicht von Holzfällern des nahen Waldgebietes her, sondern von Legionären, welche die Überreste von unbrauchbar gewordenen Gerüsten abbauten und zu Brennholz verarbeiteten.


    http://www.bbcprograms.com/pbs…man/images/t0101roman.jpg


    Waren diese erst beseitigt, wurde der Blick auf die neuen Wehrgänge und Türme frei:


    http://www.schrutzki.net/pictures/grafik/kastell_b.jpg



    Die Schreiner hatten keine Großaufträge mehr zu erfüllen - eine relativ kleine Gruppe von Handwerkern machte sich an die Herstellung schlichter, aber stabiler Schränke, und Betten für die neuen Mannschaftsquartiere. Die Arbeiten würden sich mehrere Tage hinziehen, ohne jedoch Stress unter den Soldaten aufkommen zu lassen.

  • Der Praefectus Castrorum hatte seine Offiziere zu einer großen Besprechung zusammen gerufen. "Meine Herren, die Vollendung des neuen Lagers der LEGIO I steht kurz bevor! Heute wurde das letzte Dach gedeckt und die Umwehrung ist nun auch fertig. Ich bin mit der Leistung der Soldaten sehr zufrieden. Die verbleibenden Arbeiten werden bald vollendet sein. Sobald die jeweiligen Barracken fertig sind, können die betreffenden Einheiten ihr Zeltlager auflösen und ins Lager ziehen.
    Die Feldschmiede und das Feldlazarett im Zeltlager werden aufgelöst und in die betreffenden Gebäude verlegt.
    Ich werde nun in unser altes Lager melden, dass wir bereits für die endgültige Verlegung der Resteinheit sind."

  • das lager war fast fertig.
    die barracken für die mannschaftsunterkünfte standen schon. nur die dächer mußten noch gedeckt werden.
    über einen kran wurde das material zum decken der dächer nach oben gehievt und von den dort stehenden arbeitern angenommen.


    ich war größtenteils zu aufräumarbeiten eingeteilt. und das war keine einfache arbeit. anrollendes material mußte von den wagen abgeladen werden, dreck und sägespäne beseitigt werden, damit sich die arbeiten ungehindert weiterlaufen konnten. es war anstrengend. aber jetzt war fast alles geschafft.
    die holzüberreste wurden - soweit sie nicht für andere bauten wieder verwendet werden konnten - zerkleinert und in einen anbau neben der schmiede fein säuberlich aufgeschichtet.
    in dem holzschuppen war dunkel und eng. die decke war äußerst niedrig, so daß man sich ducken mußte, um nicht mit seinem schädel an den Querholzbalken zu stoßen.
    es war ein ständiger betrieb mit soldaten die hinein holz brachten und soldaten, die wieder hinauswollten.
    um den ablauf besser zu koordinieren ordnete der optio an eine reihe zu bilden und so daß holz zu transportieren.
    ich stand kurz hinter dem eingang am schuppen, nahm das holz entgegen und reichte es meinen hintermann weiter. um im schuppen etwas sehen zu können, hatte man eine öllampe aufgehängt. so kam zu der unerträglichen hitze, die sich im schuppen fing auch der gestank des öls der lampe hinzu, die auf höhe unserer köpfe an einem dachbalken pendelte. der gestank drang einem in die nase, daß einem schlecht wurde aber ohne licht würde man nur schwer sich zurechtfinden.
    durch die hitze und die anstrengende arbeit bildete sich schweiß, der den rücken hinunter perlte. und auch im gesicht tropfte der schweiß. mehrmals wischte ich mit dem zipfel meiner tunika über mein gesicht, was die lage nicht verbesserte, weil sich die tunika wie ein naßes tuch an meinen körper legte.
    so ging die arbeit weiter bis schließlich der schuppen voll war und alle überreste zerkleinert und aus dem lager beseitigt waren.
    als ich wieder ans tageslicht trat, fuhr ein frischer wind durch mein klebriges haar und ich spürte die erfrischung. die luft schmeckte nach salz, die vom nahegelegenem meer herüberwehte. ich wäre sofort ins meer gesprungen, aber noch war an freizeit nicht zu denken. nachdem diese arbeit getan hatten, stellten wir uns in einer reihe auf, um von unserem vorgesetzten weiter befehle zu erwarten.

  • Der Optio wartete, bis der Trupp sich gesammelt hatte.


    "Männer, der Praefectus Castrorum hat sich bei der heutigen Besprechung sehr zufrieden über eure Arbeit gezeigt. Auch ich bin stolz auf eure Leistung! Da wir nun die neuen Mannschaftsquartiere errichtet und den Innenhof einigermaßen von Baumaterialien gesäubert haben, werden wir nun unser altes Zeltlager abbauen und die neuen Baracken beziehen. Ich erwarte, dass bis heute Abend diese Arbeit erledigt ist die Zelte im Lager des Quartiermeisters ordnungsgemäß verstaut sind."


    Schmunzeln fügte er hinzu:


    "Wenn ihr rechtzeitig damit fertig seid, gebe ich euch für den Abend frei...und nun an die Arbeit!"


    Sophus sah den Legionären dabei zu, wie sie alle Habseligkeiten in den Baracken verstauten und langsam die Zelte abbauten.

  • jetzt waren die zelte dran.


    durch gute koordination verlief das zelte abbauen reibungslos. schließlich hatte man das in der grundausbildung bis zum exzess gelernt und auf einigen märschen praktiziert.
    jede gruppe von legionären ging zu ihrem zelt. die verankerungen im boden wurden gelöst, die zeltplanen abgezogen und das gerüst anschließend zerlegt. alles wurde ordentlich zusammengelegt und in das lager des quartiermeisters gebracht.
    dort staute sich dann der verkehr. aber wie es sich für die legion gehört, standen die legionäre in einer reihe und warteten darauf, die zelte zu verstauen.

  • Als die Legionäre die Arbeit verrichtet hatten, traten sie erneut in einer sauberen Reihe vor den Optio.


    "Gut gemacht. Wie versprochen, habt ihr nun frei. Ich erwarte jedoch von jedem einzelnen Legionär, dass er vor Mitternacht in das Lager zurückkehrt. Verhaltet euch, wie es sich für römische Soldaten gehört, macht mir keine Schande!
    Trinkt außerdem nicht zu viel, denn morgen steht wieder ein kleiner Ausflug in's Schneegestöber auf dem Programm. Wegtreten!"


    Während einige Soldaten in Richtung Mantua zogen, betrat der Optio seine neue Unterkunft, um die schwere Uniform endlich ablegen und für einige Stunden bei einem Gläschen Wein entspannen zu können.

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