Schlacht von Numantia

  • Ich hatte mit meinen Männer Numantia in Richtung Nordosten verlassen und war dann in einem weiträumigen Bogen nach Südosten geschwenkt. Unser Ziel war es, die Nachschubverbindung der Legion zu unterbrechen und so den Vormarsch aufzuhalten. Als wir die Hauptstrasse erreichten mussten wir jedoch feststellen, dass offensichtlich gar keine Verbindung nach hinten bestand, da die Truppe den Proviant für die komplette Strecke mit sich führte. Ich stand vor einem Rätsel.


    Was hatten die Römer vor? Dachten sie, sie könnten bis nach Uttarae in einem Gewaltmarsch vordringen und dann für Ruhe sorgen, bevor der Winter einbrach? Offensichtlich ging die Armeeführung davon aus, dass es sich nur um lokale Unruhen handelte. Und offensichtlich hatten sie auch nicht die komplette Legion, sondern nur einen Teil auf den Weg geschickt.


    "Wir marschieren in Richtung Numantia!"


    sprach ich zu meinen Unteroffizieren und übernahm die Vorhut. Das ganze gefiel mir nicht ganz, denn noch konnte ich nur erahnen, was wirklich los war, aber sollte ich Recht behalten, dann würden wir nur eine kleine Streitmacht von maximal zwei bis vier Kohorten vor uns haben. Meine Stimmung wurde schlagartig besser.

  • „Gut Crassus! Vielleicht könntest du ein paar deiner Reiter für Patrouillenritte einteilen. Falls es Überraschungen gibt.“


    Dann wandte sich Livianus um und suchte Optio Vocatus.


    „Optio Vocatus!!!“


    Der Optio kam auf Livianus zu.


    „Optio. Wir werden vor der Stadt übernachten. Kümmern sie sich bitte um alles und teilen sich Wachmannschaften ein.“

  • Livianus sah Probatus Cotta und Legionarius Balbus bei einigen anderen Legionären stehen und rief die beiden zu sich.


    „Cotta, Balbus!!! Kommt mal her!“


    Diese drehten sich erschrocken um und beendeten sofort das Gespräch mit ihren Kameraden und eilten zum Centurio.


    „Ihr beide seit mir beim Bau der Brücke in Celsa sehr positiv aufgefallen. Ich habe einen besonderen Auftrag für euch. Seht ihr da oben das Waldstück auf dieser Anhöhe?“


    Lvianus zeigte mit der Hand in die Richtung aus der sie gekommen waren. Die beiden nickten.


    „Man hat von dort einen guten Überblick auf das Tal rund um Numantia. Wenn es dämmert werdet ihr euch dort hin begeben und von da oben Ausschau halten. Ihr seht sowohl in unser Tal, also auch in das Nachbartal. Such euch einfach einen guten Platz. Von mir aus auf einem Baum wenn es sein muss. Solltet ihr etwas Auffälliges bemerken dann schlägt ihr sofort Alarm. Und achtet darauf, dass ihr nicht einschläft! Habt ihr verstanden?“

  • Crassus sagte noch kurz bevor Cotta antworten konnte:
    Eine Turma werde ich für Patrouillenritte abstellen, damit sich die Pferde ausruhen können, kann ich fast nicht mehr abkommandieren.
    Crassus salutierte kurz schwang sich auf sein Pferd und preschte zu seinen Turmae hinaus. Dort angekommen:
    STATE!
    Wir werden heute unser Lager vor den Toren der Stadt aufschlagen. Eine Turma wird Patrouille Reiten. Es wird immer die Turma durchgewechselt, damit die Pferdie nicht allzu sehr erschöpft sind und sich ausruhen können. Wer wann Patrouillert ist mir egal, macht das unter euch aus. Aber IMMER eine Turma muss unterwegs sein. Diese Turma bleibt in der näheren Umgebung. Und bei dem kleinsten Anzeichen von Feindkontackt, oder Unnatürlichem macht ihr kehrt und meldet hier! Ist das klar? Keine Heldentaten! Lieber einmal zu oft Alarm schlagen, als nachher das Nachsehen haben!


    WEGTRETEN!


    Crassus Zelt wurde von einigen Probati aufgeschlagen. Er indess trank einige kräftige Schlucke aus einer Amphore,

  • Wir kamen nur langsam vorwärts. Ich wollte nichts dem Zufall überlassen und ließ in alle Richtungen Reiter ausschwärmen. Wenn ich schon die Möglichkeit erhalten hatte, mich den Römern von hinten zu nähern, dann wollte ich den Stich auch richtig setzen und nicht nur einfach irgendwie. Vermutlich hatten sie bereits Numantia erreicht. Was würden sie tun? In der Stadt ihr Lager aufschlagen? In diesem Fall würden wir die Stadt einschließen und versuchen bei Nacht einzudringen. Und wenn sie vor der Stadt ihr Lager erreichten würden? Dann würde ihnen das selbe Schicksal bevorstehen.


    Die Männer waren angespannt, aber auch tatendurstig. Sie schwiegen, hin und wieder lachte einer, und das gleichmäßige Wiegen der Pferde erinnerte mich an die alten Tage. Wieviele Meilen hatte ich im Sattel verbracht für dieses elende Imperium. Nun gut, jetzt galt es dafür die Rechnung auszustellen.


    "Männer, es ist nicht mehr weit! Bald haben wir sie vor uns, und dann, dann schreiben wir eine neue Geschichte!!"


    Die anderen nickten.


    Unterdessen erreichte mich ein Meldereiter, welcher besagte, dass der Feind gesichtet worden sei. Die Römer stünden vor Numantia und hätten mit dem Bau eines Lagers begonnen. Es ging los.

  • Crassus hatte sich sein Zelt zurückgezogen um sich auszuruhen.
    Die eine Turma die auf Patrouille ging war vor ungefähr 15Minuten ausgerückt, und sollte bald wieder zurückkehren. Sie ritt nur in der näheren Umgebung, um a) nicht zu weit von der Kohorte zu sein und b) reichte der Radius völlig aus um das Lager rechtzeitig zu warnen.


    Crassus ging aus seinem Zelt und schaute wie der Lagerbau vorranging. Als er so durch das Lager ging sah er wie die Legionäre schon die Verschanzungen ausbauten. Stachelsperren wurden gesetzt und ein kleiner Wall ausgehoben. Crassus befahl den Reitern sich um ihre Pferde zu kümmern und dann den Legionären zu helfen.


    Crassus verschwand nach der Wachablösung wieder in sein Zelt.

  • "Vorwärts! Formationen schließen! Schneller! Schneller!"


    Die Rufe der Anführer erschallte in dem kleinen Tal vor Numatia, als aus dem Wald die Streitmacht der keltischen und iberischen Krieger hervorbrach und sich in etwa einer Meile Entfernung vor dem entstehenden Lager der Römer formierte. Die Überraschung war vollkommen gelungen, die Römer hatten nicht damit gerechnet und die zur Erkundung ausgesandten Reiter hatten die Männer im Wald offensichtlich nicht entdeckt.


    Das Tröten der Hörner erschallte, die Soldaten begannen furchteinflössend zu schreien und mit den Schwertern und Speeren gegen ihre Schilde zu schlagen.


    "Nieder mit den Römern! Tod den Römern!"


    erklang es aus allen Kehlen und die etwa 3000 Krieger gingen gedeckt durch Kavallerie an den Flügeln in einen langsamen Trab über. In etwa zeitgleich stürzte sich ein Voraustrupp auf einen kleinen Trupp von römischen Legionären, die dabei waren, für den Bau des Lagers Holz zu schlagen.


    http://www.slitherine.co.uk/Le…mans_ConcImpRomeAtWar.jpg

  • Crassus der in seinem Zelt war schreckte durch das ertönen der Hörner auf.
    Sie kommen sagte er abwesend, er griff nach seinem Gladius und rannte aus dem Zelt.
    Im Lager hatte man schon die Aufständler bemerkt und die Kohorte machte sich Kampfbereit. Die Soldaten liefen hektisch durcheinander und versuchten sich zu ordnen. Opti schrien Befehle durch das Lager. Es war ein einziges Stimmenwirrwarr. Die Reiter waren noch bei der Umzäunung der Kuppel für die Pferde.


    Crassus rannte wild schreiend auf die Reiter zu.
    KAAAAAMPFBEREITSCHAFT, SOFORT
    Crassus machte sich darauf noch vollends für den Kampf fertig und saß auf. die Reiterei wäre gleich Kampfbereit.

  • Balbus war gerade in Begleitung von Cotta auf dem Weg die Anhöhe hinauf um in dem Wald Posten zu beziehen als Cotta plötzlich stehen blieb. "Hast du das gehört, Balbus?" fragte Cotta. Balbus blieb auch stehen und horchte. "Ja, aber was ist das?" fragte Balbus. Cotta lief auf einen Baum zu, der in der Nähe stand, und kletterte hinauf. Er schaute in die Ferne, da hin wo die Geräusche ihren Ursprung zu haben schienen. "Was siehst du?" fragte Balbus, der auch zu dem Baum gekommen war. Cotta sprang erschrocken wieder von dem Baum runter, zeigte in die Richtung in die er zuvor geschaut hatte und stammelte.
    Balbus kletterte jetzt auch auf den Baum und stieg fast sofort wieder runter. "Das ist nicht gut!" sagte er und lief zeitgleich in Richtung des Lagers los. Cotta lief auch los und die beiden rannte schnell die Anhöhe hinunter und auf das Lager zu. Als sie in Hörreichtweite des Lagers waren riefen beide wild durcheinander: "ALARM! WIR WERDEN ANGEGRIFFEN!" Als sie das Lager erreicht hatten sahen sie, dass die anderen bereits nach ihren Waffen griffen.
    Ein Optio kam zu ihnen und fragte: "Was ist los? Berichtet!"
    Balbus rang nach Luft und sagte dann: "Wir werden angegriffen. Sehr viele Krieger." Während Balbus noch immer schwer atmete und versuchte seinen Bericht zu präzisieren deutete Cotta in die Richtung in der sie die Angreifer gesehen hatten.
    Der Optio begann sofort die Legionäre in Kampfbereitschaft zu versetzen und Balbus und Catto klappten zusammen.
    Nach zwei Minuten, die sie fast regungslos da lagen fiel ihnen ein, dass ihnen ein Angriff bevorstand und sie sprangen beide auf und bewaffneten sich. Sie eilten zu den anderne und reihten sich in die Reihen der kampfbereiten Legionäre ein.

  • Cotta antwortete für Balbus, der noch immer außer Atem war: "Schwer zu sagen. In der Dunkelheit war bis auf wenige Umrisse nicht viel zu erkennen... natürlich will der Feind den Überraschungseffekt ausnutzen und verzichtet daher auf das Tragen von Fackeln. Dem Marschtritt und dem Wiehern der Pferde zufolge dürfte es sich aber um mindestens zwei Tausendschaften handeln, wenn nicht mehr... über die Art der Bewaffnung lässt sich leider keine Aussage machen. In jedem Fall haben wir es hier nicht mit einem einfachen Aufstand zu tun. Schlimmstenfalls bekommen wir es mit schwerer Infanterie zu tun"


    Cotta dachte eine Weile nach: "Wenn es mir zu sprechen erlaubt ist, mir kommt da eine Idee: Vielleicht gibt es eine Möglichkeit den Feind über unsere tatsächliche Truppenstärke hinwegzutäuschen und eine Zeit lang abzulenken, damit sich unsere Truppen formieren können. Während unseres Aufenthalts in der Stadt fiel mein Blick auf die Rinderställe... Wie wäre es, wenn wir Fackeln an den Hörnern der Rinder befestigen, um sie dann durch eines der Stadttore hinauszutreiben. Im Schatten der Nacht wird der Feind an einen Fackelzug von Soldaten glauben und die Verfolgung aufnehmen. Auf diese Weise könnte man Zeit gewinnen und die feindlichen Kräfte aufsplittern... Wenn mich nicht alles täuscht, griff bereits Hannibal erfolgreich auf diese List zurück.“

  • Livianus dachte eine kurze Zeit lang über den Vorschlag von Cotta nach.


    „Versuchen wir es. Gegen eine solche Überzahl an Gegnern haben wir im offenen Feldkampf ohnehin keine Chance. Und diese Idee ist besser als keine. Vielleicht können wir den Gegner so von einem sofortigen Angriff auf die Stadt abhalten. Wir werden uns in die Stadt zurückziehen und versuchen hinter ihren Palisaden zu verschanzen. Wenn der Gegner uns nicht sofort überrennt und bis morgen früh wartet, können wir uns in der Zwischenzeit auf eine Belagerung vorbereiten.“


    „Cotta! Du nimmst dir so viele Männer du brauchst und bereitest die Rinder vor!“


    Dann suchte der Centurio mit seinen Blicken nach Crassus.


    „Crassus!!! Schicke sofort deinen besten Reiter los. Er muss Verstärkung holen. Wir können nur hoffen, dass sie dann rechtzeitig eintrifft und wir einer Belagerung standhalten.“


    „Also dann. Rückzug in die Stadt!!! Beeilt euch!!!

  • Cotta machte sich mit einer Gruppe frischer Rekruten auf den Weg in die Stadt... die erfahrenen Legionäre wurden jetzt schließlich an der Front gebraucht. Während die einen bereits zu den Ställen liefen, rannten die anderen zum Lager der Stadt um Teerfackeln und Seile zu herbeizuholen. Alles wurde umgehend konfisziert. Auf den wütenden Protest der Bürger konnte jetzt keine Rücksicht genommen werden...
    Als die Probati die Stalltore aufrissen, schlugen ihnen aufgebrachtes Rindergebrüll und der miefige Geruch von Stroh entgegen. Die Rekruten bildeten Zweiergruppen und verteilten sich im Stall um die Arbeit aufzunehmen. Eine halbe Stunde dauerte es, dann waren 500 Rinder mit Fackeln bestückt... immerhin eine Kompanie von 1000 Mann, bereit ins Gefecht geschickt zu werden... Cotta konnte sich das Grinsen nicht verkneifen... statt den "Maultieren des Marius" würde der Feind sich einer Herde Rindviecher gegenübersehen. Erst zu spät würde ihm der schmerzliche Irrtum bewusst werden - vorausgesetzt alles klappte. Mit Stockschlägen trieben sie die Rinder auf die Straße. Dort entzündeten sie die Fackeln und begannen den Zug durch die dunklen Gassen Richtung Osttor zu treiben. Weit rissen sie die Flügel auf, dann befahl Cotta den Cornicen zum Angriff zu blasen... schließlich sollte der Feind auf sie aufmerksam werden. Der Schein der Fackeln und das Gebrüll der Rinder würden ihr Übriges tun. Brüllend stob die Rinderherde in die Dunkelheit davon... in diesem Moment stimmte Cotta ein kurzes Gebet zu Mars an. Hoffentlich war er ihnen heute wohlgesonnen... würde der Feind die Verfolgung der Herde aufnehmen?

  • Crassus hörte irgendwas von bestem Reiter und Verstärkung. Ihm war klar was gemeint war.
    FLORUS schallte es über die Legionäre, die alle in die Stadt reinrannten.
    Als florus gefunden wurde meinte Crassus zu ihm:
    Reite zurück zur I.Cohorte. Melde das wir hier angegriffen werden. Anscheinend sind sie in der Überzahl. Nun Los mach schon!


    Crassus bahnte sich seinen Weg zu Livianus:
    Was machen wir nun?

  • Unsere Streitmacht hatte etwa eine halbe Meile vor dem römischen Lager angehalten und sich formiert. Statt dass sich die Römer jedoch zur Schlacht aufstellten, zogen sie sich in die Stadt zurück. Das war für mich das Zeichen, dass sie sich in der Unterzahl wähnten und eine offene Feldschlacht auf alle Fälle vermeiden wollten. Ihr provisorisches Lager hatten sie aufgegeben, sie zogen sich in die Stadt zurück und stellten sich offensichtlich auf eine Belagerung ein.


    Ich gab umgehend meinen Reitern die Anweisung rund um die Stadt Wachposten zu postieren und Patrouillen einzusetzen. Unterdessen bezogen wir das halbfertige Lager der Römer und stellten es größtenteils fertig, während die Hälfte der Männer zur Sicherung in Schlachtformation blieb.


    "Die Römer sind in der Stadt, General. Was sollen wir tun?"


    Ich überlegte. Für eine Belagerung war keine Zeit, bis die kleine Kohorte ausgehungert sein würde, wäre der Entsatz längst da. Also blieb nur eine Aktion noch in dieser Nacht. Die Legionäre mussten von dem langen Marsch müde sein, sie hatten ein Lager fast fertiggestellt und sich dann in die Stadt zurückgezogen, sie fühlten sich in der Unterzahl, waren müde, erschöpft und würde mit Sicherheit kein Auge zubekommen.


    "Wir werden sie beschäftigen und im richtigen Moment zuschlagen. Beschäftigt sie rund um die Uhr und seht zu, ob man irgendwie in diese Stadt reinkommen kann. Die Befestigungen sind minimal, die Besatzung ist unterbesetzt, die Bevölkerung eingeschüchtert..."


    Der Hauptmann nickte.


    "Und wie kriegen wir die Palisaden klein?"


    "Nehmt einfach Holz. Hier liegt ja genug rum. Die Römer haben uns die Rammböcke frei Haus geliefert".


    In diesem Moment trat ein Reiter zur Lagebesprechung.


    "Sertorius, da kommen Lichter am hinteren Stadttor. So wie es aussieht bewegt sich was..."


    "Schick eine Aufklärungseinheit hin. Wenn sich die Römer über die Hintertüre absetzen wollen, dann nicht mit uns."


    "Jawohl General."

  • Es war schon dunkel, als ich von weitem eine riesige Menge Fackeln an den Stadtmauern Numantias erkennen konnte. Ich hielt an. Was war das? Rückte die Corhorte aus?
    Etwas weiter nördlich von meiner Position vermochte ich im Dunkeln eine gewaltige Menge an Gestalten auszumachen. Es mussten an die zwei Tausend sein, wenn nicht mehr.
    Eile war geboten, um dem Befehlshaber meine Nachricht zu überbringen.
    Ich trieb mein Pferd wieder an und ritt ein paar Minuten, als ich von weitem das Wiehern einiger Pferde hörte. Aber sie kamen mir nicht entgegen sondern bewegten sich in meine Richtung.
    Waren das Aufständische......ich beschloss die Gruppe zum umgehen und ans Südtor der Stadt zu reiten.
    Als ich mich dem Tor näherte sah ich, dass es geschlossen war und einige Legionäre es bewachten. Von weitem schon rief ich "Öffnet das Tor, Meldereiter aus Tarraco".
    Keine Reaktion. Nochmals rief ich "Öffnet das Tor, Meldereiter aus Tarraco" und gab meinem Pferd die Sporen, sodass es laut wieherte. Endlich hatten mich die Soldaten bemerkt und auch, dass ich einer von ihnen war. Sie öffneten das Tor und ich ritt in die Stadt.


    Die Wachen fragte ich noch im vorbeireiten " Wer ist euer Kommandant und wo finde ich ihn?"


    Prompt erhielt ich die Antwort "Centurio Decimus Livianus, er ist wahrscheinlich am Osttor"


    Mein Bruder, dachte ich. Unter normalen Umständen hätte ich mich gefreut, ihn wieder zu sehen, aber so...........


    Ich ritt durch die Stadt Richtung Osttor, dort angekommen, war ich momentan verdutzt. Ich sah eine riesige Herde Rinder mit Fackeln an den Hörnern, die die Legionäre gerade aus der Stadt trieben. Was sollte das??? Aber gleich darauf entsinnte ich mich meines Auftrages.


    Ich stoppte mein Pferd und fragte den nächstbesten Legionär "Sag Kamerad, wo finde ich Centurio Livianus, ich habe Nachricht aus Tarraco"

  • Livianus stand neben Crassus und schüttelte den Kopf. Crassus konnte wahrscheinlich erkennen das Livianus mit der einsamen Rolle des Kommandanten maßlos überfordert war. Er war Centurio - also ein Offizier der Befehle ausführt und kein großer Feldherr, wie sein Cousin Meridius, der es verstand Truppen in die Schlacht zu führen. Livianus versuchte dennoch ununterbrochen dieses Bild vor seinen Männern aufrecht zu erhalten. Sie durften davon nichts merken, denn sie verließen sich auf ihn.


    Obwohl die beiden Männer mitten im Getümmel der umherlaufenden Soldaten standen, fühlte sich Livianus als wäre er ganz alleine. Er war der Kommandant und jeder dieser Männer vertraute ihm sein Leben an, egal wie es ausging. Diese Bürde, die er tragen musste, viel ihm zunehmend schwerer. Immerhin war er mitentscheidend an Leben und Tod seiner Männer.


    Er sah Crassus einen Moment lang tief in die Augen und flüsterte ihm dann zu.


    „Ich weiß es nicht Crassus. Ich weiß es nicht… Angesichts einer solchen Übermacht. Wir können nur hoffen das Verstärkung kommt, sonst…"


    Er sprach nicht weiter und senkte seinen Kopf.


    Ein Legonär kam angelaufen und meldete einen Meldereiter aus Tarraco. Livianus sah noch einmal zu Crassus auf ohne dabei ein Wort zu verlieren und die beiden Männer gingen dem Legionär nach, der sie zum Meldereiter brachte.


    Es brannte keine Fackel und war daher sehr dunkel, als Livianus den Meldereiter gegenüber trat. Er konnte nicht erkennen, dass es sich um seinen Bruder handelte, den er schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte. Vielleicht war es auch besser so. Denn dies hier war nicht der richtige Ort für ein freudiges Wiedersehen wie man es sich wünschte.


    „Meldereiter, berichte!“

  • Die Rinder waren indessen schon aus der Stadt getrieben worden und es war wieder dunkel als Magnus die Stimme hörte „Meldereiter, berichte!“


    Sodann sprang ich vom Pferd und lief der Stimme entgegen.


    Als die Gestalt näher kam, merkte ich, dass es Livianus war, aber ich durfte und konnte meine Freude nicht zeigen.


    Ich behielt meine Fassung und rief "Probatus Primus Decimus Maximus meldet sich mit einer Nachricht aus Tarraco"

  • Crassus stand nun leicht versetzt hinter Livianus. Crassus konnte sich die Lage von Livianus sehr gut vorstellen, ihm gings ja nicht anders. Beide hatten die Verantwortung ihrer Männer. Beide konnten nur durch die richtigen Entscheidungen, die Soldaten am Leben lassen. Beide waren nun von diesen Aufständlern umgeben. Und wenn nicht Merkur ihnen gesonnen ist, haben sie und ihre Männer verloren.
    Crassus drückt kurz Livianus Schulter, um ihm zu zeigen, dass er immer noch und auch immer seine Leute im Rücken hat/haben wird.


    Crassus schaut zu dem Meledreiter und ist sehr auf seine Nachricht gespannt.

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