[Capitolium] Templum Iunonis Monetae

  • Einige Augenblicke später traf auch Serrana im Tempel der Iuno Moneta ein. Seit ihr der Pontifex Tiberius Durus seine Zusage für ihre Ausbildung als Sacerdos gegeben hatte, schwebte sie wie auf Wolken und fühlte sich unglaublich leicht und glücklich.. Sie hatte das sichere Gefühl, dass ihr Leben nun eine entscheidende Wendung nehmen würde und brannte darauf, endlich mit dem Lernen anzufangen.
    Sie näherte sich mit großer Ehrfurcht der Statue der obersten Göttin und senkte ihr Haupt zum Gebet.


    "Große Göttin, ich hoffe du verzeihst mir, dass ich vor allem deiner Tochter dienen möchte, aber ich verspreche dir alles zu tun, um auch deiner gerecht zu werden."


    Sie hob den Kopf und ließ den Blick durch den Tempel schweifen, bis er an Calvena hängen blieb, die bei einem älteren respekteinflössenden Priester stand. Eilig lief sie zu den beiden hin.


    "Salve" begrüßte sie, wie es sich gehörte, zuerst den Priester. "Mein Name ist Iunia Serrana, ích hoffe, ich komme nicht zu spät."Dann lächelte sie Calvena an. "Jetzt sind wir tatsächlich im Tempel, ist das nicht wundervoll?"

  • Decimus Durmius Verus:


    Der alte Mann wusste, dass er kein Jahrzehnt mehr auf dieser Welt verbringen würde, daher erschienen ihm schon kleine Dinge als höchste Lebensfreude.
    Gerne beobachtete er, wie die Leute zu den Tempeln kamen und kleinere, aber auch größere, Opfer hielten und sich im Schutze der Götter wohlfühlten.
    Er beobachtete einen jungen Mann, der seinem Sohn den Tempel zeigte.
    Der kleinere von ihnen tappste vorsichtig und zarghaft immer weiter, sogar ihn schien der Tempel zu beeindrucken, gespannt drehte er immer den Kopf zu seinem Vater, als er seinem Sprössling etwas erklärte, dazu ging er in die Hocke und zeigte ihm alles, die Statuen, die Gaben, die Kohlepfannen.


    Eine junge Frau trat plötzlich vor ihn und riss ihn aus seiner freudigen Tagträumerei.
    "Ja mein Kind, so wie ich hier sitze, auch du seist mir gegrüßt." seine Augen waren schon etwas schwach, er konnte nicht mehr auf weite Strecken sehen und auch dieser geringe Abstand von ein paar Schritten machte es ihm schon schwer, Calvenas volle Gestalt bis ins kleinste Detail zu erkennen. Das sie sehr ansehnlich war konnte er aber dennoch wahrnehmen. Dann kam ein zweites junges Mädchen dazu, sie war bestimmt die andere.


    "Salve Serrana, nein nein mach dir keine Sorgen, für mich tickt die Zeit schon etwas anders.." sagte er warmherzig.


    "Nun .. lasst uns ein Stück gehen nach draußen gehen, .. auf auf meine Schülerinnen." anfangs hatte er ein paar Schwierigkeiten aufzustehen, aber die beiden Frauen halfen ihm auf und gaben ihm seinen Stock an, auf den er sich Stützen konnte.


    Draußen angekommen fand er es am besten erst einmal etwas über die beiden zu erfahren.


    "Mir wurde gesagt, eine von euch möchte sich Iuno verschreiben und die andere Minerva sehe ich das richtig?" da er etwas gebückt ging, schien er etwas kleiner zu sein und blickte zu den beiden ein wenig auf, dabei kniff er seine Augen zusammen, denn die Sonnenstrahlen blendeten ihn.


    "Erzählt mir etwas über euch, wo kommt ihr her? Wie seid ihr auf die Idee gekommen Sacerdotes werden zu wollen?"

  • Ihr Lehrer, Durmius Verus, war kein junger Mann mehr. Er schien schon viel gesehen und erlebt zu haben in seinem Leben und wohl auch schon viele Schüler ausgebildet zu haben. Der Sacerdos musterte sie aus kurzsichtigen Augen und schenkte ihr ein warmherziges Lächeln. Auf Anhieb schloss sie den alten Mann ins Herz, er war ihr sympathisch und strahlte große Ruhe und auch Gelassenheit aus. Er verkörperte alles, was man sich von einem Priester erhoffte und auch vorstellte. Eine gewisse Weisheit ging von ihm aus und großer innerlicher Friede.


    Nur wenige Augenblicke nach ihr, trat dann auch Serrana zu ihnen. Sie lächelte ihrer Freundin zu. „Salve, Serrana! Nur keine Sorge, ich bin auch erst gerade angekommen“, begrüßte sie die Iunia und lächelte ihr zu. Schon nach kürzester Zeit waren sie sehr gute Freunde geworden.


    Nur zu gern half sie ihrem Lehrer auf die Beine und reichte ihm seinen Gehstock. Die vielen Jahren im Dienste der Götter hatten ihn gebeugt und doch hatte es den Anschein, als sei er äußerst zufrieden und glücklich. Gemessenen Schrittes gingen sie durch den Tempel hinaus vor den Tempel, in den strahlenden Sonnenschein.


    „Ich möchte mich Iuno verschreiben“, beantwortete sie ihm seine Frage. Ihr Blick wanderte über die wunderbare Tempelanlage, sie wurde mit viel Liebe und Sorgfalt betreut. „Nun, ich komm im Grunde von überall her. Meine Ziehfamilie ist viel durch die Welt gezogen, erst vor einigen Monaten bin ich dann zu meinen Verwandten hier nach Rom gezogen“, erzählte sie offen. „Überall wo ich war, hatte ich das Gefühl, dass Iuno mich beschützt!“ sagte sich nachdenklich. „Irgendwie fühle ich mich ihr verbunden, das ist auch der Grund, warum ich mein Leben in ihren Dienst stellen will!“

  • Als der alte Priester sie mit seinen intelligenten und gütigen Augen ansah, musste Serrana sofort an ihren Großvater denken. Der hatte ihr in den vergangenen Jahren alles beigebracht was sie wusste, und daher war sie sich sicher, dass sie bei Durmius Verus in guten Händen sein würde.


    "Ich komme aus Nola" beantwortete dann auch sie seine Frage. "Die alten Schriften über die Götter und die vergangenen Zeiten sind mir immer schon sehr wichtig gewesen. Zuerst hat sie mir mein Großvater vorgelesen und später konnte ich sie dann selbst studieren. Ich kann nicht wirklich erklären, warum die Göttin Minerva so wichtig für mich ist, ich spüre einfach eine unglaubliche Verbundenheit mit ihr und möchte mich dafür gern dankbar erweisen."

  • Decimus Durmius Verus:


    Gespannt lauschte der alte der Germanica, wie sie über ihren Weg nach Rom und zu den Göttern erklärte. Als sie davon sprach, dass sie immer und überall den Schutz der höchsten Göttin Iuno spüre, erweiterte sich die Miene des Priesters zu einem breiten Lächeln.


    "Ahh ..., ja mein Kind ich sehe schon, das ist eine gute Sache, darüber werde ich mit euch später auch sprechen. Es freut mich und ich bin sicher Iuno wird es noch mehr freuen, dass du dich in ihren Dienst stellen willst." führte er aus. Dann wandte er sich der Iunia zu und vernahm ebenso ihre Worte.


    "Ahh .. Nola." stellte er fest. "Als ich noch jung war und aufrecht gehen, besser hören und besser sehen konnte habe ich den Tempel des Augustus dort besucht, ein wunderbarer und sehr beeindruckender Ort, ich bin mir sicher du hast ihn ebenso schon gesehen. Jaa die Großväter .." führte er fort.


    "Je weniger Haare ihr Haupt zieren, desto mehr erzählen sie ihren Enkeln und Enkelinnen." er machte eine kurze Pause.
    "Wenn ihr mich anschaut wisst ihr, dass ich schon ziemlich viel erzählt habe." dann begann der alte zu schmunzeln und ein wenig mit geschlossenem Mund zu Lachen. Ihn erfreutes, in der Anwesenheit seiner beiden jungen discipulae zu sein, er fühlte sich so einfach etwas jünger.


    "Nun gut meine Schülerinnen, lasst uns zum officium formationis gehen, da erhaltet ihr dann endlich euren Unterricht." er wies mit seinem Gehstock die Richtung.

  • Bedächtig betrat sie den Tempel. Der Stoff ihrer Tunika säuselte leise, als sie den Mittelgang hinab Schritt und dann vor dem Kultbild der Iuno stehen blieb. Ihre Miene war Ausdruckslos nur ein glückliches Funkeln in den Augen verriet, wie lange sie diesen Tag herbei gesehnt hatte. Hier stand sie nun, dies war ihr Tempel. Ihr oblag die Aufsicht über einige Priester, Helfer und Schüler. Eine ganze Weile blickte sie schweigend in das Ebenbild der großen Göttin. Unbeweglich, fast wie eine Statue selbst. Schließlich räusperte sich jemand hinter ihr und sie wandte den Kopf. Vor ihr stand eine Priesterin mittleren Alters. Erfahrung und auch eine gewisse Weisheit lag in ihrer Haltung.


    „Sei willkommen, Aeditua Germanica. Ich bin Caedicia Aviola. Ich soll Dich mit Deinen Aufgaben vertraut machen und Dir Deine Fragen beantworten!“ stellte diese sich freundlich vor. Calvena erwiderte das Lächeln.


    „Vielen Dank. Ich bin froh, nun endlich meine Arbeit aufnehmen zu dürfen!“ erwiderte sie. „Es ist mir eine Freude dich kennen zu lernen.“ Ihr Blick wanderte durch den Tempel. Nicht zum ersten Mal war sie hier, aber nun sah sie dieses Bauwerk mit ganz anderen Augen. Sie war nun keine Schülerin mehr. Aufregung stieg prickelnd in ihr auf. Später würde sie Iuno noch ein eigenes Opfer darbringen. Um ihr zu danken. Sie fand, dass war sie der Göttin schuldig.


    Die Caedicia neigte huldvoll den Kopf. „Als erstes werde ich Dir alle Tempeldiener vorstellen und auch unsere beiden Schüler. Dann zeige ich Dir die Gebäude die noch zum Tempel gehören. Sicherlich hast Du diese schon einmal besichtigt, aber es schadet nie, sich noch einmal mit allem vertraut zu machen!“ verkündete sie und zwinkerte der jüngeren Frau zu. Calvena konnte nicht anders, sie musste Grinsen. Aviola war ihr sympathisch. Ein wenig hatte sie sich vor den älteren Priestern gefürchtet, aber anscheinend wurde sie ohne weiteres in den Kreis aufgenommen und auch sogleich respektiert. Obwohl es ihr noch ein wenig an Erfahrung mangelte. Aber mit der Zeit würde sich auch dies ändern.


    „Nun denn, ich bin bereit!“ sagte sie nickend.


    „Du weißt welche Aufgaben Dir obliegen?“ hackte Aviola nach. Sie wollte das Wissen der Aeditua testen und sicher gehen, dass sie nicht einfach nur Glück gehabt hatte.


    „Natürlich“, sagte antwortete Calvena. „Mir obliegt die Aufsicht über den Tempel. Ich bin für die Organisation der großen Opfer an den Feiertagen zu Ehren Iunos zuständig. Ich darf Schüler ausbilden und muss darauf achten, dass es genügend Opfergaben gibt. Auch arbeite ich eng mit den Händlern zusammen die uns die Opfertiere liefern. Sollte jemand Hilfe bei der Ausrichtung eines privaten Opfers benötigen, dann stehe ich ihm beratend zur Seite!“ zählte sie ruhig auf. Sie konnte verstehen, warum sie gefragt wurde und antwortete deswegen bereitwillig.


    Zufrieden nickte die Caedicia. „Wer war Dein Lehrer? Er hat ganze Arbeit geleistet bei Deiner Ausbildung.“


    „Durmius Verus. Er wird sich wohl nun zur Ruhe setzten.“


    „Der Jüngste ist er wahrlich nicht mehr. Aber er war ein guter Priester. Er wird dem Collegium fehlen. Er hat es oftmals geschafft streitende Parteien wieder anzunähern. Ein guter Mann und noch besserer Lehrer. Wir bräuchten mehr Männer wie ihn. Der Cultus Deorum hat längst nicht mehr das Ansehen wie einst.“


    „Sehr bedauerlich. Dies sollte sich ändern, schließlich sind die Götter ein wichtiger Teil unseres Lebens.“


    „So ist es!“ Aviola seufzte tief. Während sie durch den Tempel schritten nickten sie immer wieder den wartenden Römern zu. „Und doch vergessen die Menschen nicht den Göttern zu danken!“ meinte sie lächelnd. Zustimmend nickte Calvena. „Nun komm, ich stell Dir alle vor!“

  • Das Gespräch mit Aviola drehte sich noch eine ganze Weile um den Cultus Deorum und seiner Mitglieder. Einen Namen vermied Calvena allerdings zu erwähnen: Aulus Flavius Piso. Sie wollte ihn aus ihren Gedanken verbannen, nie wieder sehen oder mit ihm zu tun haben und doch verfolgten seine Drohungen sie auf Schritt und Tritt durch den Tempel und die angrenzenden Gebäude. Bisher war er ihr nicht über den Weg gelaufen, aber das hieß nicht, dass er nicht irgendwo seine Spitzel hatte. Sie fing schon an hinter jeder Ecke Gespenster zu sehen...


    „... der Tempel der Iuno Moneta wurde 344 v. Chr von Marcus Furius Camillus errichtet.“ Calvena zwang ihre Gedanken wieder in die Realität und zu dem Gespräch. „Hier auf dem Arx, dem höheren der beiden Kapitol Gipfel gibt es auch noch andere Heiligtümer. Mithras und Isis werden hier noch verehrt und haben ihre Heiligtümer in unserer Nachbarschaft. Wir tauschen uns oft untereinander aus, schließlich arbeiten wir alle im Cultus Deorum“, berichtete Aviola. Calvena lauschte ihren Ausführungen schweigend. Vieles was die Kollegin erzählte, wusste sie bereits, hatten sie im Unterricht behandelt, aber es schadete nie sein Wissen aufzufrischen.


    „Und hier ist der Verschlag für die Gänse“, erklärte die Priesterin voller Stolz und Calvena trat ein Stückchen näher heran und betrachtete die schneeweißen Tieren. Lautes Geschnatter erhob sich und es raschelte laut.


    „Wunderschöne Tiere“, lächelte sie. Kurz zuckte es in ihren Fingern, als wolle sie eines der Tiere streicheln, aber sie hielt sich dann zurück. Gänse konnten zubeißen und das tat weh.


    „Schon bald werden sie sich an dich gewöhnt haben. Sie kennen jeden Priester, Tempeldiener und Schüler, die zu unserem Heiligtum gehören. Sobald sie mit dir vertraut sind, werden sie zu dir kommen und sich von dir füttern und auch streicheln lassen. Fremde hingegen beißen sie.“


    Wieder nickte Calvena. Es fühlte sich richtig an, hier zu sein. Hier in diesem Tempel, das war ihr Platz. Sollte der Flavier nach Gründen suchen um sie aus dem Cultus Deorum zu vertreiben, sie würde ihm keine liefern. Sie diente schließlich im Tempel der Iuno Moneta, der großen Beschützerin und sicher würde die Göttin ein wachsames Auge auf ihre Dienerin haben. Sollte der Flavier in den tiefen von Plutos Reich schmoren, er würde sie nicht klein kriegen.


    „In unmittelbarer Nachbarschaft dieses Tempels befindet sich auch die römische Münzstätte“, sagte diesmal Calvena und Aviola lachte. „So ist es!“

  • Ich kam am Capitol vorbei, dem Tempel der göttlichen Trias. Ein sanfter Windstoß fegte vereinzelte Blätter über das Plateau. Der Platz vor den Tempelanlagen war sauber und rein. Hier oben war Rom Rom und die Ruhe, die sich zwischen den in der Sonne sich reflektierenden Giebeln und Dachspitzen der Gotteshäuser entfaltete, ließ viel vom sonst so gewöhnlichen Trubel - nein, nennen wir es eher Lärm - vermissen. Der Blick über das Forum Romanum von der Rückseite der Tempel, er war versperrt von dem Concordia-Tempel. Die Cura ragte es als monumentaler, roter Bau hervor wie ein Klotz, als sei er für die Ewigkeit gebaut, die Jahrtausende dabei überdauernd. Rechts erhob sich die grüne Lunge, die Gärten am Palatin, Sitz der Administration des Kaisers und einiger privilegierter Familien. Die Abwesenheit des Kaisers, südlich von Rom im Golf von Campanien, bei Misenum, hatter er sich niedergelassen, schaffte eine Ruhe in der Urbs. Die Praetorianer patrouillierten weniger und so konnten Roms Bürger aufatmen.
    Von der Anwesenheit des Kaisers hatte ich in Misenum erfahren. Das dortige Anwesen lag versteckt und gut bewacht. Einen Blick zu riskieren, das lag nicht in meinem Interesse, auch wenn mich die Neugier gepackt hatte. Ich wußte nicht viel von dem Kaiser, nur daß er ein Aelier war, aber selbst von denen wußte man nicht viel. Eine Aufsteigerfamilie jüngerer Zeit, die unter den Caesaren Karriere gemacht hatte. Aber es war gefährlich allzu laut, seine Meinung über diese Familie zu teilen. Trotz der Absentia eines großen Teils der Regierungsbürokratie, waren die Ohren des Kaisers überall.


    Ich schlenderte am Tempel der Iuno vorbei, wo mir zwei weibliche Figuren vor die Füße liefen. Iuno, Beschützerin der Ehe. Vor ihrem Tempel auf weibliche Priesterinnen zu treffen, war nicht schwer.


    "Salvete, mulieres ! Erweist Iuno uns ihre göttliche Huld ?"

  • „Ich werde Iuno heute noch ein kleines Opfer darbringen. Ich will ihr Danken!“ „Das ist löblich und eine wunderbare Idee. Ich werde den ministri Bescheid geben. Nur ein kleines unblutiges Opfer, oder soll es schon etwas größer sein?“ „Ein kleines blutiges Opfer dürfte das Richtige sein.“ „Ich werde das richtige Opfertier für Dich finden!“ versicherte sie Aviola.


    In ein Gespräch über die Götter vertieft, liefen die beiden Frauen einmal um den Tempel herum. Calvena konnte nicht umhin zu bemerken, dass es sie mit Stolz erfüllte, dass sie einem der wichtigsten Tempel der Stadt vorstehen würde. Zwar würde es seine Zeit dauern, bis sie sich eingearbeitet hatte, aber sie wusste, dass sie hier am richtigen Ort war. Nachdenklich betrachtete sie das große Bauwerk, es glänzte in der Sonne und wirkte gewaltig. So in ihre Betrachtung vertieft, zuckte sie etwas zusammen, als sie angesprochen wurde. Aviola und sie neigten leicht vor dem Fremden das Haupt.


    „Salve und Willkommen“, lächelte Calvena dem Mann zu. „Iuno lächelt auf Rom herab und erfreut sich der Gaben, die sie täglich von uns erhält!“ fügte sie hinzu und ließ ihren Blick noch einmal zu dem Tempel gleiten. Der Wind spielte mit ihrem offenem Haar und zupfte an ihrer pala.


    „Können wir Dir helfen oder suchst Du nur einen Moment der Ruhe?“ fragte sie dann nach. Oftmals kamen die Leute zu ihnen um sich bei einem Opfer helfen zu lassen, oder einfach nur um den Frieden der Tempel zu genießen.

  • "Das hört man gerne."


    Wenn man bedachte, daß die Menschen als Ebenbild der Götter entsprechen, so ließ sich nur nur erahnen wie schwer manchmal geradezu weibliche Gottheiten zu besänftigen sein mußten. Ein grollender Mars wäre nichts zu einer rasenden Iuno.


    "Ruhe, ja, das suche ich. Ich bin erst seit einigen Tagen wieder in der Stadt. Annaeus lautet mein Name, sacerdos iovis. Das Capitol bietet eine famose Aussicht."

  • Aviola verabschiedete sich mit einem leichten Kopfnicken, sie würde das kleine Opfer vorbereiten, bis Calvena die Zeit dafür fand. Kurz sah sie der Kollegin nach, ehe sie sich dem Fremden wieder zuwandte.


    „Ruhe können wir Dir bieten. Uns ist jeder im Tempel willkommen, der seine Gedanken ordnen will und die Ruhe der Tempel genießt. Es freut mich Dich kennen zu lernen, ich bin Germanica Calvena aeditua der Iuno. Wie schön es doch ist einen Kollegen zu treffen!“ lächelte sie und machte eine einladende Geste in Richtung Tempeleingang. „Man kann ganz Rom erblicken von hier aus. Ein beeindruckender Anblick“, stimmte sie ihm zu.


    „Was hat Deine Schritte nach Rom zurück geführt?“ fragte sie dann.

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