Am Apfelstand

"Hey, Freundchen!"
Eine harte Hand packte Kassander von hinten am Kragen und hielt ihn mit eisernem Griff fest.
Quarto hatte gesehen wie der Junge einen Apfel gestohlen hatte und nun fröhlich und keck, in einer Ecke des großen Marktes verspeiste.
Einen Moment lang hatte er überlegt, ob er sich da einmischen sollte, doch dann siegte sein Ordnungssinn. Außerdem war dies ohne Zweifel ein Sklave und sein Herr, oder seine Herrin war weit und breit nicht zu sehen.

"So mein Junge, sag nicht, du seihst ein freier Bürger! Wo ist dein Herr?"

Während der Fremde couragiert eingriff kam eine Patroullie der Cohortes Vigilae auf den Markt, die den Auftrag hatte einige Häuser des Bezirks auf die Einhaltung der Brandschutkriterien hin zu überprüfen.

Sie kamen gerade von einem Gebäude, das den prüfenden Blicken der kleinen Gruppe gerade noch standgehalten hatte, als sie sahen wie an einem Obststand ein Mann einen weiteren festhielt.
Sofort bedeutete der Tessarius seinen Männern ihm zu dem Ort des Geschehens zu folgen, da er auf einen schnellen Blick niemanden der Cohortes Urbanae sah, die für diese Tageszeit eigentlich die Kontrolle über den Markt hatten.

Halt, was geht hier vor? Warum dieser Aufruhr? mit einem Blick prüfte er den Mann der festgehalten wurde und fragte den anderen?
Ist das dein Sklave? Wer ist sein Besitzer?... als plötzlich aus dem Hintergrund ein Vigilus vortrat Tessarius!
Ja? was gibt es Vigilus Parcus?
Wenn ich mich nicht irre passt auf diesen Mann die Beschreibung des Sklaven Kassander, die in der Kaserne ausgehängt ist.

Der Tessarius überlegte kurz, kramte dann einen Zettel aus der Tasche, las ihn durch und schaute dann immer wieder von dem Zettel auf den festgehaltenen Sklaven...

Da hast du Recht Parcus! gab der Tessarius zu.....
Die Beschreibung passt exakt auf ihn

So, dann wirst du wohl besser mitkommen Freundchen und mit diesen Worten packte er Kassander am Arm und wollte sich schon zum gehen wenden, als er sich noch einmal zu dem Mann sah, der bisher den Sklaven gehalten hatte..

Ach bevor ich es vergesse: Vielen Dank für ihren selbstbewussten Einsatz, gerade in solchen Tagen des Werteverfalls in Rom könnten wir hier mehr von ihrer Sorte gebrauchen.
Und mit diesen Worten und Kassander gepackt von zwei Vigili begab er sich auf direktem Weg zurück in die Kaserne

Quarto schüttelte den Kopf, ob dieses vorwitzigen Sklaven, der allem Anschein nach bereits gesucht worden war. Dann hob er den angebissenen Apfel auf, den der Dieb hatte fallen lassen, wischte ihn an seiner Tunika ab und biss herzhaft rein. *schmatz*