Officium Conducendi - Rekrutierungsbüro der Cohortes Urbanae

  • Mit dem Rücken saß jener Mann im officium, das für all die jungen Männer, die zu den cohortes strömten, einen wegweisenden Stein auf dem Pfad ihrer militärischen Karriere darstellen sollte. Breit gebaut war der Mann, sagen wir eher: dick! Und über etwas an einem Tisch gebeugt. Er – Porcus war sein Name und wir kennen ihn schon von jenem Tage, als ein gewißer Macro in das officium kam – also er, jener Mann beugte sich über kleine Holzstäbchen, die er vorsichtig aufeinander setzte. Tatsächlich formten all die Stäbchen ein kleines Gebilde, was man – mit Phantasie – für einen Wehrturm halten konnte. Der Mann, etwas gerötet im Gesicht, sah auf als er Menas Stimme vernahm.
    „Ah, freiwillig willst Du Dich melden? Hm, ja gut. Nimm' Platz!“
    Porcus deutete auf den freien Stuhl an der anderen Tischseite.
    „Wer sind Deine Eltern? Hast Du das römische Bürgerrecht? Wo wurdest Du geboren und wie alt bist Du?“



    [SIZE=6]Edit: Name geändert von Porcas zu Porcus[/SIZE]

  • Menas ging um den Mann herum. Wie man sich so gehen lassen konnte, war ihm ein Rätsel, über das er jedoch nicht länger nachzudenken gedachte. Den Wehrturm en miniature streifte er nur mit einem flüchtigen Blick, dann ließ er sich auf den Stuhl gleiten. »Meine Eltern sind Valeria Casca und Tiberius Imperiosus, Herr. Ich bin römischer Bürger wie es auch meine Eltern sind. Geboren würde ich vor nenzehn Sommern in der Ewigen Stadt.« Menas hatte den Blick auf den Dicken gerichtet und sprach ohne Scheu. Ob man den wohl von den alltäglichen Exerzierübungen befreit hatte? So wie der aussah, konnte der doch unmöglich mehr als ein halbes Rund auf dem Platz schaffen. Menas schürzte ein wenig die Lippen und sah sich kurz in dem Raum um. Auf einem kleinen Tischchan lag fettig aussehendes Butterstullenpapier. Menas verwunderte das nicht im Geringsten. Er wappnete sich für tiefergehende Fragen und dachte nicht groß daran, wie seine Mutter sich wohl fühlen mochte, jetzt, da er gegangen war.

  • „Aha!“
    , gab Porcus zur Antwort und schwieg erst mal. Er griff nach einem weiteren Holzstab und legte ihn ganz behutsam und erstaunlich geschickt an den Platz, wo er wohl hin sollte. Eine Falte bildete sich zwischen den Augenbrauen des Soldaten und er beugte sich nach vorne.
    „Griechisches Modell! Erstaunlich was diese Philosophen alles an Kriegsgerätschaften her gestellt haben, erstaunlich. Dabei würde man doch meinen, sie würden nichts auf die Reihe bekommen, außer ihre Gastmähler und auf der Agora zu sitzen, hm?“
    Porcus hob den Kopf und grinste breit, Hellenophil war er nicht wirklich.
    „Ewige Stadt? Hm, hast auch den Hang zu einem Poeten, nich'? Na, egal. Also Rom, neunzehn bist Du, Deine Eltern sind Bürger...“
    Porcus nickte zufrieden, Grundvoraussetzungen waren also geklärt.
    „Dann noch weiter zu Deiner Person: Bist Du gesund? Unverheiratet? Leidest Du an geistiger Verwirrung? Hast Du schon mal eine Straftat begangen? Gestohlen, gemordet oder Dich an einer Frau vergangen?“
    Mahnend hob Porcus den Finger.
    „Und nicht flunkern, Junge! Am Ende siehst Du sonst den Carcer von hinter der Tür und ohne den Schlüssel in der Hand, ja?“

  • Sim-Off:

    tut mir so so leid, hatte kein Internet mehr


    Ich wartete geduldig, während einer der beiden mein Versetzungsschreiben einsaute und dachte mir meinen Teil, ließ mir allerdings nichts anmerken. Ich wandte mich dem offenbar kompetenteren der Beiden zu.


    "Seid zwei Jahren."


    Es kam mir selbst nicht so lange vor, jetzt da ich darüber nachdachte.

  • SimOff: Macht nichts, das ist nur ein Spiel hier.





    Beleidigt und indigniert hielt sich Porcus von nun an zurück und widmete sich den Krümeln, die ihren Weg auf seine Soldatentunica gefunden hatten. Asinus wiederum widmete sich ganz dem Neuen der cohortes und nickte zufrieden als er die Antwort hörte.
    „Zwei Jahre? Sehr gut, dann gehörst Du wenigstens nicht zu den Frischlingen und brauchst noch eine Ausbildung. Dann kommst Du gleich in eine der Einheiten.“
    Schnell griff Asinus eine tabula.
    „Du gehst zur Ausrüstungskammer und läßt Dir die Sachen für die cohortes geben. Hasta und so weiter. Dann meldest Du Dich am Besten bei dem princeps prior Deiner neuen Einheit...hier steht sie vermerkt!“
    Asinus reichte die tabula an Macro weiter.
    „Es kann sein, daß Du noch mal im Laufe der nächsten Wochen versetzt wirst. Du erhälst dann eine diesbezügliche Nachricht. Sonst noch Fragen, Soldat?“





    SimOff, die Zweite: Also, ich denke, es ist sinnvoll, daß Du in die Einheit von Serapio auch kommst, da er ja recht aktiv im Moment hier ist und auch unser Neue von heute da wohl hinein kommt. Da wir jedoch erst nach Dir hierher versetzt wurden, der kleine Schlenk mit der anderen Einheit vorher. Das kannst Du ja, wenn Du willst, dann irgendwo in einem Nebensatz vermerken und Dich gleich bei deiner „zweiten“ Einheit melden- also einige Zeit später. Wenn Du einen besseren Vorschlag oder Fragen hast, schick mir (Aristides) doch bitte eine kurze - auch gerne eine lange - PN. Sonst viel Spass hier bei der CU. :)

  • Ich nickte hin und wieder und lächelte, was mich selbst überraschte. Anscheinend schien ich mich tatsächlich auf meine neue Funktion zu freuen. Als der Hochgewachsenere der beiden Männer mir die tabula reichte, nahm ich sie mit einem dankbaren Blick entgegen und warf einen Blick darauf. Dann sah ich meinem Gegenüber wieder in die Augen.


    "Nein keine weiteren Fragen.
    Dann vielen Dank bis hierher, ich werde umgehend machen, was du sagst."


    Ich nickte nochmal zu dem beileidigten Porcus rüber.
    "Und guten Appetit noch." Wobei ich mir da wahrscheinlich keine Gedanken machen muss, fügte ich in Gedanken hinzu.
    Mit eiligen Schritten verließ cih das Büro, auf zu den neuen Kameraden.


    Sim-Off:

    Danke für dein Verständnis.
    Serapio kenn ich noch von der Legio, das ist super, dann meld ich mich gleich bei dem, nach einigen Nebensätzen natürlich ;)

  • Aha. Und weiter? Menas' Augenbraue rutschte ein wenig nach oben. Als der Soldat sich dann anschickte, fortzufahren, sah Menas ihn ein wenig skeptisch an. Nicht, weil er nicht glaubte, dass die Griechen zu guter Kriegsmaschinerie fähig waren, sondern weil er sich fragte, warum der Zenturio dort überhaupt ein Türmchen aus dünnen Hölzern baute. Hang zum Poeten? Nun, Menas hatte durchaus auch sowas gelernt, aber als Poet würde er sich nicht bezeichnen. So schweig er, und nickte ob der Zusammenfassung schlicht.


    Die weiteren Fragen waren da schon ein wenig brenzliger. Schon wollte Menas darauf antworten, da streckte sich vor ihm ein Finger empor, und Porcus ermahnte ihn, ehrlich zu sein. Menas schloss den Mund wieder. War es bereits jetzt deutlich? Das konnte nicht sein, er spürte gar nichts... Nein, die Gedanken kamen flüssig, nicht stockend, die Muskeln waren entspannt und er selbst ebenfalls. Mit der Zungenspitze benetzte er die Lippen. Dann sagte er: »Ich habe mich keiner solchen Tat schuldig gemacht. Ich bin unverheiratet und ich.. bin frei von ansteckenden Krankheiten, Herr.« Und das war nicht mal gelogen.

  • Recht unbeteiligt lauschte Porcus den Worten von Menas. Sonderlich große Überraschungen erwartete er nicht, trotz seiner Mahnung, schließlich packten Verbrecher – die sich sowieso nicht bei den CU melden würden, wobei das sicherlich nicht die schlechteste Idee wäre – nicht mit ihren Mißetaten aus, wäre ja schön blöd. Doch bei der Wortwahl – Porcus war nicht auf den Kopf gefallen! - sah der Soldat und princeps prior auf. Seine Augen verengten sich und er taxierte Menas prüfend.
    Solche Tat? Irgendetwas anderes, was wir wissen sollten? Wir erfahren es sowieso, Junge!“
    Das stimmte zwar nicht ganz, aber es konnte nicht schaden, die Rekruten am Anfang ein wenig einzuschüchtern, um es doch noch aus ihnen zu kitzeln...was auch immer sie verbargen.
    „Ansteckende Krankheit? Häh?“
    Was Menas damit meinte, war ihm etwas schleierhaft.
    „Du meinst, das, was man sich im lupanar holt? Egal...sonst noch etwas? Naja, wirst eh untersucht werden, Junge!“
    Damit war das Ganze für Porcus erledigt, obwohl er noch mal Menas scharf musterte.
    „Also, hast Du einen Beruf gelernt? Ein Handwerk? Kannst Du Lesen und Schreiben? Schwimmen, Reiten und/oder eine Waffe beherrschen? Oder sonst etwas Nützliches?“




    [SIZE=6]Edit: Name geändert von Porcas zu Porcus[/SIZE]

  • Was hatte er gesagt, dass der Soldat ihn nun so ansah? Menas war sich keiner Schuld bewusst. »Nein«, entgegnete er also. »Ich habe nie eine Straftat begangen.« Sowas hatte er gar nicht nötig. Aber der Mann schien ohnehin ein wenig schwer von Begriff zu sein. Statt einer klärenden Antwort zog Menas nur die Brauen ein wenig in die Höhe und blinzelte Porcus ausdruckslos an. Was man sich bei einer Hure holte? Ja sah er denn so aus, als ob er in dreckigen Absteigen hausieren ging? Irgendwie musste er seinen Ärger unterdrücken. Er war hier nicht zu Hause, und er hatte auch keinen dummen Sklaven vor sich, den er zurechtweisen konnte. Außerdem war er froh, dass die Sache mit den Krankheiten gegessen war, ohne dass Menas hatte lügen müssen.


    »Nein, Herr, ich habe nichts erlernt.« Wann auch, er war schließlich erst neunzehn. Menas argwöhnte, dass der Mann einfach sein Standardrepartoire an Fragen durchging. Jede Abweichung bereitete ihm wohl Mühe. »Ich kann lesen, schreiben und rechnen auf Latein und Griechisch. Über Wasser halten kann ich mich ebenfalls. Was die Waffe angeht, habe ich sicher Nachholbedarf.« Sein Vater wieder! Er hatte ihm nie sein Schwert gegeben, damit er damit üben konnte. Und was konnte man mit Holzschwertern schon groß anfangen? »Was das Reiten betrifft, habe ich gleich eine Frage. Ich besitze ein Pferd. Wird es möglich sein, es hier unterzustellen, oder werde ich es nicht benötigen?« Hoffentlich hatte er den Porcus damit nicht wieder aus dem Konzept gebracht.

  • Erstaunt wölbte Porcus die Augenbraue nach oben. Neunzehn Jahre schon und noch nichts gelernt? Porcus musterte den jungen Mann und zuckte marginal mit der Schulter. Das war bestimmt einer, der aus einem doch wohlhabenderen Haushalt kam und die Zeit für Studien nutzen konnte. Er, Porcus, hatte schon, bevor er die bulla ablegte, angefangen einen Handwerksberuf zu lernen. Sein Vater hatte ihn zu einem Schuster gegeben. Wie Porcus doch das ewige Klopfen auf Leder gehasst hatte. Noch ein Grund mehr für ihn, warum er unbedingt Soldat werden wollte.
    „Lesen und Schreiben, zudem Rechnen... immerhin.“
    Viele Soldaten der CU kamen eher aus den einfachen Schichten. Soldat zu sein war auch lukrativ für jene Männer, die noch manche Familien mit ihrem Sold unterhielten.
    „Das mit den Waffen ist nicht schlimm, dafür ist ja die Grundausbildung da.“
    Nun, da die wichtigsten Sachen geklärt waren, machte Porcus vorsichtig mit seinem Turm weiter. Keine der Angaben von Menas hatte er sich notiert. Aber Porcus hatte auch ein gutes Gedächtnis, besonders Namen behielt er gut, selbst von Rekruten, die vor Jahren sich in dem officium mal gemeldet hatten...oder von Leuten in der Stadt, mit denen er bei Patrouillen zu tun hatte.
    „Dein Pferd kann nicht hier her, das geht nicht. Unser Platz ist auch nur begrenzt, zudem wirst Du es nicht brauchen. Dein Dienst wird auf den Füßen statt finden.“
    Er sah von seinem Turm nur kurz auf, um Menas einen nicht unfreundlichen Blick zu schenken.
    „Gut, dann wirst Du von hier aus zum Lazarett laufen. Dort wird Deine Tauglichkeit geprüft. Danach meldest Du Dich dann wieder bei mir...“
    Porcus lehnte sich zurück.
    „...es wird nämlich eine Prüfung, eine Eingangsprüfung geben. Die wirst Du hier ablegen müssen, ich korrigiere sie und dann schaun' wir mal, ob wir Dich gebrauchen können. Noch Fragen?“



    [SIZE=6]Edit: Name geändert von Porcas zu Porcus[/SIZE]

  • Immerhin? Menas sah den Mann für einen Moment erstaunt und leicht verärgert an, dann bemühte er sich neuerlich um Contenance. Immerhin war er also kein Dummbeutel, wie es viele andere Soldaten waren, die meinten, außer dem Schwertschwingen müssten sie nichts können. Menas schluckte einen dicken Kloß herunter. Vermutlich war der dort auch so einer, und schrieb nichts auf, weil er außer Türmchenbauen nichts weiter konnte! Menas begann, sich nichtig zu fühlen. Und er hasste dieses Gefühl. Leise knirschte er mit den Zähnen. Die Zeit schien sich mit jedem Hölzchen weiter zu ziehen, das Porcus auf sein Türmchen legte. Innerlich focht Menas einen Kampf aus. Seine Hand wollte so dringlich dieses miserable Kunstwerk zerstören, doch der Geist warnte ihn ebenso eindringlich davor, selbiges zu tun. Er würde damit nur seine Karriere verderben. Also zwang er sich, auszuharren. Auch wenn der Dicke nichts aufschrieb. Menas war es egal. Und was das Pferd betraf, hatte er schon gar nicht mehr mit einer positiven Antwort gerechnet.


    »Gut«, sagte er daher nur, nachdem der Soldat das Lazarett erwähnt hatte, und zog die Schultern ein wenig hoch. Von einer Aufnahmeprüfung hatte er zwar gar nichts gewusst, aber wenn er da auch nichts schreiben musste oder nur Banalitäten abgefragt wurden, sollte das für ihn kein Problem darstellen. Er erhob sich. »Keine Fragen.« Und nach kurzer Pause: »Herr.«

  • Verdutzt blinzelte Porcus hoch zu Menas und sah ihn einen Moment länger und nachdenklich an, ehe er marginal lächelte und mit dem Kopf nickte.
    „Gut, wenn keine Fragen sind, dann kann es ja für Dich weiter gehen. Das valetudinarium liegt direkt neben der principia. Solltest Du es nicht finden, frage einfach einen der Soldaten, ich kann im Moment nicht das officium verlaßen, da mein Kollege krank ist. Aber einfach die Tür hier raus, wieder den Gang zurück und dann nach links.“
    Schon griff Porcus wieder nach einem Holzstab.
    „Dann viel Erfolg beim medicus, Artorius Menas! Wir sehen uns danach dann wieder!“





    [SIZE=5]lol, bin selber etwas verwirrt, Porcus heißt er natürlich, nicht Porcas, wie ich öfters geschrieben habe [/SIZE]

  • Vermutlich konnte er seinen feisten Hintern nur nicht mehr aus dem Stuhl hieven, dachte Menas zynisch. Er nickte dem Dicken noch einmal zu. »Danke. Dann bis später.« Kurz darauf befand er sich bereits auf dem Weg zum Stabsarzt, um sich untersuchen zu lassen. Mit einem mulmigen Gefühl... Ob ein geschultes Auge wohl etwas erkennen konnte? Menas drängte den Gedanken fort. Wohl kaum.

  • Direkt vom Krankengebäude kam Menas nun wieder hierher zurück. Flüchtig fragte er sich, ob Porcus immer noch damit beschäftigt war, irgendwelche Hölzchen zu irgendwelchen albernen Türmchen zu stapeln. Er stellte sich vor, wie der Dicke so sehr erschreckte beim Klopfen, dass seine Bauten zuzsammenfielen, und klopfte geradezu hämisch und hoffentlich unvermittelt an, ehe er eintrat. »Da bin ich wieder. Hier«, sagte er.



    Marcus Artorius Menas


    Krankheiten
    keine laut eigenen angaben des Rekruten


    Körperlicher Zustand
    keine auffälligen Narben oder sonstigne Verletzungen.


    Gehör
    Gut


    Augen
    Gut


    hier mit erklärt ich den Rekruten für geeignet.




    Capsarius Titus Sergius Lupus

  • Mit gerunzelter Stirn saß Porcus über den Schreibtisch gebeugt, seine Augenbrauen zusammen gezogen, seine Augen etwas verengt und...einen stylus in der Hand haltend, der sich tief in eine Wachsschicht auf einer tabula hinein bohrte, direkt nebem ihm stand der kleine Turm, der Belagerungsturm aus zahlreichen Holzstöckchen gebaut und mittlerweile fertig. Oben war eine kleine Zugbrücke zu erkennen, kleine Schlitze offenbarten einen Blick in das Innere des Wachturmes, wo sogar Treppen nach oben führte, freilich war das kleine Gerät noch nicht zur Gänze fertig, Porcus kannte einen Soldaten bei den CU, der hervorragend schnitzen konnte und ihm noch ein paar Soldaten herstellen würde, die Porcus darin plazieren würde...aber an einem anderen Tag. Unbewegter Miene sah Porcus auf als Menas herein trat und nickte.


    „Fertig? Gut!“
    Porcus nahm die Schriftrolle entgegen und musterte die Angaben, nickte zum zweiten Mal.
    „Gut!“
    Er legte die Tafel zur Seite und stand auf, um in einem Schrank nach einigen Schriften zu suchen.
    „Nimm' dort Platz, Artorius!“
    Porcus deutete auf einen Schemel, der am Tisch stand, wo auch Porcus arbeitete. Dieser kehrte zurück und nahm wieder Platz, dabei schob er Menas die Schriftrolle zu, eine tabula und einen Schreibstift.
    „Du hast eine halbe hora, um die Fragen zu beantworten!“
    Porcus zog seine eigenen Schriften heran und begann selber sich um seine Arbeit zu kümmern.

  • Das Türmchen war wohl fertig, wenn man es so nennen konnte. Das sah Menas mit einem Blick auf den Schreibtisch. Und der Dicke konnte wohl doch schreiben, das bewies die Wachstafel, die er eben zur Seite legte. Menas sah zu dem Hocker hin und dann zurück zum Schreibtisch. Sonderlich viel Platz war dort ja nicht zum Schreiben. Dennoch setzte er sich, zog den Papyrus zu sich ran und nahm den Griffel auf. Stumm machte er sich daran, die Fragen zu beantworten. Während er sich bei einigen fragte, ob das wirklich ernst gemeint sein konnte, so etwas abzufragen, musste er bei wieder anderen ganz schön nachdenken. Als er fertig war, hatte er noch gute zehn Minuten Zeit. So ging er alle Fragen nochmals durch, ergänzte hier und dort etwas und verbesserte den ein oder anderen Schreibfehler. Dann legte er den Griffel fort und schob Porcus die Tafel hin. »Ich bin durch, Herr« Was wohl als nächstes kommen würde?

  • Ohne sich aus der Ruhe bringen zu laßen, arbeitete Porcus weiter, während Menas die Fragen löste; erst als er die Stimme von dem jungen Artorier vernahm, hob Porcus seinen Kopf an und nahm auch die tabula entgegen. Seine Augen wanderten über das Geschriebene hinweg und er las aufmerksam, was Menas verfaßt hatte, immer mal wieder kritzelte er an den Rand etwas mit seinem stylus, nach schier einer Ewigkeit – vielleicht waren es auch nur Minuten – nickte Porcus.
    „Gut, Artorius, Du hast bestanden! Willkommen bei den cohortes urbanae!“
    Porcus lächelte einen Augenblick lang, ehe er sich zurück lehnte und einen Moment nachzudenken schien.
    „Die erste Cohorte hat noch Kapazitäten. Gut...“
    Er sah wieder zu Menas, zog dabei eine andere Wachstafel heran und begann dort etwas zu notieren.
    „Als Erstes gehst Du in die Rüstkammer und läßt Dir alles für den Dienst bei den CU geben. Anschließend begibst Du Dich zu der Mannschaftsunterkunft der vierten centuria der ersten cohors und meldest Dich bei dem dortigen princeps prior oder deren centurio. Fragen?“

  • Menas hätte schwören können, dass der Soldat ab und an zu ihm geblinzelt hatte. Und jetzt las er Menas' Antworten auf die Fragen quälend langsam, strich hier etwas an und fügte dort eine Anmerkung hinzu. Menas, der von jeher ungeduldig gewesen war, wartete mit ausdrucksloser Miene. Bis Porcus schließlich verkündete, dass Menas bestanden hatte. Was für eine große Überraschung. Natürlich hatte er bestanden, etwas anderes wäre ja auch inakzeptabel und blamabel gewesen! Der Artorius nickte dem Soldaten zu und musste wieder warten, bis jener weitersprach. »Rüstkammer. Vierter Zenturie, erste Kohorte«, wiederholte er, um es sich besser merken zu können. »Nein, keine Fragen.« Bis auf eine, die er aber nicht stellen wollte, denn er hatte keine Ahnung, wie er die Rüstkammer finden sollte. Jetzt war er wohl offiziell Rekrut. Ob er da einfach aufstehen und gehen durfte, oder ob er auf den Befehl zum Wegtreten warten sollte? Menas blieb sitzen.

  • Porcus nickte knapp.
    „Gut!“
    Er reichte eine tabula an Menas.
    „Nimm' die mit zur Waffenkammer und Deinem Vorgesetzten. Du kannst wegtreten, probatus!“
    Schon zog Porcus eine Tafel heran, auf der er eine Notiz an die Verwaltung schicken würde, damit Menas auch offiziell ernannt werden konnte.

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