Antias hielt sich zwar wie versprochen im Hintergrund, hörte aber doch aufmerksam zu, was der Anmeldesklave so im Einzelnen alles erzählte, schließlich wusste man nie, wie viel der kleine Charmis davon behalten würde.
Doch der schien ganz Feuer und Flamme – nahm geschmeichelt die Verbeugung entgegen - , lauschte still und mit sooo großen Ohren, um dann – sobald der fremde Diener berichtet hatte – eifrig zu nicken: „Aber ja, natürlich ist der Herr unseres Hauses bereit, deinen Herrn zu empfangen!“ Was man mit der Empfehlung anfangen sollte, da war der Junge etwas überfordert, also beschloss er, dazu zu schweigen. „Dein Herr darf gerne Antias folgen, der bringt ihn sofort ins Atrium, wo er mit Vinicius Lucianus sprechen kann.“
Mit einer leichten Verbeugung deutete Antias genau das an. Na, das hatte ja geklappt. Der Junge hatte sich nichtmal blöd angestellt, jedenfalls nicht ungeschickter als man das von einem Kind seines Alters erwarten konnte.
Eingangspforte
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Zielstrebig erreichte Dolabella die Stadtvilla der Vinicier und klopfte an die dort befindliche Porta.
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Lichas war heut nicht zu Scherzen aufgelegt. Immer, wenn grad keine Bittsteller und sonstigen Besucher vor „seiner“ Türe standen, gähnte er und stützte den Kopf, auf einem Hocker neben der Porta sitzend, auf seiner Hand ab. Erst waren gestern nacht die andern Sklaven in seinem Schlafraum so laut gewesen, was da nochmal so wichtiges tagsüber passiert war, wusste Lichas nicht mehr, jedenfalls hatten die noch gefühlte zehn Stunden erregt darüber diskutiert – und dann hatte er einen grässlichen Alptraum gehabt, der ihn erst wie gerädert aufwachen hatte lassen und wodurch er dann nicht mehr hatte einschlafen können.
Mürrisch erhob er sich auf das Klopfen hin von seinem Platz und öffnete: „Salve, Herr, du wünschst?“ -
"Den Consular Lucianus zu sprechen, mein Name ist Spurius Tiberius Dolabella. Ich hoffe auf seine Zeit in seiner Eigenschaft als Curator Rei Publicae"
Da er keine Brezel auf dem Standl mehr bekommen hatte war Dolabella ein wenig kurzab
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Etwas verblüfft war der vinicische Sklave schon, als der Ansuchende da zu reden anfing. Denn – bei allen Göttern – das war ja ganz schön geschwollenes Zeug, was dem da aus dem seinem Mund kam. Gut, manche Besucher pflegten sich sogar an der Türe etwas eleganter auszudrücken, waren ja auch alles vornehme Leute, die hier in der Regel aus- und eingingen – aber gerade heut‘ war das schon `n bisschen extrem, sich sowas anhören und vor allem noch verstehen zu müssen.
Aber immerhin war Lichas jetzt vorübergehend wach.
„Ähm, ja, du dürfest nicht umsonst hoffen, Herr, das ließe sich sogar leicht machen. Folge mir nur, ich werde dich deinem Ansuchen näher bringen.“ -
Dolabella ließ sich freudig näherbringen
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Nach seinem Gespräch mit dem Consul Aemilius war der Iulier mehr als erbost und er wollte wissen warum man ihn so dermaßen abstrafte. Er half nichts er musst einen Senator fragen der bei der Abstimmung dabei gewesen war und wusste warum man ihn zwar gegen seinen Wunsch zum Quaestor Cassis gemacht hatte aber ihm die dem Entsprechenden Rechte nicht gab sondern zu Laufburschen des Praefectus Annonae machte. Seinen Groll herunterschluckend stand er vor der Tür eines Mannes der der Freund seines Patrons war von dem er glaubte das er ihm sagen würde warum man ihm alle Rechte verwehrt hatte.
Tog Tog
Klopfte er selbst an die Porta seinen Sklaven hatte er nach hause geschickt.
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Jetzt war erst Antias, der für die nächste Schicht an der Tür eingeteilt war, zum Trinken gegangen und dann hatte sich auch noch Lichas, der als Ersatz gedacht gewesen war, spontan in Richtung Latrine verabschiedet – ein schlimmer Durchfall schien den heimzusuchen. In all dem Durcheinander war Tigranes also noch nicht dazu gekommen, einen Ersatz für den Ersatz zu organisieren, was dazu geführt hatte, dass er jetzt allein hinter der Tür stand, an der es jetzt klopfte.
Na gut, eigentlich war er ja kein Ianitor, er hatte hier für die Sicherheit zu sorgen, aber wenn niemand sonst da war ... ging’s wohl nicht anders.
Also zog der dunkle, äußerst große Tigranes die Porta auf und baute sich in ihr auf.
„Salve, domine!“, begann er mit seiner tiefen Stimme. „Was wünschst du?“ -
Lucius erschrak fast ein Bisschen er war in Gedanken wessen.
„Salve ich bin Lucius Centho von den Iuliern ist Consular Vinicius Lucianus zu sprechen?“
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Oh je! Tigranes wusste schon, warum er nicht an die Porta gehörte, sondern das mit dem Gästebegrüßen immer andere machten! Er war einfach zu furchteinflößend! So eine riesige, kolossartige Gestalt mit einer solchen, immer lauten Stimme, das verunsicherte die Besucher einfach!
Ohne es zu wissen, verfestigte Centho von den Iuliern also bei Tigranes einen (sowieso schon vorhandenen) Komplex, der dazu führen würde, dass der Wachsklave sich ganz sicher nie für den Posten als Ianitor interessieren würde.
„Sei willkommen, Iulius! Der Consular ist zu sprechen, du wirst ihn im Atrium erwarten! Folge mir!“
Als er sich allerdings umdrehte, erschien Antias wieder, der mit einem Blick die Lage erfasste. Erleichtert lächelte Tigranes ihm zu, Antias grinste zurück, woraufhin der sich seinerseits umdrehte.
„Ähm, ja, folge lieber Antias, Herr!“ So blieb Tigranes also an der Tür zurück, um eben dieselbe zu beschützen. -
Zusammen Mit meinem Patron Durus ging ich an diesem Morgen zur Villa Vinicia. Wir ließen einen Sklaven anklopfen.
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Der Consular Manius Tiberius Durus, Pontifex pro Magistro und Senator, erschien in der Tat mit seinem Klienten Tiberius Lupus vor der Villa Vinicia. Ächzend stieg der alte Tiberier aus seine Sänfte und musste sich sofort auf seinen Elfenbeinstock stützen, während er sich der Porta näherte.
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Froh war Antias ja schon, dass er noch in voller Blüte stand und seine Jugend noch lange keine Anstalten machte ... zu verblühen. Denn wenn man sich Cephalus so ansah, dessen Kreuz kaum mehr mitmachte und dessen Beine so schwer waren wie der ganze Körper, der sich nun immer öfter einen groben Stock zur Hilfe holte, der konnte einem schon Leid tun. Und man schätzte das eigene Alter wieder mehr. Deprimierenderweise hatte diese Sache einen unerfreulichen Nebenaffekt, nämlich dass man an seine eigene Vergänglichkeit, an sein eigenes Ende erinnert wurde ... und daran wollte Antias wahrlich nicht denken. Hatte er im Leben doch noch so viel vor, noch viel zu wenig (seiner Ansicht nach) erreicht. Nur dass auch bei ihm irgendwann der Tag kam, an dem er gebrechlich werden würde, das ließ sich kaum verhindern ...
An dem Sklaven, der angeklopft hatte, vorbei sah Antias den Patrizier mit seinem vornehmen Stock ...
„Salve, wen darf ich bei wem anmelden?“ -
Während Durus sich von dem anstrengenden Abstieg erholte, machten sich seine Sklaven bereits daran, seine Toga wieder in die passenden Falten zu legen. Natürlich ignorierte er den Pförtner.
Dafür war ein Sklave abgestellt, der nun mit dem Ianitor sprach, zuerst aber einmal sehr erstaunt zu ihm hinübersah: Welcher Diener eines Consulars kannte nicht den Consular Tiberius?
"Man darf den ehrenwerten, allseits bekannten und geschätzten Consular und Pontifex pro Magistro Manius Tiberius Durus melden."
Besonders betonte er dabei den 'allseits bekannten', um Antias nicht direkt tadeln zu müssen. Plötzlich fiel ihm ein, dass ja auch noch der Klient seines Herrn dabei war.
"Und seinen getreuen Klienten Manius Tiberius Lupus."
fügte er daher rasch an.
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Natürlich kannte Antias den Consular Tiberius Durus – und vielleicht war es ein wenig pendantisch (und wäre anders höflicher gewesen), dass er auf das Frage-Antwort-Spiel beim Anmelden von Besuchern bestanden hatte.
Als der patrizische Sklave allerdings beinahe den zweiten Tiberier vergaß, war es an Antias, seinem Gegenüber einen erstaunten Blick zuzuwerfen. Woran sich mal wieder zeigte: Kein Sklave war perfekt. Und alle konnten sie dafür von ihren Herrschaften beliebig zur Rechenschaft gezogen werden.
Dienstbeflissen gab der vinicische Türöffner also die Porta frei. „Aber natürlich, sofort wird der Hausherr informiert werden!“ Mit diesen Worten schickte er Evanoridas hinter sich los.
„Und wenn der ehrenwerte, hier in diesem Hause hochgeschätzte Consular sowie sein genauso willkommener Klient bitte Charmis hier folgen möchten, er wird sie ins Atrium geleiten.“ Mit leiser Geste rief er den kleinen Sklavenjungen auf den Plan, der sich verbeugte und daraufhin den edlen Herrn vorauseilte, um ihnen den Weg zu zeigen. -
Verus brauchte Arbeit und da er mit dem Senator Vinicius schon einmal gesprochen hatte, machte er sich auf den Weg zu diesem. Nach einer kurzen Fragerunde durch die Stadt, fand er schließlich das Haus und klopfte an, mehrmals.
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„Och, ist das wieder laaaangweilig“, stöhnte Charmis gerade – als ihm plötzlich eine Idee kam. „He, ich könnte doch wieder die Tür aufmachen und die Gäste begrüßen, so wie ich das das eine Mal durfte! Oh ja, das war spannend – bitte, Antias, darf ich?“ Begierig sah der Junge zu seinem älteren Mitsklaven auf.
„Aber Charmis, was werden nur die Leute denken – wir können froh sein, dass es das letzte Mal gut gegangen ist und sich niemand gewundert hat - “
„Ja, es ist gut gegangen und weißt du warum? Weil ich das kann! Ich mach es auch bestimmt wieder genauso richtig, so wie es sich gehört!“
Antias seufzte. „Na gut ... was soll schon groß schief gehen ... Bestimmt finden die Besucher das lustig ...“, meinte er tröstend mehr zu sich selbst.
„Danke!“, strahlte Charmis, als es mehrfach klopfte. Mit Hilfe des erwachsenen Sklaven bekam er die Türe auf. Allerdings dauerte es etwas. „Salve, domine! Loquere, quid velis!* “, verkündete der kleine Junge schließlich stolz, als er den Besucher persönlich vor Augen hatte.Sim-Off: * Was wünschst du? (wortwörtlich: Sag, was du wünschst!)
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Ein kleiner Junge öffnete die Tür und Verus war doch recht überrascht, lächelte dann aber doch freundlich. Wer konnte einem Kind böse sein?
"Ich bin Decimus Verus, Ritter und möchte den Senator Vinicius Lucianus aufsuchen, da ich eine Kleinigkeit mit ihm zu besprechen habe." - sprach er langsam, damit der Junge ihn gut verstehen konnte.
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Letzten Endes doch ein wenig nervös ob der verrückten Kleine-Jungen-Idee, beobachtete Antias den neuen Türöffner und den Besucher gleichermaßen aufmerksam. Als Charmis aber tatsächlich noch einmal alles richtig machte und der Decimer positiv reagierte, machte sich in dem erwachsenen Sklaven Erleichterung breit. Gelassen verfolgte er also nun, wie der „Ianitor Charmis“ weiter fortfahren würde.
Erst war der Mann überrascht. Typisch, in einer so obererwachsenen Welt rechnete aber auch kein Mensch mit einem Kind! Dann erschien aber ein Lächeln auf dem auch ansonsten sehr nett aussehenden Gesicht und Charmis lächelte zurück. Als der Besucher sich anmeldete, spitzte er die Ohren, damit er auch alles mitbekam.
Lässig nickte er, als würde er das schon seit Jahren machen. „Gerne darfst du mit unserm Herrn reden, du musst dich nur ins Atrium führen lassen, dann kannst du das“, erklärte er geduldig, wandte sich dann schnell an Antias und meinte mit einem nett-frechen Grinsen: „Und das mit dem Führen möchte auch ich machen!“ Der Ältere gab seinen Segen dazu. „Bitte folge mir, werter Ritter Decimus!" -
Verus nickte und folgte brav dem Jungen. Der Tag hatte gut begonnen.
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