• Und Ursus war auch gleich zur Stelle, war er doch sowieso schon im Pendelverkehr durch die ganze Casa unterwegs heute.


    "Salve, wie kann ich helfen?"

  • Des Abends kam eine kleine, schlichte Sänfte die Straße entlang, deren Inneres durch dünne Schleier verdeckt war, um dann vor der porta des Anwesens inne zu halten. Nachdem die Sänfte abgesetzt wurde, ging einer der Träger zur Türe hin und klopfte an, nicht zu laut, aber durchaus hörbar.

  • Der Sklave blickte Ursus für einen Moment abschätzend an, um dann, nach einem kleinen Räuspern, seine Botschaft zu überbringen. "Meine Herrin möchte den Marcus Vinicius Lucianus aufsuchen, wenn er im Haus weilen sollte."

  • Nanu? Wurde der Bruder des Herrn wichtiger als der Herr selber? Sachen gabs... Nicht schlecht. Der Volkstribun mauserte sich zur wichtigsten Person in Rom.


    Er weilt.


    Was musste das für eine Herrin sein, wenn schon ein Sklave so hochgestochen daherredete? Oder er hält sich für was besseres? No, auch gut.


    Wenn deine Herrin eintreten würde...

  • Der (übrigens griechische) Sklave nickt Ursus leicht zu und wendet sich um, diese Mitteilung seiner Herrin zu bringen - und der leicht affektierte Gang des jungen Mannes dürfte ihn als das entlarven, was Ursus bereits vermutet hatte - einen Kerl mit einem nicht zu übersehenden Hang zur Affektiertheit. Höchstwahrscheinlich dürfte sein Lebenstraum aus einer steilen Schauspielerkarriere bestehen ... aber so folgt die Besucherin, deren Gesicht noch von einem Schleier verhüllt wird, dem Haussklaven der Vinicier hinein, ein leichtes Schmunzeln auf den Lippen, nachdem sie den Türspruch gelesen hat ...

  • ...kam Apollonius etwas verkniffener Miene in Richtung Casa Vinicia. Ab und an warf er verärgerte Blicke in Richtung seines Sklaven Phokas. Warum hatte dieser ihm nicht gleich eröffnet, dass die Senatorin wohl verheiratet war und nicht in der Villa Tiberia zu finden war? Es war ihm schleierhaft. Dabei war Phokas auch nicht der Jüngste und der Marsch durch die halbe Stadt kein Zuckerschlecken für ihn. Seufzend fragte sich Apollonius auch noch das letzte Stück zu der Villa durch. Dabei lief er in Schlangenlinien über die Strassen, die heute wieder besonders verdreckt erschienen. Schließlich erreichte er die Pforte der Casa, blieb dort stehen und zupfte noch mal sein griechisches Gewand zurecht. Dann trat er an die Tür heran und klopfte kräftig.

  • So, jetzt reichts aber. In der Casa Vinicia wurde in den letzten Tagen häufiger angeklopft als Leute zu einer Audienz beim Kaiser wollten. Und der verfluchte Ianitor-Sklave da war schon wieder nicht zu finden. Jetzt reichte es. Ursus nahm sich vor, den Herrn zu bitten, einen anderen Sklaven als Ianitor einzustellen. Das war ja kein Zustand nicht.


    Ja bitte?

  • Apollonius, der interessiert die Casa betrachtet hatte, sah zu dem Sklaven und nickte ihm leicht zerstreut zu. "Salve, mein Name ist Apollonius von Samothrake. Ich würde gerne die Senatorin Tiberia Livia sprechen. Es geht um die Villa in Misenum."

  • Decius eilte sich, der Weg zur Villa war doch um einiges länger als er angenommen hatte. Doch aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen und seiner recht miserablen Orskenntnisse, brach er doch stehts um einiges früher auf, als es vielleicht andere Römer getan hätten. Vor der Villa hielt er kurz inne, nickte freundlich einer Abteilung der Cohorte Urbanae zu und richtete sich die Tunika. Zugegebenermaßen war er schon etwas nervös, in anbetracht der Tatsache das er tatsächliche eine Audienz bei Senatorin Tiberia Livia eingeräumt bekommen hatte.


    Kurzerhand richtete er sich die umgehängte Tasche, vergewisserte sich das die Tunika ordentlich saß und strich jene vorsorglich nochmals zurecht, ehe er die Hand ausstreckte um anzuklopfen. Die Faust geballt verharrte jene doch noch kurz vor dem Aufschlagen auf der Pforte und sein Blick flog nochmals über das Anwesen, welches sich vor ihm auftat. Nochmals rief er sich ins Gedächtnis das es gewiss keine normalen Römer waren, zu welchen er wohl gleich eingelassen wurde.


    Er merkte das seine Finger etwas kühler ob der Aufregung wurden und knetete jene nochmals durch. Ein weiteres mal strich er sich durchs Haar und ordnete es, bevor er den Mut zusammennahm und anklopfte. Einmal, zweimal, dreimal pochten die Knöchel der Faust auf die Pforte, danach trat er einen Schritt zurück und wartete.


    Als sei es eine böse Vorahnung öffnete er etwas hektisch den Beutel und überflog dessen Inneres. Pergament, eine Wachstafel, ein Holzstifft, Kohlestücke. Es durfte wohl alles geschehen, nur um Himmels willen keine Blamage bei den hochgestellten Personen, welchen er wohl bald begegnen würde. Kurzerhand atmete er nochmals tief durch und wartete.

    Auch der längste Weg kann nur beschritten werden, wenn man den ersten Schritt macht.

    Einmal editiert, zuletzt von Ancius Valerius Decius ()

  • Da schau her, der Ianitor selbst begab sich mal wieder selber zu seiner eigentlichen Aufgabe... dem Türenöffnen. Ob er von Ursus einen Anfaucher bekommen hatte? Wahrscheinlich. Denn Ursus selbst war schon ziemlich fuchsig deswegen gewesen. Also atmete er tief ein und machte die Tür auf, mit wortgewaltiger Stimme sprach er aus:


    Wer begehrt Einlass in die Villa der Familie des Senators Vinicius?

  • Decius lauschte und starrte die Tür an, die sich langsam öffnete und betrachtete den Sklaven vor sich.
    "Ancius Valerius Decius, ich habe eine Audienz bei der wertgeschätzten Tiberia Livia....", sah den Sklaven kurz fragend an und ordnete den Sitz der Umhängetasche.

    Auch der längste Weg kann nur beschritten werden, wenn man den ersten Schritt macht.

  • Tiberius Valerius Octavianus klopft an der Eingangstür. Nach kurzer Zeit öffnet sich die Tur und ein Augenpaar schaut in grimmig an.


    "Entschuldigung, ich bin Tiberius Valerius Octavianus und würde gerne zu Marcus Vinicius Lucianus vorgelassen werden. Er hatte gegenüber meinem Cousin Vibius Valerius Victor eine Einladung an mich ausgesprochen."

  • Recht spät am Abend, als die Nacht schon hereingebrochen war, wurde eine Sänfte unter der Bewachung eines sehr breitschultrigen Nubiers durch die Straßen Roms getragen, um schließlich bei der Casa Vinicia anzukommen, bei der jener Nubier kräftig an die Tür klopfte.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!