• Recht spät am Abend, wo eigentlich alle im Bett sein sollten, klopfte es an der Türe der senatorischen Casa. Der Ianitor, der heute Nachtdienst hatte, grummelte und knurrte ein wenig, eine solche Störung war er nicht gewohnt und wollte es auch nicht so ohne weiteres hinnehmen.


    Ja?

  • "Meine Herrin wolle spreche mit Vinicius Lucianus, wenn Herr zuhause sein und wolle Besuch haben," sagte der Sklave in seinem grausam verstümmelten Latein, mit seiner hoch aufragenden Gestalt zufürderst wohl erst einmal den freien Ausblick des ianitors auf die Straße gründlich verdeckend.

  • Uäh, der Typ konnte ja keinen normalen Satz bilden. Grauenhaft, da verzieht sich alles im Inneren.


    Jaja, schon gut. Er ist zuhause, mal sehen, ob er deine Herrin sprechen will. Und lern gefälligst besser Latein, das ist ja furchtbar.


    Kopfschüttelnd machte der Ianitor die Tür auf und wies die Besucher ins Atrium.

  • Der Nubier starrte den ianitor nur eine Weile lang stumpf an, wohl, weil es zuviele Informationen auf einmal in den drei Sätzen gewesen waren - aber ohne eine Antwort drehte er sich schließlich um und stapfte zur Sänfte zurück, um seine Botschaft zu überbringen. Wenig später begab sich die Iulierin in das Innere der Casa Vinicia ...

  • Metellus ließ sich zur Casa Vinicia bringen. Er war froh um seine Sänfte, denn die Hitze und die langen Wege würden ihn sonst umbringen. Die Nubier waren es gewöhnt und er war ihnen sehr dankbar. Bei der Casa Vinicia angekommen, klopfte er an die Porta.

  • 'Wie schön, endlich Abwechslung in diesem Hause!' dachte sich der stinkfaule Ianitor, als es zum x-ten Mal am heutigen Tage an der Türe klopfte. Die Clientel der Herren und der Domina war eigentlich schon zugegen gewesen, aber was solls, ein Nachzügler war auch immer willkommen. Naja, nicht wirklich, aber es mußte halt sein, der Besucher durfte halt rein.


    Ja, bitte?

  • Metellus blickte den Sklaven an. Er sah so aus, als hätte er mit der Art von Besuch nicht ganz gerechnet.


    "Salve! Mein Name ist Marcus Matinius Metellus, Dummvir der Stadt Tarraco und Princeps Curiae. Ich bin der Sohn des Proconsuls Publius Matinus Agrippa. Ich würde gerne mit Tiberia Livia sprechen!"

  • Der Ianitor öffnete die Tür und erblickte einen Uniformierten. Er runzelte leicht die Stirn und sah diesen fragend an.


    Ja? Was gibt es?

  • Boah, nahm denn der Besucherstrom denn gar kein Ende? Hatten die Herrschaften Glück, daß der Ianitor nur ein Sklave war, sonst hätte er schon längst gestreikt.


    Ja bitte? kam es gelangweilt heraus.

  • Geduldig wartete ich ab, bis sich die Porta öffnete und ein gelangweilter Sklave vor mir stand. Erstaunt über diese Respektlosigkeit, aber etwas amüsiert, antwortete ich:


    "Decimus Pompeius Strabo, gestatten. Ich möchte zu Vinicius Hungaricus, wenn dies möglich ist."

  • Wieder ist es schon dunkel, als eine Sänfte mitsamt einem bewachenden Sklaven den Weg zur Casa Vinicia findet und hält dort vor der porta inne. Und wieder ist es der breitschultrige, hühnenhafte Nubier, der von einer recht herrischen Geste zu jener Tür geschickt wird, um dort mit Wucht anzuklopfen.

  • Den ganzen Tag hätten die Leute Zeit gehabt, hierher zu kommen, aber nein, jetzt wo es dunkel ist, die anständigen Leute eigentlich im Bett sein sollten, jetzt muß wieder Besuch hier anklopfen. Keinen Anstand mehr haben die Leute heutzutage.


    Oder ist das eine der Hausbesuchs-Huren von Lucianus? -.^


    Ja, bitte?

  • Der Nubier blickte den ianitor an, als müsse er ihn mit dem Bild desjenigen abgleichen, der ihm das letzte Mal geöffnet hatte, und es dauerte wohl eine Weile, bis das generell etwas langsame Hirn Wongas die Worte registriert hatte, sodass er die mühsam-heiseren Worte seiner Erwiederung aussprechen konnte.


    "Meine Herrin wolle besuche Deine Herr, Vinicius Lucianus, in eine geschäftliche Sache," kratzte der Nubier heraus und starrte den vinicischen ianitor durchdringend an.

  • Geschäftlich. Aha. So also nannte man das heutzutage. Für wie blöd hält er ihn eigentlich? Zu solch einer Nachtzeit werden Geschäfte nur mehr im Bett abgeschlossen.


    Natürlich. antwortete der Ianitor äußerst süffisant und öffnete die Tür ganz, sodaß die "Dame" eintreten konnte.


    Folgt mir bitte.

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