Die Ställe

Früh am Morgen ließ ich die Eques der Turma I und IV vor en Ställen antreten.

Salve Männer!
Wir haben vom Tribun einen Sonderauftrag bekommen, der uns für die Zeit von allen anderen Diensten befreit. Dieser Auftrag lautet, dass wir innerhalb der Legionsreiterei eine gründliche Inventur durchzuführen haben.
Dazu wird zunächst jegliche Ausrüstung hier auf dem Platz sauber abgelegt und dann von mir persönlich kontrolliert.
Ein zweites Arbeitskommando wird mit dem Medicus die Pferde begutachten.

Nach dem Antreten und der Befehlsausgabe begannen die Eques die Ausrüstung auszubreiten, während ich noch auf den Medicus wartete.

Auch der duplicarius Varius Verax war natürlich mit von der Partie. Ebenso der medicus veterinari Tadius Bala us mit seinen beiden Gehilfen, Rectus und Lectus, die aber etwas später hinzu kamen. Der Tribun hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass Octavius Varus das Kommando über die equites und auch über ihn hatte während dieser Aktion. Das gefiel Varius Verax zwar nicht, aber er musste sich wohl oder übel daran halten.

Zusammen mit seinen Männern lauschte er der Ansprache des Amtskollegen und erwiderte die Befehle etwas knurriger als die normalen Reiter. "Jaa....duplicarius Octavius." Da der Octavier die Männer nicht selbsttätig unterteilte, übernahm Verax das für ihn. "Rufus und Cicero, ihr nehmt Scipio, Ralla, Quadratus, Pocylectus und Tapparus und schafft Sättel und Trensen her. Orfius, du gehst mit Pedo, Turrinus, Septimus und Ursus. Ihr beschafft Striegel, Kämme, Bürsten, Hufkratzer und den ganzen Mist. Ligur, Naso, Claudus und Civilis - ihr kommt mit mir und dem duplicarius Octavius. Wir begleiten den medicus." Verax wandte sich um. "duplicarius, die Männer sind eingeteilt", meldete er.

Die ersten beiden Gruppen befanden sich bereits mit ihren Kumpanen auf dem Weg, um die Ausrüstungsteile zu holen. Nun trat der medicus vetenarius auf die beiden duplicarii zu. "Guten Morgen", grüßte er. "Na, dann wollen wir mal. Wo fangen wir an? Rechte oder linke Seite?" wollte er wissen und sah zwischen den zwei Männern hin und her.

Salve medicus. Heute wollen wir die Tiere untersuchen. Der Tribun will, dass wir ganz genau und sehr streng bei unserer Kontrolle vorgehen. In der Legion sollen nur einwandfreie Tiere sein. Das heißt, dass wir ein Tier im Zweifelsfall zum Abdecker bringen.

Mit der Ausrüstung verhät es sich genauso. Lieber neu machen oder reparieren als es zunächst zu belassen.
Duplicarius Verax, du führst die Arbeiten bei der Ausrüstung. Ich komme nachher vorbei und nehme die Ausrüstung ab
Medicus, wir beide gehen mit den eingeteilten Männern zu den Pferden

Nachdem die Eques die Ausrüstung sorgfältig gereinigt und wo nötig repariert hatten, wurde alles vor den Ställen der Legio II auf den Pferdedecken ausgebreitet.
Varus schaute sich die Ausrüstung genaustens an und ließ einige Gegenstände erneut reparieren oder gänzlich austauschen.

Männer, ich habe mir die Ausrüstung angeschaut und bin zufrieden, obwohl noch einige von euch etwas auszubessern haben. Ich werde werde mir diese Teile bei der Inspektion eurer persönlichen Ausrüstung zeigen lassen.
Bringt die Ausrüstung wieder die Ställe und kümert euch danach um eure persönliche Ausrüstung. Achtet besonders auf den Zustand der Waffen und der Rüstung.
Wegtreten

Die Eques verschwanden in den Ställen und legten dort die Ausrüstung ab. Anschließend gingen sie zu ihren Unterkünften und begannen dort ihre persönliche Ausrüstung durchzuschauen.

Varus hingegen, ging rüber zu den Pferden und ließ sich vom medicus einen Überblick geben.

Der medicus ging, nachdem keine Antwort auf seine Frage kam, einfach zuerst nach links und besichtigte nach und nach die Pferde in ihren einzelnen Verschlägen. "equus IV, Stute, Name: Roma Victrix. Schön runde Kruppe, Fesseln in Ordnung...keine Beanstandungen." In einer weiteren Box: " equus XII, Hengst, Name: Spectator. Der linke Hinterlauf sieht mir etwas geschwollen aus...ich gebe dir nachher eine Salbe, die sollte morgens und abends dick aufgetragen werden, dann wird das wieder. Vorerst kein Einsatz, in einer Woche schau ich mir den Gaul noch mal an." Einige Verschläge weiter: "equus XXIIV, Stute, Name: Belladonna....ja...sapperlot! Was ist denn das? Das kann doch nicht sein...?!" Fassungslos starrte der medicus auf das Pferd, dann den duplicarius an. "Soldat, wer hat Sorge zu tragen für dieses Pferd?" verlange er zu wissen, sein Blick bohrte sich in die Augen des Octaviers, die Hände hatte er in die Hüften gestemmt.

Varus blickte auf die Stallnummer und ging in Gedanken die Turmae durch.
Das Pferd gehört zur Turma II. Es müsste das Tier des Eques Petronius sein.

Auch Varus war von dem Zustand des Tieres geschockt.

Skeptisch blickte der medicus den duplicarius an. "Zur turma secunda sagst du? Beim Iuppiter! Ich frage mich, wo dieser eques seinen Kopf hat...." Grummelnd ging der Mann um das Pferd herum und betastete dessen Bauch, der aufgebläht erschien, aber in Wirklichkeit in absehbarer Zeit ein Fohlen ausspucken würde. Mürrisch schüttelte Tadius Bala den Kopf. "Kein Einsatz für equus XXIIV, und zwar für die nächsten vier Monate nicht. Seht zu, dass ihr die Stute verkauft, vielleicht nimmt sie ja die hros duccia. Ach, darum werde ich mich selbst kümmern. Schreib's auf. Ihr braucht Ersatz für dieses Tier. Und was diesen eques angeht: Der kann demnächst auf nem Steckenpferd reiten!" Polternd schloss der medicus die halbhohe Tür und ging murmelnd zum nächsten Verschlag, der ihn begleitende miles kritzelte fleißig auf sein Täfelchen. "Sowas Unverantwortliches.... Na komm her, mein Gutster. equus XXIIVI, Hengst, Name: Orator Maximus... Keine Einschränkungen, alles prima. Hoffen wir, dass das so bleibt. Der Nächste bitte..."

Varus hatte die dem medicus scheigend zugehört und sich gedanklich seine Notizen gemacht. Sobald die Inspektion vorbei sein wird, wird er sich um den Eques, dem das arme Tier gehörte kümmern.

Der duplicarius schien dem medicus und auch dem Erzähler dieser Geschichte sehr kurz angebunden zu sein, was die Umschreibung nicht gerade erleichterte. Dennoch gaben sich medicus und Erzähler redlichste Mühe, ihre Arbeit gewissenhaft und genau zu verrichten.

Der medicus untersuchte innerhalb der folgenden zwei Stunden sämtliche Pferde der Legion auf ihre Einsatzfähigkeit. Insgesamt mussten einunddreißig Tiere vorerst geschont werden, weil sie an diesen und jenen Zipperlein litten oder, wie in Belladonnas Fall, der Iuppiter sei Dank auch der einzige blieb, trächtig waren. Vier Pferde waren für den Legionsdienst hingegen gar nicht mehr geeignet und mussten ersetzt werden, und der medicus riet dem duplicarius nach Beendigung der Untersuchung, mindestens zwanzig neue Pferde zu erstehen, um stets auf Sollstärke zu bleiben und die erkrankten Tiere wirklich schonen zu können.

Schließlich klappte der Arzt sein Köfferchen zu und reichte Octavius Varus die Hand. "Das wär's dann. Um die trächtige Stute kümmere ich mich selbst, was den Rest angeht...nun, ich denke, du sollst ohnehin einen Bericht anfertigen. Nimm du die Tafeln mit den Daten und gib sie mir zurück, wenn dein Bericht fertig ist. Aber bitte nicht verschlampen, sonst war die Arbeit umsonst. Vale dann." Der medicus drückte Varus' Hand und machte sich dann mit seinen beiden Gehilfen davon.

Immer weiter erkundete ich da castellum und kam auch bei den Ställen an. Wiehernd standen dort die edlen Rösser der ersten Turma und wurden von einigen Stallburschen behandelt. Schon von Kindesbeinen an hatten mich Pferde fasziniert und irgendwie liebäugelte ich mit der Idee, den Zweig der Legionsreiterei zu wählen. An eine Boxenmauer gelehnt beobachtete ich weiter beseelt die Pferde, die gerade auf frischem Futter herumkauten.

Sedulus wurde vom PC zur Legionsreiterei geschickt. So würde er also hier sein Unwesen treiben.

Er hoffte hier den Octavier anzutreffen, der für die Pferde auf Nahrungssuche gehen wollte.

Er stöberte eine Weile rum und befragte einige Stallburschen ob sie denn wüßten wo er sei. Leider hatte ihn bisher niemand gesehen. So beschloss Sedulus ein wenig vor den Ställen zu warten und beobachtete das rege Treiben im Castellum.

Alienus war gerade im Castellum unterwegs und sa zufälligerweise einen Soldaten vor den Ställen stehen. Als er näher kam sah er an der Uniform, dass es sich um einen Tribunus Laticlavius handelte und nun wurde er Neugierig.

Salve Tribunus Laticlavius. Ich nehme an, du bist der Nachfolger des Aurelius Corvinus?

Ein mit noch unbekannter Offizier näherte sich Sedulus als er auf den Octavier wartete. Er nahm Haltung an und grüßte.

Salve Tribun!

Auch er erkannte die Uniform, war er ja mit diesen groß geworden.

Ja der bin ich. Quintus Germanicus Sedulus mein Name. Und mit wem habe ich die Ehre?

Fragend sah der Germanicer seinen Gegenüber an.

Quintus Terentius Alienus ist mein Name.

Er betrachtete den Offizier und stellte fest, dass es kein verfetteter Patrizier aus Rom war. Was er eigentlich auch schon am Gensnamen hätte erkennen können.

Was treibt dich hier zu den Ställen?

Man hat mich quasi für die Reiterei eingeteilt. Jetzt warte ich auf diesen Octavier in der Hoffnung das er hier auch auftaucht. Der Rang ist mir entfallen und der Rest seines Namen wie mir scheint auch. Er wollte auf alle Fälle auf Nahrungssuche bzw. Beschaffung für die Tiere gehen, ich habe ihm angeboten mit zu reiten und da ich nun eh zur Reiterei befehligt wurde, passt das ja mehr oder weniger.

Duplicarius Quintus Octavius Varus vielleicht?

Ja genau, der war es. Duplicarius Quintus Octavius Varus. Ich traf ihn auf dem Weg nach Mogontiacum. Da kam er mir mit einem Schwung Reiter entgegen und begleitete mich auch nach Mogontiacum.

Du weißt nicht zufällig wo er sich rum treibt Tribunus Alienus?

Alienus überlegte kurz.

Nein. Ich komme gerade vom Exerzierplatz und weiß nur, dass er dort nicht ist. Vielleicht ist er noch in seiner Unterkunft oder er ist in der Principia. Ansonsten wüsste ich nicht, wo er sein sollte...

Tja, dumm für mich. Dann werde ich hier wohl noch eine Weile aus harren und ihn dann eventuell in seiner Unterkunft aufsuchen müssen, welche wo ist?

Sedulus hoffte mal das dies sein Kollege eventuell wußte.

Die Unterkünfte sind hier einmal rechts um die Ecke.

Er deutete die Strecke mit Handbewegungen an.