• Er neigte leicht den Kopf und bemerkte dann, dass es, den Lichtverhältnissen nach zu urteilen schon später als angenommen war. "Ah je... ich fürchte, ich muss aufbrechen, sonst handele ich mir argen Ärger ein. Es ist schon später als erwartet. Lass uns unser Gespräch auf einen anderen Tag vertagen. Vielleicht schaffe ich es wieder in den nächsten zwei, drei Tagen hierher, sonst freue ich mich auch, wenn sich unsere Wege irgendwo unterwegs im Castellum kreuzen," grinste er leicht. "Als denn, Bashir, es war mir wieder einmal eine Freude und auf Bald. Ich hoffe, es wird nicht zu lange auf sich warten lassen."

  • "Dann will ich Dich auf keinen Fall aufhalten", sagte Bashir und nickte, als Barbatus sich verabschiedete. "Nicht, daß Dirr am Ende verrboten wirrd, herrzukommen. Ich frreue mich schon auf Deinen nächsten Besuch oder unserr nächstes Trreffen. Auf bald." Er grinste zurück und blickte Barbatus noch einen Moment lang nach, bevor er sich wieder an seine Arbeit machte. Er würde seinen Herrn fragen müssen, bevor Barbatus das nächste Mal herkam.

  • Es war nun schon wieder einige Tage her und der Dienst, oder besser die Ausbildung, hatten es ihm nicht erlaubt zu der Zeit, zu der Bashir da war, zu den Ställen zu gelangen. Heute jedoch hatte man sie wieder eher gehen lassen und so konnte er den Weg zu diesen einschlagen. Er musste Bashir schließlich auch noch davon erzählen, dass er hatte reiten müssen. Etwas, wo es ihn immer noch bei schüttelte. Aber immerhin war er oben geblieben, so einigermaßen. Und er hatte gelernt, das wirklich nicht alle Pferde biestige Mistratten waren.


    So betrat er nun den Stall und sah sich nach dem Sklaven des Praefectus Castrorum um. Langsam ging er auf die Box von Hektor zu und als dieser den Kopf rausstreckte und nach ihm schnupperte, holte er einen Winterapfel aus der Tasche. "Salve Hallodri, suchst Du das?" Er überlegte kurz, wie Bashir die Sachen hingehalten hatte um nicht die Finger abgebissen zu bekommen und hielt dem Pferd den Apfel dann mit der offenen Hand hin, wo es sich auch scheinbar sehr genüsslich gleich dran zu schaffen machte. Leichte Gänsehaut überzog seine Arme und die Haare in seinem Nacken standen zu Berge, aber er blieb ganz ruhig stehen und ließ das Tier gewähren.

  • Bashir hatte heute viel zu tun. Hektor war bereits versorgt und gründlich gestriegelt. Jetzt war das ganze Lederzeug dran, es mußte nochmal gründlich gefettet werden, bevor es auf die große Reise ging. Und zwar rechtzeitig vorher. So kam er jetzt beladen mit allem, was an Sattelzeug und Zaumzeug für Hektor da war, die Stallgasse herunter. Denn Bashir wollte noch ein wenig die Gesellschaft des Wallachs genießen. Er war nicht wenig erstaunt, Besuch vorzufinden. Und noch erstaunter, als er sah, daß Barbatus einen Apfel an Hektor verfütterte. Und dabei nicht die geringste Scheu zu haben schien. "Salve, Prrobatus Hadrrianus. Schön, Dich zu sehen. Na, jetzt hast Du bei Hektorr einen dicken Stein im Brrett. Err liebt Äpfel überr alles." Er lachte leise und legte das Lederzeug ab. "Wie geht es Dirr?"

  • "Sei gegrüßt, Bashir," meinte er zu dem Mann und nickte ihm zu, ehe er seine Hand an der Kleidung abwischte. "Ganz gut. Bisschen durch die Mangel gedreht von den Übungskämpfen heute, aber sonst ganz gut. Und Dir? Störe ich Dich gerade? Soll ich lieber wann anders wieder kommen?" fragte er in Hinblick auf die ganzen Sachen, die er mit sich rumschleppte. "Ich hatte gehofft, dass er sie mag und mich nicht gleich mit frisst. Wobei es nicht gerade einfach war die Hand nicht weg zu ziehen," grinste er schief.

  • "Derr Drrill ist ganz schön harrt, nicht wahrr? Ich bin frroh, daß ich solches Trraining nicht mehrr machen muß. Da ist selbst Sklavenarrbeit besserr. Zumindest, wenn man einen guten Herrrn hat." Bashir lächelte ein wenig verschmitzt, während er Hektors Nase resolut beiseite schob. "Nein, den Apfel bekommst Du errst späterr. Du hattest ja gerrade errst einen." Dann wandte er sich wieder an Barbatus. "Ich muß das ganze Lederrzeug fetten. Aberr ob ich das ein paarr Minuten frrüherr oderr späterr tue, ist nicht so wichtig. Übrrigens hat mein Herrr sein Einverrständnis errteilt fürr den Fall, daß Du auf Hektorr rreiten lerrnen möchtest. Allerrdings haben wirr dafürr nurr wenig Zeit. Wirr werrden bald forrtziehen." Sein Gesichtsausdruck wurde sehr traurig, als er das sagte. Dabei erstaunte ihn das selbst, wie ungern er von hier wegging. Und das lag keineswegs nur an der bevorstehenden Trennung von Valentina.

  • "Da muss ich auf Dein Wort vertrauen. Ich war nie einer und hoffe, es auch nie zu werden. Auch wenn ich durchaus weiß, dass unsere Feinde auch Römer as Sklaven nehmen. Die Germanen, so erzählte man mir, haben beim letzten Krieg vor einigen Jahren auch welche genommen und auch die Parther sollen beim letzten Feldzug welche genommen haben." Er ließ sich nicht darüber aus, wie er das fand. Das waren philosophische Grundsatzdiskussionen, wo er sich früher des öfteren eine Schelle eingefangen hatte und deshalb schwieg er dazu. "Das ist nett von Deinem Herren. Ich hatte dieser Tage im Übrigen das fragwürdige Vergnügen reiten zu dürfen. Ich musste beim Drill auf ein Pferd rauf. Am Anfang, naja, reden wir nicht über den Anfang. Aber ich glaube, gegen Ende wurd es schon gar nicht so übel. Zumindest für einen blutigen Anfänger wie mich," lächelte er leicht schief.


    Dann hörte er etwas, was ihm erstaunlicherweise sehr mißfiel und er hatte Mühe seine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten. "Das ist bedauerlich," sagte er dennoch mit einem dunklen Unterton, der seine Gefühlsregung ansatzweise erklärte. "Weißt Du wann und wohin?" Vielleicht war es ja nicht aus der Welt. Eine andere Einheit in Germanien, so dass man eher mal in Kontakt bleiben konnte. Ahje, er wollte tatsächlich mit einem Sklaven in Kontakt bleiben. Ja, er mochte den Kerl und unterhielt sich gerne mit ihm. Aber wie sollte ein Kontakt auf die Ferne möglich sein. Er würde wahrscheinlich nicht einfach so Briefe schreiben können und sein Herr würde es sicher nicht gut heißen, wenn ein Legionär dem Sklaven Briefe schrieb. Seine Stimmung sank noch etwas tiefer, denn einen philosophisch disputierenden Freund zu finden, und sei es auch 'nur' ein Sklave, war verflixt schwierig in einem Umfeld wie diesen hier.

  • Bashir zuckte mit den Schultern. "Werr Soldat ist, dem muß klarr sein, daß err in so eine Situation kommen kann. Krriegsgefangene werrden nun einmal versklavt. Ich kenne kein Volk, das nicht so handelt." Gut, er kannte nicht so erschreckend viele Völker. Aber bis jetzt war es bei jedem so gewesen. Und das war einer der Gründe, warum er sich relativ leicht mit seinem Schicksal abfand. Vielleicht wäre es anders, wenn er gerne Soldat gewesen wäre.


    "Du bist gerritten? Und es ging gut? Dann hast Du doch schon den schwerrsten Schrritt überrstanden. Du willst ja nicht zu den Rreiterrn, also genügt es doch, wenn Du die grrundsäztlichen Dinge beherrrschst." Bashir war sicher, daß Barbatus das schaffen würde. Er hatte doch schon bewiesen, daß er es konnte, wenn man ihm ein verläßliches, gutmütiges Pferd gab.


    "Nein, ich weiß es noch nicht. Mein Herrr errwarrtet täglich die Nachrricht aus Rrom, wohin err genau verrsetzt wirrd. Es ist merrwürrdig, wie schwerr es mirr fällt, diesem Land den Rrücken zu kehren, obwohl es doch so anderrs ist als meine Heimat. Und es ist auch sehrr schade, daß wirr nun nicht mehrr viel voneinanderr lerrnen können. Ich hatte mich schon sehrr darrauf gefrreut." Der Sklave schaute traurig drein. Gerade wo er begann, sich mit jemandem anzufreunden. Und hatte nicht auch die Stimme von Barbatus traurig geklungen? Oder war es nur sein Wunsch, so etwas zu hören?

  • Er nickte langsam, als Bashir davon sprach schüttelte aber auch gleichzeitig den Kopf, als es auf die Völker kam: "Nein, nicht jedes Volk. Zumindest ist es von den Pikten nicht wirklich bekannt. Sie töten ihre Feinde, zumindest so fern sie Römer sind. Aber ich kann es nicht mit absoluter Gewissheit sagen. Meines Wissens nach aber, haben sie keinerlei römische Sklaven und ob Andere weiss ich auch nicht genau. Sie sind ein erstaunlich geheimnisvolles Volk in mancher Beziehung...."


    Er zuckte leicht die Schultern und lächelte schief. "Es wird schon noch eine ganze Menge Übung bedürfen... Leider... Aber naja, man kann nicht alles haben, oder?" Er deutete auf die Sachen. "Ich weiß, es ist ungewöhnlich das zu fragen, aber kann ich Dir irgendwie zur Hand gehen?"


    Bei dem nächsten Punkt rieb er sich kurz über die Nasenwurzel und meinte: "Wahrscheinlich wird es dafür keine Erlaubnis geben, für keinen von uns, aber sollte es je eine Möglichkeit dahingehend geben, so wäre vielleicht der Briefverkehr eine Lösung. Man kann auch aus Briefen lernen, weißt Du. Sie sind manchmal wie Bücher, besser sogar, weil man auf den Anderen in einem Disput eingehen kann." Er legte Bashir kurz eine Hand auf die Schulter. "Wann immer Ihr gezwungen sein werdet zu gehen. Lass es mich rechtzeitig wissen. Es soll nicht einfach so geschehen." Nun klang er aufrichtig danach, dass er es bedauerte, den Mann zu verlieren, der hier so ziemlich als einziger bereit war mit ihm über Philosophie und viele andere Dinge zu diskutieren und von dem er sich erhofft hatte noch viel mehr über den Osten zu lernen.

  • Bashir legte den Kopf schief. "Aberr ist es wirrklich besserr, wenn sie einfach alle töten, statt Sklaven zu nehmen? Ich zum Beispiel könnte vielleicht eines Tages frreigelassen werrden. So schlimm ist mein Leben nicht, daß ich lieberr tot wärre. Natürrlich weiß ich, daß nicht jederr Sklave so viel Glück hat wie ich. Aberr... auch mancherr frreie Mann führrt ein schlimmes Leben." Nein, er fand die Praxis, alle Feinde zu töten, nicht besser als die Sklaverei. Oder lag es einfach nur daran, daß er so sehr daran gewöhnt war, daß es so etwas wie Sklaverei gab?


    "Wenn Du Zeit und Lust hast, kannst Du mirr helfen, das Lederr einzufetten." Er hielt Barbatus ein Tuch entgegen und deutete auf den Topf mit dem Fett. Bashir holte zwei Eimer, drehte sie um und setzte sich auf einen von ihnen. Hektor schob neugierig seinen Kopf heraus, um zu sehen, was diese beiden hier wohl vorhatten.


    "Wenn Du mirr sagst, wo ich Dich finden kann, dann komme ich vorrherr gerrne noch einmal bei Dirr vorrbei. Und ich werrde meinen Herrn frragen, ob ich Dirr schrreiben darrf und ob err mirr das dafürr notwendige Geld gibt." Er konnte sich sogar gut vorstellen, daß Raetinus es ihm erlaubte. Schon, damit er über Barbatus erfuhr, wie es Valentina ging. "Könntest Du mirr einen Gefallen tun, wenn wirr forrt sind?", wagte er schüchtern zu fragen.

  • Er lächelte leicht und zuckte mit den Schultern. "Bashir, da fragst Du mich leider zu viel. Ich weiß es nicht, denn ich war nie in einer solchen Situation. Natürlich könnte man nun Spekulationen anbringen oder könnte mit irgendwelchen Sinnsprüchen vesuchen Definitionen aufzustellen, wie zum Beispiel: 'Keine Unfreiheit ist so stark wie die Versklavung an sich selbst.' Oder so was wie 'Der Gütige ist frei, auch wenn er ein Sklave ist. Der Böse ist ein Sklave, auch wenn er ein König ist.' Ja selbst 'Die Lasten des Krieges sind nicht so groß wie die der Knechtschaft.' oder 'Zuletzt ist der einzige Vorteil des Sklaven — er kann der Freiheit nicht mehr beraubt werden.' Oder- was böse Zungen behaupten könnten, dass es auf Dich zutrifft," wobei er ihm beruhigend kurz zunickte um zu sagen, dass er es so nicht sah: "Sklaverei erniedrigt die Menschen – bis zur Liebe zur Sklaverei." Wieder zuckte er die Schultern. "Vermutlich könnten wir das Leben eines der freien Männer betrachten und das eines Sklaven, ja dutzendfach in vielen Definitionen, in vielen Gesellschaftsschichten, mit Hintergründen, mit Allem drum und dran. Wir würden auf vielfältige Antworten kommen." Er lächelte matt und fügte dann an:
    "Ich für meinen Teil glaube, zum jetzigen Zeitpunkt, dass ich lieber tod wäre, als ein Sklave. Denn als Sklave wird mir etwas Entscheidendes genommen: meine Freiheit. Meine Freiheit zu leben, wie ich es mir erwünsche und meine Freiheit über mein Leben selber zu entscheiden." Nun schmunzelte er leicht: "Sicher, Du könntest jetzt argumentieren mit: Hör mal, Du bist in der Legion, da ist auch nicht so viel mit Freiheit. Ja, zu einem Teil hättest Du damit recht, denn man kann auch hier manchmal das Gefühl bekommen eine Art Sklave zu sein. Aber doch ist es gänzlich anders, als ein richtiger Sklave zu sein. Meiner Meinung nach."


    "Andererseits, wir unterhalten uns gerade aus meiner aktuellen Sicht. Aus der Sicht eines jungen Römers, der ein beileibe nicht immer ganz - nun - römisch-sittliches Leben hinter sich hat," er grinste leicht. "Das ihm wenig Halt und Sinn vermittelte zuletzt, weshalb er sich tatsächlich für diese Disziplinierungsanstalt entschied." Nun grinste er breit bei dem Begriff, den er für die Legion nutzte. "Und feststellen musste, dass das alles gar nicht so schlimm ist und bis auf ein paar Kommisköppen, die der Meinung sind, man sollte sein Hirn als Soldat am Besten am Eingangstor abgeben, hier etwas gefunden hat, von dem er sich nie hätte träumen lassen, dass es möglich wäre. Trotz all dieser Männer, die glauben als Soldat sei man eine Maschine und kein Mensch mehr, als Soldat müsse man nur funktionieren, nicht aber Denken, trotz all de Unbillen, Anstrengungen und den Pferden," er zwinkerte Bashir leicht zu, "muss ich gestehen, dass ich die Legion mag und ich mich hier wohl fühle. Ich habe mich zuvor schon sehr lange nicht mehr heimisch gefühlt. Hier tue ich es. Ich habe Freunde, Leute die mich mögen und die ich mag und die meinen wie ich ihren Respekt haben und ich habe Menschen gefunden, die mir so etwas wie das Gefühl geben endlich am richtigen Ort angekommen zu sein."


    Er war vom Thema abgeschweift und kehrte nun wieder zum eigentlichen Punkt zurück: "Wie gesagt, wir sprechen aus der heutigen Sicht. Sprechen wir noch einmal nach meiner ersten Schlacht, meiner ersten Verwundung oder eben vielleicht gar nach einer möglichen Versklavung oder Vergeiselung - was wohl die Germanen manchmal ganz gerne machen und einen gegen Lösegeld wieder freigeben - und dann, wenn ich eine andere Perspektive erlangt habe, lass uns noch einmal darüber diskutieren. Vielleicht ziehe ich, wenn ich etwas weiser geworden bin, auch die Sklaverei dem Tode vor." Er lächelte, setzte sich und nahm das Lederzeug in die Hand. "Zeig mir, wie man das am Besten macht," erwiderte er und beobachtete Bashir dann eingehend dabei.


    "Sicher kann ich das tun. So lange Du nicht verlangst während meiner Probatio das Lager zu verlassen. Weil sonst könnte es mich wohl letztlich den Kopf kosten und dann könnte ich mich nicht mehr über mögliche Briefe von Dir freuen," grinste er leicht.

  • Bashir lächelte. "Ja, da magst Du vollkommen rrecht haben. Bei jedem mag es anderrs sein, jederr mag es anderrs empfinden. Auch ich sprreche aus meinerr Sicht. Ich möchte nie wiederr eine Schlacht errleben müssen, denn darran ist nichts rruhmrreiches, nichts edles. Es ist nurr Blut und Schreie, Schmutz und Sterrben. Und Schmerrz. Ich warr als Soldat mehrr Sklave, als ich es jetzt bin. Ich frreue mich fürr Dich, daß es bei Dirr anderrs ist. Vielleicht liegt es schon darran, daß Du frreiwillig Soldat wurrdest. Ich hatte nie eine wirrkliche Wahl." Vielleicht hätte er seinem Vater widersprechen sollen? Aber damals war er noch viel zu jung gewesen, um seinen eigenen Weg gehen zu können. Der einzige Weg war die Armee, ob mit sienem Vater oder ohne.


    "Wenn Du Dich frrei fühlst und wohl fühlst, dann scheint Dein Leben doch wirrklich in Orrdnung zu sein. Was will man schließlich mehrr verrlangen? Und mirr geht es auch gut. Ich fühle mich nicht gefangen. Und ich habe alles, was ich brrauche." Er wüßte wirklich nicht, was er sich noch wünschen sollte. Alle seine Träume wären auch nicht zu verwirklichen, wenn er frei wäre.


    Er zeigte Barbatus, was zu tun war, was ja auch wirklich nicht weiter schwierig war. Es war einfach eine Geduldsarbeit, die ab und an gemacht werden mußte. "Wenn Dirr Beschädigungen auffallen, dann sag es bitte, dann muß ich es rreparrierren." Aber eigentlich sollte alles in Ordnung sein, seiner Meinung nach.


    "Nun, Du müßest schon aus dem Castellum herraus. Aberr nurr, wenn Du es darrfst. Sicherr bist Du mit Deinerr Ausbildung bald ferrtig? Es geht um meine frrüherre Herrrin. Quintilia Valentina. Sie warr sehrr gut zu mirr und sie hätte mich nicht verrkauft, wenn sie es sich hätte leisten können, mich zu behalten. Wenn Du hin und wiederr schauen würrdest, wie es ihrr geht?" Er blickte Barbatus bittend an. Es war eine große Bitte, das wußte er auch. Aber er sorgte sich eben immer noch um Valentina.

  • Er nickte nur ob der Worte von Bashir, denn viel konnte man dazu eh nicht sagen. "Wohl nicht viel mehr." Nun ja, das ein oder andere schon, aber das brachte vielleicht die Zeit mit sich. Aufmerksam beobachtete er den Mann und machte ihm die Arbeit dann nach. So viel anders als diverse seiner Sachen zu putzen war es auch nicht, deshalb ging es ihm recht leicht von der Hand. "Naja, ich weiß nicht, wann meine Probatio zu Ende sein wird. Momentan habe ich das Gefühl, die wird noch Jahre dauern. Aber das mag auch einfach nur ein Problem meiner Ungeduld sein," lächelte er. "Aber sobald ich raus kann, werde ich es gerne für Dich tun. Allerdings solltest Du sie vielleicht vorwarnen. Ich weiß nicht, was für ein Mensch sie ist, aber nicht, dass sie plötzlich erschrickt, wenn ein ihr unbekannter Soldat nach ihr sieht."

  • Einen Moment lang schaute Bashir zu, wie Barbatus sich anstellte, war aber völlig zufrieden und wandte sich wieder seiner eigenen Arbeit zu. "Wenn Du schon gerrritten bist, dann kann es eigentlich nicht mehrr allzu lange dauerrn. Es gibt doch einen Ausbildungsplan. Darran kannst Du doch sehen, was Dirr noch bevorrsteht? Ich habe einige Prrobati darrüber rreden hörren, was sie noch vorr sich hatten. Ich glaube, sie haben sich eine Liste gemacht und dann abgehakt, was sie schon geschafft hatten. Du bist bestimmt bald ferrtig mit derr Ausbildung. Was hast Du denn schon alles gelerrnt?" Sicher war es schon eine Menge.


    "Mein Herrr hat mirr verrsprrochen, daß ich mich von ihrr verrabschieden darrf. Allerrdings weiß ich nicht, wie bald wirr abrreisen, ob es also wirrklich möglich ist. Aberr wenn ich nicht selbst zu ihrr kann, dann werrde ich ihrr schrreiben. Und ihrr von Dirr errzählen. Sie ist aberr auch nicht schrreckhaft." Ganz und gar nicht. Bashir mußte unwillkürlich lächeln. Wäre sie schreckhaft, so wäre sie ihrem Bruder ganz sicher nach Rom nachgereist, als dieser von der Legio II zu den Praetorianern versetzt worden war.

  • "Du kannst Sachen fragen," schmunzelte er und bemühte sich sich zu erinnern: "Also Formalübungen, Nahkampf, Waffenkampf inklusive Atellerie, Reiten, mhm, ja, ich weiß, dass noch die Theorie fehlt, aber ich fürchte, die wird sich ganz schön ziehen, und das Schwimmen. Weil das war zu kalt derzeit. Ausserdem können einige nicht schwimmen," schmunzelte er leicht und erinnerte sich an die mehrere Male, die Titus in den Thermen untergegangen war, bis er es begriffen hatte. Es sah zwar immer noch eher wie ein Hund aus der paddelte, aber er kam voran. "Ob sonst noch was fehlt, weiß ich gerade nicht."


    Auf die Bemerkung hin, dass sie nicht schreckhaft sei, schmunzelte er einmal mehr. "Nun gut, aber die Höflichkeit gebiert es dennoch." Emsig fettete er das Stück Leder weiter ein, welches er in der Hand hielt und arbeitete sich dabei Stück für Stück weiter, so dass schon bald das erste Stück fertig war und er nach der nächsten Arbeit griff.

  • Aufmerksam hörte Bashir der Aufzählung der bisherigen Tätigkeiten zu und nickte dann. "Und was kann da noch kommen, Deinerr Meinung nach? Schwimmen? Warr schon Bogenschießen? Theorrie, wie Du sagtest? Das kann doch nicht mehrr ewig dauerrn. Vielleicht wirrst Du sogarr noch Legionärr, bevorr wirr abrreisen. Das würrde mich frreuen. Und werr weiß, vielleicht sehen wirr uns einmal wiederr. Werr weiß, ob Du Dein ganzes Leben hierr bei der Legio II bleibst. Gerrade wenn Du so hoch hinaus willst, wie Du sagst." Er hoffte für Barbatus, daß er seinen Weg machen würde.


    "Ich werrde meine frrüherre Herrrin auf Dich vorrberreiten. Werr weiß, vielleicht hat sie mittlerrweile auch schon jemanden, derr auf sie achtet. Ich... ich hatte schon längerr keine Gelegenheit, sie zu sprrechen. Als ich das letzte Mal an ihrrem Haus warr, da warr sie nicht anwesend." Etwas, das ihn sehr traurig stimmte. Aber da er nie vorher sagen konnte, wann er die Zeit für einen Besuch hatte, konnte er sich auch nicht vorher ankündigen.

  • Er erinnerte sich mit wenig Freude an das Bogenschießen, da er sich da mit der Sehne einmal den halben Unterarm in den schillernsten Farben geschossen hatte, aber er nickte. "Ja, war schon. Wie gesagt, ich glaube die Theorie wird sich ziehen. Viel Material. Das kann man sicherlich nicht an einem oder zwei Tagen machen. Wahrscheinlich auch nicht in einer Woche. Das Schwimmen. Ja mei, da mache ich mir keine Sorgen. Ich kann zwar nur zwei Stile, aber ich weiß auch, wie man mit Kleidung schwimmt," unfreiwillig mehrmals in seiner Sturm und Drangzeit getan, "und denke, ich bin dank der Beinkraft da auch recht schnell. Die Arme ermüdeten früher zwar immer recht schnell, aber das dürfte sich durch die Legion auch nun sehr viel verbessert haben. Und die Beine sind wohl auch noch einen Schub besser geworden, auch wenn ich manchmal hier weniger laufen kann, als ich gerne würde."


    Er nickte zum Thema der früheren Herrin und meinte nur: "Nun, wenn Du sie darauf vorbereitest, werde ich bei ihr vorbeischauen und Dir dann berichten. Sollte sie wen haben, wirst Du es erfahren, sonst achte ich auf sie." Er lächelte leicht und meinte: "Ich denke, ich würde mich sehr freuen, Dich wieder zu sehen, mein Freund. Aber warten wir erst einmal ab. Derer Ziele gibt es viele, aber ob sie sich alle erfüllen lassen, das mögen nur die Götter wissen."

  • Bashir lächelte. "Dann bist Du doch so gut wie ferrtig mit Deinerr Ausbildung. So hörrt es sich fürr mich jedenfalls an. Du kannst also schwimmen? Ich kann es nicht. Zwarr gab es einen Fluß bei unserrem Dorrf, aberr derr warr nicht tief. Und wenn es besonderrs heiß warr, dann führrte er manchmal garr kein Wasserr." Er zuckte mit den Schultern. Es gab nie eine Situation, in der er diese Fähigkeit gebraucht hätte.


    "Es wärre doch auch en langweiliges Leben, wenn wirr immerr schon vorrherr wüßten, was uns errwarrtet. Also ich möchte garr nicht wissen, was noch kommt."

  • "Wie gesagt," schmunzelte er. "Ich lasse mich überraschen." Er sah Bashir an und hob eine Braue. "Naja, nicht jeder muss schwimmen können. Ich habe in der Nähe eines Flusses gelebt und später sogar eine Weile am Meer. Aber das war meistens zu kalt und zu stürmisch um es da lange auszuhalten. Auch war ich da nur ein paar Monate, dann kam ich hierher - über diverse Umwege," grinste er leicht.


    Einen Moment zuckte er mit den Schultern, während er fleissig weiter an dem Leder hantierte. "Ich weiß nicht genau ob ich wissen möchte, was kommt. Manches wäre sicher nicht schlecht und hätte Vorteile. Anderes möchte ich definitiv nicht wissen. Zum Beispiel der Tag meines Todes. Ich glaube, wenn man den Tag wüsste, könnte man keinen Spaß am Leben mehr haben."

  • Bashir lächelte und nickte. "Aberr ich finde es interrressant, daß es Menschen gibt, die auf dem Wasserr sich bewegen können und nicht unterrgehen und sogarr auch unterr Wasserr und doch wiederr hochkommen. Es ist wie Zauberrei." Natürlich glaubte er nicht an Zauberei. Oder hoffte zumindest, nicht daran zu glauben. Vermutlich war ein Trick dabei. Aber es war eben faszinierend.


    Er nahm das letzte Lederteil, um es einzufetten. Schade eigentlich, daß die Arbeit so gut wie erledigt war. Es war irgendwie gemütlich, hier mit Barbatus zu sitzen und zu plaudern, den warmen Atem Hektors im Nacken. "Ich glaube, man würrde zuviel Zeit damit verrschwenden, darran zu denken. Und verrsuchen, vorrherr alles mögliche zu tun. Aberr mit zuviel Eile kann man doch nichts wirrklich genießen, nicht wahrr?"

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