Die Griechen übten mit ihrer Dichtkunst einen derart großen Einfluss auf die Römer aus (und teilweise auch noch bis heute), sodass die Römer selten mehr taten, als die Griechen nachzuahmen, weswegen bei den Römern keine eigenständige Dichtung entstehen konnte (wenn auch die Autoren hier der Meinung sind, daß auch die Nüchternheit und Rationalität des römischen Volkes auch seinen Beitrag leistete).
Bühne
Die Anfänge der römischen Dichtung standen ganz im Zeichen der Nachahmung. Es wurden kaum Versuche einer wesensechten lateinischen Literatur getätigt. In erster Linie waren die spätgriechisch-hellenistischen Dichter die Vorbilder, wie Philemon, Diphilius oder vor allem Menander, der seinen Nachruhm hauptsächlich den Römern verdankt. Die beiden wichtigsten römischen Vertreter dieser Nachahmungskunst waren Plautus und Terenz.
Titus Macchius Plautus (um 250 - 184): soll 130 Stücke geschrieben haben, doch 20 sind nur mehr erhalten, z. B. „Amphitryo“ (Vorbild für Molières und Kleists „Amphitryon“), „Menaechmi“ (Shakespeares „Komödie der Irrungen“), „Aulularia“ (Molières „Der Geizige“). Plautus gilt auch als Vorläufer des Singspiels, da er bereits einige Stellen singen ließ („Casina“).
Publius Terentius Afer (ca 195 - 159): seine Sprache ist gepflegter als die von Plautus und wirkt auch „griechischer“, ist aber auf der anderen Seite nicht so kräftig und farbenfroh. Terenz’ Stücke haben sehr verwickelte Handlungen mit zum Teil an den Haaren herbeigezogenen Zufällen, was im Humanismus zur Entwicklung der „Terenz-Bühne“ führte, in der jede Figur der Handlung eine eigene Tür hatte, damit die Zuschauer den Überblick über die Handlung behalten konnten. Von ihm sind 6 Komödien erhalten.