Ich betrat das Praetorium und sah mich um. Ich war unangemeldet, würde der König für mich Zeit haben?
-
-
Salve edle Dame,
Es freut mich sehr, dass wieder einmal jemand bei mir zu Besuch kommt.
Was kann ich für Euch tun?
-
Wie ja bereits allerortens bekannt ist geht es um eure Feigen, mein König. Ich hätte Interesse an deren Verkauf und möchte mit euch über Möglichkeiten der Zusammenarbeit reden.
-
Tonitrus, der auch eben zum König von Tylus wollte, schnappte das Gespräch auf und war über seinen Verlauf doch sehr verwundert, so erstens das Thema ursprünglich doch "Nicht Feige(n)" hieß und nun doch darüber gesprochen wird, zweitens, dass ihre Konzessionen für Feigen, die sich als Aedil gleich selbst erteilte (das Amt ist also in gewissen Bereichen doch auch sehr nützlich)t, sehr fraglich ist.
-
Einen kleinen Moment, werte Flavia Messalina Oryxa, ich glaube, wir haben noch einen weiteren Gast.
Titus Iunius Tonitrus möchtest du nicht, anstatt dich hinter der Säule zu verstecken zu uns gesellen, oder hast du ein anderes Anliegen?**Wendet sich wieder Flavia Messalina Oryxa zu.**
Ihr wollt also die von mir in Tylus produzierten Feigen, für welche ich die Kosten des Transportes habe, hier in Rom verkaufen? Ist das nicht eher ungewöhnlich?
-
Gerne komme ich hinzu, da auch ich nicht "feige" bin :D. Obwohl ich Feigen lieber mag, als Datteln, aber das ist ein anderes Thema.
-
Ich würde mein Angebot an Datteln, Falerner und Landwein gerne um Feigen erweitern. Die euch entstandenen Kosten würde ich natürlich komplett übernehmen und meinen Gewinn mit euch teilen.
-
Verzeih, Messalina, wenn ich frage: Somit produzierst du nicht selbst. Nun, woher hast du dann die Konzessionen auch verkaufen zu dürfen?
-
Eine sehr gute Frage junger Freund, und vorallem, wie kommt man auf die Idee, Importprodukte einer Person abzukaufen und sie dann selbst weiterzuverkaufen. Der Verkaufspreis könnte doch niemals so niedrig sein, wie meiner? Woher käme denn da der Provit?
Übrigens, Iunius Tonitrus, ihr esst gerne Feigen? Dann wird euch mein Angebot auf dem Markt ja sicherlich bekannt sein, oder nicht?
-
Zitat
Original von König von Tylus
Eine sehr gute Frage junger Freund, und vorallem, wie kommt man auf die Idee, Importprodukte einer Person abzukaufen und sie dann selbst weiterzuverkaufen. Der Verkaufspreis könnte doch niemals so niedrig sein, wie meiner? Woher käme denn da der Provit?Übrigens, Iunius Tonitrus, ihr esst gerne Feigen? Dann wird euch mein Angebot auf dem Markt ja sicherlich bekannt sein, oder nicht?
Vielleicht will man einfach den ganzen Markt beherrschen?
An den König:
Die Feigen sind mir wohlbekannt und ab und an leiste ich mir auch eine, auch wenn meine Geldbörse allzu oft noch voll Spinnweben ist. -
Eine schöne Abwandlung des Dichters Catull, junger Mann. Ihr gefällt mir je länger desto mehr mit eurer Einstellung und eurem Wissen.
Die Beherrschung des Marktes, hmm, wohl kaum möglich, wenn die Preise höher liegen als bei der Konkurrenz.
Sim-Off: Hier das Gedicht in Übersetzung für alle, die das nicht wussten:
C. Valerius Catullus / Carmen 13Einladung an Fabullus
Herrlich sollst du, Fabullus, nächster Tage
So die Götter es geben, bei mir schmausen.
Wenn du nämlich ein wohlbestelltes Essen
Mitbringst, auch ein Blondinchen und ein Fäßchen
Wein und Witz und ein fröhliches Gelächter.
Wenn du, Trauter, dies alles mitbringst, wirst du
Herrlich schmausen: denn dein Catull hat leider
Nichts im Beutel als Spinnweben. Bare
Freundschaft sollst du dafür zurückbekommen
Und was köstlicher ist und delikater:
Einen Balsam, den meinem Mädchen neulich
Amoretten und Charitinnen schenkten.
Wenn du diesen nur einmal riechst, so wirst du
Rufen: machet mich ganz zur Nas', ihr Götter!
Übersetzung von Eduard Mörike (1804 - 1875) -
Zitat
Original von König von Tylus
Eine schöne Abwandlung des Dichters Catull, junger Mann. Ihr gefällt mir je länger desto mehr mit eurer Einstellung und eurem Wissen.Die Beherrschung des Marktes, hmm, wohl kaum möglich, wenn die Preise höher liegen als bei der Konkurrenz.
Manchen geht es vielleicht auch nur darum, dass überall ausschließlich IHR Name drauf steht, überall und immer. Gut für das Ego jenes Einzelnen, schlecht für eine Gesellschaft.
Ich danke Euch sehr, König, für Euer Kompliment. So habt ihr es aber auch gleich erkannt, was mich sehr ehrt. Auch Ihre Gesinnung und Eure Weisheit gefällt sehr :).
-
Auch ich danke für das Kompliment!
Nun, aber bevor wir die junge Dame hier zusehr mit Gerüchten und Ideen belasten, wollen wir nicht hören, was sie dazu zu sagen hat?
Ich meine, eure Idee der Marktbeherrschung und des Egoismus ist zwar eine Möglichkeit, aber vielleicht hat sich die junge Dame etwas ganz anderes dabei gedacht, und ihr tut ihr Unrecht?
-
Zitat
Original von König von Tylus
Ich meine, eure Idee der Marktbeherrschung und des Egoismus ist zwar eine Möglichkeit, aber vielleicht hat sich die junge Dame etwas ganz anderes dabei gedacht, und ihr tut ihr Unrecht?Stimmt. Ihr habt gänzlich Recht. Hören wir nie auf an das Gute im Menschen zu glauben und verringern wir das Nicht-Gute, sobald wir es denn fanden.
-
Eine wunderbare Einstellung, die belohnt werden muss!
Erlaubt mir, euch dieses kleine Packet Feigen als Geschenk zu überlassen. (WiSim)
*Geht zum Tisch und nimmt eine Schale mit Feigen, die er Iunius Tonitrus überreicht.*
-
Tonitrus, der sich an Feigen wirklich kaum satt essen kann, greift mit Worten des Dankes zu und bittet den König, doch auch eine zu nehmen, um gemeinsam den besonderen Verzehr dieses irdischen Ambrosias zu lobpreisen.
(Ich danke sehr für das grosszügige Angebot in der WISIM)
-
*Nimmt gerne auch eine*
Tja, eine echte Leckerei, diese Feigen. Einfach unbeschreiblich. So himmlisch süss und doch nicht richtig klebrig, wie Datteln das oft sind. So saftig, ach lassen wir das!
-
Zitat
Original von Titus Iunius Tonitrus
Vielleicht will man einfach den ganzen Markt beherrschen?"Was willst Du mir unterstellen, Tonitus? Erst lauschst Du, wirst hinzugebeten und beginnst dann mit Bezichtigungen."
ich wendete mich zum König
"Ich würde gerne die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit euch besprechen, Tonitus produziert keine Feigen. Wenn es jetzt nicht güntsig ist will ich euch auch gerne in der Villa Flavia begrüssen."
Ich machte Anstalten mich zu erheben -
Halt, nicht so voreilig!
Ich habe Tonitrus doch schon zur Recht gewiesen. Ich bin überzeugt davon, dass er eurem Wunsch, uns für dieses Gespräch nun alleine zu lassen, gerne nachkommen wird, nicht wahr mein Freund?
Ich würde mich aber sehr freuen, wenn ich dich bald wieder einmal hier begrüssen dürfte.
-
Ich setzte mich wieder, nahm eine Feige, verkostete sie und warte bis wir allein waren.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!