Langsam wanderte ich durch die Eingangshalle der Casa.
Wie lange war ich schon nicht mehr hiergewesen? Zu lange, soviel ist sicher.
Nun blickte ich mich um, war wohl jemand von meinen Angehörigen zu Hause?
"Hallo?", rief ich.
Langsam wanderte ich durch die Eingangshalle der Casa.
Wie lange war ich schon nicht mehr hiergewesen? Zu lange, soviel ist sicher.
Nun blickte ich mich um, war wohl jemand von meinen Angehörigen zu Hause?
"Hallo?", rief ich.
Ich befand mich gerade im Atrium des Hauses, als ich aus Richtung des Vestibulum das "Hallo" einer Frauenstimme hörte. Wo war nur wieder dieser Sklave, der am Eingang die Gäste empfangen sollte, dachte ich.
So eilte ich zur Empfangshalle, um die Besucherin persönlich zu begrüßen. Welche Freude empfand ich, als ich sie erkannte. Es war meine geliebte Schwester Aelia, die ich längere Zeit nicht gesehen hatte.
Ich lief auf sie zu und schloß sie in meine Arme. "Aelia, meine liebe Schwester. Wie schön Dich wiederzusehen."
Nach einer herzlichen Begrüßung löste ich unsere Umarmung und schaute Aelia an. Meine Schwester war seit unserer letzten Begegnung noch schöner geworden und ich war stolz auf sie.
"Herzlich Willkommen in der Casa Didia, Aelia." sagte ich. "Fühle Dich hier ganz zu Hause." Mit diesen Worten geleitete ich Aelia in das Atrium.
"Wie war Deine Reise, Aelia?" fragte ich sie.
Froh, die vertraute Stimme meines Bruders zu hören sah ich in seine Richtung und lies mich umarmen. War er etwa noch gewachsen, oder kam es mir nur so vor? ( )
"Danke Marcus, ich bin froh, wieder hier zu sein.", erwiderte ich, während ich ihm ins Atrium folgte.
"Die Reise? Oh, frag lieber nicht. Staubig, anstrengend...naja, wenigstens wurde ich nicht überfallen.", erzählte ich schmunzelnd.
Im Atrium bot ich Aelia einen Platz an und befahl einem Sklaven uns rasch einige Getränke und etwas Obst und Knabbereien zu servieren. Aelia würde nach ihrer Reise sicher Durst haben.
"Geliebtes Schwesterherz, wir haben uns viel zu lange nicht gesehen." sagte ich zu Aelia. "In der Zwischenzeit ist viel geschehen. Ich bin inzwischen Kommandeur der Cohortes Vigiles hier in Rom und seit einigen Monaten sehr glücklich verheiratet. Liliana, so heißt meine Ehefrau, ist als Priesterin im Cultus Deorum der Göttin Ceres zu Diensten. Sie wird sicher bald aus dem Pantheon nach Hause kommen." So informierte ich Aelia rasch über die Neuigkeiten aus der Casa Didia.
"Doch sprich, Aelia, wie ist es Dir in letzter Zeit ergangen? Hier in Rom trafen nur spärliche Informationen ein."
Dankbar nahm ich Platz und streckte meine müden Beine aus. Das nächste Mal würde ich in einer Sänfte reisen, die ein wenig besser gepolstert ist!
Aufmerksam lauschte ich den Worten meines Bruders und lächelte fröhlich, als er von seinem beruflichen Aufstieg und seiner Hochzeit erzählte.
"Das freut mich sehr für dich, niemand weiß besser als ich, dass du es verdient hast, mit einem solch ehrenvollen Amt belohnt zu werden.
Und eine Frau hast du nun auch? Es wurde ja auch langsam Zeit!", frotzelte ich und zwinkerte Falco neckisch zu. "Ich kann es kaum erwarten die Frau kennen zu lernen, die es geschafft hat dich an sie zu binden."
Kurz überlegte ich, was ich auf seine letzte Frage antworten sollte.
"Nun, viel ist nicht Geschehen. Wie du ja weißt, war ich in Lugdunum, bei unserer Großtante. Ich glaube, sie hat sich sehr über ein wenig Gesellschaft gefreut. Sie hätte mich wohl auch gerne dort behalten, seit dem Tod ihres Mannes fühlt sie sich sehr einsam. Aber mich hat es zurück nach Rom gezogen...hier sieht man wenigstens noch andere Dinge, außer diesen Töpferwaren, die sie dort ja in Massen produzieren."
Bei Aelias letzten Worten mußte ich lächeln. Meine Schwester war, wie ich, ein Großstadtkind und kam von Rom auf Dauer nicht los.
"Hoffentlich kommt unsere Großtante über deine Abreise gut hinweg. Aber in der Tat: Lugdunum und Rom kann man nicht vergleichen. In unserer Urbs Eterna ist doch einiges mehr los. Es ist auch viel neues hier entstanden in der Zeit deiner Abwesenheit, Aelia. Du wirst einige Zeit brauchen, bist du die Stadt wieder so gut wie früher kennst."
In unsere inzwischen geleerten Becher goß ich uns mit Wasser versetzten Wein nach und reichte Aelia ihren Becher zurück.
"Hast Du schon Pläne, was Du hier in Rom machen willst? Unsere Stadt bietet ja vielfältige Möglichkeiten?"
Nachdenklich drehte ich den Becher in meiner Hand hin und her und blickte auf die dunkle Flüssigkeit darin.
"Naja, sollte ich mich verlaufen, frag ich einfach einen von deinen netten Untergebenen nach dem Weg.", meinte ich und blickte schmunzelnd wieder auf.
'Kommandeur der Vigilen, wer hätte das gedacht?', fragte ich mich in Gedanken.
"Meine Pläne? Oh, ja, ich glaube, ich war lange genug müßig, ich habe mir auf meiner Heimreise überlegt, dass ich gerne unseren Göttern dienen würde...was hälst du davon?", fragte ich und nippte an meinem Becher.
"Meine Leute würden dir sicher gern den Weg erklären." sagte ich grinsend. "Aber das DU dich in Rom verläufst, daran glaube ich nun doch nicht."
Ich konnte mich noch gut daran erinnern, wie meine Schwester und ich als Kinder gemeinsam die Gassen und Straßen Roms erforscht hatten.
"Den Göttern zu dienen halte ich für einen ausgezeichneten Weg. Ich fände es wünschenswert, wenn der Glaube und der Dienst an unseren uralten Römischen Göttern wieder mehr Platz in unserem Leben einnehmen würde. Denn was wäre Rom ohne die Gnade und den Schutz unserer Götter? Leider bin ich in dieser Hinsicht auch nicht immer das leuchtende Vorbild, da mir durch meine vielfältigen Verpflichtungen oft die Zeit für religiöse Dinge fehlt. Jedoch unterstütze ich alle Familienmitglieder, welche einen solchen Weg einschlagen wollen, von ganzem Herzen." antwortete ich auf Aelias Frage.
"Gnaeus Fabius Antistes wird sich sicher freuen, wenn du ihn in seinem Officium besuchst und deinen Wunsch erklärst. Auf jeden Fall wird dich auch Liliana als Praeses des Cultus Deorum für Italia auf diesem Weg unterstützen können und dir bei deinen ersten Schritten im Dienste der Götter behilflich sein." sprach ich weiter.
"Hast Du bereits Vorstellungen darüber, welcher Gottheit du besonders zu Diensten sein möchtest, Aelia?"
Unschuldig zuckte ich mit den Schultern.
"Naja, man weiß ja nie.", erwiderte ich und grinste. "Aber wenn das Forum noch am gleichen Platz wie vor meiner Abreise ist, finde ich sicher wieder nach Hause."
"Das freut mich zu hören...und danke für deinen Rat, ich werde ihn beherzigen.", versprach ich und lächelte freundlich.
"Aber für eine bestimmte Gottheit habe ich mich noch nicht entschieden...nur Vesta kann ich ausschließen. Ich glaube das Leben einer Vestalin wäre nichts für mich.", erklärte ich schmunzelnd. Sicher, die Vestalinnen waren hoch angesehen, doch ein Leben ohne einen Mann und eigene Kinder? Erst nach dem Austritt aus dem Orden wäre das möglich und so lange möchte ich mich dann doch nicht gedulden.
Obwohl ich nie daran geglaubt hätte, das meine Schwester ihr Leben der Vesta weihen würde, war ich bei ihren Worten doch erleichtert. Man weiß ja nie.
"Das freut mich, das du keine Vestalin werden möchtest. So habe ich weiter Hoffnung, das in nicht allzu ferner Zukunft deine Kinder und meine Kinder gemeinsam spielen können, so wie wir das einst getan haben. Allerdings fehlt dir noch ein Mann dazu. Ich bin mir aber sicher, das die Bewerber bald Schlange stehen werden."
Das würden sie, da war ich mir wirklich sicher.
"Bei der Frage, welche Gottheit für dich in Frage kommt, helfen Dir ganz sicher Antistes und Liliana." fügte ich hinzu.
"In der Zwischenzeit haben die Sklaven sicher dein Zimmer hergerichtet. Du möchtest sicher dein Gepäck ablegen und dich nach der langen Reise etwas erfrischen. Dir stehen selbstverständlich alle Gemeinschaftsräume der Casa Didia, wie das Triclinium, das Atrium, der Garten oder unser Schwimmbad zur Verfügung. Ich hoffe, das du dich in der Casa Didia wohlfühlen wirst."
Muß jetzt leider weg. Bin entweder heute spätabends oder morgen Nachmittag wieder on. Bis dahin viel Spaß und schau dich im IR weiter um. Vielleicht kommen ja noch ein paar Familienmitglieder heute online. Ansonsten kannst du dich auch in der Factio sehen lassen und umschauen.
Bei dem Gedanken an unsere Kindheit musste ich unwillkürlich grinsen.
"Solange unsere Kinder ihren Eltern nicht so viele Schwierigkeiten machen, wie wir damals habe ich da nichts dagegen.", erwiderte ich. Mehr als einmal strapazierten ich und meine Geschwister das Nervenkostüm unserer armen Mutter.
"Dann werde ich wohl demnächst einen von beiden aufsuchen.", sagte ich auf den Rat meines Bruders hin. So würde ich auch meine Schwägerin kennen lernen...
"Danke für die freundliche Begrüßung Marcus, ich will dich jetzt auch nicht länger aufhalten." Sicher hatte mein Bruder auch noch wichtigere Dinge zu tun, als hier mit seinem Schwesterchen zu schwatzen.
"Und ich bin mir sicher, dass ich mich hier sehr wohlfühlen werden.", fügte ich hinzu, als ich aufstand. "Also werde ich mich jetzt ein bisschen umsehen."
Ich nickte meinem Bruder nochmal freundlich zu und ging dann, einen Sklaven beladen mit Gepäck im Schlepptau, in mein Zimmer.
Ok Bye und danke
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