Knidos | Historia

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    Die Stadt Knidos, lateinisch Cnidus oder Gnidus, wurde etwa im 7. Jahrhundert v.Chr. von Lakoniern (Lakedämoniern), aus dem Südosten des Peloponnes stammenden Griechen, eine der reichen und bedeutenden Städte der Antike, Dieses Gebiet, gehörte in der Antike zur Landschaft Karien. Das Stadtterritorium von Knidos umfaßte einst fast die gesamte Halbinsel (Herodot 1, 174 ).

    Nach frühen Funden zu urteilen, muß es hier aber schon im 3. Jahrtausend eine Siedlung gegeben haben. Die später während der Grabungen zu Tage gekommenen mykenischen Keramikscherben zeigen, daß der Ort auch im 14. und 13. Jahrhundert v.Chr. weiter besiedelt war. Außerdem werden auf mykenischen chrifttafeln "Knidier" erwähnt. Die antiken Schriftsteller Herodot, 174) und Diodor(V, 53) berichten, daß die Stadt dann im 12. Jahrhundert v.Chr. von dorischen Stämmen, die zuerst die Inseln und dann das Festland erreichten, neu gegründet wurde.

    Um 550 v.Chr. ließ die Bürgerschaft von Knidos im bekanntesten Kultzentrum der Antike, in Delphi, ein Schatzhaus aus teurem parischen Marmor errichten, wohl das älteste Marmorgebäude überhaupt. Um 470 v.Chr. berichten Schriftquellen von einer weiteren Stiftung der Stadt in Delphi, einer Säulenhalle, die von dem damals bekanntesten Maler, Polygnot, mit Gemälden ausgeschmückt wurde. Zu dieser Zeit gehörte fast die gesamte Knidische oder heute Datça-Halbinsel zum Territorium von Knidos, wie wir durch Herodot 1, 174 erfahren.

    Vom 4.Jahrhundert v.Chr. an ist Knidos zu einer blühenden Metropole gewachsen. Es beteiligte sich an der Gründung des Dorischen Bundes, einer der wichtigsten Kolonien des Mittelmeerraumes.

    Die bekannten Bildhauer Skopas und Bryaxis, die auch am Mausoleum von Halikamassos arbeiteten, erhielten den Auftrag, Kultstatuen für die Tempel von Knidos zu schaffen.

    Um 340 erwirbt die Stadt die bekannte, von Praxiteles geschaffene nackte Statue der Aphrodite. Diese Statue der Liebesgöttin wurde so berühmt, daß die Leute von überall her kamen, um dieses Werk zu sehen, so gab es schon in der Antike einen Zustrom von Touristen.

    Neben den wirtschaftlichen und kulturellen Aktivitäten müssen auch die wissenschaftlichen Leistungen hervorgehoben werden: Wie schon auf der Nachbarinsel Kos wurde in Knidos eine Ärzteschule gegründet, die bald zu einem der bekannten medizinischen Zentren der Antike wurde.

    Der führende Astronom und Mathematiker der damaligen Zeit war der Knidier Eudoxos, der hier ein Observatorium für seine Studien besaß. Weiterhin war der Architekt des berühmten Leuchtturms von Alexandria, eines der 7 Weltwunder der Antike, ein Knidier namens Sostratos, der hier in seiner Heimatstadt auch mit neuartigen Bauten experimentierte, indem er eine auf Terrassen gelagerte mehrstöckige Säulenhalle errichtete.

    Ihre größte Blüteperiode erlebte Knidos aber wohl in der hellenistischen Zeit (ca. 300 v.Chr.). Hunderte von Amphorenhenkeln mit knidischem Stempel, die vor allem in Athen, Delos, Alexandria und Südrußland zu Tage kamen, belegen eine umfangreiche Handelstätigkeit der Stadt mit Wein und Olivenöl. Die Geschäftsleute von Knidos gelangten zu großem Reichtum und bauten sich mehrstöckige Villen, die innen mit Stuck und Malerei verziert wurden.

    Einer der reichen Kaufleute von Knidos, C. Julius Theopompos, der mit Caesar persönlich bekannt war. und seine Familie erreichte es, daß die Stadt in der rönmischen Kaiserzeit von den drückenden römischen Steuern verschont blieb und den Status der civitas libera bewahren konnte.

    Vom 1. Jahrhundert n.Chr. an produzierten die Töpfer hier eine neuartige Keramiksorte, die sog. Oinophoren mit Reliefverzierung, die in viele Länder exportiert wurde.

    Sim-Off:

    Auch in den unruhigen spätantkiken frühchristlichen Perioden blieb Knidos ein bedeutendes Zentrum, wie vor allem die bisher ausgegrabenen fünf großen Kirchenreste mit Mosaiken belegen

    Wie die anderen Küstenstädte Anatoliens wurde auch Knidos von den Eroberungszügen der Araber betroffen. Doch wohl erst durch einige große Erdbeben wurde Knidos von Grund auf zerstört und dann von der Bevölkerung verlassen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Flavia Messalina Oryxa ()

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