Gesagt getan......... Das Pferd ging los wie Helios auf seinen Wagen......
Ich versuchte mit Müh und Not mich den Bewegungen des Pferdes anzupassen.
Etwas mulmig wurde mir doch.
Gesagt getan......... Das Pferd ging los wie Helios auf seinen Wagen......
Ich versuchte mit Müh und Not mich den Bewegungen des Pferdes anzupassen.
Etwas mulmig wurde mir doch.
„Nur ruhig und keine Panik. Nur wer übt kann einmal ein Meister werden. Deswegen trabe jetzt einfach mehrere Runden lang. Wenn du annähernd deinen Rhythmus gefunden hast, dann beenden wir für heute die Reitstunde. So hast du und das Pferd einen schönen Abschluss gehabt.“
Ich stieg vorsichtig hinab, mein Po schmerzte, als wenn ein Pilum darin stecken würde......
Dank dir Deandra, wenn ich wider in Ostia bin machen wir da weiter.
Aber jetzt muss ich erst mal los und meine Sachen Packen für Manuta.
Ich umarmte Deandra und verabschiedete mich von ihr.
Pass bitte auf Vibi auf, ja?
Ich nahm mein Pferd und ging los......... reiten wollte ich an diesen Tag nicht mehr......
„So machen wir es“, erwiderte ich Commodus und umarmte ihn ebenfalls. Augenblicke später ging mir sein Nachsatz durch den Kopf.
„Vibi?“ Ich musste schmunzeln. Einerseits, weil ich Vibullius gerade erst kennen gelernt hatte und diese liebevolle Form der Anrede noch nicht benutzte UND andererseits, weil ich mich fragte, woher Commodus das überhaupt wusste.
„Vibi?“, wiederholte ich. „Niemand wird das Kunststück fertig bringen, auf ihn aufpassen zu können. Dafür ist er zu unberechenbar, zu leidenschaftlich und zu eigensinnig.“ Ich machte eine kurze Pause. „Gerade das gefällt mir aber auch an ihm.“
Na gut, etwas störte mich schon an Vibi. Er würde sich in Bezug auf Frauen ändern müssen, falls ich ihm wichtig war. Aber nicht mal das wusste ich zu diesem Zeitpunkt und meine Gedanken gingen auch niemanden etwas an.
„Bis zum nächsten Mal, Commodus“, rief ich ihm hinterher und musste doch etwas über seine merkwürdige Art zu laufen schmunzeln. Er würde die nächsten Tage aufgeriebene Hautstellen an Po und Innenschenkel haben und sich längere Zeit nicht mit Wohlbehagen hinsetzen können.
Morgens Training, Abens Nachtwache und Administratives.
Ich freute mich doch noch Zeit gefunden zu haben, in der Mittagsstunde kurz nach Ostia zu kommen und eine weitere Übungsstunde zu Pferd nehmen zu können.
"Deandra ? Deeeeeeandra ? Wer da ?", rief ich meiner Person voraus.
Ein Pferdchen sah ich bereits da drüben an der Halle, so geschmeidig und friedlich.
„Sabellius! Was für eine Freude, dich wieder hier und voller Tatendrang zu sehen!“, begrüßte ich meinen ’alten’ Reitschüler.
„Nun, ich habe gerade Zeit für eine Stunde, denn die Gäste der Villa sind allesamt mit sich selbst beschäftigt. Fangen wir also an. Wo waren wir noch letztes Mal stehen geblieben?“, fragte ich den Optio, der offenbar ebenfalls befördert wurde.
„Cadior, das Schulpferd“, rief ich bereits, als mir einfiel, ich sollte in diesem Ton nicht mehr mit Cadior sprechen. Er war kein Sklave mehr. „Bitte“, fügte ich also einfach hinten an.
Wortlos, den Blick auf meine ehemalige Herrin geheftet, brachte ich das Schulpferd.
Ein Grinsen erschien auf meinem Gesicht, als ich merkte, Deandra hielt dem Blick nicht stand.
http://home.arcor.de/de_la_cha…lder/forum/schulpferd.jpg
edit: eigenes Webspace
"Hach, da isses ja wieder, da Pferdchen. Frisch und frei wie jeder Bürger es sein sollte.", schmuntzelte Sabellius ...
Ich überhörte geflissentlich die Anspielung. Das lose Mundwerk von Sabellius war mir bereits bekannt.
Ihm dürfte meine Art des Unterrichts in seinem speziellen Fall ebenfalls bestens bekannt sein und so schritt ich auch sogleich zur Tat.
„So mein lieber Centurio. Da du ja offensichtlich befördert worden bist, wollen wir auch mal hier die Anforderungen etwas höher schrauben. Wir reiten heute einmal ohne Sattel“, erklärte ich höchst vergnügt und meine Augen blitzten ob der Vorfreude auf dieses nette Unterfangen.
„Für den Fall, dass du es so nicht auf den Pferderücken schaffst, frag mich ruhig! Den einen oder anderen Tipp kann ich dir dann sicher geben.“
Mit verschränkten Armen stellte ich mich in die Mitte der Reithalle und beobachtete vergnügt die Reaktion des neu ernannten Centurio.
"Ach Sabellius, was schaust du jetzt so entsetzt", sagte ich freundlich und ging auf meinen Reitschüler zu.
Ich musterte sein Gesicht und hatte den Eindruck, meine Worte vorhin hatten ihn in Panik versetzt. Mitfühlend lächelte ich und holte zu einer Erklärung aus.
"Wenn du den Eindruck hattest, ich wolle dich nur ärgern, weil du heute ohne Sattel reiten musst, dann unterliegst du einer Täuschung. In keiner Legion wirst du ein besatteltes Pferd vorfinden. Dieses Hilfsmittel gibt es nur in meinem Gestüt und es dient auch nur der allerersten Reitstunde. Komm, ich zeige dir wie du dennoch mit wenig Mühe dein Pferd besteigen kannst."
Ich zwinkerte Sabellius freundlich zu und gab meinem Schulpferd dann das Zeichen, mit einem seiner Vorderläufe in die Knie zu gehen. Sein Rücken senkte sich auf diese Art bedeutsam ab und es bedurfte nur etwas Schwung und etwas Geschick, in dieser Position aufzusitzen.
"Probiere es einfach. Du wirst sehen, es gelingt", forderte ich Sabellius auf und nickte ihm freundlich zu.
"Ist ja wie bei Kamelen in Nordafrica. So scheint es mir zu gelingen ...", sagte er und schwang sich voller Mut und mit etwas Verzweiflung auf den Rücken den braven Tieres ...
"Har har. So geht das also. Deandra, meine geduldsame Lehrerin. Ich sitze nun sicher und es kann losgehen. Ich glaube mich zu erinnern wie man wenigstens langsam dahinreitet ... Gleichgewichtsverlagerung und etwas Kraft in den Oberschenkeln ...", er blickte zur Deandra, Anweisungen erwartend ...
"Sehr gut erinnert, Sabellius!"
Ich nickte zufrieden.
So ein bisschen lehnte ich mich mit nach vorn, als Sabellius versuchte sein Pferd in Gang zu setzen. Fast hätte man meinen können, ich würde denken das hilft. Schließlich gelang es ihm auch und er ritt im Schritt. Erleichtert atmete ich auf.
Ich schickte ein bezauberndes Lächeln zu meinem Reitschüler und nahm mir vor, an diesem Tag eher sanft mit ihm umzugehen. Der Schreck saß noch immer in seinem Gesicht.
"Ich würde vorschlagen, du drehst jetzt einige Runden im Schritt, dann noch weitere im Trab und probierst auch mal ein paar Richtungsänderungen. Danach werden wir erstmalig den Galopp probieren und wenn du auch dieses gut bewältigt hast, machen wir heute noch was gänzlich anderes."
Geheimnisvoll blickte ich ihn an und hob für einen Moment belustigt eine Augenbraue.
Total mit sich selbst beschäftigt ignorierte Sabellius die Andeutungen von Deandra völlig und konzentrierte sich kurz ...
*lockere Hüfte, in der Kurve nach innen lehnen, druckvoll mit den Oberschenkeln den Rhythmus des Pferdes unterstützen* dachte sein Geist ...
"OOOOOk, Deandra ... ich dreh dann mal ne Runde ... oder hast Du was gesagt ?", und schon war er weg ...
Das Pferd lief ganz gut, hatte anscheinend einen guten Tag erwischt. Anders war die scheinbare Harmonie zwischen edlem Pferd und rustikalem Reiter wohl kaum zu erklären ...
"Hüahüahüahop... *pfeif*", trellerte Sabellius seine Runden ... ziemlich frisch, dafür dass er doch nun schon einige Tage kein derartigen Reitsport zähmen musste ...
"Jetzt einen Schwenk nach innen und dann die Bahn in entgegengesetzter Richtung zurück", gab ich Sabellius zur Aufgabe.
"Den äußeren Zügel dabei an den Pferdehals lehnen. Das Roß weicht dem aus und geht automatisch in die von die gewünschte Richtung. Der Innenzügel darf aber keinesfalls durchhängen dabei. Alles mit viiiieel Gefühl und weeiichen Händen", betonte ich dabei.
Ich musste schmunzeln. Der Centurio war derartig vertieft und ernsthaft bei der Sache, dass ich schon fürchtete, keines meiner Worte würde mehr zu ihm durchdringen.
Ich wartertete gespannt ab, ob er wohl meinen Anweisungen folgen würde. Es musste überhaupt ziemlich ungewohnt für ihn sein, von jemandem herumkommandiert zu werden. Sicherlich war er es sonst, der Anweisungen gab.
Ich fragte mich so insgeheim, wie er wohl damit zurechtkommt, noch dazu, wenn eine Frau im sagt wo es lang geht.
"Du bist die Herrin, Deandra ... die Herrin der Pferde.", folgte Sabellius der Anweisung und zog das eine Zügel straff an die sanfte Haut des geduldigen Pferdes ... es drehte leicht ab, doch anscheinend wusste es nicht genau, was der Reiter wollte ...
"Na los, Pferdchen ... einmal hier rum und dann zur Herrin ...", wirkte der Centurio im Angesicht der näherkommenden Abgrenzung etwas bedrängt ... dann zog der den Zügel noch straffer ...
Dies war wohl nicht der Zweck. Wohl fehlte der exakte Gegenzug des parallelen Zügels ...
"Na los, komm schon.", wiederholte er auffordernd ...
Als das PFerdchen nicht einwandfrei reagierte, drehte Sabellius ab und ritt entspannt weiter in die andere Richtung ... bei Deandra vorbeikommend ...
"Es wollte nicht so wie ich es mir gedacht habe. Ich denke, es will nicht so schnell zurück zu Dir, wie ich es wöllte, wenn meine Herrin Deiner Person gleiche ...", und ritt weiter ...
Nun versuchte er es etwas direkter, mehr Zug über beide Zügel und schau an ... etwas Strenge ersetzt dann manch Gefühl in der Praxis.
"Haha, langsam werde ich ein echter Verbrecherjäger zu Rosse!", jubelte Sabellius, den Glanz des Spasses in den Augen ...
"Gelangweilt schaust Du drein, Liebste. Was bedrückt Dich?", begegnete er Deandra nach einer weiteren kleinen Runde ... den Staub hinter sich herziehend und das Lächeln auf den Lippen ...
„Gelangweilt? Wohl eher etwas nachdenklich“, lächelte ich den Centurio an. So ganz verstand ich den Sinn seiner Worte nicht. „Deine Herrin? Eine ulkige Vorstellung, dass in Rom eine Frau je Herrin eines Mannes wäre. Sehnst du dich etwa nach solcherlei Konstellation?“
Selten hatte ich derart ungewöhnliche Wünsche gehört, aber vielleicht verstand ich den Centurio nur nicht recht. Ich musste schmunzeln und bemühte mich zum Unterricht zurückzufinden.
„Nicht so rabiat, Sabellius. Erinnere dich an meinen Vergleich der letzten Stunde. Behandele eine Stute so einfühlsam wie eine Frau und sie wird dir willig überall hin folgen. Verwechsle dabei jedoch Strenge nicht mit Härte, denn was das eine - gepaart mit erkennbarem Wohlwollen - erreicht, zerstört das andere unwiederbringlich. Studiere am besten die feinfühligen Stuten bevor du einen Angriff auf eine Liebste wagst“, gab ich scherzend den guten Rat.
„Etwas mehr treiben. Ich möchte eine Runde im Trab jetzt sehen.“ Aufmunternd nickte ich meinem Reitschüler zu.
"Welch toller Rat ! Gut, dann werde ich mal eine schnellere Runde treiben, als du bisher vonmir gesehen hattest.", meinte Sabellius zu seiner Reitlehrerin.
Er lehnte sich nach vorn, gab etwas feinfühlig Druck mit den Fersen, spannte seine Oberschenkel leicht an und klopfte kurz mit seiner rechten Hand gefühlvoll auf den kräftigen Hals der Stute.
Das Pferdchen, den Reiter wohl nun etwas besser gewohnt, setzte sich in Gang.
Ein flotter Trab war die Folge. Schritt für Schritt ritten die beiden immer schneller die Runden ... Staub und Dreck blieb zurück, wo einst noch Unwissen und Unfähigkeit das Handeln bestimmte.
Sollte die Arbeit der Deandra Früchte treiben ? Bei einen selbstbewussten, meinungsfesten Sturkopf wie Sabellius, der nie so Recht auf Neues hörte.
Ein Lächeln verband die beiden an diesem Tage ...
„Sehr gut, Sabellius! Der Trab klappt hervorragend und jetzt noch etwas mehr treiben und ab in den Galopp.“ Ich war sehr zufrieden am heutigen Tage.
„... und dabei nicht durch Plumpsen das Pferd in der Bewegung stören“, rief ich hinterher. „Sonst galoppiert es entweder nicht oder du schändest seinen Rücken.“
Ich kniff mitfühlend die Augen etwas zusammen und verzog leicht meinen Mund. Dabei konnte ich mich nicht so recht entscheiden, ob ich eher Pferd oder Reiter bemitleiden sollte. Es war eben nicht leicht, im Erwachsenenalter reiten zu lernen. Besser war’s schon als Kind.
„Bei jedem Galoppsprung denk an eine Schaukel. Ist sie hinten wirfst du doch auch dein Gewicht mittels Becken hinein und schiebst damit die Schaukel nach vorn. Schwingt sie zurück, treibst du nicht und so ähnlich ist es auch im Galopp. Ich sage es immer wieder – werd locker und gelenkig im Becken und die Stute freut’s.“
Ich musste lächeln. In jedem Fall machte er Fortschritte.
Zu gerne wüsste ich, wie er sich wohl anstellte bei einer Frau. Bisher kam mir noch nichts dergleichen zu Ohren, aber interessant wäre schon. Ich musste grinsen und wurde prompt dabei ertappt…
"Du verstehst es vortreffliche Beispiele zu finden, liebste Deandra."
Zweifelte er an sich und seinem doch sonst so sauberen Images - und was wollte sie in Ostia schon aus dem fernen Rom zu Ohren bekommen.
Sabellius gab sich größte Mühen, wollte er doch bald zu Pferd sein Territorium in Rom überwachen und so seine Arbeit optimieren.
"Zu Pferd hat man enorme Vorteile. Man fühlt sich noch stärker und schneller auf dem Rücken eines dieser großartigen Tierchen ...", meinte Sabellius.
Doch dies nutzenorientierte Denken interessierte die hübsche Deandra sicher kaum. War sie doch eine Liebhaberin dieser wunderbaren Geschöpfe.
"Was meinst du - ob ich mir ein Pferdchen kaufen sollte, um damit in den Gassen Roms weiter zu üben ? Immerhin ist die Erfahrung etwas selber zu tun, ohne Aufsicht, doch immer noch die wichtigste. Oder bin ich eine zu große Gefahr für die Bürger und Gegenstände auf dem römischen Pflaster ?", drängte der Centurio.
Deandra hatte großes Wissen über Pferde und den Einsatz im Leben - sie verkaufte schon viele nach Rom und kann die Kombination Sabellius und Pferd sicher gut einschätzen ...
„Ein Pferd kaufen? Warum Nicht? Sofern es dir bei deiner Arbeit nützt…“
Ich dachte über seine Worte nach und fand es gut, dass er sich nie selbst überschätzte. Ein ziemlich sympathischer Charakterzug. Deswegen sah ich keine Veranlassung, ihn jetzt auszubremsen.
„Im Schritt und Trab machst du schon eine gute Figur. Mit dem Galopp würde ich dir noch zur Vorsicht raten, aber – die Menschen in den Gassen Roms sind sicher nicht durch dich in Gefahr.“
Ich musste schmunzeln. Ein paar aufregende Ereignisse standen ihm als Reiter ganz bestimmt bevor.
„Ich würde dir dennoch zu einem ruhigen Pferd raten. Eines, welches selbst schon Erfahrung besitzt. So lassen sich die Katastrophen etwas dezimieren.“ Ich lachte herzhaft. „Nein, keine Angst. Das war ein Scherz. An Grundwissen besitzt du nun genug.“
Ich verfolgte noch immer aufmerksam seinen Ritt.
„Die Reitstunde hat sich etwas in die Länge gezogen. Wie sieht es aus mit deiner Zeit? Ich hatte ursprünglich vor, dir noch ein paar Kniffe für den Umgang mit einem Gespann zu zeigen, aber nun ist die Reitstunde schon wieder vorbei. Gut möglich, dass dies auch zuviel des Guten wäre. Vielleicht solltest du dich einzig auf das Reiten konzentrieren.“
Ich klatschte in die Hände und ermunterte somit das Schulpferd, im Galopp zu bleiben. Sabellius hörte mir wohl zu aufmerksam zu und vergaß dabei die Hilfen für sein Ross.
„Wenn du dich für ein Pferd interessierst, dann lass es mich wissen. Wir finden schon ein Passendes für dich. Jetzt aber noch einmal einen Richtungswechsel im Galopp und das soll es für heute gewesen sein.“
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