Arabisches Zelten

  • Fern ab von Glanz und Glorie erstreckt sich am süd- westlichesten Zipfel des Mittelmeers eine Provinz, deren Namen wohl nur in den hintersten, verstaubten Archiven des Imperiums auftaucht, Mauretania. Eine Provinz von so stattlicher Größe wie Italien selbst. Bei diesem Gedanken mußte er schlucken. Seit wievielen Jahren schluckten sie hier den Sand unsäglicher, unbarmherziger Stürme. Er selbst konnte diese nicht mehr zählen und er selbst war es leid, den Zwist unter den eigenen Männern zu regeln. Denn was gab es da zu klären? Sie kämpften ums nacke Überleben, darum, das die Legion in den notbedürftigen Lagern aus hielt, doch keiner am nördlichen Mittelmeerufer intressierte sich für ihre Taten. Keiner wollte wissen, wie viele Berber besiegt wurden, oder welches Leid der einzelne Soldat erfuhr. Sie wollten Steuern, Gold aus den örtlichen Minen und Eisen aus den Bergen.


    Er hingegen sahs da, löffelte die dünne Suppe, die wiedereinmal kaum Nährstoffe enthielt und sah einigen Soldaten beim Kämpfen zu. Wahrscheinlich wieder einer der Schlaueren, hatte sich etwas Brot aufgehoben...


    "Ruhe jetzt Soldaten!!!" brüllte er mit letzter Kraft und sah in die angespannten Gesichter seiner Offiziere. Sie wollten seine Stimme hören, denn augenblicklich war es still. Tausende Augen so schien ihm, starrten ihn an und dann... ja dann öffnete er seinen Mund. Wie von selbst sprudelten die Anweisungen heraus...

  • "Soldaten wie lange dürstet es uns nun schon in dieser Pampa? Wie lange werden wir hier wie Vieh von unseren Herden getrennt. Schlucken verdorbenes Wasser, leiden an Krankheiten und daran, das wir nicht zurück können, zu unseren Familien, Frauen und Gehöften. Wie lange haben wir sie nicht gesehen? Wissen wir überhaupt noch was ROM ist?


    Nein! Wir wissen es nicht und wir sind nicht die Einzigsten die diesen Notstand leiden, auch Agnus Pilerius Valus schrieb mir diese Leiden und fragte mich nach Linderung. Doch wir stehen hier am Rande des Imperiums, gepeinigt von Glut des Lichts, gestraft durch unseren Kaiser. Was verteidigen wir hier? Für was kämpfen wir hier? Kann mir das einer von euch sagen?"


    Die Menge schwieg.


    "Warum gehen wir nicht dahin, wo es das frische Quell gibt, dort wo Rind und Schaf wohl genährt sind und der Teller voller göttlicher Gaben liegt? Warum holen wir uns nicht endlich einen Teil unserer Hoffnung, warum frage ich euch, warum?"


    Die Menge staute sich zu einem wilden Stimmengewirr auf, die Lautstärke ließ die Ohren betäuben, die Masse schwor ihren eigenen Eid... Laeca streckte den Arm empor und die Legionäre jubelten ihn zu. Noch in dieser Trance setzte sich ein Teil in Bewegung...

  • Da rief aufeinmal eine Stimme aus der Masse.


    Lang lebe der Legatus Appius Porcius Laeca! Lang lebe unser neuer Imperator!


    Nachdem die restlichen Legionäre mit einstimmten zogen sie nun also los.


    Der Legionsstandort Thamugadi glich einem Hexenkessel. Die Legionäre brannten alles nieder was ihnen in den Weg kam. Frauen wurden vergewaltigt und niedergestochen es war ein grausiges Schauspiel.


    Der Legatus Legionis Appius Porcius Laeca rief die Legionäre der Legio XXXII Adiutrix zu Ruhe und Ordnung auf doch es war zu spät, die Lage für`s erste außer Kontrolle.


    So hätte es nicht anfangen dürfen, aber nun ist es zu spät! sprach Laeca zu den Tribunen die zu ihm standen. Die anderen Tribune die nichts mit dem Aufstand zu tun haben wollten wurden zuvor exekutiert.


    Die Legionäre inzwischen machten das ganze Gebiet um Thamugadi unsicher, es war kein halten mehr.


    Tribune, ihr wißt was nun zu tun ist. Alleine schaffen wir es nicht, wir brauchen Verbündete! Es kommt uns zum Vorteil das wie man hört in Hispania ein Aufstand ausgebrochen ist und somit die IX. gebunden.
    Doch es gibt noch andere Legionen die uns gefährlich werden können.
    Wie ich hörte sind einige Männer in Aegyptus der selben Ansicht wie wir darunter auch der Tribun Agnus Pilerius Valus. Das Problem was wir hier aber haben ist, das der Legat der XXII der Factio Veneta angehört und somit Lucius Ulpius Iulianus treu ergeben.
    Ihr wißt was das heißt, der Mann muß aus dem Weg geräumt werden!
    Als nächstes brauchen wir Schiffe um nach Italia zu kommen. Also was liegt da näher als die Classis Alexandrina. Entweder helfen sie uns freiwillig oder... Ihr wißt was ich meine. Als nächster Schritt wären dann die Weizenlieferung nach Italia zu unterbinden, wofür wir die Classis wiederum benötigen werden.


    So, jetzt seht zu das Eure Männer wieder zu Sinnen kommen. Nicht die hiesige Bevölkerung ist unser Feind sonder der Feind ist in Rom!!


    Ich setzte mich nach dem die Tribune gegangen waren hin und setzte ein Brief an den Tribunen Agnus Pilerius Valus auf.

  • Unruhig und auf eine Nachricht aus Aegyptus wartend marschierte ich in meinem Arbeitszimmer auf und ab.
    Wie lange würde es dauern bis Rom von dieser Sache Wind bekommen würde und welche Legionen würden sich mir noch anschließen oder zumindest neutral bleiben. Wie würde es am Ende aussehen.


    Ich setzte mich schließlich an meinen Arbeitstisch auf dem einiges Kartenmaterial rumlag.
    Sollten wir vielleicht schon aufbrechen und zur XXII. marschieren oder doch lieber warten bis eine "Erfolgsmeldung" warten und uns hier von der sich uns "angeschlossenen" Classis abholen lassen.
    Nein! Wir würden losmarschieren möge kommen was wolle, es war eh schon zu spät...

  • "Soldaten formiert euch, wir marschieren!"


    Kaum hatte er das über den Platz geschrien, stimmten seine Offiziere mit ein. Poviant hatten sie geplündert und diese oder jene Lust der einzelnen Soldaten gelöscht. Nun war es an ihnen schnellstmöglich nach Agypten zu marschieren, die Glut der Sonne im Nacken, die Ungewissheit im Sinne, doch die Soldaten würden es nicht wissen... bis zu letzt und sie würden marschieren, für ihren eigenen Ruhm, der in den letzten Jahren arg gelitten hatte. Sie würden einige Städte auf ihrer Route haben und sie werden sie zu nutzen wissen... neue Männer, neue Freiwillige, alle gegen Rom und alle dafür ihnen eins auszuwischen. Gerade eben waren sie einige Tausende, so würden einige zehntausende sein, wenn das Feuer herein brach.


    Er überlegte kurz, vielleicht wäre es günstig den Rebellen in seiner Heimat zu stecken, das er einer von ihnen war... ein Bote? Nein doch wo sollte dieser hin reiten? Hoffte er auf Spione, hm dann ein Anschlag am Forum, klein fast unabsichtlich... ja er würde einen Mann senden, ein Legionär für ein freies Spanien, ein Mann für die Revolution!!!


    Er schaute auf, der Troß setzte sich endlich geordnet in Bewegung, mit etwas Glück würden sie Alexandria in wenigen Wochen erreichen und mit noch viel mehr Glück würde die Masse um das Doppelte anschwellen... *er grinste kurz* merkte aber es war zu früh...

  • Die Legion kam nach Carthago in der wie der Zufall es will einige größere Schiffe im Hafen vor Anker lagen.
    Als die Duumvire sahen was Sache war übergaben sie dem Legaten die Schlüssel der Stadt um ein Brandschatzen, Plündern und Vergewaltigen vorzubeugen.


    Männer, hier teilen wir die Legion! Die Reiterei nimmt den Landweg wärend die Fußtruppen im Hafen eingeschifft werden! Außerdem seht zu das die Versorgung reibungslos von statten geht. Wie mir die Duumvire zusicherten, bekommen wir alles Nötige was gebraucht würde.


    Nun hört her! Ich will nichts über Plünderungen geschweige denn von Vergewaltigungen und Mord hören, das wir uns verstanden haben! Sollte mir dennoch etwas zu Ohren kommen, wird der Kommandeur sprich der Centurio und jeder zehnte Mann dieser Centurie sich zu verantworten haben das heißt im Klartext sie werden gekreuzigt!
    Ich hoffe das war klar und deutlich! Und nun ab dafür!


    So machten sich die Tribune daran die Legion mit Nahrungsmittel einzudecken und die Legionäre auf die Schiffe aufzuteilen wärend sich die Reiterei der Küste entlang auf den Weg nach Alexandrien machte. Dies alles geschah man soll es kaum glauben ohne Zwischenfälle. Wie es schien war die Strafe gekreuzigt zu werden doch recht abschreckend...

  • Ein abgehetzter Reiter kam ins Lager und überbrachte ein Schreiben, dass kaum mehr war als ein kleiner Fetzen Papyrus.


    Der Leithammel ist geschlachtet.
    Die Herde folgt ihrem neuen Schäfer.
    Komm schnell auf meine Weide!


    Valus

  • Er ballte seine Faust, die Gesichtszüge entspannten sich ein wenig. Sie hatten ein Lager aufgeschlagen, einige Meilen hinter Karthago und sie würden bald weiter ziehen, jetzt erst recht.


    Sicher kamen die Schiffe gut vorran, die Winde waren stark und anhaltend, er selbst würde mit den Reitern mehr Probleme haben, doch sie würden all ihre Kraft aufwenden, um vorwärts zu kommen. Starke Sandstürme bedrohten sie, aber die langgestreckte Oase schützte sie.


    Er gab dem Reiter etwas Wasser, ein frisches Pferd und einen Brief mit. Valus sollte vorbereitet sein.

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