• Latinius gönnte es seinen Männern: Sie hatten gut Arbeit geleistet. Ihn jedoch verwunderte es schon etwas, dass der Nauarchus befohlen hatte, dass er, Latinius, hierbleiben solle.


    "Wie du befiehlst, Nauarchus.", gab Latinius zurück und positionierte sich in gebührendem Abstand vor dem Nauarchus.

  • Ein Lächeln huschte über Latinius Gesicht...


    "Befehl einen Kurs, Nauarchus, und ich bring dich, wohin du willst..."


    War es tatsächlich, dass, weshalb er noch hierbleiben sollte? Latinius Hände wurde leicht feucht, hatte er doch schon den ein oder anderen Tag nicht mehr ein Schiff gesteuert - das wie bei so vielen Dingen vergisst man nicht, was man einst lernte...

  • "Deine Gruppe war am schnellsten. Wenn alle fertig sind, werde ich die Frachträume inspizieren. Ist alles zu meiner zufriedenheit, dann wirst du die Ehre erhalten, das Schiff zu steuern."

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  • Der Nauarchus würde zumindest bei Latinius Gruppe nichts zu beanstanden haben, dass war Latinius klar. Er hatte zwar einige der probati seiner Gruppe die Ladung vertäuen und kontrollieren lassen, nahm es sich aber heraus, selbst noch einmal jeden Knoten, jeden Kiste, jeden Sack und überhaupt alles auf ordnungsgemäßen Sitz zu kontrollieren. Auf einem Seelenfängerschiff lernte man schnel,l einen Fehler nicht nur nicht wieder, sondern nie wieder zu machen...


    "Es wäre mir in der Tat einer große Ehre, Nauarchus...", entgegnete Latinius nicht ohne Stolz...

  • "Gut."


    Ich ging zur dem Fluss zugewandten Seite der Hermes und bedeutete Latinius, mir zu folgen. Ich zeigte südwärts.


    "Wir werden den Hafen verlassen und uns dann stromaufwärts wenden, Richtung Confluentes. Wir werden immer dem Fahrwasser folgen. Heute Mittag müssten wir da sein. Dann wird entladen und wir fahren die gleiche Strecke wieder zurück. Fragen?"

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  • Ja, die hatte Latinius. Er konnte zwar ein Schiff steuern, jedoch hatte ein Fluss stets seine Eigenheiten. Es wäre vermessen gewesen, einfach darauf los zu fahren, ohne zu wissen, welche vermeidbaren Gefahren auf einen lauerten.


    "Gibt es irgendwelche Besonderheiten, Nauarchus, auf die es hier zu achten gilt?", entgegnete Latinius dem Nauarchus.

  • Als ob er es geahnt hätte... Schnellen Schrittes eilte Latinius in die Kapitänskajüte, sah die Karte am beschriebenen Platz liegen, nahm sie unter den Arm und übergab sie schließlich dem Nauarchus.


    "Die Karte, Nauarchus...", entgegnete Latinius und streckte die Karte dem Nauarchus entgegen.

  • Ich nahm die Karte an und entrollte sie. Präzise war der Verlauf des Rhenus mit seinen Seitenarmen in diesem Bereich verzeichnet, auch Sandbänke und andere Hindernisse. Als studierter Kartograph erfreute mich die Qualität der Karte.


    "Trierarchus Maximus hat diese Karte erst vor Kurzem angefertigt. Beachte genau die eingetragenen Tiefenangaben. Unser Tiefgang beträgt etwa einen Meter. Welchen Kurs würdest du nehmen?"


    Jetzt ging es darum, sein wirkliches Wissen herauszufinden.

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  • Sein Blick schweifte über die Karte. In der Tat hatter Latinius schon weitaus schlechter gezeichnete Karten gesehen als diese, was es ihm um einiges einfacher machte. Mit dem Zeigefinger fuhr er dem Tiefgang entsprechend mögliche Fahrrouten ab...


    "Ein Meter...", murmelte Latinius geistesabwesend vor sich hin. Weiter gleitete sein Finger über die Karte bis zum Bestimmungsort. "Hmm...", entglitt es seinem Mund, unzufrieden über die zwar gute, aber nicht beste Möglichkeit ans Ziel zu kommen... Noch einer kurzen Pause war ein "Ha!" aus Latinius Mund zu vernehmen. Schnell glitt er über die Karte. Hier, war eine kritische Stelle - er deutete auf diese - hier und hier noch eine... doch die Zeitersparnis war immens... Er wusste nicht, wieviel Sicherheit es im römischen Militär galt, einzuhalten, jedoch sagte seine Erfahrung, dass das bei einem Tiefgang von einem Meter eine Sicherheit vom Doppelten ausreichte.


    Nun wandte sich Latinius dem Nauarchus zu und unterrichtete diesen über den geplanten Kurs. "... Mir ist bewusst, dass es höchstwahrscheinlich nicht der übliche Kurs sein dürfte, der nach Confluentes gesetzt wird, jedoch bin ich mir sicher, dass mein gewählter uns schneller und nicht weniger sicher ans Ziel bringen würde.", erklärte Latinius dem Nauarchus zum Abschluss.

  • Ich nickte anerkennend. "Gratuliere, das ist der zweitschnellste Kurs. Wir werden aber an dieser Stelle den Kurs leicht abändern." Ich fuhr die Änderung mit meinem Finger ab. "Der Wasserstand liegt einen Meter höher als normal. Damit hat diese Stelle 1,50 m Tiefe und genügt uns."

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  • Ich grinste. "Nicht übermütig werden!"


    Inzwischen kamen die beiden anderen Probati an, die zum Beladen verantwortlich waren. Ich schaute auf die Sanduhr. Ein paar Körner mussten noch fallen.


    "Gute Arbeit. Zur Belohnung könnt ihr den Takt angeben beim Rudern. Wenn alles sauber verstaut ist."


    Danach ging ich unter Deck und inspizierte alles. Die Ladung war wirklich gut verstaut. Alles war fest und gut verteilt. Ich ging wieder an Deck.


    "Eine halbe Stunde Frühstückspause, danach geht's los!"

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  • Torquatus hatte das Gespräch aus der Nähe beobachtet, so einige Laute brachen bis zu ihm durch. Nach dem Gespräch ging er zu Latinius klopfte ihm auf die Schulter und fragte ihn: "Gehen wir dann jetzt was essen?"

    Stolze Nachfahren von Romulus und Remus. Mit der Venus unserer Ahnherrin stark !

  • "Das haben wir uns verdient, sollte man meinen...", grinste Latinius zu Torquatus. Wie stets verging so auch heute die Pause wie im Fluge. Die letzten Bissen wurden hatsig in die Münder geschoben als der Nauarchus das Ende der Pause ankündigte.

  • "Los, klarmachen zum Ablegen! Die Leinen los und ran an die Ruder! Bewegung!"


    Etwas unkoordiniert rannten die Probati über Deck, aber das würden sie noch lernen.


    "Was ist denn das für ein unkoordiniertes Gewusel? Das werden wir wohl noch üben müssen! Warum ist das Tau noch nicht losgemacht? Du! Ja, du! Sofort das Tau lösen! Wir wollen ablegen!"


    Der von mir angesprochene Probatus machte das letzte Tau los, dann konnte es los gehen.


    "Das Schiff vorsichtig mit den Rudern vom Kai abstoßen! Schön langsam!"

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  • Am späten Abend des selben Tages, es war schon längst dunkel und es wehte ein eisiger Wind, kam die Hermes wieder in Colonia Agrippina an. Die Fahrt war problemlos verlaufen, wenn auch langsamer als erwartet. Das Rudern im Takt müsste noch etwas mehr geübt werden. Aber ansonsten waren die Probati schon recht gut. Ich schickte sie in den Dienstschluss, damit sie ihren verdienten Schlaf bekommen würden.

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