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    eques Titus Flavius Alienus



    Der eques sah in zwei strahlende Augen. Sie sahen ihn geradeso an wie die seiner Puellina. Und auch nur dann, nachdem es bei ihr am Schönsten war. Doch sie war es nicht, sondern das Mädchen dieses tiro, und beide waren ihm erst vor ein paar Tagen aufgefallen.


    Auch er war verliebt, nur hatte er nicht das Glück, dass sie in seiner Nähe sein konnte. Dieses Mädchen nun stand aufrecht, gerade stolz, vor ihm, während sich ihr Liebhaber weder rührte noch regte. Alienus konnte sich eines Grinsens nicht erwehren. Auf jeden Fall zollte er ihr Anerkennung. Er sah aber auch das Flackern in ihrem Blick, der ihn auf sonderbare Weise anrührte.


    Zitat

    Original von Chiomara Minor
    "Bitte, er kann nichts dafür. Wir haben nachher einen Termin beim Praefectus castrorum und bis dahin noch etwas Zeit. Können wir das ganze hier nicht vergessen? Ich würde dir auch bei meinem nächsten Besuch ... " Ihr Blick suchte nach dem Korb, den Aretas abgestellt hatte. "... so einen Korb voll Gebäck mitbringen. So als kleines Dankeschön?"



    Beruhigend redete er auf sie ein.


    "Du brauchst keine Angst zu haben und der da im Heu auch nicht. Ich habe auch nicht die Absicht, euch zu verraten. Ich will dir auch sagen, warum. Zum einen kann ich euch verstehen und zum anderen bin ich überzeugt, dass dein tiro, käme er mit mir in die gleiche Lage, nicht anders handeln würde. So, wie es aber aussieht, wird es nie dazu kommen."


    Der eques zuckte wehmütig die Schultern und fuhr fort.


    "Es wird Zeit. Seht zu, dass ihr hier verschwindet, ich habe euch nicht gesehen!"


    Damit wandte er sich zum Gehen.


    Plötzlich waren von draußen sich nähernde Schritte zu hören.
    Alienus horchte auf und rief den beiden zu.


    "Versteckt euch unter dem Heu! Mal sehen, wer kommt. Rührt euch nicht vom Fleck bis ich wieder da bin."


    Damit ging er zum Stalltor zurück.




  • Weggedöst. Wie gelähmt sah er Chio vor dem Eques stehen. Sein Verstand war wie im Tiefschlaf. Was redete er und sie sagte was. Ach ne, das war der vom letzen Mal. Antias rieb sich die Stirn. " Ich danke dir Eques. Du hast recht, ich würde nicht anders handeln." Er zog seine Tunika an. Antias konnte nicht mehr fragen , warum es bei dem Eques nie dazu kommen würde. Die Tunika von chio, er half ihr hinein und zog sie ins Heu. Ganz still lag er neben ihr und horchte. Nur ein Mal und .....?

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    eques Titus Flavius Alienus



    Alienus hatte kaum das Stalltor erreicht, da kam Callidus auf ihn zu.


    "Was ist los? Wo bleibst du? Der decurio wartet auf dich?"


    "Blöde Frage! Was soll los sein? Wo ich schon hier war, habe ich gleich nach dem rechten geschaut. Was willst du hier?"


    Callidus glotzte ihn an, sah dann zur Seite und schwieg verlegen.


    "Hab` ich mir`s doch gedacht. Du schleichst mir wieder mal hinterher. Wohl Eindruck schinden beim decurio?"


    Wieder keine Antwort. Geduckt schlich der eques davon. Alienus sah sich noch einmal um und rief den beiden im Stall zu.


    "Ihr könnt herauskommen. Die Luft ist rein."


    Das plötzliche Auftauchen dieses Callidus verhieß nichts Gutes.



  • Chio hielt die Luft an, horchte auf die Schritte, duckte sich ins Heu. Nur nicht noch mehr Ärger. Wenigstens war Aretas bei ihr. Ein schönes Gefühl, könnte es nur immer so sein. Vor allem nachts vermisste sie ihn schmerzlich. Die Stille in ihrer Casa...
    Endlich, die Luft war rein. Chio schob das Heu beiseite, zog sich grob ein paar Stengel aus den Haaren und stand dann auf. Es staubte, als sie sich ihre Tunika abklopfte. "Haaaaaa-tschie" . Puh, hoffentlich waren die da draussen auch wirklich weg. Trotz allem würde Chio am liebsten den ganzen Tag hier bleiben. Das war wirklich eine blöde Regel, dass man sich nicht besuchen durfte.

  • Aus dem Heu wieder raus zu kommen... überall hingen die Halme fest. Der Staub reizte in der Nase. Chio nießte..." Psssst." Er horchte zur Stalltür. Alles ruhig. Die beiden waren weg. Aretas nahm sie in die Arme und küsste sie zärtlich.


    " Wir gehen besser zum Praefectus castrorum." Er nahm den Korb und sah vorsichtig aus dem Stall. Keiner mehr da. " Wir können." Sie mussten zur Principia. Dort sollte der Praefectus castrorum anzutreffen sein.

  • Befehl für die Lagerarbeiten













    Die genannten equites melden sich bei den jeweiligen Aufsichtsführenden an den Toren.


    Die nicht aufgeführten equites bewegen gem. ihrer contubernia die Pferde.



    iussu
    Titus Decimus Cursor



    Das abite des decurio hing noch in der Luft als sie alle losstürmten, um den am Schwarzen Brett angeschlagenen Befehl für die angekündigten Arbeiten zu lesen. Ein jeder wollte so schnell wie möglich wissen wo er eingeteilt war. Nun hatten sie auch begriffen, weswegen der decurio ein vielfach zu deutendes Lächeln nicht verbarg.


    Pulvillus, einer der Jüngsten in der turma, konnte und wollte seinen Unmut nicht verbergen.
    "So ist es richtig. Ich wollte zu den equites, wollte reiten, wollte einfach vier Füße unter mir haben, und jetzt? Das gibt`s doch nicht. Darf das der decurio überhaupt, daß der uns anderweitig einteilt?"


    Calvena, der bereits längere Zeit in der turma war, beschwichtigte den Neuen.
    "Red`nicht so viel und vor allem, wenn schon, dann nicht so laut. Es gibt viele Ohren, die zuhören, oder bist du begierig darauf, ad stercus (*) eingeteilt zu werden?"


    Kleinlaut und etwas leiser kam es zurück.
    "Nee. Aber man wird doch seine Meinung sagen dürfen!"


    "Natürlich darfste. Aber so, daß dich keiner hört. Und jetzt los. Je eher wir anfangen, um so früher sind wir fertig."


    Dann trotteten sie los.



    Sim-Off:

    (*) "in der Dreck" = Latrinendienst

  • Pferde waren gute Zuhörer und Tröster in guten und schlechten Stunden. Aretas wusste das seit seiner Kindheit. Er war mit Pferden aufgewachsen.


    In den Stall hatte sich Aretas geschlichen. Sein alter Freund, in einer der hinteren Boxen freute sich über seinen Besuch. Eine Karotte und ein Apfel wurden im nu vertilgt. Wiehern und kräftiges Schnauben. Aretas klopfte sanft den Hals des Tieres. Streichelte ihm über die Blesse. " Na Alter, wirst bald ausgemustert. Dann hast du deinen Dienst getan. Hast du's gut. Musst dir über nichts Gedanken machen. Stuten machen keinen Ärger. Wenn du wüsstest was man mit Frauen für Ärger haben kann." Aretas ging in die Box und begann den Hengst zu striegeln.

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    eques Tiberius Valentinus Lupercus




    Lupercus hatte etwas verloren, wieder einmal. Heute war ihm, er wußte nicht wo und wann, ein loramentum abhanden gekommen. Auf die Idee, daß ihn jemand ärgern wollte oder daß es ihm gestohlen worden war, zog er nicht in Betracht. So etwas gab es bei den equites nicht!


    In der Unterkunft hatte er bereits gesucht, und seine Kameraden konnten ihm auch nicht weiterhelfen. So blieb nur eine Möglichkeit: er hatte das loramentum im Stall verloren. Auf dem Weg dorthin überlegte er noch, aber er war sich nun sicher, es irgendwo im Stroh zu finden.


    Leise, um sicher zu gehen, daß er nicht gesehen und etwa ausgelacht werden würde, drückte er die Stalltür auf und sah sich um. Eine leise Stimme im Inneren ließ ihn aufhorchen. Warteten vielleicht doch seine Kameraden, um sich über ihn lustig zu machen? Statt deren stieß er auf einen miles, sein Alter schätzte er. Neugierig fragte er.


    "Wer bist du und was machst du hier? Ich kenne dich nicht?"


    Fremde hatten in den Stallungen nichts zu suchen, das wußte er. Und notfalls müßte er hiervon Meldung machen, das wußte er auch. Aber er war lange genug bei der Armee um zu wissen, daß, was nicht gesehen wurde, auch nicht zu melden war.




  • Antias senkte Bürste und Strigel, dreht sich ohne Eile um. Er wollte nicht, dass der Hengst scheute. Hektische Bewegungen waren nicht gut, so lange er mit in der Box stand. " Ähm..." Antias verließ die Box. " Antias, Legionarius Obsidius Antias." er wies auf den Hengst. " Ich habe nur, ich habe ihn nur gestriegelt. Weiter nichts. Wirklich." schuldbewusst sah er zu Boden. Antias konnte nicht von den Pferden lassen. Er wusste auch, dass er nichts in den Stallungen verloren hatte. Vielleicht war einen Einigung, mit dem Eques möglich, ohne das sein Aufenthalt im Stall für ihn eine Strafe nach sich zog.

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    eques Tiberius Valentinus Lupercus



    Der eques grinste. So schuldbewußt, wie dieser legionarius vor ihm stand, stand er vor nicht allzu langer Zeit vor seinem decurio. Er sah um sich. Außer ihm und seinem Gegenüber war niemand zu sehen. Aber wo war die Stallwache?


    "Jetzt mal langsam!"
    beschwichtigte er den legionarius.
    "Wo ist überhaupt die Stallwache?"wollte er wissen.
    "Übrigens, ich bin Lupercus, turma I."


    In seinem Kopf überlegte er sich bereits, ob und wie er das Dasein dieses miles für sich nutzen könnte.



  • Antias zuckte mit den Schultern. Stallwache hatte er keine gesehen. War vielleicht beim Runde machen. " Salve Lupercus. Ich habe keine gesehen. Vielleicht hat sie was gehört und sieht nach." Antias wusste nicht wie er hier ungeschoren raus kam. " Musst du mich melden?" Wer war dran Schuld? Eine Frau. Nicht seine Chio. Diese Aurelia, der hatte der die Unannehmlichkeiten zu verdanken.

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    eques Tiberius Valentinus Lupercus



    "Das mit der Meldung,"


    Lupercus zuckte mit der Schulter,


    "ist so eine Sache. Du weißt ganz ganz genau, daß ich das tun muß. Ob ich es tue ist eine andere Sache. Das Problem ist die Stallwache. Vielleicht hat sie dich bereits gesehen und macht Meldung. So viel ich weiß hat dieser Callidus Stallwache und der ist für seine Hinterhältigkeit bekannt. Gibt es jemanden zu verpfeifen, dann ist er an erster Stelle. Wir meiden ihn, aber noch ist er in der turma."


    Er kratzte sich am Kopf.


    "Andererseits. Jetzt mal raus mit der Sprache. Warum bist du hier? Doch nicht wirklich um Pferde zu putzen? Wenn dem nämlich so sein sollte, dann stelle ich dich ein. Morgen haben sie mir einen Tag Putzdienst aufgebrummt, und da könnte ich gut eine Hilfe gebrauchen. Also, was ist los? Wenn ich dir helfen kann, dann sag` es."


    Er bot dem legionarius seine Hilfe an. Er kannte ihn nicht, aber irgendetwas, und das fühlte er, schien ihn mit ihm zu verbinden.




  • Er müsste Meldung machen, aber ob er es tat. Es wäre verhandelbar. Die größere Gefahr einer Meldung ging von diesem Callidus aus. Das Risiko war da und blieb wahrscheinlich bestehen.


    Den Grund seines hier seins konnte er dem Eques beim besten Willen nicht erzählen. Hier war er vor ihr sicher und dem Hengst konnte er sein Herz ausschütten ohne das es morgen in der halben cohorte rum erzählt wurde. " Ich kanns dir nicht erklären, ist zu kompliziert. Ich weiß das Pferde geduldige Zuhörer und für extra Streicheleinheiten zu haben sind."


    Bei der Erwähnung des Putzdienstes hellte sich Antias Gesicht auf. Die Strafarbeit für den einen, die Erlösung des anderen. Antias sah eine Chance ihr wieder einen Tag zu entfliehen. " Das mit dem Putzdienst würde ich für dich übernehmen. Damit wäre mir geholfen." Bis jetzt hatte er nichts, wo er sich ihr entziehen konnte. Die Einteilung zu Arbeiten und Wachdiensten ging erst wieder los, waren alle Versetzungen gelaufen. Er wollte in die Fabricia zu den Tischlern. Es war schwer da rein zu kommen. Irgend etwas tun, was sie daran hinderte ihn zu sich rufen zu lassen.

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    eques Tiberius Valentinus Lupercus




    "Und, nur mal so angenommen,"


    meinte Lupercus,


    "du meldest die gleich zu uns equites? Dann schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Auf der einen Seite, das habe ich wohl bemerkt, verstehst du es mit den Pferden, und auf der anderen Seite ..."


    er grinste,


    "... hättest du immer jemanden, mit dem du reden könntest, der dir zuhört und der nichts von dir will. Du hättest einen Freund und Kameraden für immer. Ich könnte für dich beim decurio ein gutes Wort einlegen. Was hältst du davon, Antias?"


    Erwartungsvoll sah er Antias an.




  • Pferde , endlich wieder Pferde, den ganzen Tag Pferde. Mit ihnen Arbeiten, so wie früher bei seinem Vater. Der gute trakische Pferde gezüchtet hatte. Gespannpferde für die Wagen. Sie wurden auch von den Römern für ihre Wagenrennen gekauft. Ein einträgliches Geschäft. Hätte er seinem Vater nur weiter geholfen und nicht seinen eigenen Kopf gehabt.


    Nein, eques, das ging nicht. Die Dienste blieben, der Ausgang wäre genauso knapp bemessen wie bisher. Als imunes war das was anderes. Das nächste Problem, der eques machte vielleicht Meldung wenn er sich nicht meldete und in den Stall durfte er dann erst recht nicht mehr.


    Das musste er riskieren. " Nein, zu den equites melden, das geht nicht. Ich kann nicht zur Reiterei. "

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    eques Tiberius Valentinus Lupercus



    Lupercus hatte den legionarius genau beobachtet.


    "Das kann doch nicht angehen! Du kannst nicht zur Reiterei? Wenn ich dir alles abnehme, aber das nicht! Du bist ein Reiter, ich spüre das. Warum versuchst du mit allen Mittel, dich dagegen zu wehren. Gut, uns wird nachgesagt, daß wir mehr Dienst als die Infanteristen haben, aber dem ist es beileibe nicht so. Oder ist dir schon einmal ein eques begegnet, der sich über seinen Dienst beschwert hat? Damit geben wir uns nicht ab. Wir richten es untereinander, einer ist für den anderen da, und unser decurio drückt meistens ein Auge zu. Und mit Beförderungen sieht es auch nicht schlecht aus. Na, noch immer nicht überzeugt? Und wenn nicht, rede doch mal mit dem decurio."


    Er sah ihn forschend an.



  • Der Eques machte es ihm sehr schmackhaft. Stimmte das wirklich alles? Beförderung was interessierten ihn die Beförderungen. Obwohl er dann viielleicht auch öfter und unkomplizierter an Ausgang kam. Als einfacher Legionär verschwand er in der Masse, die beste Tarnung oder doch nicht? Wenn man befördert wurde, bei den höheren Diensträngen fragte man weniger nach. Latein schreiben und lesen ging , griechisch wesentlich besser. Es fiel eher auf, wenn er sich weiterhin beharrlich gegen die Reiterei wehren würde. Viele Fragen, die er vermeiden wollte.


    Warum ging nie etwas so, wie man es sich wünschte. " Ja gut, ich melde mich beim Decurio." Vielleicht wollte der ihn gar nicht haben. Dann wäre Aretas fein raus. Er hatte sich bemüht, aber es wurde nichts draus. Fragen blieben dann aus und er konnte ohne schlechtes Gewissen sagen, er hatte es versucht.

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    eques Tiberius Valentinus Lupercus



    "Du wirst es bestimmt nicht bereuen",


    Lupercus nickte dem legionarius bestätigend zu,


    "und du wirst sehen, mit dem decurio kommt man gut aus. Und jetzt geh` los. Ich warte hier, denn ich bin gespannt, wie es dir ergangen ist. Dann reden wir weiter."


    Er sah dem Davoneilenden nach. Er hatte sich in der kurzen Zeit des Kennenlernens gut mit ihm verstanden ...








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