Nach etlichen Minuten erreichte er den Raum, ein Hüsteln war zu vernehmen und der Tribun klopfte an.
Officium di Comes De Germania Superior
- Medicus Germanicus Avarus
- Geschlossen
-
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"Herein!" Die Tür öffnete sich und Tribun Herius kam ins Licht.
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"Salve Avarus,
Ich komme wegen den Pferden..."
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"Ach ja ich werde vergesslich", er versuchte ein freundliches Gesicht aufzusetzen, wußte er doch um die Kälte draußen, doch es misslang.
"Ihr wollt sie sicher gleich besichtigen, Tribun?"
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"Wäre mir recht, wenn du Zeit hast?!"
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"Muß ich wohl. Wir werden ins Vinovicus reiten müssen, ich hoffe die Sklaven haben die Pferde bereits "rein" geholt. Sonst dauert es wohl noch ein wenig. Du hast ein Pferd mit?" fragte er beiläufig, als er sich die Kleider überwarf.
Dann nahmen sie die kleine Treppe, waren nach wenigen Stufen vor dem Officum und Medicus bemerkte, wie Herius die Wache anplinzelte.
Als sie ein Stück weg waren, meinte er: "Sei ihm nicht böse, ich glaube diesen Spaß betreibt er bei jedem neuen Besucher. Den kurzen Weg kennst du ja nun."
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"Mein Pferd steht gleich dort." er zeigte mit dem linken Arm drauf. "Mußt du erst noch zum Stall?"
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Nur kurz kam er am heutigen Morgen in sein Büro. Einen Scriba gab es nicht, so befestigte er ein Stück Pergament an der Türe:
Büro für einige Tage geschlossen, Comes auf Reisen. Post bitte in der Mansio Curia Mogontiaci abgeben.
Gez.:
MGA
ComesDann machte er sich auf den Weg nach unten, grüßte die Wache und nahm das Pferd von einem Sklaven entgegen. Sie waren fünf an der Zahl, bewaffnet und mit guten Reittieren versehen. Das sollte als Schutz bis Confluentes reichen...
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Als er sich heute auf den Weg zum Landgut machen wollte, errinnerte er sich an die kleine Tafel, die er vor einigen Tagen an die Tür gehängt hatte. Doch auch langes Suchen brachte nicht den Erfolg, so würde er wohl eine neue bauchen. Als er dann den Raum verließ, sah er sie...
An der Tür hatte er sie gelassen, vielleicht war es ja deswegen so ruhig gewesen, die letzten Tage?!
So blieb sie hängen und er machte sich auf den Weg zum Landgut.
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Die letzten Tage waren für die Familie anstrengend gewesen, vorallem Traianus sah noch immer mitgenommen aus. Hoffentlich würde er zum Glück zurück finden.
Medicus machte sich in sein Büro, schon lange liefen hier nurnoch Sklaven ein und aus. Putzten und erhöhten die Briefstabel. Noch immer wußten die meisten Kuriere nicht, was eine Mansio ist. So hatte er gut eine Stunde mit Räumen zu tun, bevor er endlich Platz fand, um sich an den massiven Holztisch nieder zu lassen.
Er schaute aus dem Fenster, wenig Schnee lag, doch bitterkalt war es. So würde er heute nicht viel zu tun bekommen. Der einst geschickte Melder der Regio Belgica kam ihn ins Gedächtnis.
"...immernoch keine Antwort, seltsam..." entfuhr es ihm und er blätterte in den Briefen.
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Endlich die warme Stube war erreicht, doch es war nimmer seine. Er begrüßte die herum eilenden Beamten und setzte sich auf den alten Stuhl. Wer würde jetzt diese Geschicke lenken? Gab es überhaupt jemanden? Wenn ja würde er es fester anpacken? Medicus stand auf, ging zum Fenster und schaute in den Schnee.
Noch hatte er von keinem Nachfolger gehört, noch hatte er kein neues Arbeitszimmer. Er würde sicher die nächsten Monate auf Reisen verbringen, aber nicht bevor Traianus zurück war... er hatte es ihm versprochen und etwas festeres als Brüderehrenwort gab es nicht.
Avarus drehte sich um, schaute auf die Berge Pergament und packte sie an. In einer guten Stunde waren sie auf die arbeitenden Beamten verteilt und er einer Sorge weniger, der Sorge um Germania Superior, angehangen. Sie hatten wirklich gute Beamte hier, ein neuer Comes und das Rad würde sich weiter drehen.
Etwas sehnsüchtig schaute er nochmals auf die geordneten Regal, den Tisch, die kleinen Öllampen, das Fenster, dann ging er hinaus und machte sein Schild von der Tür ab. Um den Rest würden sich die Sklaven kümmern.
Zeit den Berg zu erklimmen...
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Spurius erreicht nun doch endlich das Büro. Er klopte an der Tür und wurde hereingebeten. Ein Beamter der fast unter dem Berg an Papieren zu verschwinden drohte fragte nach seinem Anliegen.
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