Mädchenfreundschaft - lange ist es her

  • Ich begab mich mit klopfendem Herzen zur Casa Didia. Es war mein erster Besuch seit ich wieder in Italien weilte. Ob ich sie wohl wieder erkennen würde? Sicher hatte sie sich sehr verändert.


    Jahre gingen ins Land seit den Tagen unserer Mädchenfreundschaft und ich fragte mich, ob wir uns noch immer so gut verstehen würden. Ich war soo gespannt…


    Zaghaft klopfte ich an die Tür. Ob mich wohl jemand gehört hatte?

  • Der Ianitor der Casa Didia öffnete die Tür und erblickte eine junge, schöne Frau.


    "Salve." begrüßte er die Besucherin freundlich, so wie es ihm sein Herr eigeschärft hatte.


    "Euer Besuch ehrt unser Haus. Welches Begehr führt euch zur Casa Didia?"

  • Ich war gerade auf dem Weg zu meinem Zimmer, da meinte ich ein Klopfen an der Tür gehört zu haben.


    Als ich hinunterging sah ich, das der Ianitor schon die Türe geöffnet hatte.


    Wer vor der Türe stand, konnte ich noch nicht sehen, aber die Stimme kam mir doch seltsam bekannt vor.


    Neugierig geworden ging ich zur Tür und sah dort eine junge Frau stehen.


    Meine Gedanken überschlugen sich. War sie es wirklich ?


    "Crispina, bist Du das ?" fragte ich vorsichtig.

  • Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus und ich sagte nur kurz:


    "Ja ich kenne sie, das ist meine Freundin, ich habe sie seit ewigen Zeiten nicht mehr gesehen, wußte gar nicht ob sie noch am Leben ist."


    Dann ging ich einfach auf Crispina zu und umarmte sie herzlich.

  • Die Haare und die Augen erkannte ich wieder, aber alles andere war so verändert. Groß war sie geworden, nur die Stupsnase, die besaß sie noch.


    Ein Lächeln erhellte mein Gesicht. „Lucia?“ Wissend und gleichzeitig fragend klangen meine Worte. “Ja ich bin es, Crispina.“


    Dann spürte ich schon ihre Arme um mich. Eine kleine Träne der Rührung rollte über mein Gesicht.

  • "Crisi ich kann es immer noch nicht glauben ! Seid wann bist du denn wieder in Rom ?"


    Der alte Spitzname kam wie von selbst über meine Lippen.


    "Komm wir gehen ein wenig in den Garten."


    Sim-Off:

    wir können ja trotzdem hier weiterschreiben

  • Ich hakte mich bei Lucia unter und folgte ihr bereitwillig. Es war fast wie in alten Zeiten und der Garten sah noch wie früher aus. Früher – für mich schien es Ewigkeiten her zu sein …


    „Ich bin erst wenige Tage in Rom. Die Jahre zuvor lebte ich mit meinem Mann in Griechenland.“


    Wie komisch das jetzt klang „mein Mann“. Ich fühlte mich in meine Kinderzeit zurückversetzt und sprach gleichzeitig von meinem Mann.

  • "Du bist verheiratet ? Herzlichen Glückwunsch ! Wer ist denn der Glückliche ?"


    Wir gingen weiter durch den Garten.


    "Du bist gerade zur rechten Zeit gekommen, in bin auch erst seit einigen Tagen wieder hier in Rom."

  • Plötzlich überkam mich wieder die ganze Traurigkeit der letzten Monate. Dabei hatte ich angenommen, ich sei inzwischen darüber hinweg. Schwer seufzte ich auf und blickte Lucia traurig an.


    „Ich bin nicht nur bereits verheiratet, ich bin sogar bereits Witwe.“ Mir standen die Tränen in den Augen, als ich das meiner Jugendfreundin offenbarte.

  • Ich saß gerade im Garten als ich die beiden Frauen kommen sah, Arm in Arm, wie alte Freundinnen. Eine davon hatte ich schon gesehen, jedoch noch nicht seit meiner Rückkunft begrüßt, die andere von beiden kannte ich nicht. Als ich plötzlich das Wort Griechenland hörte. Wurde ich hellwach. Ich wurde sofort wieder an Korinth erinnert. Sie schien traurig zu sein. Ich ging auf sie zu.


    "Xairé", ich begrüßte sie auf Griechisch
    "Seid gegrüßt!"
    "Ich bin Lucius Angelus"
    "Ich habe gerade Griechenland gehört, ich selbst stamme aus Korinth!"

  • Erschrocken sah ich Crisi an und umarmte sie dann einfach nur.


    "Das tut mir so leid, ich kann es dir gar nicht sagen. Aber du mußt mir nichts davon erzählen, nur wenn du mal jemanden zum sprechen brauchst, ich bin immer für dich da."


    Sachte sagte ich diese Worte zu meiner Freundin und reichte ihr ein Tuch, damit sie sich die Tränen abwischen konnte.


    Dann hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir und drehte mich um und sah dort einen Mann stehen, offenbar ein Verwandter von mir.


    "Salve Angelus, von weitem habe ich dich ja schon öfter gesehen, wir sind miteinander verwandt, nicht wahr ?"

  • Mir fehlten erst mal die Worte und so tupfte ich ausführlich die Tränen aus meinem Gesicht. Griechenland – ich verband damit so schöne und auch so traurige Erinnerungen.


    „Ich lebte lange Jahre in Patras. Kommst du denn gebürtig aus Griechenland?“, fragte ich Lucius Angelus.


    Dann wandte ich mich wieder Lucia zu. „Ich erzähle dir gerne davon,wenn wir mal alleine sind“, flüsterte ich zu ihr, „Bisher konnte ich mich noch bei niemandem aussprechen. Von meiner Familie lebt niemand mehr, nur noch …“


    Dann kam mir ein Gedanke, der mir half, mich abzulenken. „Hast du schon von der Hochzeit gehört? Maximus und Helena wollen morgen heiraten. Wollen wir zusammen dorthin gehen?“

  • Gerade wollte ich fragen, wer denn ebenfalls überlebt hatte, da fiel mir ein, das es vor Angelus nicht gerade höflich war, zu flüstern, daher raunte ich Crisi nur eben zu:


    "Wir reden ein anderes Mal darüber." und dann sagte ich laut:


    "Ich habe noch einige Pflichten im CD, ich bin mir nicht sicher, ob ich zur Hochzeit überhaupt kommen kann. Vielleicht könnten wir uns ja dort treffen."



    Sim-Off:

    Ich habe morgen leider keine Zeit, wenn ich überhaupt online komme, dann erst abends.

  • „Ach das wäre zu schade, wenn du die Hochzeit verpassen würdest.“ Bedauernd schaute ich Lucia an. „Versuche einfach dein bestes. Ich werde dort auf dich warten.“


    Dann überkam mich eine Anwandlung aus Dankbarkeit und ich umarmte meine Freundin aus alten Kindertagen. „Ich bin so froh, dass du gerade jetzt auch hier in Rom weilst. Ich wünschte mir, dass wir uns nie wieder aus den Augen verlieren.“


    Schnell fügte ich noch an: „Die Casa meiner Familie ist wirklich wie ausgestorben. Wir könnten uns dort ganz ungestört unterhalten. Ich wünschte, es würde uns dort jemand stören.“ Ein kurzes Lachen unterbrach meinen Redefluss. „Es gibt so viel zu erzählen.“


    An Angelus gewandt fragte ich noch: „Wirst du denn auf die Hochzeit gehen?“

  • Angelus schien noch zu überlegen, daher sagte ich:


    "Du hast Recht Crisi, wir dürfen uns nie wieder aus den Augen verlieren und ich möchte auch gerne eure Casa sehen."


    Ich war doch zu neugierig und mußte einfach fragen.


    "Wer hat denn überlebt aus deiner Famlie ?"


  • chaire, egw eimi peri hs kwmes para korinth.
    egw ebiazomen en korinth
    wste ego eimi wde


    Gab ich ihr zur Antwort. Im Gesicht Lucias bildete sich ein großes Fragezeichen. Sie hatte mich wohl nicht verstanden- Tja, Griechen -ich rechnete die andere Frau bereits zu ihnen- unter sich- dachte ich mir.


    "Ich freue mich, das ich auch dich Lucia jetzt so richtig begrüße, Ich bin Lucius Angelus und komme aus Korinth, wie ich bereits gesagt habe. Ich bin allerdings nicht so richtig mit dir verwandt. Ein Vetter von Marco zog nach Griechenland um dort sein Glück zu versuchen. Dort schloss er sich der dortigen Gemeinde an, die Paulus gegründet hatte. Er war ein großer weiser Führer der Christen in Korinth. Mich gewann er in dieser Zeit lieb und da er keine Kinder hatte, nahm er mich als seinene Sohn auf. Als jedoch einen Verfolgung über die Christen in Korinth hereinbrach erlitt auch er das MArtyrium und schickte mich hierher nach Rom zu seiner Familie. So bin ich nun hier."


    Ich blickte zur anderen Frau, die Lucia im Arm hatte


    "Nochmals alles Gute, wenn du irgendwie, irgendwann einmal meine Hilfe brauchst, mein Zimmer steht dir immer offen, du kannst jederzeit zu mir kommen"


    ich blickte zu Lucia


    "du natürlich auch..."


    "hmm, ob ich mit auf die Hochzeit komme? Na warum denn nicht, nehmt ihr mich mit?"

  • Die Antwort von Angelus entlockte mir ein Lächeln. Ich kannte Korinth nicht, aber ich hatte viel von seiner liebreizenden Schönheit gehört.


    „Ich bin keine gebürtige Griechin“, gab ich ihm zu verstehen. „Meine Familie besitzt Verwandte in Patras und mein Mann stammte von dort. Er ließ in einem Feldzug sein Leben.“
    Etwas verschämt blickte ich nach unten. „So richtig gut ist mein Griechisch leider nicht.“


    Nach einer kurzen Pause fuhr ich fort. „Es ist in Rom nicht ganz ungefährlich bekennender Christ zu sein.“ Ich wusste nicht sicher, ob Angelus Christ war, aber ich vermutete es.


    Stumm fragten meine Augen Lucia nach ihrer Meinung.

  • Leider konnte ich die ersten Worte von Angelus nicht verstehen, die wenigen Worte Griechisch, die ich verstehen konnte waren wohl nicht unter seinen Worten.


    Ich lächelte ihm zu.


    "Ich freue mich darüber Dich näher kennenzulernen Angelus und vielen Dank für Dein Hilfeangebot, Du bist wirklich sehr nett."


    Über die Christenfrage verlor ich kein Wort, darüber sprach ich nicht gerne. War ich selber doch unseren Göttern treu ergeben und betete sie an.
    Sei tolerant Lucia, sagte ich in Gedanken zu mir, meistens funktionierte dies auch.


    Um abzulenken sagte ich schnell:


    "Natürlich nehmen wir Dich mit zu der Hochzeit, am besten treffen wir uns dort, da Crispina und ich auch zu unterschiedlichen Zeiten dort eintreffen werden."

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