Allein unterwegs

  • Ich kam in Ostia an. Ein Händler war so freundlich mich mitzunehmen. Ich sprang von seinem Wagen und da stand ich - im Hafen von Ostia, dem größten Hafen der Welt. Es fing an zu regnen.
    Ich zog mir die Kapuze meines Capes über den Kopf und wandelte zwischen den Schiffen herum.
    Klamheimlich war nachts aus der Casa Didia ausgebüchst. Leise, damit niemand geweckt wurde, kletterte ich durch ein Fenster und schlich durch den angrenzenden Garten. Bei dem Versuch über die Mauer zu klettern, entdeckte mich ein Sklave. Ich erkannte ihn sofort. Krixos. Ich flehte ihn an, bettelte, mich nicht zu verraten. Ich wußte, daß ich unmögliches von ihm verlangte. Wenn er nichts sagte, obwohl er wußte, wo ich war, würde sich Falco aufregen und ihn bestrafen. So bat ich ihn wenigstens zu warten bis zur Morgendämmerung. Ich hatte Falco ohnehin eine Nachricht hinterlassen.
    Ich wandelte noch immer zwischen den Schiffen umher, das richtige Schiff zu finden, daß mich nach Aegyptus bringt.

  • Dann, ich ging auf dem hölzernen Steg entlang, an einem Dreimastsegler vorbei, vernahm ich Laute, die verstand. Es waren Aegypter, die sich dort unterhielten. Ich blieb stehen und wartete bis sie sich nach mir umdrehten. Ich sprach sie auf aegyptisch an, aber wahrscheinlich in einem dermaßen hölzernen und schlechten Akzent, das sie mich nur schwer verstanden haben müssen, zu ihnen, ob sie mich mitnehmen würden.
    Der eine, etwas kleinere als die anderen und stämmiger, vermutlich der Kapitän, kam auf mich zu und musterte mich, dann sagte er zu mir:


    "Ja gerne, wollen sie diesem Herrn bitte folgten", und er wies auf einen langen Schlacks. Ich folgte diesem und er zeigte mir eine Kabine, wo ich untergebracht wurde.

  • ich war aufgeregt und wunderte mich auch wenig, das sie mich bereitwillig auf ihrem Schiff mitnahmen.
    Als ich in meiner Kajüte saß, nichtsahnend was jetzt passieren würde, kam der Kapitän herein.
    Und ich bemerkte, daß ich mich geirrt hatte, wer der Kapitän war. Es war nicht der kleine stämmige untersetzte Mann, sondern ein muskulöser großer Typ, dem Aussehen nach auch ein Aegypter. Seine schwarzen Locken reichten bis zu den Schultern. Er trug einen Umhang, der an beiden Schultern mit einer verzierten Brosche befestigt war. Er wirkte recht freundlich und sprach zu mir:


    "Schöne Frau, was tut eine schöne Frau wie Du zu so einer Stund an einem solchen Ort hier im Hafen Ostia. Weiß sie nicht wie gefährlich es hier ist. Überall laueren Halunken und Gauner, die einen überfallen können und erst recht so ein zartes wehrloses Geschöpf.
    Du möchtest also nach Aegypten ?"
    Ich nickte und er fuhr fort:" Aber so eine Reise gibt es natürlich nicht umsonst. Was hast du zu bieten ?"
    Ich antwortete ihm: "Mein Herr, ich habe nicht viel Geld bei mir, in diesem Bündel *zeig auf die Liege* ist alles, was ich habe. Bitte lasst mich mitfahren. Meine Mutter wurde entführt in Aegypten und ich muß sie finden. Ich kann meine Überfahrt abarbeiten, wenn ihr wollt." Ich fiel vor ihm auf die Knie und blickte ihn bittend an.
    Der Seemann ließ sich erweichen und sagte:"Einverstanden, du kannst in der Schiffsküche arbeiten. Lukos kann immer eine helfende Hand gebrauchen."

  • noch in derselben nacht stach der segler in see. Ich war aufgeregt, würde ich doch bald meine alte Heimat Aegyptus wiedersehen. Ich stand in der Kombüse des Schiffes unter Deck und half Lukos, dem Schiffskoch, Essen vorzubereiten.
    Er war ein kleiner buckliger Mensch mit schütteren leicht grau-mellierten Haar und er kicherte ständig. Er war sehr nett und höflich. Er zeigte mir alle zu erledigenden Arbeitsschritte und ich tat wie mir gesagt wurde.

  • Kurz bevor das Schiff ablegte schlich sich ein großgewachsener, kräftiger Mann auf das Schiff. Aufgrund der Dunkelheit gelang ihm dies unentdeckt. Rasch schlüpfte er in eine Luke und verschwand unter Deck.

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