An der Porta

Ich sah ihn kurz ein wenig bedröppelt an. Nun, eine Bleibe für die Nacht? Die solle er haben... Es sollte nicht das Gerücht umgehen, eine Vesuvia wäre nicht gastfreundlich. Sollte ich meine Schwester noch wecken? Nun, dies würde wohl nicht nötig sein und ich machte ihm Platz...

Dann tretet ein, Lattus!

Hatte er eben seinen Namen gestocjt herausgesagt? Da stimmte doch etwas nicht... Ich wurde ein wenig misstrauisch... Ich ging im voran zu einem Gästezimmer, in der Nähe des Atriums!

Ich dachte noch immer nachdenklich an die hektischen Klopfer an unserer Haustür... Nun...

War lang verlassen diese Casa... Seit Vater verstarb stand sie länger leer, doch nun sind meine Schwester und ich wieder hier.

Noch immer betrachtete ich ihn misstrauisch.

"Aaahhhh, was ist denn hier los?", rief ich entgeistert und eilte meiner Schwester hinterher.

Schon vom Fenster aus beobachtete ich das Geschehen vor der Casa. Regen - Vigilen - Rufe, doch ich verstand nicht um was es ging. Nur die Aufregung spürte ich.

Ich hatte seine Worte wohl vernommen und runzelte die Stirn. Oh nein, ganz sicherlich würde ich ihn nicht aus den Augen lassen. Er schien ein Dieb zu sein... Nun... Würde ich ihn wohl beobachten müssen, Schlaf Adé.
Da kam meine Schwester auch schon herangeeilt, als ich mich gerade vorstellen wollte und fragte was los sei.

Der Herr hier hat nach einer Bleibe über Nacht gesucht... Ich bin übrigens Vesuvia Iulia...

Ganz bewusst nannte ich einen falschen Namen und drehte mich meiner Schwester zu und sah sie verschwörerisch an, ich hoffte sie spielte mit. Doch ich dachte einmal, dass unser Augenkontak noch wie früher funktionierte...

"Was sollen wir tun?"

Angst weitete meine Augen und ratlos sah ich meine große Schwester an. Auch in Kindertagen traf sie oft die richtigen Entscheidungen. Sie war wesentlich kühner als ich.

Mein Blick wurde immer misstrauischer und die Falten auf meiner Stirn immer unverkennbarer... Unehelicher Sohn des Kaisers? Er konnte viel erzählen und man könnte ihn nun übler Nachrede anklagen, denn ich glaubte ihm das nie und nimmer. Doch irgendwo hatte ich Mitleid, er musste tief gesunken sein, nach solchen Lügen zu greifen...

Edit: Wir geben ihm ein Nachtlager... Doch Schwester, leg du dich ruhig schlafen... Ich wecke dich, sollte etwas sein, doch du hast vieles zu tun mit deinem kleinen!

Ich lächelte.

Ich nickte zu meiner Schwester, die hoffentlich einen decknamen nehmen würde und deutete damit an, dass es ihre Entscheidung sei, mit meinem Blic aber, das ich nicht sonderlich angetan war... Er führte etwas im Schilde..

Hier fehlt ein Mann im Haus dachte ich.

Jetzt konnte ich mich nicht mehr wie in Kindertagen hinter Vater oder großer Schwester verstecken, jetzt musste auch ich mich stark machen für meinen kleinen Sohn und der Fremde roch förmlich nach Gefahr.

"Hier besteht keine Möglichkeit zur Übernachtung." Entschieden trat ich dem Fremden entgegen. "Es gibt ein Gasthaus um die Ecke. Versuche es dort. Es ist oft frei."

„Eine Übernachtung würde uns in Verruf bringen, also können wir dem auch nicht zustimmen. Geh deines Weges Fremder. Hier findest du weder Arbeit noch Lager. Unser Betrieb ist noch lange nicht so weit.“

Mehr als verdutzt sah ich dem Fremden hinterher. Dem Kuss konnte ich nicht mehr ausweichen, aber mit der Rechten wischte ich anschließend seinen Lippenabdruck fort.

Mit zwei Schritten war ich an der Tür und schloss diese. Dann drehte ich mich um und schaute Caecilia mit großen Augen an.

Ich hob die Schultern an. Vermutlich war es ganz recht so gewesen.

Ich hatte nur gedacht, dass er vielleicht von diesen Vigiles gesucht wurde... Das Klopfen kam nämlich nicht von ihm... Aber nun ist er weg, vielleicht auch ganz gut so. Hätte ihn ansonsten gemeldet

Ich grinste sie breit an. Es wäre nicht besonders schwer gewesen, dies zu tun!

Es wurde Morgen und ich war nicht gerade ausgeschlafen. Die letzte Nacht war grauenvoll gewesen. Sogar in meine Träume schlich sich der fremde Besucher und ängstigte mich dort.

Noch mit völlig zerzausten Haaren erschien ich im Triclinium und setzte mich gähnend auf eine Liege.

"Hast du inzwischen schon was gehört von den Vorkommnissen der letzten Nacht? Es muss doch eine Untersuchung geben."

Neugierig sah ich meine Schwester an.