• Zitat

    Original von Gaius Octavius Victor
    Eigentlich hatte Victor vielmehr der zu treibende Aufwand im Verhältnis zum gewinnbaren Ansehen als gerechter Iudex interessiert, aber auch Routinenagelegenheiten mussten ja erledigt werden. und wenn eine schnelle urteilsfindung zu erwarten war umso besser, dann konnte man sich wieder den richtigen Aufgaben des Lebens zuwenden.


    "Detritus ist Ankläger? Hälst du es für geschickt jemanden als Iudex auszuwählen, der aus der gleichen Gens wie der Ankläger stammt? Was spricht gegen den Consul?"


    Furianus lächelte leicht.


    "Der Consul wurde vom Augustus selbst von diesem Verfahren ausgeschlossen, da er der Händlervereinigung, welche Octavius Detritus als Kläger vertritt, vorsteht. Für geschickt halte ich es nicht, das ist wahr, Victor, doch ich habe nunmal, sagen wir, strenge Auflagen, was den Iudex betrifft. Dieser muss laut Kaiser Senator sein und den Cursus Iuris absolviert haben, dies schränkt doch sehr ein."


    Zudem hatte er sowieso bewusst verzichtet in Frage kommende Iudices mit einer Aversion gegen alles Patrizische anzusprechen, denn er war selbst einer, es wurde ein Standesgenosse angeklagt und bei all der Unparteilichkeit, die er als Iudex Prior vertreten sollte, Cicero war ihm stets ein guter Freund gewesen und wenn er schon nicht ein Urteil für seinen Freund sprechen konnte, so wollte er ihm wenigstens nicht zu all dem Übel noch einen Richter präsentieren, der Patrizier verabscheute. So fielen einige schonmal ganz aus.


    "Der geplante Partherfeldzug dürfte auch viele andere, besonders Kommandeure und die dem Reisestab des Kaisers angehörigen Senatoren ausschließen, sie haben jetzt wohl wichtigere Dinge im Kopf. Nach diesen ganzen Einschränkungen, kamst du mir als Vertreter des Kaisers in Rom und seine rechte Hand sofort in den Sinn.
    Zumal, falls du dich noch entsinnen kannst, stand Tiberia Livia dem Gericht als Iudex Prior vor, bei welchem die Sache des Staates, die meinige und die ihres nahen Verwandten Tiberius Durus als Nebenkläger gegen den frevelhaften Senator Germanicus Avarus verhandelt wurde. Du siehst, der Nomen Gentile oder die Bande zu Octavius Detritus, der ja sowieso als Repräsentant der Händlervereinigung agiert und nicht unmittelbar in seiner persönlichen Sache, können ebenfalls Neutralität voraussetzen. Zumindest kann man dies doch erwarten."

  • Zitat

    Original von Caius Octavius Cato


    Turia hatte zwar den Gaius gefunden, aber wie so oft war Gaius mal wieder beschäftigt und deshalb musste sich Octavius Cato ein wenig gedulden. In der Zwischenzeit bekam er Wein und Essen, für mehr Unterhaltung musste er dann wohl einen lupanar aufsuchen, Turias Dienste hatten nämlich auch ihre Grenzen.

  • Zitat

    Original von Lucius Octavius Detritus
    "Ich hätte durchaus Interesse und kann sowieso unmöglich das Angebot eines Freundes ablehnen. Wenn du mich brauchst werde ich dir natürlich helfen die Schule weiterzuführen, natürlich bin ich deiner Meinung Qualität sollte immer das Ziel einer guten Schule sein."


    Er sah kurz rüber zu Sergia Plotina und fuhr dann fort.


    "Muss ich dich nun in deinem Büro aufsuchen oder erledigst du die Ernennung und ich suche dich dann später mal auf?"


    > Du wirst mich dafür nicht gesondert aufsuchen müssen, deine Zusage soll mir ausreichen. Für die Einstellung bin ich alleinig zuständig, dem Rat der Schule muss ich nur Rechenschaft über die Finanzen und die Qualität ablegen. Ich werde dich mit einem Schreiben meinerseits über deine Ernennung informieren. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Detritus nickte und war einverstanden, denn auf Callidus konnte man sich verlassen. :]


    "Plotina möchtest du noch etwas Wein?" meinte er, denn die Gastfreundschaft schrieb jeder Octavier sehr hoch und man duldete es nicht wenn einer der Gäste einen leeren Becher vor sich hatte.

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    ...


    Dass der Consul einer Händlervereinigung vorstand war natürlich interessant, zumindest wenn man ihm ans Leder wollte, da dem allerdings noch nciht so war, hörte Victor weiter dem Flavier zu, doch die lange Rede wirkte ein wenig erschlagend auf Victor, fast als hätte Furianus sie sich vorher aufgeschrieben und auswendig gelernt. Abwehrend, aber mit einem leichten Lächeln hob der Praefectus Urbi die Hand und stimmte dann zu.


    "Schon gut, Senator, schon gut. Möglichen Einwänden der Verteidigung kann man ja dann immernoch das eben vorgetragene vorhalten. Du kannst mit mir als Iudex rechnen."

  • Dass sich vor dieser Begegnung die ein oder andere Notiz von Furianus aufgeschrieben wurde, war nicht zu übersehen, schließlich musste Victor zustimmen und sollte nicht ablehnen können.


    Aber da die erleichternde Zusage gegeben wurde, konnte Furianus innerlich aufatmen wie auch ein leichtes Lächeln zeigen.


    "Gut, dann habe ich mein heutiges Ziel ja erreicht. Ich werde dich über den Verhandlungstermin dann schriftlich informieren.
    Hättest du noch Fragen? Ansonsten würde ich dir nicht mehr deine kostbare Zeit stehlen wollen, Senator."

  • Und wieder eine Aufgabe mehr. Warum wurde die Verwaltung der urbs aeterna eigentlich so schlecht gewürdigt, erforderte sie doch jeden Tag neuen Aufwand, wie die Planung eines Feldzuges und im Gegensatz zum Schlachtfeld war in der Stadt der Feind nie klar zu erkennen und wechselte schneller und häufiger, las die Bewohner der östlichen Provinzen die Farbe ihrer Kleidung. Aus diesem Grund erlaubte es sich Victor einen kurzen Seufzer hören zu lassen, dann schüttelte er den Kopf.


    "Nein, Keine Fragen mehr, Flavius Furianus. Schicke mir den Termin und ich werde bereit sein."

  • "Gut, dann danke ich dir für deine Gastfreundschaft und wünsche dir den Segen der Götter. Vale, Senator."


    Nach dieser obligatorischen Abschiedsformel und der Entgegennahme des octavischen Abschiedes, ging er schließlich.

  • Dem Dicken Sklaven war ich ins atrium gefolgt, dabei hatte ich mich leicht desinteressiert umgeschaut, immerhin kannte ich die Statuen und Büsten hier bereits vom Fest, dem ich vor wenigen Tagen beigewohnt hatte. Auf einer Sitzbank nahe des Wasserbeckens setzte ich mich nieder, während meine beiden Sklaven sich dezent im Hintergrund hielten und warteten.

  • Marsus kam in seiner einfachen braunen Toga eines Bürgers in das Atrium und schaute sich dezent nach dem Gast um, den der Dicke angekündigt hatte, ja er hatte schon den Spitznamen Porkus bekommen und dies nicht zu Unrecht. Marsus trat durch den Gang und entdeckte den Mann auf einer Bank vor ihm, er zog seine Toga etwas weiter über seine linke Schulter und sprach den jungen Mann an:


    "Salve, Aurelius?"


    Er fragte vorsichtig und schaute ihn freundlich an.


    "Mein Vater schickt mich als seinen Vertreter, da es ihm bei allen Göttern momentan nicht so gut geht."

  • Nur wenige Minuten, nachdem ich mich gesetzt hatte, kam jemand. Allerdings nicht derjenige, den ich eigentlich hatte sprechen wollen. Ein etwas missmutiger Ausdruck zeichnete sich kurz auf meinem Gesicht ab und wurde dann durch neutral gehaltene Aufgeschlossenheit ersetzt - wer immer das war, er hatte mit Sicherheit keine Entscheidungsbefignis, was den Cicero-Fall anbelangte. Ich hob die Hand zum Gruße. "Salve. Ja, Aurelius Corvinus", stellte ich mich nochmals vor und nickte dem Mann mir gegenüber zu. "Detritus ist den Vater? Nun, dann nehme ich an, dass du ahnst, warum ich hier bin?" fragte ich. Der Dicke hatte ja vielleicht meine Worte auch schon entrichtet.

  • Marsus überlegt kurz und kam zum Schluss, er wusste es.


    "Natürlich, es geht um einen Gerichtsfall, nehme ich an,"


    sprach er mit einem leichten Lächeln.


    "Ich werde meinem Vater alles ausrichten, was wir hier besprechen. Sieh mich als sein Ohr an."


    Er setzte sich vorsichtig neben ihn und warf seine heruntergerutschte Toga wieder über seinen linken Arm.

  • Ich schmunzelte. "Nun, ich muss zugeben, dass es mir lieber wäre, du seist sein Mund. Ich bin hierher gekommen, um eine außergerichtliche Einigung vorzuschlagen, und zwar die Gerichtssache meinen Onkel betreffend, Aurelius Cicero. Er verstarb kürzlich. Beim Fortführen der Verhandlung vor Gericht würde ohnehin lediglich nur eine Geldstrafe fällig werden. Ich biete Detritus die Begleichung seiner notwendigen Auslagen für die Anzeige an, diese kann aus dem Nachlass des Cicerogezahlt werden. Auf diese Weise würde sich den Vater unnötig verplemperte Zeit vor Gericht sparen, ich tu ihm mit diesem Vorschllag also einen Gefallen." Was die reine Wahrheit war.


    "Im Zuge dieses Einigungsangebots rate ich auch, das frische Bündnis zwischen meiner und eurer Familie zu berücksichtigen." Ich betrachtete den Mann, den ich nur als "Sohn des Detritus" kannte, da er mir seinen Namen nicht genannt hatte. Mir fiel wieder dieser unfreundliche ianitor ein. "Diese ganze Sache ist bedauerlich. Cicero hat sich scheinbar nicht viel um Gesetze geschert, denn sonst hätte er sich den Schuster, um den es geht, gar nicht erst überschreiben lassen. Ungeheuerlich, als comes, aber nun ja. Es ist nicht mehr zu ändern, er ist tot." Was angesichts der Umstände seines Todes sogar zu begrüßen war.

  • "Hmmm...", entfloch ihm.


    "Es ist eine besondere Situation, ich werde meinem Vater deinen Vorschlag unterbreiten aber mein Vater ist manchmal etwas sturr und in rechtlichen Dingen noch viel mehr."


    Er schaute ins Wasser des Atrium und erkannte sein im Licht spielendes Spiegelbild.


    "Ich werde mein bestes tun, ein Gerichtsverfahren nach dem tragischen Tod deines Onkels ist wirklich , wie soll ich sagen , überflüssig ist, obwohl Recht Recht ist und man es nicht biegen sollte."


    Er stand auf und ging zu einer Tonkanne, die mit Wasser gefüllt auf einem kleinen Tisch stand und nahm sich einen Tonbecher, der davor stand, er goss zwei Becher voll und ging wieder zu seinem Sitzplatz. Er reichte dem Aurelier einen Becher und trank selber einen großen Schluck aus seinem Trinkgefäß.


    "Hmmm...,"sprach er nachdem er seinen Becher auf der Bank rechts neben ihm abgestellt hatte.


    "Es wird sich zeigen, wie mein Vater reagieren wird."

  • Ich nahm den Becher entgegen, den der Octavier mir reichte, und nippte daran. Von dem Sturkopf des Detritus hatte ich bereits gehört, doch war Sturheit bisweilen auch keine schlechte Eigentschaft. Dennoch hoffte ich, dass der quaestor in dieser Angelegenheit weitsichtig entscheiden würde. "Ciceros Tod war nicht tragisch. Ich wage zu behaupten, dass Kaiserverrätern nichts anderes gebührt als der Tod.... Aber: ein iudex sollte so lange an die Unschuld eines Menschen glauben, bis die Schuld erwiesen ist", erwiderte ich schmunzelnd. Dennoch hieß ich nicht gut, was er da für einen Mist fabriziert hatte.


    "Das Verfahren an sich ist gewiss auch nicht unnütz, doch wenn man die potentielle Strafe - die lediglich eine Geldstrafe sein wird - betrachtet, so kann man mit einer außengerichtlichen Einigung die Nerven aller Beteiligten schonen und eine Menge Zeit sparen, und dies ist der Grund, aus dem ich hergekommen bin. Die eigentlichen Machenschaften meines Onkels waren seine und nicht die meinen. Eigentlich könnte mir sogar gleich sein, was er zu Lebzeiten versäumt hat, doch da man in negativen Belangen so gut wie niemals von Einzelpersonen, sondern vielmehr von der ganzen Sippschaft spricht, ist es mir ein Anliegen, diesen letzten 'Nachlass' des Cicero auf legalem Wege und schnell zu bereinigen."


    Ich trank einen Schluck. "Wird dein Vater also recht bald an mich herantreten? Das wäre sehr zu begrüßen."

  • Marsus griff zu seinem Becher, leerte ihn und stellte ihn wieder ab, danach schaute er wieder ins Atrium und ebenso danach in die Korridore der Casa.


    "Er wird an dich herantreten, ich werde dafür Sorge tragen, sofern er ist nicht tut, entschuldige ich mich hiermit."


    Er griff zu seinem Becher und ging gelassen zu Wasserkanne, um sich dort seinen Becher erneut zu füllen, heute hatte er wirklich einen Durst, wie Tantalus.


    "Du magst vollkommen Recht haben, dieser Prozess ist nicht sinnlos aber überflüssig, aber wenn er ein Verräter war, verdient er auch diese Strafe, dennoch sehe ich es ein."


    Marsus setzte sich wieder und trank einen großen Schluck.

  • Mir erschien der Octavier nicht gerade interessiert an der Sache, und sich im Vorfeld wegen etwas zu entschuldigen, war auch nicht üblich, sofern man nicht ohnehin bereits wusste, dass eine Entschuldigung früher oder später angebracht sein würde. Ich stellte den kaum angerührten Becher ab, denn in Verlegenheitsgesten zu trinken entsprach nicht meiner Art.


    "Nun, Octavius, mein Angebot habe ich dargelegt. Ich werde dich dann verlassen, in der Hoffnung, nicht umsonst hierher gekommen zu sein. Ich erwarte die baldige Antwort deines pater", sagte ich und erhob mich. Sofort lösten sich Trautwini und Brix aus dem Schatten einer Säule. "Hab Dank für das Wasser. vale, Octavius."


    Nur wenig später befand ich mich erneut im Getümmel Roms.

  • Detritus hatte Stimmen gehört und wunderlich wie er nun mal war, verließ er sein Bett und begab sich ins Atrium. Eine davon schien wohl die vox seines Sohnes zu sein. Er hustete den ganzen Weg bis zum impluvium und da er leider barfuß war und der Boden nass, landete der schon kranke Octavius ins Wasser des impluviums.


    *PLATSCH*


    "Mehercule!"


    *HATSCHIIIIIIIIII* Nebenbei reichte er seine rechte Hand seinem Sohn Titus. "Hol mich hier raus..."

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