Beruhigt stellte ich fest, dass wohl auch Victor ein wenig verlegen war.
Als er den nächsten Satz dahinstotterte musste ich dann doch grinsen, irgendwie süß...soweit man einen erwachsenen Mann als süß bezeichnen kann, versteht sich.
"Tatsächlich? Typisch, einen netten Kollegen stellt er mir nicht vor, ich habe immer nur die fragwürdigeren zu Gesicht bekommen. Achja, ich bin seine Schwester."
[Gärten]
-
-
"Falco als dein Bruder kann sich glücklich schätzen, aber als dein Pater Familias ist er zu bedauern. Die Männer müssen ihm doch Reihenweise das Haus einrennen und um deine Hand anhalten.
Victor räusperte sich ein paar mal und war auf der Suche nach seiner Selbstsicherheit, die unter den Blicken von Didia Aelia wegschmolz wie Schnee im Sommer.
-
Schmunzelnd zuckte ich mit den Schultern.
"Komisch, so etwas ähnliches hat er auch gesagt, als er mich vorhin begrüßt hat...", sagte ich und verdrehte grinsend die Augen, "aber bisher wüsste ich noch von keinem...außer den 3 bis 400 Galliern, denen ich die Köpfe verdreht habe.", frotzelte ich und machte ein möglichst unschuldiges Gesicht. -
Erschrocken riss Victor seine Augen auf, bis endlich der Sesterz fiel und er erkannte, dass sie einen Witz gemacht hatte.
"Das waren doch alles nur Barbaren, sonst hätten die dich niemals gehen lassen!"
-
Lachend winkte ich ab.
"Oh, die hatten keine andere Wahl, ich kann mitunter recht dickköpfig sein.", erzählte ich. "Wie ist es bei dir? Vor welcher Frau muss ich mich in Acht nehmen, wenn sie erfährt, dass ich mit dir geredet habe?" -
Jetzt war es an Victor zu lachen, obwohl es eher ein trauriges Lachen war.
"Tja, ich würde ja sagen, dass du dich vor meiner Mutter fürchten müsstest, aber ich bezweifle stark, dass sie das noch interressiert.
Ansonsten, ich bin frei wie ein Vogel zur Zeit....wie ein sehr einsamer Vogel."
-
Grinsend stellte ich mir Victors wütende Mutter mit einem Kochlöffel in der Hand vor, doch schnell wischte ich den Gedanken beiseite.
"Freut...ähm, tut mir leid, das zu hören...hat sich denn noch keine gefunden, die dein Herz erobert hat?", fragte ich und bemühte mich gleichzeitig, möglichst teilnahmslos zu wirken, was mir jedoch recht schwer fiel.
-
Victor grinste sie schlemisch an, dann tastete seine Hand nach der ihren.
"Ich bin leider sehr wählerisch und bis heute hat sich keine gefunden, die mein Herz berührt hat. Aber nun...
Er nahm all seinen Mut zusammen und blickte ihr tief in die Augen.
-
Ich spürte wie plötzlich mein Herz immer heftiger gegen meine Rippen hämmerte.
Seinem Blick ausweichend, sah ich auf meine Hand, die in der seinen lag.
"Nun?", fragte ich ein wenig unsicher. -
Seine Hände waren feucht vor Aufregung und doch schaffte Victor es irgendwie sich dazu zu überwinden seinem Herzen freien Lauf zu lassen.
"Du bist wie ein Sonnenstrahl, der mein Herz öffnet und ich will nicht, dass jemals wieder die Finsternis darin herrscht.
Ich...Du..Wir..
Willst du mich heiraten?"
-
Mit großen Augen blickte ich auf, direkt in die von Victor.
Ihn heiraten? Wir kennen uns ja kaum..., dachte ich und doch fühlte ich, dass er es war, auf den ich mein Leben lang gewartet hatte.
"Ich...ich...", stotterte ich und bemühte mich um Fassung.
"Ja!", platzte es plötzlich aus mir heraus, "nichts lieber als das!"
Ein unsicheres Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab. -
Victor erstrahlte, drückte ihre Hände und umarmte sie dann.
"Ich liebe dich, seit dem ersten Augenblick, wo ich dich erblickt habe!"
-
"Was jetzt wohl höchstens eine halbe Stunde her ist.", gab ich schmunzelnd zu bedenken, zwinkerte Victor jedoch gleich darauf zu.
"Ohje...ich kann mir schon richtig Marcus Gesichtsausdruck vorstellen...", sinnierte ich jetzt und rollte mit den Augen, nur um darauhin meinen Kopf an Gaius´ Schulter zu platzieren. -
"Ich stelle ihn mir vorsichtshalber nicht vor! Obwohl ich es ihm ja auch noch ins Gesicht sagen muss..."
Victor rollte mit den Augen und vertrieb diesen Gedanken damit, dass er Aelia ganz fest an sich drückte.
-
Irgendwie schob sich ein Bild meines Bruders mit einem Kochlöffel in der Hand vor mein inneres Auge.
Grinsend schüttelte ich den Kopf und legte meine Arme um Victor.
"Keine Angst, ich beschütze dich vor ihm." -
"Warum ahnte ich bloß, dass du sowas sagen würdest?"
So glücklich wie noch nie lachte der TCU und hob Aelia hoch und drehte sich ein paar mal mit ihr im Kreis.
-
"Habe ich erwähnt, dass ich nicht schwindelfrei bin?", fragte ich lachend, während ich noch in der Luft hing.
"Eine Frage...was machst du eigentlich? Bist du auch noch bei den Vigilen, wie mein Bruder?" -
Lachend stellte Victor sie wieder auf ihre Füße.
"Nein, bei den Vigiles bin ich sicherlich nicht. Ich bin Kommandeur der Cohortes Urbanae. Ich fange den ganzen Tag Verbrecher und pass auf, dass dein Bruder Nachts nicht mehr zu tun hat."
-
Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf.
"Du machst den armen Kerl arbeitslos? Also, dann sehe ich schwarz für unsere Ehe.", sagte ich und verschränkte die Arme.
Seufzend sah ich zum Himmel.
"Kommandeur der Cohortes Urbanae...hm...", langsam glitt mein Blick wieder nach unten. "Komisch, ich dachte immer, ich würde bei einem Fischhändler enden."
Ein verstohlenes Grinsen schlich sich auf meine Lippen. -
"Vielleicht solltest du langsam mal wieder zu deinem Pater Familias zurückgehen, nicht dass man dir noch Unschicklichkeit vorwirft, weil du zu lange in einem fremden Haus warst. Ausserdem muss ich ja sowieso noch mit ihm sprechen und um deine Hand anhalten..."
Mit beiden Händen umfasste er das Gesicht von Didia Aelia und lächelte sie verträumt an.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!