• Mir wurden grob die Arme auf den Rücken gedreht. Ich versuchte mich zu wehren kam aber gegen ihn nicht an.


    "Dafür wedet ihr büssen, das verspreche ich."


    Ich sprach laut aber schrie nicht.

  • *ich schüttelte den Kopf*

    "Das glaube ich kaum. Du verleitest mich gerade dazu, dir die Ketten noch länger als geplant dranzulassen! Bring sie endlich weg!"


    *er tat wie ihm geheißen und ich sah den beiden hinterher. Das würde noch ein schweres Stück Arbeit werden....*

  • MAIORDOMUS


    Der Maiordomus brachte den neuen Sklaven in den Personaltrakt. Auch hier gab es einen kleines Bad, nicht so luxuriös wie das Balneum der Herrschaft, jedoch ausreichend.
    Der Alte musterte den neuen Sklaven, er schien ihm ein bißchen schmal. Den Hund hatte er unterwegs einem der Sklaven gegeben, die sich um den Hortus kümmerten. Er gab dem Jüngling einen Stoß, hinein ins Balneum der Sklaven.
    Was ist deine Aufgabe? Zieh dich aus...diesen Fetzen den du trägst, der wird verbrannt werden. Nicht das hier noch jemand Flöhe bekommt

  • 'Maiordomus'. Der Begriff geisterte Aias im Kopf herum, während er schließlich seinen Blick in den Rücken des fremden Mannes gebohrt hatte, dem er nun folgte. Das musste eine gewaltige Aufgabe sein, wenn man in einem Haus wie diesem wohnte. Was er wohl den ganzen Tag machte? Es waren nur ablenkende Gedanken, welche er wahrscheinlich nur dachte, um sich nicht mehr als nötig auf das aufmerksam zu machen was gerade geschah. So eine Art 'Hausmeier' hatten sie auch in der Insula gehabt, doch der war meistens damit befasst gewesen, irgendetwas zu reparieren. Wahlweise hatte er sich auch von dem Pärchen aus der XI stundenlang ankeifen lassen, weil ihre Tür nicht richtig schloss und der ständig Betrunkene aus der X sich grundsätzlich in eben jener geirrt hatte. Als der Hund aufjaulte, riss es Aias aus den Überlegungen. Er zögerte in seinen Schritten, doch wieder einmal sagte er nichts, sondern schnappte nur nach Luft, ehe er dann weiter folgte und dem anderen Sklaven nachsah, der Banu davontrug. Dieser zappelte beträchtlich, doch alles Auflehnen nützte ihm anscheinend nichts.


    So kamen sie schließlich an die Tür des Balneums und schon ein Blick reichte aus um zu zeigen, dass dies nicht der sonnabendliche Badezuber mit echten, aber spärlichen Zusätzen gegen Gelenkleiden war. Doch ein weiteres Zögern gab es an dieser Stelle nicht. Stattdessen einen unsanften Stoß hinein in den Raum, der Aias taumeln ließ. Im nächsten Moment erklang auch schon die Frage nach seiner Aufgabe und auf den selben Atem noch die Anweisung, dass er sich ausziehen solle. Ausziehen? Aufgabe? “Dieser Fetzen, den du trägst, der wird verbrannt werden“ Aias schaute erschrocken drein, als die Aussage auch noch auf potentielle Flöhe kam. “Ich soll die junge Herrin unterrichten!“, kam es etwas verdattert aus ihm heraus. “Und ich habe keine Flöhe!“ Der letzte Satz war schon etwas protestierender. Ausziehen!? Hier? Jetzt? Mit fragendem Blick schaute er auf den Mann vor sich.

  • MAIORDOMUS


    Also ein paedagogus bist du. Und jetzt tu was die junge Herrin gesagt hat und nimm ein Bad. Ungeduldig wartete der Alte darauf, das der neue Sklave seiner Aufforderung nachkam.
    Als er den fragend-ungläubigen Blick sahm schnaubte der Maiordomus. Nun zieh dich endlich aus - oder wie nimmst du sonst ein Bad.

  • Paedagogus? Er? Für hatte der Begriff immer etwas Erhabenes beinhaltet, ganz im Gegensatz zur Auffassung so manch eines Schülers. Ihn nun so aus dem Mund des Maiordomus zu hören passte nicht ganz in die Gesellschaft der Wörter „Fetzen“ und „Flöhe“. Der andere wartete offenbar und wirkte dabei leicht gereizt. Doch was sollte Aias schon tun? Dabei hatte er es schon verstanden- Er sollte sich ausziehen, aber zierte er sich nur allzu sehr es vor den Augen dieses schnaubenden Mannes zu tun, der nicht den Anschein erweckte, als würde er gleich gehen wollen. “Natürlich...ich... gehe ja nicht bekleidet ins Bad!“, fing er dann an. “Es ist nur...,“ Der Sklave blickte sich noch einmal um, ehe er weiter sprach. “... ich dachte... ich kann... ich...“ Mit einer vagen, kreisenden Geste der Hand deutete er in die Luft. “Ich dachte, ich kann alleine...“ Vielleicht würde der Maiordomus es ja verstehen, dessen Namen er nicht einmal kannte, dass es ihm so ganz und gar unangenehm war. Auf einem Marktstand angepriesen zu werden war schon schlimm genug gewesen.

  • MAIORDOMUS


    Was zierte sich dieses Jüngelchen, als ob man sich in einer Thermae anders sah. Was bildete der Knabe sich ein. Das er ihm etwas abgucken wollte? Seine Aufgabe war sicher zu gehen, das sich der neue Sklave an die Anweisungen der Domina hielt und sich im kleinen Balneum nichts antat.
    Mit grollendem Unterton in der Stimme sagte der Alte dies auch zu dem Jüngling.

  • Aias Augen weiteten sich. Was sollte das denn heißen? “Das ich mir nichts antue?“, fragte er skeptisch nach. Er zog den Kopf ein wenig zurück und blickte schief drein. Nur sein Mundwinkel zuckte, nicht sicher ob er sich nun zu einem ungläubigen Lächeln verziehen sollte oder nicht. Er brauchte niemanden, der auf ihn aufpasste und wenn er sich etwas hätte antun wollen, dann hätte er das schon längst getan. Spätestens nach dem Verlust von Theodosius. “Ich werde mir gewiss nichts … antun Doch er fürchtete, ob er das hier nun versicherte, oder aber in der Subura würde gerade ein Nachttopf auf der Straße entleert: Es würde eh nichts bringen. Nur zögerlich legte er Hand an seine Tunika und zupfte daran herum, bis er sich den Stoff einfach über den Kopf zog, sodass sich seine Haarsträhnen noch mehr verwirrten. Dann presste er das raue Stück Stoff an seine Brust und schaute den Maiordomus an. Es ehrt mich, dass.... dass die Herrin so in Sorge um mich ist!“ Das meinte er nicht ironisch, nur ganz ernst vermochte er es auch nicht zu meinen. Schließlich streckte er seine Hand aus, um dem anderen das Bekleidungsstück zögerlich zu überreichen. “Dann...dann...bade ich jetzt!“, sagte er und deutete mit errötenden Wagen auf die luxuriöse Gelegenheit dazu. Eine solche Situation war anders als ein schlichter Waschtag und Thermentag überhaupt hatte er eine solche noch nicht erlebt. Vorsichtig setzte er seine Schritte hinüber zum Becken, ohne eine Antwort abzuwarten. Manchmal war es einfach besser Aufpassern den Rücken zu zu kehren, vor allem aber, wenn man nichts an hatte.

  • MAIORDOMUS


    Na endlich tat der Neue das, was man von ihm verlangte. Der Alte klatschte in die Hände und ein Weib - an Jahren genauso alt wie er - erschien um die Tunika gegen eine neue auszutauschen. Die alte wurde mit spitzen Fingern gegriffen und dem Feuer überreicht.


    Der Hund hatte in der zwischenzeit das gleiche Procedere über sich ergehen lassen müssen - ein Bad - und hatte ein ledernes Halsband umbekommen. Danach war er in Cubiculum der jungen Domina gebracht worden.


    Der Junge, der sich um den Hund gekümmert hatte, kam zum Maiordomus und überbrachte ihm die Nachricht, das Aias sich am nächsten Tag in der Bibliothek des Hauses einfinden sollte.

  • Das Wasser war warm und zugegebenermaßen einladend. Obwohl er zunächst nur eine Zehe hinein gesteckt hatte, ließ er den Rest des Körpers bald folgen. Dabei schaute er sich immer wieder zu dem Maiordomus um. Es war nicht gerade eine wohltuende und entspannende Badeatmosphäre, doch er zögerte nicht, nach einem Schwamm zu greifen und sich den Staub und Schmutz der letzten Tage abzuwaschen. Das tat er recht zügig, wenn auch nicht halbherzig. Man hätte in diesem Becken schwimmen können, oder sich auf dem Rücken liegend ein wenig treiben lassen, oder dem Plätschern lauschen können, oder sich einfach nur den Gedanken hingeben. Aber darauf kam der Sklave gar nicht erst. Die bloße Anwesenheit des anderen trieb ihn an, das Ganze schnell zu beenden und ein vernehmliches Geräusch Nähe Körpermitte bezeugte inzwischen seinen Hunger. Während er sich noch reinigte, erschien eine alte Frau mit einer neuen Tunika, wobei sie alte mit spitzen Fingern und wohl gerümpfter Nase von dannen trug. Es war Aias einen Moment, als verabschiedete er sich mit diesem Bekleidungsstück von einem Teil seines Lebens und die gespitzten Finger kränkten ihn ein wenig. Er hatte wirklich keine Flöhe und seine Sachen hatte er immer gepflegt so gut es eben ging!


    Das neue Bekleidungsstück war duftig und weich und es kratzte auch gar nicht wie er feststellte, nachdem er aus dem Wasser gestiegen war um sich abzutrocken und es hastig über zu streifen. Man fühlte sich darin ganz anders. Erhabener irgendwie und nicht mehr so ärmlich. Vielleicht sollte er schon einmal Fortuna danken. Vielleicht auch nicht, denn man konnte ja nie wissen! Nun erschien ein Junge und teilte dem Maiordomus mit, dass Aias sich am nächsten Tag im Hort der Bücher einzufinden hatte. Sie besaßen eine eigene Bibliothek? Sicherlich! Aias schüttelte innerlich den Kopf, aber dennoch konnte er nicht umhin erstaunt zu sein. Hundert Fragen geisterten ihm im Kopf herum, doch er wagte es nicht auch nur eine davon zu stellen. Wahrscheinlich war es besser, einfach den Mund zu halten und abzuwarten, wohin ihn die nächsten Schritte führten. Erstmal aber immer einen Meter hinter dem Maiordomus hinterher, welcher ihn hoffentlich zu etwas zum Essen brachte.

  • Vom Sklavenmarkt kommend betrat die Thrakerin schließlich ihr neues zu Hause, die Casa Octavia. Natürlich nicht nur den Haupteingang. Sondern durch den Nebeneingang der für Sklaven, Boten und Lieferanten vorgesehen war. Mit großen Augen ließ die Dunkelhaarige auch schon ihren Blick in jedes Eck gleiten. Als sie durch den Ruck am Seil dazu aufgefordert wurde, ihr starren einzustellen und dem höhergestellten Sklaven zu folgen. Augenblicklich biss sie sich auf die Unterlippe, während sie spürte wie das Seil in ihre Handgelenke schnitt.


    So dass sie sich durchaus beeilte, dem höhergestellten Sklaven durch die Casa Octavia zu folgen. Ob man ihr gestatten würde ihr neues zu Hause mit eigenen Augen betrachten zu dürfen? Fragen über Fragen die der Dunkelhaarigen durch den Kopf geisterten. Und die sie dennoch nicht wagte zu stellen. Zumindest noch nicht. Vielleicht wenn sie sich im Machtgefüge der Sklavenschaft etabliert hatte. Denn jetzt war sie lediglich die Neue. Der Eindringling und würde wohl mit besonderem Misstrauen und Argwohn betrachtet werden.


    Es ging einige Gänge entlang. Bis der höhergestellte Sklave schließlich nickte und Kalypso in einen Raum führte, der offensichtlich die Sklavenunterkünfte enthielt. Zumindest konnte Kalypso aus dem Augenwinkel einige Betten und Truhen erkennen. Oder irrte sie sich in ihrer Annahme?

  • Wie ein gezähmtes Haustier. So fühlte sich die Dunkelhaarige mit dem Hanfseil um ihre Handgelenke.


    “Hat der Hausherr Angst das ich ihm davonlaufen könnte? Da braucht er sich wirklich keine Sorgen zu machen.“


    Ließ Kalypso ihre ruhige Stimme erklingen und streckte ihre Handgelenke in Richtung des sie begleitenden Sklaven aus. Würde der Sklave verstehen und das Hanfseil von ihren Handgelenken lösen? Abwartend und fragend blickte die Thrakerin in seine Richtung und entließ im nächsten Moment ein erleichtertes Seufzen über ihre Lippen. Denn der ältere Sklave näherte sich ihr doch tatsächlich und begann an dem Knoten zu nesteln, der ihre Handgelenke miteinander verband.


    “Gar nicht so einfach.“


    War die Stimme des Sklaven zu vernehmen. Während er von Kalypso lediglich einen vernichtenden Blick erntete. Doch anstatt den Kopf einzuziehen, erwiederte der Sklave den Blick der Thrakerin mit einem gar herausfordernden Lächeln. Ein Lächeln welches eine Saite tief in Kalypsos Körper berührte. Dieses Gefühl verdrängte sie jedoch äußerst rasch und hob nun ihrerseits ihre gefesselten Hände an ihre Lippen. Wenn er ihr schon nicht behilflich sein wollte, dann würde sie sich eben selbst zu befreien wissen.


    Doch bevor die neue Sklavin ihre Zähne in das Hanfseil vergraben konnte, spürte sie auch schon die Berührung seiner Finger, wie er endlich den Knoten löste und das Seil zu Boden fiel.


    “Hm. Danke.“


    Antwortete Kalypso mit noch immer jenem äußerst ruhigen Stimmenklang und rieb sich unbewusst über ihre Handgelenke, die die Spuren des Seils deutlich zur Schau trugen.


    “Der Maiordomus möchte dich sehen.“


    Auf diese Worte nickte Kalypso ruhig und konnte sich ein Schmunzeln dann doch nicht verkneifen.

  • Auch wenn derzeit kein wirklich großer Haushalt in der Casa Octavia zu führen war, so war es doch immer noch schlichtweg ein großes Haus, wo es immer etwas zu erledigen gab. Deshalb dauerte es auch einen Moment, bis der Maiordomus endlich bei der neuen Sklavin vorbeischauen konnte. Praxitas, der schon seit vielen Jahren der Gens Octavia in dieser Position diente, war mit den Jahren zwar etwas faltiger geworden (aber nicht grauhaariger, da er schon seit noch viel mehr Jahren eine Glatze hatte), aber noch nicht langsamer bei seiner Tätigkeit, weshalb er jetzt mit Elan in den Raum geschossen kam.


    "Wo ist denn diese Sklavin? Aha, da also..." Mit erfahrenem Auge warf Praxitas einen durchdringenden Blick auf Kalypso und griff ihr dann an die Arme, um die Festigkeit der Muskeln zu prüfen, und dann ans Kinn um ihren Kopf hin und her zu drehen. "Und du kannst Latein? Wie ist dein Name und wie alt bist du? Zeig mal deine Zähne!" So richtig wusste der Maiordomus noch nicht einzuschätzen, was er davon halten sollte, dass der Dominus nun eine Frau als Custos Corporis einstellen wollte. Aber wenn der Senator das so wollte, war es die Aufgabe von Praxitas, dass dieser Wunsch in Erfüllung ging. Irgendwie. Dafür musste er die Neue aber erstmal kennenlernen.

  • “Was genau möchte der Maiordomus von mir sehen?“


    Antwortete Kalypso mit einer Gegenfrage und ließ ihren Blick auf dem anderen Sklaven ruhen. Wollte sich der Maiordomus mit eigenen Augen davon überzeugen welch' 'Ramsch' der Senator auf dem Sklavenmarkt erstanden hatte? Bei diesem Gedanken spürte Kalypso wie sich ein feiner Schauer seinen Weg über ihre Wirbelsäule hinab bahnte. Der andere Sklave zuckte mit den Schultern. Denn eine Antwort auf die fragenden Worte der Neuen hatte er auch nicht. Und so blieb der andere Sklave stumm und spielte mit dem Hanfseil in seinen Händen. Hm. Wieso tat er dies? War der andere Sklave etwa nervös, geisterte es durch Kalypsos Gedanken.


    “Das Treffen sollte vielleicht nicht unbedingt auf dem Gang stattfinden. Komm mit!“


    Mit diesen Worten griff der Sklave kurzerhand nach Kalypsos Handgelenk und zog die Thrakerin hinter sich her. Direkt hinein in die Sklavenunterkünfte, die zum Glück wie leergefegt waren. Sehr seltsam. Gab es hier etwa keine andere Dienerschaft? Bevor Kalypso jedoch ihre Gedanken in Worte fassen konnte, rauschte ein glatzköpfiger Kerl in den Raum. Der von der Thrakerin sogleich mit einem fragenden Ausdruck in den Augen gemustert wurde. Der andere Sklave zog sich auch schon in den Hintergrund zurück und die neue Sklavin sah sich dem octavischen Maiordomus Auge in Auge gegenüber.


    Als der Maiordomus ohne Scheu die Festigkeit ihrer Muskeln überprüfte und ihren Kopf von links nach rechts drehte, ließ sie alles mit sich machen. Schließlich musste er doch überprüfen ob Kalypso tatsächlich zu einer Leibwächterin taugte.


    “Mein letzter Dominus gab mir den Namen Kalypso. Wie mich der Senator nennen möchte weiß ich nicht.“


    Antwortete die Thrakerin mit dunkler Stimme auf die ihr gestellten Frage.


    “Mein genaues Geburtsdatum weiß ich nicht. Ich denke aber das ich bereits zweiundzwanzig Jahre erlebt habe. Ich bin der lateinischen Sprache mächtig, das ist richtig.“


    Als der Maiordomus schließlich ihre Zähne sehen wollte, öffnete Kalypso ohne murren ihren Mund und präsentierte ihre ebenmäßige Zähne. Keine verfaulten Stellen oder ähnliches.

  • Manius Octavius Gracchus

    Hat den Titel des Themas von „- Personaltrakt -“ zu „[Sklaventrakt]“ geändert.

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