Alarm im Hafen

  • Die Ankunft eines Meldereiters aus Rom in der Kommandantur löste kurze Zeit später ein reges Treiben im gesamten Kriegshafen aus - kein Wunder, wenn plötzlich alle Trompeter Alarm bliesen.
    Seesoldaten, die eben noch mit der Reparatur von Schiffen beschäftigt waren, legten ihre Wegzeuge beiseite und eilten zu ihren Kasernen, um ihre Ausrüstung zu holen. Andere stürmten schon auf die Schiffe, wo die Offiziere eilig Anweisungen zum Ablegen gaben.
    Signalzeichen sorgten dafür, dass der zivile Schiffsverkehr vor dem Hafen so schnell wie möglich eingestellt wurde und an den Schiffsschuppen öffneten sich die Tore, um weitere Schiffe zu Wasser zu lassen.


    Was so genau los war, wussten die wenigsten. Nur, dass ein Teil der Flotte nach Ostia und ein anderer Teil nach Mantua ablegen sollte, war bald allen klar.

  • Justinianus kam aus dem Kraftraum gerannt und und fand sich im heftigen Treiben auf dem Kasernengelände. Er rannte weiter zu seiner Kaserne und ziehte sich so schnell wie möglich um.


    Danach begab er sich sich auf jenes Schiff, welches ihm befohlen wurde.


    Er wusste nich, wohin es ging und fragte sich, was wohl los sein würde. Freute sich aber auf seinen ersten Einsatz!


    Nun hieß es warten....und warten...bis ihm und den anderen Soldaten endlich jemand erklären würde, wohin es gehen würde...

  • Der Kapitän von Justinianus' Schiff liess die Männer an Deck antreten. "Soldaten, stillgestanden! Dies ist keine Übung! Wir sind auf Kriegseinsatz. Unser Schiff hat den Auftrag, nach Ostia zu fahren und dort Teile der LEGIO I abzuholen, die hierher verlegt werden sollen.
    Der Grund dafür sind Aufstände in Africa.


    Alle auf ihre Posten! Klarmachen zum Ablegen!"

  • Schon wenige Tage später waren die ersten Schiffe zurück - und mit ihnen ein Teil der LEGIO I und ihr Legat Macer. Nachdem der Hafenkommandeur den drei Kohorten einen Übergangslagerplatz in der Nähe des Hafengeländes zugewiesen hatte, zog er sich mit Macer und einigen Offizeren zu einer Lagebesprechung zurück.


    "Wissen wir inzwischen etwas genaueres zur Lage in Africa?" erkundigte sich Macer. "Nein, die Berichte aus Rom bleiben vage. Unsere Kameraden aus Ravenna haben den Befehl erhalten, zur Erkundung nach Aegyptus und entlang der africanischen Küste zu fahren, um die Lage zu sondieren."
    "Ist mit einem Ausfall des Getreidenachschubs für Rom aus Aegyptus zu rechnen." "Ja, wir müssen von einem Ausbleiben der Transporte ausgehen." "Wann werden wir Gewissheit haben? Wann müsste der nächste Transport Misenum passieren?" "Schon in den nächsten Tagen." "Dann hoffen wir, dass er kommt."


    Die Männer diskutierten weiter über mögliche Landungsorte der Aufständischen, die Einrichtung von Patrouillen Richtung Africa und über die Unterbringung der gesamten Legion in der Nähe des Hafens. Mit dem Eintreffen der Schiffe aus Genua war allerdings erst in einigen Tagen zu rechnen.

  • wir erreichten schließlich Misenum. unter deck scharrten die pferde mit den hufen. so eine reise war nicht angenehm für die tiere, aber knechte versorgten sie genügend. ich stand an deck an die reling gelehnt, hatte meinen helm abgenommen und eine frische seebrise fuhr durch mein haar. ich stand mit einigen equites zusammen. wir scherzten und lachten und setzten Wetten - die hauotbeschäftigung eines soldaten. zu diesem zeitpunkt war den meisten der ernst der lage noch nicht klar, aber uns wurde auch so gut wie nichts erzählt. so blieben nur mutmaßungen, was uns erwarten würde. im geregelten abschnitt schritt ein offizier an uns vorbei mit seiner glänzenden rüstung und dem federbusch auf dem helm und guckte uns grimmig an.
    der wind stand gut und so erreichten wir Misenum, ein Kriegshafen von unvorstellbarer Größe. wir liefen in die Hafeneinfahrt ein, vorbei an Galeeren und anderen Kriegsschiffen.
    auf einigen schiffen sah man Leute der Flotte wie sie trainierten. das dock, an dem unser schiff anlegen würde, war ganz hinten im Hafen. da sich auf unserem schiff um die 40 Pferde befanden und diese sogleich in den nahegelegenen stall gebracht wurden.
    Jeder Eques war für sein Pferd verantwortlich und so gingen wir unter deck um bereit zu sein an Land zu gehen, dabei fragte ich einen kameraden:
    "kannst du mir sagen was wir hier in Misenum wollen. ich dachte diese aufständler wollen Rom angreifen."


    wir verließen das schiff und brachten unsere pferde im stall unter. anschließend sahen wir uns im Hafen um, merkten aber bald, das wir nur im weg standen. arbeiter und sklaven verfrachteten Lebensmittel, führten reparaturarbeiten.
    da niemand wußte wie es weiterging, der legat mit seinen befehlshabern in einer besprechung saß, gingen wir zu unserem decurio um uns für eine halbe stunde abzumelden.


  • Am nächsten Morgen gaben die Offiziere der Legion die Anweisung, ein provisorisches Lager neben dem Hafengelände zu errichten, um den anderen Teil der LEGIO I ebenfalls unterbringen zu können. Noch immer war nicht klar, ob es zu einer Verlegung der Truppe nach Africa kommen würde oder ob man mit einer Landung der Aufständischen in Italia rechnen musste - und wenn ja, wo diese erfolgen würde.


    Nachdem die Tagesanweisungen ausgegeben worden waren, verfasste Macer einen Bericht für den Imperator. Dieser hatte um regelmäßige Unterrichtung gebeten und angedeutet, dass er ggf. selbst vor Ort erscheinen wolle, wenn es die Lage erfordert.

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