Beinahe Mitternacht .....

  • Es war stockdunkel draußen, als sich der Taverne eine Person nähert und die Umgebung mustert. Sie geht stolz und aufrecht, trotz der Vermummung, ein geschultes Auge erkennt trotz ziviler Kleidung den Soldaten. Der Mann tritt ein mustert die Anwesenden und nimmt sie als hinnehmbar an. Er geht zu einem Platz weit in einer dunklen Ecke und setzt sich. Den Wirt lässt er stark verdünnten Wein bringen, für ihn ein unübliches Getränk.


    Er sitzt stumm da und dreht einen Ring am Finger.
    Auf dem Ring prangt ein Skorpion.


    Er wartet .............

  • In der Dunkelheit eine Taverne aufsuchen, daß war für mich ungewöhnlich. Noch dazu, als daß ein mir Fremder in meinem Büro urplötzlich erschien und mir die Nachricht brachte, daß es wichtiges zu besprechen sei um diese Stunde.


    Er gab mir einen Ring mit einem Zeichen. Mein unbekannter Gesprächspartner sollte das Gegenstück dazu haben.
    Ich betrat die Taverne. Erst langsam gewöhnten sich meine Augen an das verräucherte düstere Licht. Ich ging vorsichtig in den Raum. Fast alle saßen da und unterhielten sich, spielten und würfelten und lachten. Fast alle. In einer Ecke saß ein Mann, der auf etwas zu warten schien. Ihn steuerte ich an... .

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • "Sagen wir, ich bin die Schutzheilige Roms .... oder besser ihr Diener."


    er schaut nach links und dann nach rechts, keine bekannten Gesichter, niemand sitzt zu nahe


    "Du also bist Vibullius. Man hört viel von Dir.


    ......


    Du sollst von Untergang, Intrige und korrupter Politik reden. Und das der Kaiser von den Nebeln des Unwissens umgeben sein soll. Ich biete Dir heute abend an diese Nebel zu umgehen, nichts hält Deine Worte auf oder verfälscht sie. Weiter soll ich dir versichern, dass alles hier gesagte für dich keine negativen Folgen haben wird.


    Es gibt Personen, die in dir eine Gefahr sehen, doch Du siehst Dich scheinbar als Heiliger.


    Du hast etwas zu sagen und ich werde zuhören.
    Rede klar und unverblühmt."

  • Ich lächelte. Ein Heiliger? Es war zu lustig. Haben denn nicht die Christen Heilige?Nun, ich versichere Euch, daß ich kein Heiliger bin und mich auch nicht als solcher sehe. Aber wenn es Euch nichts ausmacht, würde ich gern mit euch ein Stück gehen. Ich fühle mich hier sehr beobachtet, wenn ihr wißt was ich meine.

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Original von Lucius Tiberius Vibullius


    Ich lächelte. Ein Heiliger? Es war zu lustig. [I]Haben denn nicht die Christen Heilige?


    "Der Ausdruck stammt von ihnen, ja. Ich war länge Zeit in Judaea und hatte mit ihnen zu tun ..."


    Nun, ich versichere Euch, daß ich kein Heiliger bin und mich auch nicht als solcher sehe. Aber wenn es Euch nichts ausmacht, würde ich gern mit euch ein Stück gehen. Ich fühle mich hier sehr beobachtet, wenn ihr wißt was ich meine.


    er hält kurz inne, schnelle Abwägung, schnelle Entscheidung


    "Gut, lass uns raus gehen."


    der vermummte Soldat lässt einige Sesterzen auf dem Tisch und verlässt mit seinem Besucher die Taverne, die Türe fällt zu. Dunkelheit umfängt sie. Man hört nur leises Hundegebell und ratternde Wagen.

  • Nun, jetzt wo wir allein waren schritten wir die Straße entlang. Was wollt ihr genau wissen? Der Kaiser schickt doch niemanden, um über Judäa und diese Sekte mit mir zu plaudern. Oder doch? Und wie kann ich euch vertrauen, daß ihr auch vom Kaiser kommt und nicht von einem dieser Rebellen oder gar meinen persönlichen Feinden?

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Original von Lucius Tiberius Vibullius


    Des Apicius Spelunke liegt nahe dem Circus Maximus im Elften Bezirk zwsichen Aventin und Palatin.


    Was wollt ihr genau wissen? Der Kaiser schickt doch niemanden, um über Judäa und diese Sekte mit mir zu plaudern. Oder doch? Und wie kann ich euch vertrauen, daß ihr auch vom Kaiser kommt und nicht von einem dieser Rebellen oder gar meinen persönlichen Feinden?


    "Wegen einer Sekte bin ich nicht hier, das ist wahr. Rebellen? Diesem Laeca? Er hat in Roma wenig Anhänger, er spielt zu hoch und wird verlieren. Wer Eure persöhnlichen Feinde sind, das weiß ich nur schemenhaft, aber ich diene nur einem und das ist der Kaiser."


    Er greift sich unter die Tunica und holt eine an einem Lederband hängende Bleimarke hervor. Darauf steht auf der einen Seite "COH II PRAE" und auf der anderen ist ein Skorpion eingeprägt.


    "Dies und den Schwur, den ich dafür geleistet habe kann ich dir als Unterpfand anbieten."

  • Ich überlegte. Der fremde war mir unheimlich. Eine Marke der Praetorianer. Nun gut. Die konnte jeder haben. Fälschen oder sie einem Praetorianer wegnehmen. Wie auch immer. was hatt eich auch schon zu verlieren, als mein irdisches Leben. Ich blieb stehen und wandte mich direkt zu ihm. Wenn es Euer Befehl ist, so habt ihr die Möglichkeit jetzt dazu. drehte mich wieder um 90 Grad und ging weiter. Auf alles gefaßt.

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • "Das ist nicht mein Befehl ........ noch nicht.


    Andere in der Garde glauben ihr seid nicht gegen den angeblichen Nebel um den Kaiser, sondern ihr seht auch ihn selbst eingeschlossen bei Eurer Beschreibung des Übels."


    schaut ihn durchdringend an, jederzeit erwartet er, dass der Mann sich wieder umdreht


    "Das zu erfahren bin ich hier."

  • Ich drehte mich wieder um. Hm, ich lebte noch. Nicht gerade das, was einen aufbaut,wenn man in Gedanken schon den Stahl in der Schulter spürte, aber dennoch irgendwie erleichternd.


    Sagt, wie ist der Kaiser? Entschlußkräftig, treu zur Sitte? Seid ich in Rom bin, hört man nur das ein und andere. Einmal glaubte ich ihn höchstselbst zu sehen. Bei der Hochzeit meiner Schwester und bei den letzten Spielen. Beide Male konnte man nur erahnen, daß es der Kaiser war. nun, vielleicht war es ein Doppelgänger, vielleicht auch nicht. Wenn er es aber wahr, warum duldet er den Sittenverfall. Denn dann hätte er es mit eigenen Augen gesehen, wie schlimm es im Reich darum steht. Sagt, warum läßt man am Hofe zu, daß die Sitten so mit Füßen getreten werden?

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Sagt, wie ist der Kaiser? Entschlußkräftig, treu zur Sitte? Seid ich in Rom bin, hört man nur das ein und andere. Einmal glaubte ich ihn höchstselbst zu sehen. Bei der Hochzeit meiner Schwester und bei den letzten Spielen. Beide Male konnte man nur erahnen, daß es der Kaiser war.


    "Wieso nur erahnen?"


    nun, vielleicht war es ein Doppelgänger, vielleicht auch nicht.


    "Ein was?"


    muss lachen


    "Sowas hat unser Kaiser nicht."


    Wenn er es aber wahr, warum duldet er den Sittenverfall. Denn dann hätte er es mit eigenen Augen gesehen, wie schlimm es im Reich darum steht. Sagt, warum läßt man am Hofe zu, daß die Sitten so mit Füßen getreten werden?


    "Wo seht ihr diesen Sitterverfall denn?"

  • Erahnen? Nun, ich mußte grinsen Was tat denn der Kaiser, wenn er es wahr denn bei den Ludi?Mit Mühe und Not, daß er ein paar Worte sagte. Kein Wort aber zu dem Sittenverfall. Kein Wort zu Wettstätten, die schon seit Urzeiten verboten sind, aber im Reich blühen. Kein Wort über die Amtsinhaber, welche ihre Ämter zu ihrem eigenen Vorteil benutzen und nur ein Ziel kennen: ihren eigenen Reichtum mehren und neue Sprossen in der Karriere erklimmen. Kein Wort über den Senat, der nur noch ein Schatten seiner selbst ist und nur ein Ziel kennt: die nächste Parteienkonstellation bei den nächsten Wahlen zu ergründen. Kein Wort über die ausufernde Bürokratie. Kein Sterbenswort über die Abwendung der Götter von Rom. Nein, manchmal läßt er sich sogar mit dominus et deus anreden,wie mir meine Schwester berichtete. Amtsinhaber dürfen ungestraft ehrenwerte Familien beleidigen. Ein Censor klagte seinen Lebensretter an und hofft, daß er den Klippen zum Opfer fällt. Und das alles nennt ihr Wacht über die Sitte und den alten Glauben? Das kann nicht ein Ulpier sein, der dies alles zuläßt. Die Ulpier wissen, was Rom ist und bedeutet. Es kann nur ein Usurpator mit falschem Namen auf dem Thron sitzen, denn sein ganzes Handeln ist gegen Rom.Anders kann ich es mir nicht erklären, oder wie ihr sagt, sein Hof arbeitet schon so gut gegen ihn, daß die Nebel undurchdringlich sind.

  • Original von Lucius Tiberius Vibullius


    Was tat denn der Kaiser, wenn er es wahr denn bei den Ludi? Mit Mühe und Not, daß er ein paar Worte sagte.


    "Weil er es mit Mühe und Not schaffte den Termin überhaupt wahrzunehmen."


    Kein Wort aber zu dem Sittenverfall.


    "Den er nicht sieht und auch sonst viele nicht."


    Kein Wort zu Wettstätten, die schon seit Urzeiten verboten sind, aber im Reich blühen.


    "Es gibt kein gültiges mir bekanntes Verbot, der Senat hat dem sogar ausdrücklich zugestimmt."


    Kein Wort über die Amtsinhaber, welche ihre Ämter zu ihrem eigenen Vorteil benutzen und nur ein Ziel kennen: ihren eigenen Reichtum mehren und neue Sprossen in der Karriere erklimmen.


    "Wo tun sie das? Es gab keinen einzigen Antrag auf Amtsmissbrauch."


    Kein Wort über den Senat, der nur noch ein Schatten seiner selbst ist und nur ein Ziel kennt: die nächste Parteienkonstellation bei den nächsten Wahlen zu ergründen.


    "Woher wollt ihr wissen, was im Senat passiert?"


    Kein Wort über die ausufernde Bürokratie.


    "Bitte? ich höre immer Vorwürfe es gäbe nicht genug davon. Nicht schnell genug, nicht gut genug, zu unterbesetzt, zu unklar."


    Kein Sterbenswort über die Abwendung der Götter von Rom.


    "Ihr seid kein Priester der das so sagen dürfte und die Priester sagen es nicht so."


    Nein, manchmal läßt er sich sogar mit dominus et deus anreden,wie mir meine Schwester berichtete.


    "Kein Wunder, sie ist die einzige, die es tut. Er lehnt es in Tradition an seinen Vater ab sich als Gott zu sehen oder sehen zu lassen, auch Trajan lehnte das schon ab. So manch einer wollte ihm das aber schon aufzwingen. Der Kaiser ist kein verblendeter abnormaler Nichtskönner, wie es Caligula war, er ist und war immer Realist."


    Amtsinhaber dürfen ungestraft ehrenwerte Familien beleidigen.


    "Das Gericht sah das anders."


    Ein Censor klagte seinen Lebensretter an und hofft, daß er den Klippen zum Opfer fällt. Und das alles nennt ihr Wacht über die Sitte und den alten Glauben?


    "Ich nenne es nicht so, weil ich es nicht als so gegegben ansehe."


    Das kann nicht ein Ulpier sein, der dies alles zuläßt. Die Ulpier wissen, was Rom ist und bedeutet. Es kann nur ein Usurpator mit falschem Namen auf dem Thron sitzen, denn sein ganzes Handeln ist gegen Rom.


    "Wie gut, dass wir hier sind, sonst hättet ihr jetzt den Tatbestand des Hochverrates erfüllt und wäret des Todes."


    Anders kann ich es mir nicht erklären, oder wie ihr sagt, sein Hof arbeitet schon so gut gegen ihn, daß die Nebel undurchdringlich sind.


    "Sagt mir eines, kann es sein, dass ihr glaubt, dass immer wenn gegen Euch gehandelt wird ein Unrecht geschieht? habt ihr denn Beweise für Eure Behauptungen? Bweise für korrupte Magistrate oder Senatoren, Beweise für manipulierende Intrigen gegen Kaiser und Rom. wenn ihr sie habt, warum zeigt ihr sie niemandem vor?"

  • Zitat

    "Weil er es mit Mühe und Not schaffte den Termin überhaupt wahrzunehmen."


    Natürlich. Die Ludi sind zu Ehren der Götter und damit im Reich das Höchste und der Kaiser und Pontifex maximus hat Termine... .
    Und das, wo alle seine Amtsvorgänger ihre Geschäfte noch während der Ludi erledigten. Aber unserem Pontifex sind die Götter egal.
    Ich konnte es nicht fassen.



    Zitat

    "Den er nicht sieht und auch sonst viele nicht."


    Vielleicht nicht sehen will?




    Zitat

    "Es gibt kein gültiges mir bekanntes Verbot, der Senat hat dem sogar ausdrücklich zugestimmt."


    Hat der Senat ausdrücklich zugestimmt, daß die Censoren hiermit in iihrem Aufgabengebiet anders definiert sein müssen? Denn ihr Amtsinhalt ist ja noch das althergebrachte.





    Zitat

    "Wo tun sie das? Es gab keinen einzigen Antrag auf Amtsmissbrauch."


    Erst gestern wurde mir erklärt, daß es die Lex annalis nicht mehr gibt. Aber zeigen, wo stand, daß sie aufgehoben worden ist, konnte mir auch niemand. Wie soll man auch jemanden wegen Amtsmißbrauch anklagen, der nur im Amt ist und dadurch Immunität genießt?


    Zitat

    "Woher wollt ihr wissen, was im Senat passiert?"


    Habt ihr schonmal die Senatoren auf der Straße gesehen und wie sie sich verhalten? Wie eine Hühnerschar, die sich nur um ein Korn streitet und der bunte Gockel, der sich Princeps nennt mittendrin.



    Zitat

    "Bitte? ich höre immer Vorwürfe es gäbe nicht genug davon. Nicht schnell genug, nicht gut genug, zu unterbesetzt, zu unklar."


    Ich war baff. Ist er nun Kaiser oder Verwalter?




    Zitat

    "Ihr seid kein Priester der das so sagen dürfte und die Priester sagen es nicht so."


    Die Priester sagen es sehr wohl. Wenn auch nicht alle. Und man muß kein Priester sein, um die Götter zu verteidigen, denn alles was ihr hier seht... ich holte weit aus ... ist nur auf einem begründet. Der römischen Religion. Die Familie. Das Recht. Die Sitten. Ja, unsere Manen werden sogar gottgleich, wenn wir sterben.Aber ihr wollt mir verbieten, die Religion zu verteidigen, auf der alles in diesem Reiche fußt? Und was sind Priester? Tempelwächter. Einfache Tempelwächter mit mehr oder weniger Aufgaben und Rechten. Mir wurde solangsam alles klar. Die Religion hatte keinen Halt mehr in diesem Land, weil wahrscheinlich jeder am Hofe so dachte wie dieser Prätorianer.
    Wie steht ihr zu Euren Manen?



    Zitat

    "Kein Wunder, sie ist die einzige, die es tut. Er lehnt es in Tradition an seinen Vater ab sich als Gott zu sehen oder sehen zu lassen, auch Trajan lehnte das schon ab. So manch einer wollte ihm das aber schon aufzwingen. Der Kaiser ist kein verblendeter abnormaler Nichtskönner, wie es Caligula war, er ist und war immer Realist."


    Wer es tut,entzieht sich meiner Kenntnis. Keiner außer Domitianus wagte es je, sich zu Lebzeiten als Gott zu bezeichnen oder so nennen zu lassen. Und er wurde bestraft! Nicht umsonst, ließen schon die Vorväter unserer Väter den Thriumphator einen Sklaven mitgeben der ihm nur eins ständig sagte: Bedenke, daß auch Du nur ein Mensch bist!
    Wir gingen weiter. Nach einem Schweigen sagte ich.


    Wenn er Realist ist, ist das doch ein gutes Zeichen. Vielleicht lernt er ja und kommt um die Damnatio memoriae nach seinem Tod herum. Zum Gott erhoben zu werden soll auch viel schöner sein. ich mußte grienen.






    Zitat

    "Das Gericht sah das anders."


    Das Gericht sieht so machnes anders, weil es die Welt nicht mit den Augen eines Römers sieht. Sie denken genauso wie ihr. Die alte Religion ist für sie so fremd wie das Sandkorn in einem Auge.Besänftigt sind die Manen deshalb noch lange nicht, nur weil ein Praetor es anders sah.



    Zitat

    "Ich nenne es nicht so, weil ich es nicht als so gegegben ansehe."


    Wie, ihr behauptet, ich hätte diesem Menschen nie geholfen?
    Ich hätte ihn in seinem Blut ersaufen lassen sollen. Hinterher ist man immer schlauer dachte ich mir.



    Zitat

    "Wie gut, dass wir hier sind, sonst hättet ihr jetzt den Tatbestand des Hochverrates erfüllt und wäret des Todes."


    Könnt ihr mir denn nachweisen, daß der Richtige auf dem Thron sitzt und nicht der wahre Iulianus irgendwo in Germaniens Wäldern auf seine Rückkehr wartet?Herrscher kommen und gehen. Der eine eher, der andere später. Es ist alles relativ. Wer will da noch den Überblick wahren? Verewigen kann sich ein weiser Herrscher nur durch Taten. sie werden auch seine Nachfolger überdauern und man wird sich an ihn erinnern. An Domitianus erinnert man sich nur noch schwach. Kein Buch, kein Gebäude trägt seinen Namen. Und bald wird der Name ganz erloschen sein. Ein teurer Einsatz für den Preis die überlieferten Sitten zu achten.



    Zitat

    "Sagt mir eines, kann es sein, dass ihr glaubt, dass immer wenn gegen Euch gehandelt wird ein Unrecht geschieht? habt ihr denn Beweise für Eure Behauptungen? Bweise für korrupte Magistrate oder Senatoren, Beweise für manipulierende Intrigen gegen Kaiser und Rom. wenn ihr sie habt, warum zeigt ihr sie niemandem vor?"


    Natürlich hab ich Beweise. Diese Leute kommen jeden Tag zu mir ins Amt und geben mir ihre Protokolle. ich lachte und blieb wieder stehen. Praetorianer. ihr seid doch für die Sicherheit des Kaisers verantwortlich, wenn mich nicht alles täuscht. Macht einen Aushang auf dem Forum und bittet doch alle Verschwörer Euch dann die Protokolle und Pläne mitzuteilen. Soll viel einfacher sein. Ansonsten haltet Augen und Ohren offen und ihr werdet die Welt mit anderen Augen sehen.

  • Ich bückte mich und nahm mir einen Grashalm, der zwischen dem Pflaster wuchs.


    Wißt ihr, was unsere Väter unter Religion verstanden?


    ich drehte mich zu ihm und hielt ihm den Halm hin.


    Dieser Halm lebt wie ihr und ich. Sein Leben kommt wie unseres aus der Natur. Die Natur ist göttlich und nichts geschieht, ohne daß es das Schicksal vorherbestimmt hat. Eure Gesten, Eure Worte, Euer Handeln sind vorherbestimmt. Schlachten gewinnen nicht die Menschen. Schlachten gewinnen die Götter. Vor langer Zeit standen die Spartaner im Krieg gegen die Perser. Die Phalanx stand und die Soldaten hatten ihre Schilde zu Füßen und warteten auf das Signal. Die Perser griffen an. Der spartanische König opferte getreu den Bräuchen hinter der Phalanx. Das Tier war nicht rein. Die persischen Pfeile flogen in die Reihen der Spartaner. Er opferte ein 2. ein 3. Tier, welcher ebenfalls von den Göttern abgelehnt wurden. Die Reihen lichteten sich und noch immer lagen die Schilde zu Füßen der Spartaner. Erst das 4. Tier genügte den Göttern und somit konnten die Schilde aufgenommen werden, denn nur mit den Göttern kann man siegen und siehe da, die Spartaner gewannen noch die Schlacht.


    Der Halm wog sacht im Nachtwind


    Es ist die Pflicht eines jeden Imperators an der Spitze des Heeres gegen seine Feinde zu ziehen. Nur besondere Umstände lassen ihn durch andere vertreten, denn der Feldherr hat hinter den Reihen den Göttern für den Sieg zu opfern. Nur deshalb darf er den Thriumph dann in Rom bekommen- weil er zu Ehren des Iupiter den Feind besiegte und Mars sein geschuldetes Blut bekam. Und warum sollte man einen Legaten Iupiter näher stehen lassen als den Pontifex maximus? Natürlich kann der Imperator nicht bei jedem kleinem Aufstand das Heer persönlich anführen. Aber bei der Niederschlagung von ein paar Barbaren bekommt man trotz bester Opferzeremonie auch keinen Thriumph. Warum ist der Imperator nicht in Ostia im Hafen bei seinen Truppen?

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Original von Lucius Tiberius Vibullius


    Natürlich. Die Ludi sind zu Ehren der Götter und damit im Reich das Höchste und der Kaiser und Pontifex maximus hat Termine... .


    "Frage ... warum seid Ihr eigentlich kein Priester?"


    Und das, wo alle seine Amtsvorgänger ihre Geschäfte noch während der Ludi erledigten. Aber unserem Pontifex sind die Götter egal.


    "Letzteres hat niemand gesagt! Nur weil ihr hier und da etwas anders haben wollt ... oder anders machen würdet .... rechtfertigt das nicht derart harte Kritik!"


    Vielleicht nicht sehen will?


    "Warum sollte das so sein?"


    Hat der Senat ausdrücklich zugestimmt, daß die Censoren hiermit in iihrem Aufgabengebiet anders definiert sein müssen? Denn ihr Amtsinhalt ist ja noch das althergebrachte.


    "Wo kollidiert da etwas?"


    Erst gestern wurde mir erklärt, daß es die Lex annalis nicht mehr gibt. Aber zeigen, wo stand, daß sie aufgehoben worden ist, konnte mir auch niemand. Wie soll man auch jemanden wegen Amtsmißbrauch anklagen, der nur im Amt ist und dadurch Immunität genießt?


    "Simplex, man stellt den Strafantrag kurz vor Ende der Amtszeit, sollte der Mensch wieder in ein Amt gewählt worden sein, so ratifiziert dies der Consul erst nach Abschluss der Verhandlung.".


    Habt ihr schonmal die Senatoren auf der Straße gesehen und wie sie sich verhalten? Wie eine Hühnerschar, die sich nur um ein Korn streitet und der bunte Gockel, der sich Princeps nennt mittendrin.


    "Findet ihr es nicht seltsam, dass ihr den Posten des Censors erst angefangen habt anzugreifen als ihn Anton innehatte? Und jetzt fangt ihr an den Princeps Senatus zu attackieren und zufällig ist dies nun .... Anton. Ich frage mich ob das hier lediglich eine kleine Privatfehde ist. Wenn ja, dann führt sie auch so."


    Ist er nun Kaiser oder Verwalter?


    "Was anders als ein Verwalter ist ein Kaiser?"


    Die Priester sagen es sehr wohl. Wenn auch nicht alle. Und man muß kein Priester sein, um die Götter zu verteidigen, denn alles was ihr hier seht...


    "Ha, wenn die Priester sich beschweren, dass den Göttern nicht genug Huld zu kommt ..... verdammt es ist DEREN Job genau dafür zu sorgen!"


    ... ist nur auf einem begründet. Der römischen Religion. Die Familie. Das Recht. Die Sitten. Ja, unsere Manen werden sogar gottgleich, wenn wir sterben. Aber ihr wollt mir verbieten, die Religion zu verteidigen, auf der alles in diesem Reiche fußt?


    "Ich verbiete Euch dies keineswegs, ich sehe nur, das ihr es als Munition für viel Größeres missbraucht!"


    Wie steht ihr zu Euren Manen?


    "Den di manes erweise ich als Soldat die höchste Ehre und die di parentes bekommen immer das angemessene Sühneopfer, doch lebe ich nicht unter den Göttern, sondern unter den Menschen und die Menschen misbrauchen die Götter seit es sie gibt für ihre Ziele."


    Wer es tut, entzieht sich meiner Kenntnis.


    "Ja, weil es Eure Schwester ist. Das lässt das Argument auf magische Weise bröckeln, nicht wahr?"


    Keiner außer Domitianus wagte es je, sich zu Lebzeiten als Gott zu bezeichnen oder so nennen zu lassen. Und er wurde bestraft! Nicht umsonst, ließen schon die Vorväter unserer Väter den Thriumphator einen Sklaven mitgeben der ihm nur eins ständig sagte: Bedenke, daß auch Du nur ein Mensch bist!


    "Und genau danach lebt unser Kaiser, er hält sich nicht für einen Gott."


    Wenn er Realist ist, ist das doch ein gutes Zeichen. Vielleicht lernt er ja und kommt um die Damnatio memoriae nach seinem Tod herum.


    "Eine solche wird es niemals geben. Sogar ihr müsstest das so sehen, denn der Senat ist ja in Euren Augen mitschuldig. Wer sollte sie also beschließen? Ihr allein? Kein Senat? Wollt ihr mit allen römischen Traditionen brechen um die Traditionen zu retten?"


    Das Gericht sieht so machnes anders, weil es die Welt nicht mit den Augen eines Römers sieht. Sie denken genauso wie ihr.


    Der Mann strafft sich und nimmt einen eisigen Blick an.
    "Habt ihr gerade gesagt ich sei kein Römer?"

  • Original von Lucius Tiberius Vibullius


    Könnt ihr mir denn nachweisen, daß der Richtige auf dem Thron sitzt und nicht der wahre Iulianus irgendwo in Germaniens Wäldern auf seine Rückkehr wartet?


    "WAS? Mein lieber ..... Zivilist. Als die Republikaner gegen Kaiser Trajan rebellierten und das Reich im Chaos versank, da habe ich bei meinem Blute geschworen diese Dynastie zu schirmen. Als Senator Julian den feigen Angriff und die miserable Führung durch diese Verrätertruppe nicht mehr ertragen konnte, da griff ich mit ihm zu den Waffen. Nur drei Legionen und die Garde stand zu ihm, die Zeit während der Auflösung der Garde durch die Verräter war nicht leicht. Viele von uns wurden gemeuchelt, weil sich Bürger rächen wollten, wir lebten im Untergrund. Julian trat an die Dynastie wieder erstehen zu lassen, er und Marcellus unter deren Adler haben wir mit Blut und Schweiß Rom wieder zu Rom gemacht. DICH habe ich in Südgallien nicht gesehen, als wir im Schlamm saßen, unterversorgt, unterbesetzt und 25 Legenionen gegen uns. Seit dem bin ich dem Kaiser nicht mehr von der Seite gewichen, ich kenne ich wie meinen Bruder und wenn ich dir sage, dass dies Julia, der Kaiser Roms ist, dann ist er es auch!"


    Natürlich hab ich Beweise. Diese Leute kommen jeden Tag zu mir ins Amt und geben mir ihre Protokolle.


    "Dann legt sie dem Kaiser vor!"


    Praetorianer. ihr seid doch für die Sicherheit des Kaisers verantwortlich, wenn mich nicht alles täuscht. Macht einen Aushang auf dem Forum und bittet doch alle Verschwörer Euch dann die Protokolle und Pläne mitzuteilen. Soll viel einfacher sein. Ansonsten haltet Augen und Ohren offen und ihr werdet die Welt mit anderen Augen sehen.


    bleckt die Zähne.
    "Mein Kaiser hat mir befohlen, dass egal was Du sagts, Du diesen Abend überlebst, geäbe es diesen Befehl nicht, so lägest Du in Deinem Blut zu meinen Füßen. An diesem Adend bist Du sicher, doch höre ich solcherlei wie heute Abend ein einziges Mal wieder von Dir, so verspreche ich Dir bei den Göttern, die Nacht der Verhöre in den Castra Praetoria wirst Du nicht überleben!"

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