Cubiculum - Gaius Prudentius Commodus

  • Die Gemächer des Hausherren


    Gaius Prudentius Commodus


    An der Rückseite des Hauses gelegen. Durch grosse Fenster direkter Blick in den Hortus des Hauses.


    Ein grosser Raum mit einer kleineren angrenzenden Schlafkammer. Schlicht aber bequem eingerichtet.


    Durch eine verschlossene Tür mit den daneben liegenden Gemächern der Hausherrin verbunden.


  • Insgesamt sechs Sklaven und Handwerker waren mit den Arbeiten in diesem Raum beschäftigt. Während ein Zimmermann daran arbeitete einen zusätzlichen Stützbalken an einem der Fenster einzusetzen, kümmerten sich mehrere Sklaven um die korrekte Platzierung des Mobiliars.
    Eine junge Sklavin war in der Zwischenzeit damit zugange zwei jungen Burschen Anweisungen zu geben, wie die von ihnen getragenen Kisten korrekt durch die Tür gebracht werden konnten und wo sie platziert werden sollten.


    Das Gewusel hielt mehrere Stunden an und als der Zimmermann fertig war und ging, erschien bereits eine Frau mit einem Eimer und begann den entstandenen Dreck zu entfernen.


    Nachdem eine Weile später auch endlich die Möbelstücke alle ihren zugedachten Platz hatten, begann die junge Sklavin damit die Kisten auszupacken. Die Putzfrau ging ihr, nachdem das Putzen erledigt war, zur Hand, während sich die männlichen Sklaven indes davonstahlen.


    Es dauerte noch eine ganze Weile bis alles ausgepackt und die Kisten wieder aus dem Zimmer entfernt waren, doch als dem so war, verliessen auch die Frauen das Zimmer und schlossen es von aussen ab.

  • Commodus hatte den Morgen verschlafen. Während überall im Haus die Sklaven damit beschäftigt waren, alles für die heutige Feier vorzubereiten, hatte der alte Mann in seinem Bett gelegen und geschlafen. Als er aufwachte stand die Sonne bereits hoch am Himmel und trotz der Vorhänge vor den Fenstern erreichten einige ihrer Strahlen das Bett. Er setzte sich auf und rief nach seinem Cubicularius, denn er fühlte sich nicht in der Lage sich selbst allein aus dem Bett heraus zu begeben.


    Als der junge Sklave das Schlafzimmer seines Herren betrat, hielt er bereits einen wollenen Mantel in der Hand, den er seinem Herren mit den Worten "Es ist kalt heute, Herr." über die Schultern legte. Er half Commodus beim Aufstehen und begleitete ihn zu einer bereitstehenden Schüssel mit erwärmten Wasser, an der Commodus sich einen ersten erfrischenden Wasserschwall ins Gesicht klatschte.


    "Wie sieht es unten aus?" fragte er den Cubicularius, als dieser ihm ein Tuch gab, mit welchem er sein Gesicht etwas abtrocknete.


    "Es geht voran, Herr. Das Triclinium ist bereits vorbereitet und in der Culina wird auch bereits kräftig gearbeitet. Der Koch schickt dir im übrigen ein kleines Frühstück mit, Herr. Ich habe es nebenan bereitgestellt."


    Commodus nickte und während er den Wollmantel ein Stück weiter zuzog ging er langsam von der Schlafkammer in den Vorraum. Er betrachtete das dort aufgebaute Frühstück skeptisch, setzte sich jedoch trotzdem hin um etwas zu essen.


    "Wie steht es um die Unterbringung der Gäste?"


    "Die Cubiculi hier im Haus werden derzeit noch hergerichtet, Herr. Wenn es notwendig sein sollte werden wir auch das Nebengebäude noch vorbereiten."


    Commodus nickte und ass etwas Brot.


    "Mir scheint, ihr habt tatsächlich alles im Griff." Der Cubicularius lächelte kurz wegen des erhaltenen Lobes und erwiderte: "Ja, Herr."


    "Gut, dann kannst du dich jetzt wieder um deine Aufgaben kümmern. Ich komme erst einmal allein zurecht."


    Der Cubicularius nickte und zog sich zurück.


    Commodus nahm noch etwas Brot zu sich und spülte es mit Wasser runter. Danach nahm er einen Apfel zur Hand und begann diesen mit einem bereitliegenden Messer in kleine Teile zu zerteilen.


    Ach Sabina, wenn du doch hier wärst. dachte er seufzend. Hier sitze ich nun, an der Schwelle zum Rest meines Lebens, in einem Alter das andere nicht einmal annähernd erreicht haben. Kinder, Brüder, Nichten und Neffen, sie alle haben ich überlebt. Und doch würde ich auf all das verzichten, nur um dich wieder an meiner Seite zu haben.


    Seine Gedanken schweiften ab.

  • Nachdem er das kleine Frühstück beendet hatte, begab Commodus sich ins Balneum, wo er sich reinigen und massieren liess. Eine Stunde nachdem er es verlassen hatte kehrte er in sein Cubiculum zurück. Nun kam der etwas stressige Teil, denn es musste sich passend gekleidet werden.


    Er rief seinen Cubicularius zu sich und gemeinsam überlegten sie, was genau anzuziehen war. Elegant und schlicht, das war das Ergebnis. Commodus verzichtete auf die in den kalten Herbstwochen so angenehm gewordene warme Wolltunika und zog stattdessen eine aus einem leichteren Stoff an. Darüber drappierte der Cubicularius die senatorische Toga, auch wenn Commodus darüber nicht so hundertprozentig erfreut war, schliesslich war das Ding furchtbar unpraktisch. Er beschloss sie vorerst zu tragen und sich später am Tag gegebenenfalls noch umzuziehen.


    So vorbeireitet setzte er sich noch eine Weile ans Fenster und blickte in den Hortus.

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