• Es war dunkel und trotz des Tauwetters war es Nachts noch um die 0 Grad. Ich merkte nicht, wo ich langlief, lief einfach nur. Wurde immer schneller.
    Irgendwann stolperte ich über etwas. Ich konnte mich nicht mehr abfangen und sah nur noch, wie etwas auf mich zukam. Dann spürte ich den Aufprall.


    Als man mich am nächsten Morgen fand, war nur noch ein letzter Rest Leben in mir, den die Kälte der Nacht und der Aufprall mit dem Kopf nicht ausgehaucht hatten bis dahin, aber auch dieser reichte nur noch für ein paar Stunden, ehe ich meinen Ahnen folgte.

  • Mercator war an diesem Tag bereits sehr früh aufgestanden und war gerade unterwegs zur Curia Tarraconensis, als er bei einem kleinen Menschenauflauf vorbei kam. Neugierig ging er auf ihn zu. Einige der Leute erkannten ihn.


    „Macht Platz! Macht Platz! Magister Mercator ist hier!“


    Mercator schaute die Leute verwundert an.


    „Was ist denn hier los?“


    In diesem Moment lockerte sich der Menschenauflauf etwas und Mercator sah einen Körper auf dem Boden liegen. Seine Schritte wurden schneller und er ging direkt auf ihn zu. Als er näher kam, blieb er erschrocken stehen. Es war eine Frau die hier regungslos am Boden lag und er erkannte die Kleidungsstücke die sie trug. Vorsichtig und mit zitternden Händen ging er weiter und sank neben den Leichnam auf die Knie. Es war Viola!


    Vorsichtig berührte er ihr schmutziges Gesicht. Auf ihrer Stirn waren starke Abschürfungen zu sehen. Er nahm ihre Hand. Sie war eiskalt.


    Er sah auf. Einer der Anwesenden berichtete Mercator, er hätte sie hier gefunden, aber es kam bereits jede Hilfe zu spät. Sie müsse gestolpert und mit ihren kopf auf einen Stein gefallen sein.


    Tief erschüttert sah Mercator wieder zu Viola. Er nahm ein Tuch aus seiner Toga hervor und wischte ihr über das Gesicht um es ein wenig zu säubern. Dann sagte er mit leiser Stimme.


    „Holt bitte sofort meinen Sohn, Magistratus Martinus.“

  • Ein Bürger unserer Stadt kam zu mir gelaufen.
    Er war völlig ausser Atem.
    Er konnte kaum sprechen so sehr jkeuchte er.
    Ich wusste es musste etwas schreckliches passiert sein.
    Doch was?
    Mir gingen viele Gedanken durch den Kopf, und ich hoffte es würde nicht meine Familie direkt betreffen.


    Nach einigen Sekunden stotterte der Mann:


    "Magistratus......Bi......Bitte kommt schnell........mit mir......
    Es ist etwas furchtbares geschehen."


    Ich stand auf ging zu ihm hin und legte meine Hand auf seine Schulter


    "Was ist denn los? Was ist passiert, und wo?"


    "Keine Zeit, folgt mir einfach!" keuchte er.


    In jenem Moment lief er auch schon wieder davon.
    Ich hatte zu kämpfen sein Tempo mithalten zu können.
    Es war kalt und ein wenig rutsichg. Ich musste vorsichtig sein.


    Endlich blieb er stehen und deutete mir mit seiner Hand wohin ich sollte.
    Ich sah eine Menschentraube stehen.


    "Vorsicht! Macht bitte Platz! Lasst mich bitte durch!" rief ich in die Menge.
    Als ich mich durchgedrängt hatte sah ich Vater am Boden knien.
    Neben ihm lag eine Frau. Sie war blass. Ich hatte die Befürchtung sie wäre tot.

    "Vater, Vater, was ist passiert?"


    Da erkannte ich die Frau. Es war Viola.
    Auch ich wurde blass im Gesicht.
    Ich kniete mich neben Vater zu ihr und flüsterte ihm ins Ohr:


    "Ist.......Ist sie........ist sie tot?"

  • Mercator schaute zu seinem Sohn und antwortete leise.


    „Ja Martinus. Sie ist tot. Es kam jede hilfe zu spät! Wie konnte so etwas nur geschehen! Was bei den Göttern hat sie denn hier heraußen gemacht – mitten in der Nacht. Das arme Kind.“


    Mercator schüttelte den Kopf.


    „Martinus kümmere dich bitte darum, das sie einstweilen ins VALETUDINARIUM gebracht wird. Ich werde zur Curia gehen und ausfindig machen ob wir jemanden aus der Familie erreichen können. Ich glaube sie hat einmal von einem Verwandten bei der ALA gesprochen.“

  • Ich war tief erschüttert und verstand die ganze Welt nicht mehr.
    Was hatte sie wirklich hier draussen gesucht, fragte ich mich die ganze Zeit.
    Ich flüsterte Vater ins Ohr:
    "Weiss man wie das passiert ist?"


    Dann stand ich auf.


    "Kommt, helft mir!" rief ich der Menschenmenge zu.
    "Wir bringen sie ins Valentudinarium, packt mit an, aber seid vorsichtig."


    Zu fünft hoben wir den Leichnam hoch und machten uns auf den Weg ins Krankenhaus.
    Man sah in den Gesichtern die Erschütterung niedergeschrieben.

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