- Triclinium - (Tarraco)

  • Livia betritt das Triclinium. Als ihr Blick auf Maximus fällt, tritt ein Lächeln in ihr Gesicht. Da bemerkt sie jedoch den zweiten Mann im Raume und ihr Lächeln gefriert. Was hat der nur hier zu suchen? denkt sie sich irritiert. Nur zu gut erinnert sie sich noch an den Vorfall auf den Trajansmärkten und den Tag im Circus Maximus. Livia hebt leicht eine Augenbraue und lächelt brav weiter.


    "Salvete."


    Sie wendet sich an Maximus.


    "Du hast mich rufen lassen?"

  • Nein... sie war nicht besonders erfreut, ihn zu sehen. Und, ja... das wird sich auch in der nächsten Zukunft nicht ändern. Hungaricus war gespannt wie ein Bogen, wie Livia die Nachricht von ihrer eigenen Hochzeit auffassen würde. Trotz ihrer Kälte für Hungaricus war es dennoch kein Grund für ihn, unhöflich zu sein. Er stand auf und nickte ihr zu.


    Tiberia Livia.


    Dann setzte er sich wieder nieder und trank von dem Wein. Huh, die nächsten Momente werden hochinteressant...


  • "Ja so ist es! Setz dich!"


    *ich wieß ihr einen Platz zu*


    "Du kennst ja schon den ehrenwerten Vinicius Hungaricus, oder? Wir sprachen gerade über die Zukunft userer Gentes und wie man deren Schicksal noch enger verknüpfen könnte. Vor allem, nach unserem Wechsel der Factio!"


    *ich nahm noch einen Schluck Wein*


    "Ich habe dir da eine ganz bedeutende und verantwortungsvolle Rolle zukommen lassen!"

  • Livia nimmt Platz und lauscht verwundert den Ausführungen ihres Pater Familias. Hoffentlich will er sich mit dieser plebeischen Gens nicht allzu eng verknüpfen. Ihre Gedanken behält sie jedoch für sich und lächelt freundlich. :]


    "Das klingt gut. Es ist wichtig, dass die Gentes einer Factio sich gut untereinander verstehen. An welche Art von Verknüpfung habt ihr denn gedacht? Und weshalb kommt mir dabei eine gesonderte Rolle zu?"


    Sie überlegt, kann sich jedoch noch keinen Reim auf diese Andeutungen machen.

  • "Nun, du weißt ja sicherlich, dass Hungaricus hier der Pater Factiones unserer Factio ist und ein sehr bekannter Mann im Imperium ist. Er ist Sentaor und Präfekt der Prätorianer und steht dem Kaiser nahe...


    Ich habe da an eine Verbindung der beiden Gentes gedacht... Durch eine Heirat. Und du bist schon lange im heiratsfähigen Alter und es wird Zeit, dass du dich bindest. Hinzu kommt, dass du auch durch diese Verbindung profitieren wirst. Daher habe ich beschloßen, eure Verlobung bekannt zu geben!"

  • Abwartend sieht Livia ihren Pater Familias an. Sie hat seine Stimme gehört, die Worte vernommen und nach und nach erschließt sich ihr auch der Sinn seiner Rede. Sprachlos lehnt sie sich zurück und sieht vom einen zum anderen. Es vergeht eine ganze Zeit des Schweigens, bis sie ihre Stimme schließlich wiederfindet.


    "Aha..."


    Ihre Gedanken überschlagen sich, doch schließlich äußert Livia den einen Einwand, der ihr doch sehr auf der Seele brennt.


    "Aber... Er ist doch garkein Patrizier...?"


    Fragend blickt sie Maximus an und arbeitet innerlich noch hart daran, ihre Gedanken wieder zu ordnen.

  • "War meine Frau Patrizierin? Der liebe Hungaricus ist Senator! Er ist Praefectus Praetorio, ein sehr einflussreicher Posten, denkst du nicht?
    Ich habe mir schon meine Gedanken gemacht. Wer wäre denn sonst in der Factio? Die Claudia? Die sind zwar patrizisch, haben aber nach dem Tode ihres Pater Familias kaum Einfluss. Also, werde ich wohl wissen, was richtig ist, oder?"


    *Ich blickte zu Hungaricus*

    "Da gibst du mir doch recht, oder?"


    *ich widmete mich wieder meinem Wein*

    "Ihr werdet ein wundervolles Paar abgeben!"

  • Entsetzt blickt Livia vom einen zum anderen. Sie realisiert, dass die beiden es wirklich ernst zu meinen scheinen. Auf ihrem Stuhl hält sie es nicht länger auf, so dass sie sich erhebt und schockiert ein paar Schritte hin und her geht. Dann bliebt sie wieder stehen und sieht die beiden an.


    "Durch eine solche Hochzeit würde ich meinen Stand verlieren! Außerdem ist er..."


    Sie atmet tief durch um sich zu beruhigen.


    "Nun... Was ist mit diesen ganzen Gerüchten um... Frauengeschichten... und dergleichen?"


    Natürlich hat Livia ihr ganzes Leben schon damit gerechnet, eines Tages eine politisch sinnvolle Ehe einzugehen. Doch ausgerechnet ein Plebejer, noch dazu mit einem solchen Ruf, ist ihr nun wirklich noch nie in den Sinn gekommen.

  • Irgendwie hatte er gewußt, daß sowas kommt. Gelassen strich er mit seinen Fingerspitzen über den Rand des Weinkelches. Ironisch bemerkte er:


    Ach und ich dachte, ich könnte meine Frauengeschichten vor dir verheimlichen. Welch ein Irrtum meinerseits.


    Er blickte ihr in die Augen, seine Stimme bekam einen ernsten Ton.


    Es ist auch für mich keine Liebesheirat. Und dein Ruf als arrogante Patrizierin ist auch nicht in Tarraco verblieben. Doch von dieser Heirat profitiert nicht nur die Gens Tiberia. Die Factio wird gestärkt. Dich kann ich politisch wie finanziell unterstützen, so du dich weiter politisch engagieren willst. Und ich... Nun, ich brauche einen Erben.


    Nun? Kannst du dich damit anfreunden?

  • ...einen Erben. Livia läuft ein kalter Schauer den Rücken herunter. Nun muss sie sich doch wieder setzen.


    "Hmm... Rational betrachtet habt ihr beide sicher Recht..."


    Sie überlegt fieberhaft, kann jedoch keine vernünftigen Gegenargumente finden. Die Argumente, die dafür sprechen, leuchten ihr jedoch ein. Wenn es nicht um sie selbst gehen würde, hätte sie dem Vorhaben wohl uneingeschränkt zustimmen müssen. Livia seufzt ergeben und schließt die Augen. Es fällt ihr sichtlich schwer, das folgende auszusprechen.


    "Also gut..."


    Durch seine sicherlich zahlreichen Liebschaften und die viele Arbeit würde Hungaricus ja auch vielleicht kaum Zuhause sein.


    "...ich stimme zu."

  • *ich war erleichtert. Hatte ich doch befürchtet, dass Hungaricus 'arrogante Patrizierin' alles kaputt gemacht hätte*


    "Nun gut. Dann wäre das geklärt!"


    *ich schüttete uns Wein ein*


    "Lasst uns darauf trinken..."


    *ich erhob meinen Becher, verschütete einen Schluck für die Götter, dass sie diesen Bund unterstützen mögen.*

    "Wann soll ich die Verlobung bekannt geben? Am besten bald, nicht war Hungaricus?"

  • In Ermangelung eines Getränks stößt Livia nicht mit an, nickt jedoch noch ein wenig überrumpelt und stimmt in den Trinkspruch mit ein.


    "Auf die Zukunft..."


    ...und darauf, dass sie hoffentlich nicht Livias schlimmsten Befürchtungen entspricht. Aus den Augenwinkeln mustert sie Hungi unauffällig und versucht vergeblich, ihn sich als ihren Verlobten oder gar als Ehemann vorzustellen. Um die Hoffnung nicht zu verlieren, ruft sie sich immer wieder die rational für diese Ehe sprechenden Gründe ins Gedächtnis.


    "Bald? Weshalb diese Eile?"

  • Es gibt massive Probleme an der germanischen Grenze. Vermutlich wird die Legio IX hinauf beordert. Und auch ich werde bald nach Rom zurück müssen.


    Wer wohl von den beiden weniger erfreut ist über die Verbindung? Hungaricus wußte es nicht. Na das wird eine Ehe werden... lieblos, sie werden sich aus dem Weg gehen, er konnte schon froh sein, wenn sie nicht zu seiner Xanthippe werden würde... Trocken fügte er hinzu:


    Meiner Meinung nach ist es am besten, wenn die Verlobung noch hier in Tarraco verkündet wird.

  • "Nun, mir soll es recht sein. Bei welcher Gelegenheit wollt ihr sie bekannt geben? Soll eigens ein Fest veranstaltet werden?"


    Innerlich beruhigt sich Livia, dass zwischen der Verlobung und der tatsächlichen Hochzeit, sowie der damit verbundenen zu befürchtenden Hochzeitsnacht, sicher noch einiges an Zeit verstreichen würde.


    "Wie soll es nach der Verlobung eigentlich weitergehen? Ich befürchte, dass ich dir nach Rom folgen muss?"


    Der Umzug an sich ist für Livia eigentlich kein ganz so schlechter Gedanke. In der römischen Gesellschaft hat sie sich sehr wohl gefühlt, wohingegen ihre letzte Zeit in Tarraco eher von Einsamkeit geprägt war. Dort würde sie sich sicher bald zu beschäftigen und abzulenken wissen.


    "Wann soll die Hochzeit sein?"


    Inzwischen hat sie sich von dem Schrecken ziemlich wieder gefangen und das gewohnte höfliche Lächeln findet wie eine schützende Maske wieder den Weg auf ihr Gesicht.

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