- Sklavenquartiere - (Tarraco)

  • Chryseis nickte und schluckte gleichzeitig.
    Vorallem meine Familie, flüsterte sie. sie kämpfte mit sich, dass ihr nicht wieder die Tränen kamen.
    Wenn du Polybios bist, dann kommst du doch auch aus griechenland, oder? Helena sagt da etwas.
    Sie schluckte nochmal und schaffte es ihre tränen zu unterdrücken. stattdessen setzte sie einen interessierten Ausdruck auf.

  • *Ich nickte wieder*


    "Ja, das ist wahr. Ich bin ebenfalls aus Griechenland. Und auch ich bin noch nicht lange in der Sklaverei, habe auch Familie dort. Ich musste mich damals verkaufen, damit meine Familie weiterhin in Freiheit leben konnte. Und ich spreche von leben... Ich hoffe ich kann bald zurück!"

    *Aber das hofft wahrscheinlich jeder Sklave...


    "Du bist auch noch nicht lange unfrei, hm?"

  • Chryseis schüttelte den Kopf.
    Nein, und ich würde so gerne wieder zurück. Ich vermisse meine Schwestern und meine Mutter., sie schluchzte kurz. Aber die Tränen hielt sie zurück. Ihren Vater vermisste sie nicht. Er war es doch, der die Familie so in die Schulden getrieben hatte, elende Spielerei und Sauferei! Und dann war er noch zu feige sich selber zu verkaufen.
    Wie ist es hier so?, fragte sie nach einer kurzen Pause, in der sie sich mehr oder weniger wieder beruhigt hatte, leise.

  • "Der Herr und die Herrin sind akzeptabel. Der Herr ist etwas streng, aber nur dann, wenn man sich daneben benimmt. Ansonsten ist er sehr menschlich zu uns. Die Herrin würde uns alle am liebsten frei lassen, dass mag wohl daher kommen, dass sie keine gebürtige Patrizierin ist.


    Tiberia Livia und Tiberia Claudia sind Patrizier durch und durch, dass schlägt sich auch in de Behandlung nieder. Doch hatte ich wenig mit ihnen zutun, war ich doch eine zeitlang im Auftrag des Herrn in Italia... Du merkst, ich rede sehr viel.. Was werden deine Aufgaben hier im Hause sein?"


    *ich schaute sie neugierig an*

  • Chryseis lächelte leicht. Viel reden tat er, aber das machte ihr nichts aus, im Gegenteil.
    Ich bin die Leibeigene Sklavin von Helena., sagte sie, es ging ihr immer noch schwer über die Zunge dass sie jetzt jemandem gehören sollte, aber so war es nunmal, leider. Ich soll immer an ihrer Seite sein, wenn sie reist oder so, und den anderen soll ich aushelfen, wenn es nötig ist, hat sie gesagt. Und was machst du hier?
    Sie schaute ebenso neugierig zurück und musste wieder leicht lächeln.

  • "Nun, dann wirst du hier garantiert eine schöne Zeit haben. Ich bin Lehrmeister und darf mich um die Bibliothek kümmern. Ich werde wohl demnächst auch die Ausbildung der jungen Tiberia übernehmen. Ansonsten bin ich für meinen Herrn da. Ich denke, er suchte einfach nur nach jemanden, mit dem er sich ungestört und ohne Bedenken über Philosophie und Wissenschaft unterhalten kann!"

    ...


    "Wen du jemanden brauchst, bin ich für dich da. Wenn du dich über die Heimat unterhalten willst!"

  • Gerne, danke. Sie nickte lächelnd. Dürfte ich dann vielleicht auch mal in die Bibliothek kommen, dich besuchen, oder einfach ein bisschen Lesen, wenn ich Zeit habe? Sie blickte Polybios hoffnungsvoll an. Lesen tat sie doch zu gerne.
    Sie stand leicht umständlich auf. Durch das Schlafen im Sitzen tat ihr der Rücken etwas weh, aber sie streckte sich kurz und ignorierte das Ziepen dann so weit es ging.
    Denkst du es wäre in Ordnung, wenn ich mich ein bisschen in der Villa umschaue?

  • "Nun, wenn dich die Herrin aus dem Dienst antlässt und du gerade nichts zutun hast, kannst du bestimmt was lesen gehen. Frage aber die Herrin vorher! Ich würde dir dann gerne weiterhelfen! Ansonsten spricht nichts dagegen, wenn du dich in diesem prächtigen Anwesen einmal umschauen möchtes! Möchtest du alleine rum gehen oder soll dich jemand führen?"

  • Ich denke, es wäre nicht schlecht, wenn mich jemand führen könnte. Ich glaube alleine würde ich mich hier fast verlaufen, das ist alles so riesig! Zumindest sah es von außen schon so groß aus., sagte sie lächelnd.
    Könntest du mich herumführen?, fragte sie hoffnungsvoll.

  • Ich war alleine im Quartier.
    Ich sah mich um und nickte. Ja, bald wäre es soweit. Helena und dem Kind ging es gut. Nun, es war Zeit an mich selber zu denken.
    Es fehlten nur noch ein paar wenige Dinge.
    Ich eilte los, um mir in der Küche ein paar Dinge zu besorgen.

  • Und los ging es. Es war Nacht. Alle anderen schliefen. Ich hinterliess ein kleines Geschenk für Helena und das Kind und schlich mich leise aus dem Quartier.

  • Ich half dabei, die neue Sklavin in ein Quartier zu bringen. Mein Herr wieß mich an, auf ihr ein Auge zu haben und die Kammer hinter ihr immer zu verschließen. Mein Herr musste besondere Disziplinarmaßnahmen ergreifen...

  • Die Reise war nicht so lange gewesen wie ich sie mir vorgestellt hatte. Wobei ich die meiste Zeit geschlafen hatte und mein Fieber zurückgegangen war. Meine Wunden am Rücken wurden immer wieder versorgt und ganz langsam nahmen die heftigen Schmerzen wieder ab. Richtig bewegen konnte ich mich allerdings immer noch nicht. Der Rücken spannte und ich musste aufpassen, dass die Wunden nicht immer wieder aufplatzten. Mit meinem Herrn hatte ich keine weiteres Wort mehr gewechselt, aber nun wo ich wieder klare Gedanken fassen konnte sehnte ich mich nach Rache. Irgendwann!


    Sie brachten mich in eine Kammer wo ein älterer Mann half mich reinzubringen. Das Bewegen fiel mir immer noch sehr schwer. Ich setzte mich auf meinen Schlafplatz. Jetzt war ich also in meinem neuen Heim und alles konnte wieder von vorne losgehen.

  • Ich betrachtete die neue Sklavin. War sie wirklich so aufmüpfig?


    "So, hier hast du alles was du brauchst! Brauchst du dennoch Hilfe, dann Rufe mich! Mein Name ist Polybios und ich bin ebenfalls Eigentum unseres Herrn. Ich bin für die Bibliothek zuständig und was sonst noch so anfällt! Was ist dein Aufgabenbereich?"

  • Ich betrachtete den alten Mann der mich eben engesprochen hatte.


    "Ich heiße Cynara, aber ich bin von niemandem das Eigentum, schon gar nicht von diesem........." Mit einer Handbewegung winkte ich ab, da mir kein Wort einfallen mochte für meinen 'Herrn'.


    "Ich habe keinen Aufgabenbereich, weil ich mich weigere. Und das wird auch so bleiben."


    Mein Ton war nicht unfreundlich sondern ganz ruhig.

  • O.o... Dieses Mädchen würde noch Ärger machen, dachte ich mir...


    "Nun, mein Herr scheint dir ja viel Verständnis entgegen zu bringen, du siehst noch recht gut aus für dein Verhalten! Lass mir dir einen Tipp geben: Hör auf die Worte unseres Herrn und bringe dich hier im Hause ein. Man hat hier wirklich ein schönes Leben, glaube mir!"

  • "Ein schönes Leben? Verständnis? Sehe ich aus, als hätte er mir gegenüber Verständnis gezeigt?"


    Ihm mochte es hier ja gut gehen, aber ich würde hier dennoch nicht ewig bleiben.


    "Dein HERR hat mich geschlagen und ausgepeitscht. Ich bin mir sicher, es hat ihm auch noch Spass gemacht."

  • "Glaube mir, es hat unserem Herrn keinen Spaß gemacht! Und im Gegensatz anderer Herren war er noch gutmütig zu dir. Was glaubst du würden andere Herren tun, wenn ihr Eigentum sich ihren Befehlen wiedersetzt?
    Du musst dich anpassen, zumindest ein wenig, oder willst du sterben, Kind?"


    Ich setzte mich neben ihr...


    "Wir sitzen alle im selben Boot!"

  • "Ich bin aber nicht sein Eigentum" wiedersprach ich seinen Worten.


    "Ja ich wollte sterben, aber er hat es nicht zugelassen. Ich erinnere mich noch sehr gut an seine Worte. Er sagte, dass er es mir so einfach nicht machen wolle. Und da sagst du es hätte ihm keinen Spass gemacht. Seine Worte klangen für mich anders."


    Ich sah ihn kurz an, als er sich neben mich setzte.


    "Ich werde nicht ewig hier bleiben."

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