• Schon bald hat sich Livia von ihrem Bruder und der Cousine verabschiedet. Erschöpft von den Strapazen der letzten Tage beschließt sie einen kleinen Aufenthalt in den Thermen der Villa. Eine junge Sklavin kreuzt ihren Weg, wird jedoch von ihrer befehlenden Stimme aufgehalten.
    "Sklavin!"
    "Ja, Herrin?"
    "Führ mich zu unseren Thermen."
    "Ja, Herrin."


    Kurze Zeit später ist man am gewünschten Ort angekommen und schon bald liegt Livia im Caldarium in wunderbar warmem Wasser. Das Frigidarium will sie sich für den heutigen Tag ersparen und mit geschlossenen Augen genießt sie einfach nur die wohlige Wärme, die ihren Körper nach und nach durchdringt. Die letzte Zeit ist sehr anstrengend gewesen. In den vergangenen Jahren hat die junge Frau viele Städte bereist und konnte dadurch die verschiedensten Kulturen kennenlernen. Trotz all diesen interessanten Eindrücken hat sie jedoch stets die Sehnsucht nach Hause zu ihrer geliebten Familie verspürt. Vor allem ihre Brüder hat sie schmerzlich vermisst. Es war schrecklich, in der Ferne Tag ein Tag aus fast ausschließlich Umgang mit 'besseren Bauern' pflegen zu müssen. Wie erfrischend war da doch die Begegnung mit Quirinalis gewesen. Endlich bietet sich wieder die Gelegenheit zu gepflegter Konversation mit Ihresgleichen.


    Nach einiger Zeit vollendeter Entspannung lösen sich Livias Gedanken endlich von der Vergangenheit und beschäftigen sich mit der Zukunft. Zwar kann sie hier in der Villa ein bequemes und luxoriöses Leben führen, doch entspricht es einfach nicht ihrer Natur, untätig Zuhause herumzusitzen. Durch die letzten Jahre an ständige Aktivität gewohnt, ist es für sie eine Selbstverständlichkeit, sich auch hier in Tarraco wieder produktiv am Leben um sie herum beteiligen zu wollen. Sie denkt über Messalinas Vorschlag nach und kommt zu dem Schluss, dass eine Tätigkeit als Scriba für die nächste Zeit durchaus gut geeignet sei. Es ergäbe sich eine optimale Gelegenheit, sich in das öffentliche Leben erst einmal einzufinden und möglicherweise auch schon verschiedene Würdenträger kennenzulernen.


    Lange verweilt sie im warmen Wasser. Doch bevor ihre Haut davon allzu sehr aufgeweicht wird, entsteigt sie dem Bad. Von der Sklavin gründlich abgetrocknet und angekleidet macht sie sich schließlich wunderbar entspannt wieder auf den Weg.

  • Mit einem wohligen Seufzer lässt Livia sich in das warme Wasser gleiten. Genießerisch schließt sie die Augen und erholt sich in der Ruhe und Stille der heimischen Thermen von den Strapazen der Reise. Ihre Sklavin ist angewiesen, jegliche Störung zu verhindern, so dass sie sich nun endlich richtig entspannen kann.


    Viel Zeit verbringt Livia im angenehmen Caldarium bevor sie sich vom Frgidarium erfrischen lässt. Anschließend folgt die typisch langwierige Prozedur des Ankleidens und Herrichtens bis sie sich schließlich erfrischt und erholt fühlt, wie ein neugeborener Mensch. Gut gelaunt macht Livia sich auf den Weg in das Peristyl um dort die frische Luft und das Klima Hispanias, sowie eine kleine Mahlzeit der heimischen Küche zu genießen, die sie der Sklavin anzurichten befiehlt.

  • Endlich !!!
    Zum ersten Mal seit Tagen ein Bad..


    Der Sklave brachte mir noch etwas Brot, Käse und Wein. Der Wein war so gewässert wie ich ihn bevorzugte : An einem Nebeligen Tag kurz aus dem Fenster gehalten.


    Jetzt kann ich in Ruhe nachdenken, was ich nun tun kann...


    Sicher war ich musste etwas tun. Und wusste auch was : Die Legion.
    Das war der Rechte Ort für einen Römer, der Ort zu mehren und Ehren die Macht Roms.


    Gleich Morgen früh würde ich mich bei der Legion melden...

  • Irgendwie fühlte sie sich schmutzig. Der Schweiß verklebte ein wenig ihr Gesicht und auch die Haare waren schon etwas zu fettig, also nahm sie sich ihre Leibsklavin Anteia und ging durch die große Villa, um die kleinen Thermen zu finden, die jenes angeblich beherbergen würde. Schnell waren sie gefunden, Anteia verschloss die Tür und half ihrer Herrin beim auskleiden, danach hielt sie die Wache an der Tür, während ihre Herrin Livilla, wie die Götter sie schufen, in das warme Nass stieg. Leise begann sie zu singen, in dem ihr so üblichen Mezzosopran und wusch sich bedächtig, fast wie in einem Ritual.


    "Quot viae quae homo peragranda,
    Donec grandem anima fit.
    Sic, et quot maria columba velanda
    Donec quiescit acta,
    Sic et quot sagitt'ab arcibus volanda,
    Ante pac'aeternam fore?"


    Sie hielt ein Stück Bimsstein in der Hand und reinigte damit ihren Körper, der raue Stein glitt über die weiche Haut und löste jegliche Verhärtungen und Hornhaut spielerisch. Dann zupfte sie an einem Tuch und legte ein Stück Seife frei. Bei den meisten Römern war die Seife verschrien, ein wahrer Römer würde so etwas nicht benutzen, aber es war ein Luxus, an den sie sich gewöhnt hatte und den sie nicht missen wollte.


    "Respons'amici,
    Se dedit flamini,
    Responsum se dedit flamini."


    Die Seife duftete wundervoll, sie konnte die diversen Essenzen zwar nicht auseinanderhalten, aber wenn sie diesen Duft einatmete, musste sie an den Frühling denken. Sie tauchte den Kopf unter das warme Wasser und zog den Kopf ruckartig zurück, um die nassen Haare in einem Schwung nach hinten zu werfen. Prüfend sah sie zu ihrer Sklavin, lächelte und sang weiter.


    "Quoties homo videret alte
    Ante disceret caeli?
    Sic, et quoties homo audiret bene,
    Ante disceret fleti?
    Sic, et quoties hom'alium necaret
    Ante disceremus vitae?"


    Dass Anteia eine gute Sklavin war, das hatte sie noch keinen Moment bezweifelt. Sie war zwar ab und zu ein wenig zu faul, aber allgemein ein nettes Mädchen. Wären diese verfluchten Bestimmungen nicht, sie hätte das Mädchen wahrscheinlich sogar adoptiert. Ob sie je eigene Kinder kriegen würde? Erst einmal dachte sie, dass sie schwanger wäre, aber das hatte sich als Fehlgeburt herausgestellt. Vielleicht sogar zum Glück für das Kind, denn der Vater wäre viel zu alt gewesen. Man stelle sich einen sechzehnjährigen Knaben vor, der seinen vergreisten Vater stützen musste. Nein, ein Sohn brauchte einen kräftigen, vitalen Vater. Auch eine Tochter, wer sollte sie denn sonst schützen? Ah, Sklaven. Sie musste den Kopf schütteln. Ein Mann, der kein Gladius führen konnte und der weiche Hände hatte, das war für sie kein Mann.


    "Respons'amici,
    Se dedit flamini,
    Responsum se dedit flamini."


    Ihre Gedanken glitten zum kleinen Corvinus. Der freche Jungspund hatte versucht, sie zu beeindrucken, vielleicht wollte er gar um sie freien. Doch wie alt war er wohl? Sechzehn, siebzehn? Nein, das wäre eine Farce gewesen. Wenn, dann wollte sie liebende Frau sein, kein Kindermädchen. Vielleicht hätte er auch noch vor seinen Freunden gleichen Alters mit ihr angegeben? Der Gedanke ließ ihr trotz des warmen Wassers einen kühlen Schauer über den Rücken jagen. Er war ein netter Junge gewesen, aber genau da war der Hund begraben - ein Junge. Und so sanft. Sie musste kurz grinsen, als sie daran dachte, dass der Hieb ihrer Faust vielleicht sogar härter war als der seine.


    "Quamdiu montes possent durare
    Donec ventus defricaret?
    Sic, et quamdiu homo potest durare
    Donec sum coron'obiret?
    Sic, et quamdiu homo se advertitur
    Et dissimulat non videre?"


    Wieder fand sie den Blick zu ihrer Sklavin. Sie war sechzehn, ging ihr durch den Geist und dass sie wohl das passende Mädchen für den jungen Aurelier wäre, wäre sie keine Sklavin. Sie hätten sogar die gleichen Interessen, mutmaßte sie und biß sich in die Unterlippe, als sie sich dabei erwischte, einen perfiden Plan auszuhecken, den Aureliern die junge Sklavin als Kuckucksei ins Nest zu setzen. Aber dazu mochte sie ihre Sklavin viel zu sehr.


    "Respons'amici,
    Se dedit flamini,
    Responsum se dedit flamini.."


    Was Sev wohl gerade tat? Sicher irgendwelchen Weibern nachsehen und ihnen flegelhaft nachstellen. Der Gedanke erboste sie und sie schwor sich, würde sie ihn irgendwann dabei erwischen, dann würde sie wohl nie Kinder bekommen - er aber auch nicht. Garantiert. So sang sie leise weiter und wusch ihren Leib...

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