Praefectus Vehiculorum

  • Sie hatte nicht auf ihren Bruder gehört und einen alten Sklaven überredet sie raus zu lassen und dann auch mitzukommen. Sie fand immer einen Weg wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte und diesen Brief wollte sie persönlich hier her bringen, auch wenn es der erste war den sie verschickte. Wenn Cato das erfahren würde, dann wäre sie sicher einen Kopf kleiner, das wusste sie, aber es ging nicht anders und deswegen trat sie nun in das Officum und lächelte den Beamten ein wenig verschüchtert an.


    "Salve. Ich habe da einen Brief der nach Germanien soll."

  • Das war genau das, was ich zu Avarus sagte: Man kam gar nicht dazu, den Bericht fertig zu schreiben, wenn andauernd irgendwer im Officium steht, einen Brief verschicken will oder eine Wertkarte kaufen will oder natürlich auch einfach eine sinnlose Frage hat.
    Ich legte den Griffel in meiner Hand beiseite, faltete die Hände und schaute dann zur Person auf, die den Raum betreten hatte. Zu meinem Wohlgefallen war es wenigstens eine Frau und nicht wieder ein Sklave, ein schweißgebadeter Militär oder auch ein dicklicher Bote. Zwar hatte ich mich diesbezüglich doch ein stückweit geändert, aber angenehmer war es trotzdem.


    "Salve. Einen Brief nach Germanien also ... ein Normal- oder ein Eilbrief? Oder vielleicht gar Frachtpost?" Nein, den letzten Gedanken verwarf ich dann doch wieder, sah es doch nicht so aus, als hätte sie viel mehr als ihren Brief dabei.

  • Das überforderte sie ein wenig, denn sie wusste ja nicht einmal was die Briefe kosteten. Viele Sesterzen hatte sie gar nicht einstecken und so sah sie ihn etwas zerknirscht an. "Fracht ist es auf keinen Fall, aber vielleicht kannst du mir sagen was es kostet die Briefe als Normal- oder Eilbrief zu verschicken, denn ich habe keine Ahnung. Es ist das erste mal, dass ich meine Post alleine verschicke, denn der Brief ist für mich wichtig." Wieder trat dieses schüchterne Lächeln auf, denn es behagte ihr nicht sonderlich hier zu sein. Immer wieder stellte sie sich vor was geschehen würde, wenn jetzt Cato einfach hier reinkäme um auch einen Brief zu verschicken. So schnell sie es schaffte verdrängte sie den Gedanken auch wieder.

  • "Gut ..." Unmerklich seufzte ich auf. Wenn ich für jede Erklärung einen Sesterzen zusätzlich bekommen würde, könnte ich gut mit den Reichen mithalten. "Ein Eilbrief kostet 20 Sesterze, welcher allerdings auch wesentlich schneller am Ziel seiner Reise ist, als ein Normalbrief, der uach nur 5 Sesterze kostet."


    Vorsorglich holte ich die passende Tabelle aus einem Papyrusstapel und legte sie schon einmal vor mir zurecht.


    "Es gibt immer ein erstes Mal und wenn du nun gut aufpasst, kannst du es ja auch für die Zukunft merken."


    Sim-Off:

    Überweisung an Konto 1225 - Cursus Publicus

  • Sie hätte heulen können, denn für einen Eilbrief hatte sie nicht das Geld und der Normalbrief würde sicher lange dauern, aber sie hatte ja keine andere Wahl ausser diese."Es muss dann ein Normalbrief sein, für mehr langt mein Geld nicht mehr. Wie lange wird dieser Brief denn dauern? " Während sie auf die Antwort wartete holte sie Brief und .... sie fand doch noch mehr Sesterzen in ihrem Beutel und Strahlte. Sie legte den Brief und 20 Sesterzen auf den Tisch. "Es wird doch ein Eilbrif."




    Helvetia Calvina
    Casa Helvetia
    Roma, Italia


    An


    Marcus Decimus Mattiacus,
    Regia Legati Augusti
    Mogontiacum, Germania Superior





    Salve Mattiacus,


    ich habe mich sehr gefreut von Dir einen Brief zu erhalten. Ich habe sogar die ganze Zeit gehofft, dass Du mir bald schreiben würdest und nun war es endlich so weit.
    Hier beginnt es auch ganz langsam kühler zu werden, aber die Blätter wollen noch nicht so recht fallen, aber die Nächte sind schon kühl und ein wenig unanagnehm.
    Es hört sich interessant an, da wo Du jetzt bist. Wenn ich ganz ehrlich bin, wünschte ich mir jetzt in dem fernen Germanien zu sein, denn hier läuft nicht alles so wie es sollte.
    Wenn ich die Möglichkeiten hätte würde ich einfach gehen, aber das darf ich nicht. Mein Bruder hat von den Tagen erfahren und von den Männern die erst uns gemeinsam aufgelauert hatten
    und mich dann später alleine erwischten. Ich habe meinen Bruder noch nie so ausser sich erlebt und weil ich ihm nicht gleich alles erzählen wollte hat er mich geschlagen.
    Ich sehe das alles immer noch vor mir und spüre seine Hand im Gesicht. Ich weiß nicht einmal wie ich Dir am besten diesen brief zukommen lasse, denn er lässt mich alleine nicht mehr aus der Casa und er will zu Vater gehen und dann weiß ich nicht was geschieht. Vielleicht hat er auch schon mit ihm gesprchen oder erhat ihn noch nicht gesehen, was mich dann aber ehrlich gesagt nicht weiter stören würde in dieser Situation.


    Am besten ich suche mir eine Sklavin aus unserer Casa und lasse die den Brief zum Cursus Publicus bringen, damit er Dich so bald wie möglich erreicht.
    Zum Trost denke ich immer wieder an unseren Abschied hier in der Casa. Gerne würde ich wieder ein Treffen mit Dir haben, wenn Du wieder in Roma bist. Sehr hoffe ich, dass die Zeit bis dahin schnell umgehen wird.
    Ich freue mich auf Deine Erzählungen die Du dann zu berichten hast und in mir wirst Du ganz bestimmt einen großen Zuhörer finden.


    Ich wünsche Dir auch weiterhin alles Gute in Germanien und vor allem sehr viel Gesundheit.


    Calvina

  • Na toll, da hatte ich schon ein 'N' für Normalbrief eingetragen und sie änderte doch noch ihre Meinung. Warum konnte man denn keine Ordnung im Lederbeutel halten? Schließlich musste man wenigstens spüren, ob darin 5 oder 20 Sesterzen lagen. Resignierend seufzte ich ein weiteres Mal kurz auf, und strich das 'N' durch, um ein 'E' dort hinter zu schreiben.


    "Gut gut. Das wäre dann alles. Darf ich sonst noch etwas für Dich tun?" fragte ich, nachdem ich den Brief, sowie das Geld an mich genommen hatte und nebensächlich anfing, die restlichen Eintragungen auf dem Papyrus zu erledigen.

  • Calvina hatte das Gefühl etwas falsch gemacht zu haben, aber sie hielt lieber ihren Mund und sagte nichts, wer wusste schon wie er drauf war und reagieren würde, deswegen war sie auch ganz froh, als er fertig war. "Nein danke, von meiner Seite aus gibt es nichts mehr. Danke für die Mühe. Vale!"
    Sie verließ das Officium und traf auf dem Gang wieder den alten Sklaven den sie mitgenommen hatte. Nun war sie gespannt wann der Brief in Germanien ankömmen würde und hoffte umso mehr auf eine baldige Antwort. Calvina war am überlegen ob sie gleich wieder zurück in die Casa oder doch noch einen kleinen Abstecher über den Markt machen sollte. So ging sie erst einmal.

  • Ein kurzes Nicken war die Antwort und ich trug die restlichen Daten in die Tabelle ein. Ein weiterer Enitrag eines weiteren briefes in einer weiteren Tabelle. So wird es weitergehen ...


    "Kein Problem, dafür bin ich da. Vale bene!" antwortete ich, warf ihr noch einen kurzen Blick hinterher, wie sie das Officium verließ und holte wieder den Bericht hervor, damit ich ihn beenden konnte.

  • “Und, hast du gesehen?“ rief der herein eilende Scriba ohne sich großartig anzumelden oder mich überhaupt einmal zu begrüßen.
    “Gesehen ... öhm was denn?“ fragte ich mit einem Ton, dessen gelangweilter Unterton wohl kaum zu überhören war.
    “Na den Aushang mit der Gehaltserhöhung, geschrieben und unterzeichnet von Senator Avarus .. unserem Chef.“
    “Dein Chef bin erstmal ich und dann kommt Germanicus Avarus und was bei Iuppiter meinst du mit Gehaltserhöhung? Ich hab keinen blassen Schimmer, von welchem Aushang du redest!“
    “Nicht? Das ist bedauerlich. Einen Moment!“


    Der Scriba wühlte kurz in einer Umhängetasche und zog ein Papyrus heraus, welches er vor mich auf den Tisch legte. Skeptisch begutachtete ich es und las die Zeilen darin genau durch ... und ein weiteres Mal.


    “ ... ordne ich, Legatus Augusti Cursus Publico an ... 10% Gehaltserhöhung .... für jeden Bediensteten des Cursus Publicus .... gez. Medicus Germanicus Avarus ....“ Ich schaute auf, kratzte mich kurz am Hinterkopf und las die Zeilen ein weiteres Mal, bevor ich nachdenklich zum Scriba schaute, der mir diese Nachricht herein brachte.
    “Und, ist das nicht wundervoll? 10%! Das ist Wahnsinn!“
    “Das ist es allerdings ... aber schau: Erstens bin ich mir nicht sicher, dass er das bestimmen kann und zweitens sieht es nicht sonderlich echt aus. Es ist mehr eine Art Flugblatt als eine Bekanntmachung und nur mit einem 'gez. Medicus Germancius Avarus' unterschrieben. Da fehlt das Siegel!“
    “och ... ne, oder?“ Der Angestellte ließ prompt die Schultern hängen und die anfängliche Fröhlichkeit wandelte sich in Enttäuschung. Natürlich, bei einer solche Nachricht denkt man erst nicht nach, aber es sieht absolut nicht echt aus. Avarus sollte davon sofort unterrichtet werden.
    “Ich fürchte doch .... so sehr ich das ebenfalls gewünscht hätte, scheint es nicht war zu sein. Ich werde gleich zum Palantin gehen und mit Avarus darüber reden. Wer weiß alles davon und woher hast du die Bekanntmachung?“
    “Mittlerweile dürfte es dir gesamte mansio wissen. Der Zettel und noch einige andere hingen alle am schwarzen Brett.“
    “Du entfernst unverzüglich alle diese Papyri, machst alle ausfindig und bringst sie mir hier ins Officium. Sag außerdem den Anderen, dass es höchstwahrscheinlich nicht wahr ist!“


    Mit diesen Worten sprang ich von meinem Stuhl auf, schnappte mir den Zettel, der vor mir lag und ging zum Scriba. “Wenn mich jemand sucht ... ich bin bei Germanicus Avarus.“


    “Einverstanden ....“ antwortete er, verließ das Officium, noch immer mit trauriger Miene, während keine halbe Minute später ich es ihm gleichtat und ebenfalls das Officium verließ.

  • Zitat

    Original von Caius Sergius Curio
    "Genau. Ich hatte mir einige Stationen einmal genauer 'angeschaut', um mir ein besseres Bild über die Region bezüglich des Postwesens zu machen. Sobald ich den letzten Abschnitt fertigstellen kann, wirst du den Bericht auf deinem Schreibtisch wiedergfinden. Derzeit hab ich aber genug mit Briefe, Wertkarten und fragenden Kunden zu tun, als das ich in den Abschnitten zwischen den Kunden daran arbeiten könnte."


    Kurz verstummte ich und legte den griffel auf das Wachstäfelchen, welche ich dann zur Seite schob.


    "Aber morgen, spätestens übermorgen wirst du ihn haben." fügte ich noch hinzu und nickte ihm zuversichtlich zu.


    "Gut, gut es eilt ja nicht." Er entschied sich nicht zu jammern, das auch er einen großen Haufen Wachstäfelchen in seinem Arbeitszimmer gestapelt hatte und er müde daran dachte sie abzuarbeiten.


    "Ich empfehle mich dann mal wieder."


    Er erhob sich, reichte die Hand, lächelte kurz anerkennend und verließ danach das Officium.


    Sim-Off:

    Ich verkürze mal.

  • Knapp nickte ich. Dann würde ich mich auch wegen des Berichts nicht so hetzen müssen und konnte ihn daheim in Ruhe zu ende schreiben. Hier bekam man ja keine ordentliche Zeile hin, geschweige denn einen sinnvollen Satz.


    "Wie gesagt, ich werde ihn Dir dann sobald wie möglich zukommen lassen.


    Natürlich, ich will dich ja auch nicht länger von der Arbeit abhalten, als nötig. Eine schönen Tag noch ..." rief ich ihm noch halblaut hinterher, bevor er das Officium gänzlich verließ. Eine schönen Tag noch ... er hatte mindestens genauso viel Arbeit vor sich, wie ich.

  • Von Avarus Officium kommend, betrat ich wieder das meine und suchte auf meinem Schreibtisch zu aller erst den Stapel mit den restlichen Anschlägen, der auch nicht weit von meiner letzten tabula entfernt lag. Ich legte die Botschaft des Senators beiseite und nahm vorsichtig den Stapel Papyri in meine Hand, als könnte ich mich daran verbrennen. Alle hatten den selben Inhalt: Gehaltserhöhung, 10 Prozent, Medicus Germanicus Avarus ... Ein leicht verächtliches Schnauben war die Antwort darauf, aber anstatt die Fetzen zu zerreißen, räumte ich sie tief in ein Regal. Sie sollten zwar vor erst außer Reichweite sein, aber wer weiß, als Beweismaterial konnte an sie vielleicht noch gebrauchen.


    Schließlich verließ ich wieder das Officium und suchte nach einem Scriba meines Vertrauens, der auch recht schnell anzutreffen war. “Komm in mein Officium.“ “Ja, einen Augenblick ... “SOFORT!“ “Öh, ja Chef, ich komme!“
    Und so standen wir wenige Minuten später wieder in meinem Officium.


    “Was machen die Angestellten? Geht dort immer noch alles drunter und drüber, oder hat sich die Lage geklärt?“
    “Nein, nicht wirklich ... gut, es is ein wenig besser, aber die meisten streiten noch.“
    “Verdammt ...“ ich rieb mir kurz am Kinn, ehe ich fortfuhr. “Hör zu: Ich war bei Senator Avarus ...“
    “Und?“
    “UNterbrich mich nicht, dann erfährst du's! Also, ich war eben bei ihm und habe ihm davon berichtet.Er hat nur noch einmal das bestätigt, was ich dachte, es ist eine Fälschung. Soweit so gut, ich habe vorgeschlagen, dass er einen Aushang anfertigt...“
    Kurz schob ich dem Scriba das Papyrus vom Senator zu und sprach dann weiter:
    “Das ist eine offizielle Erklärung des ganzen. Ich will, dass haargenaue Kopien davon in sämtlichen mansiones und Poststellen der Umgebung verteilt werden. Das Orignila hängen wir direkt bei uns ans schwarze Brett, dem Knotenpunkt. Hast du mich verstanden?“
    “Ja Praefekt ... wer soll die Kopien anfertigen?“
    “Am besten so wenige wie möglich und vor alle: Vertrauenswürdig. Wenn einer von denen darunter steckt, dann werden diese Kopien ihr Ziel nie erreichen!“
    “Gut, ich werde mich gleich an die Arbeit machen.“
    “Ich bitte darum!“ erwiderte ich und schaute dem Scriba noch nach, wie er zusammen mit der Bekanntmachung das Officium verließ. Ich dagegen schnappte mir einen Kelch und füllte diesen mit einem Viertel Wien und drei Vierteln Wasser, wodurch ich mich besser konzentrieren konnte ...

  • Das war alles so undurchsichtig. Es gab keinerlei Gründe, wieso jemand solche Bekanntmachungen veröffentlichte, wenn es nicht aus Frust war. Ein Angestellter des Cursus Publicus, der bei einer Beförderung übergangen worden war, käme vielleicht in Frage, aber wer sollte das sein? Es gab so viele Angestellte, da konnte man ja nicht jeden einzelnen überprüfen. Hoffentlich würde Avarus mit den Urbanern oder den Prätorianern reden, die kannten sich wenigstens mit derlei Dingen aus. Ich war Verwalter der Post in Italia und keiner, der sich auf die Jagd nach dem Verbrechen machte.


    Nervös fuhr ich mit dem meinem Zeigefinger halb geistesabwesend über den Kelchrand. Sämtlich Tropfen auf diesem Rand waren bereits vom Finger aufgenommen worden und hatten sich wohl verabschiedet. Ich überlegte allerdings doch, wer es sein könnte. Vielleicht kannte ich jemanden, der in Frage kam, diese Tat vollzogen zu haben. Er musste schließlich möglichst schnell gestoppt werden, damit so etwas nicht ein weiteres Mal passierte und erst Recht in der Curia eine wilde Rauferei ausbrechen würde. Macro ... nein, Carinus ... auch nicht, Otho, Valens, Lucanus ... nein die waren eigentlich auch zufrieden ... Clemens, Donatus, Turianus ... nein – oder Moment! Donatus, Porcius Donatus! Er war meine Vertretung während meiner Abwesenheit, aber seit dem hatte ich ihn nicht mehr gesehen und er hatte auch gehofft, durch diesen Auftrag vielleicht befördert zu werden. Das ging natürlich schlecht, wenn er nicht auffindbar war, aber es käme zumindest in Frage.


    “Carinus!“ rief ich und wenig später kam der eifrige Scriba aus dem Nebenzimmer geeilt und legte mir einige Tabulae auf den Tisch, die ich aber vorerst nicht beachtete.
    “Was gibt's?“
    “Du erinnerst dich an diesen Donatus?“
    “Ja ... flüchtig. Er hat sich wegen Krankheit beurlauben lassen, gerade als du zurück gekommen bist.“
    “Ahja? Interessant ... du weißt nicht zufällig seine Adresse auswendig?“
    “Nein, aber ich könnte neben an schauen, dort haben wir ja auch die Personalakten!“
    “Oh ja, stimmt. Schau bitte nach und wenn du eine Adresse hast, schreibe mir sie auf und bringe sie mir!“
    Der Scriba nickte nur und verließ wieder den Raum durch eine der beiden Türen im Officium, um in seinem Arbeitsraum – oder dem, wo er auch arbeitete – die geforderten Informationen heraus zu suchen, während ich mich an die Tabulae machte, die er mir brachte...

  • Ein Bote des Decimus Maior erreichte das Officium des Cursus Publicus in der Curia Italica. In seiner Hand hielt er den Brief und einen Stoffbeutel in dem sich die zwanzig Sesterzen für den Eilbrief nach Germanien befanden. Er trat ein und überreichte Brief und Geld:



    An Maximus Decimus Meridius
    Regia Legati Augusti Pro Praetore
    Mogontiacum


    - Eilbrief -


    Maior Maximo suo salutem dicit


    Der Senat hat mich als den zweiten Decimer hinter Mattiacus nach die für mich erfolgreichen Wahlen mit dem Amt des Quaestor Pro Praetore betraut. Ich schicke diesen Brief einige Tage bevor ich selbst Rom verlassen werde, um dich rechtzeitig zu informieren und du dich auf meinen Ankunft einstellen kannst.


    Ich freue mich auf das Wiedersehen!


    Vale,
    Maior

  • Da er bis zu Entscheidung des Comes eine Anstellung anstrebte meldete sich Antipater im Officium des Praefectus Vehiculorum Sergius Curio und unterstrich dies durch ein Klopfen an dessen Türe.

  • Routinemäíg verfasste ich die Monatsabrechnung, um sie dann später den Quartalsbericht hinzuzufügen. Ein letzter Kontrollblick und der Vergleich mit den Werten in der Tabelle blieb mir allerdings verwehrt, als es mal wieder an der Officiumtür klopfte. Sorgfältig legte ich beide Papyri beiseite und schaute auf.


    “Herein bitte!“

  • Antipater trat ein, verbeugte sich angemessen und war als zweites über den angenehmen Zustand des Officiums mehr als erstaunt, hatte er doch bei seinen Reisen die chaotischsten Zusände in imperialen Verwaltung kennengelernt.


    "Salve Amici, mein Name ist Sextus Pompeius Antipater und ich kam um beim Praefectus Vehiculorum um eine temporäre Anstellung anzusuchen. Ich würde gerne einige Zeit als Stationarius dienen wenn dies möglich wäre."

  • Mit musternden Blicken betrachtete ich den Pompeier und war überrascht, weshalb er hier auftauchte. Die Hoffnung, das sich jemand als Stationarius bewirbt hatte ich schon länger aufgegeben. Obwohl ich gerne gewusst hätte, wieso niemanden die Anstellung interessierte. Schließlich war sie um Längen besser bezahlt, als die eines normalen Scribas.


    “Den Praefectus Vehiculorum hast du zumindest schon gefunden.“ antwortete ich mit einem zurückhaltenden Lächeln und wies mit meiner linken Hand auf die Sitzmöglichkeit gegenüber des Schreibtisches.
    “Nimm bitte Platz. So, du wünschst also, als Stationarius arbeiten zu dürfen. Für wie lange? Du erwähntest explizit 'einige Zeit'.“

  • "Ich strebe einen Dienst in der öffentlichen Verwaltung an und möchte dabei als erstes eine Tätigkeit ausüben bei der ich, wie soll ich sagen... das Volk kennenlerne und wo könnte man das besser als als Stationarius? Ich bin viel im Imperium herumgekommen und könnte das dort erwobene Wissen über Post, Pferde und meine buchhalterischen Fähigkeiten dort einbringen. Ich dachte an eine Zeit von 2 Monaten und idealerweise an eine Anstellung an der Strecke nach Mantua"

  • "Soso, für zwei Monate."


    Ich kratzte mich kurz am Hinterkopf und trank einen Schluck vom stark gewässerten Wein. In Gedanken kramte ich nach Informationen über die Stationes Richtung Mantua und holte dann letztendlich doch eine Papyrusrolle heraus. Diese überflog ich knapp und nickte dann.


    “Hm, Mantua direkt nicht, aber ... seit einiger Zeit arbeitet der Stationarius, der für die Legio I zuständig ist nicht mehr gut, beziehungsweise sehr schlecht. Ich könnte dich einige Zeit jemanden unterstellen,, der dort Ahnung hat, sagen wir ein, zwei Wochen und danach könntest du alleine dort Arbeiten.“ meinte ich und schaute wieder zu Antipater auf.
    “Wie sieht es denn mit deinen Fähigkeiten aus? In wieweit besitzt du diese buchhalterische Fähigkeiten und das Wissen über Pferde und Post? Hast du irgendwelche Referenzen?“

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