Praefectus Vehiculorum

  • "Nein, es ist auch so schon genug. Ich bin froh, das geregelt bekommen zu haben"
    sagte Avitus.
    "So, ich denke, ich habe dich lang genug aufgehalten. Ich danke dir, Annaeus Varus für dein Entgegenkommen. Solltest du einmal was brauchen, mein Haus steht am Esquilin und du wärst ein gern gesehener Gast"
    Er legte das Schreibzeug zurück auf den Tisch des Varus.
    "Bis dahin, Annaeus"

  • Ich erhob mich ebenfalls, als Avitus im Begriff war, das Officium zu verlassen. "Danke für das Angebot Artorius Avitus, ich weis es zu schätzen und werde in jedem Fall darauf zurück kommen." Antwortete ich auf das Angebot und geleitete Avitus zur Tür. "Vale, Artorius Avitus."

  • Das Gesicht des Senators Avarus hatte Venusia bisweil immer recht freundlich erlebt. Als sie dieser Tage allerdings den Auftrag bekam Post vom Anwesen der Decima Gens abzuholen erlebte sie es in einen tristen Ton gefärbt und ohne die übliche Lässigkeit. Der zu transportierende Brief enthielt wohl nichts Gutes. Trotzdem machte sie sich wie immer dienstbeflissen auf den Weg ihr Transportgut pünktlich und vorallem unbeschadet zu überbringen. Einen Namen hatte sie ebenfalls erhalten. Jemanden, den sie gut kennen gelernt hatte in den letzten Jahren. Sie trat ins Officium ein und grüßte mit einem verhaltenen "Salve Praefectus, Post für Dich."



    An
    Decimus Annaeus Varus
    PVPI - Officium Rom
    INTERNA


    Salve Annaeus,


    es betrübt mich so unvermittelt von deinen Wunsch zu erfahren. Noch vor wenigen Tagen befand ich mich persönlich in Rom. Jetzt wo mein Weg mich aus dieser Stadt führte, überlegst du dir diesen Schritt. Du wirst verstehen, das ich dies mit Skepsis betrachte. Aber wie schon viele Praefecten vor dir werde ich auch dich nicht hindern können einen anderen Karriereweg zu wählen. Es wundert mich nur wie so oft das du dich nicht ausgefüllt genug fühlen kannst auf dieser ansehnlich vergüteten Arbeitsstelle. Deine Entlassungspapiere werden warten müssen bis ich nach Rom zurückgekehrt bin.


    Mögen die Götter dich behüten und dein Weg immer von ihnen begünstigt sein.


    Vale,




    Sie überreichte das Schreiben und wartete. Vielleicht sollte sie ja gleich wieder los...

  • Mit den Gedanken immer noch beim Legatus und dessen Brief, sah ich, wie Marcus mein Officium betrat. "Salve Marcus." Er trat forsch heran und fragte nach einer Sitzgelegenheit. "Ahhhhh....., der gute Alcimus. Aber bitte nimm doch Platz." Meinte ich und ging in Richtung des kleinen Beistelltisches, um zwei Becher mit Wein und Wasser zu befüllen. Über meine Schulter sprach ich derweil mit Marcus weiter. "Du bist in Misenum in meiner Taberna gewesen? Schön zu hören. Und...., alles in Ordnung dort?" Inzwischen hatte ich die Becher voll und stellte einen Marcus hin, den anderen behielt ich gleich in der Hand und nahm hinter dem schreibtisch Platz. "Erzähl.......?"

  • "Ich danke Dir", antwortete Marcus, als er sich setzte und den Becher ergriff. Er schaute in die Luft, um sich die richtigen Wörter zurecht zu legen.
    "Die Taberna wird von Alcimus tadellos geführt. Das Essen ist sehr schmackhaft und der Wein sehr gut." Etwas zerknirscht schaute Marcus Varus an. "Allerdings habe ich einen großen Fehler begangen. Ich habe mich zu schnell zu erkennen gegeben." Er hoffte, daß Varus ihm den Schnitzer nicht allzu krumm nahm. "Aber Alcimus hatte wahrhaft nichts zu vertuschen. Zwar servierte er mir den besseren Wein und er bediente mich bevorzugt, aber ich maße mir an, zu erkennen wenn eine Taberna nicht gut geführt wird. Der Schankraum war auf Anhieb sauber. Ebenso das Geschirr. Außerdem habe ich Erkundigungen angestellt. Die Taberna hat in der Stadt einen guten Ruf."

  • Eigentlich hatte ich auch nichts anderes erwartet, als das Alcimus seiner Arbeit zufriedenstellend erledigt. Schließlich bekam er ja in meinen Augen eine Menge Geld dafür. Doch ich arbeitete nach dem Motto, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. "Da muss ich dir Recht geben Marcus. Bei der Speisenzubereitung macht ihm so schnell keiner etwas vor." Auch ich hatte früher öfters das Vergnügen, als Stationarius wenn ich ab und an mal in Misenum war, von Alcimus bekocht zu werden. Leider ist dies in der letzten zeit immer seltener geworden.
    Als Marcus mich auf seinen Fehler aufmerksam machte, musste ich schmunzeln. "Keine Sorge Marcus, Alcimus weiss, wie er dies zu deuten hat. Und außerdem ist es ja meine Taberna." Fügte ich immer noch schmunzelnd an und nahm einen Schluck aus meinem Becher. Marcus hatte sozusagen Alcimus auf Herz und Nieren geprüft. Nicht das ich mir Gedanken über die Taberna und Alcimus machte, jedoch ist es beruhigender, wenn man sich auf seine Leute verlassen kann. "Ach was ich dir sagen wollte." Fuhr ich fort und in dem Augenblick erhellte mein Gesicht. "Mir ist aufgefallen, das der Cursus Publicus hier in Roma an einem Unterbestand an Pferden leidet. Wenn du dich das nächste Mal von Mantua in Richtung Roma aufmachst, versuche ein paar Pferde von dort mit hierher zu bringen. Dort hatte ich schon damals dafür gesorgt, das genügend Pferde zur Verfügung stehen und seit der letzte Tabellarius aus Germania nicht zurückgekehrt ist, wird es langsam mächtig eng." Diese sache hatte ich mir zwar schon vor längerer Zeit notiert, jedoch bisher immer beiseite geschoben.

  • Es beruhigte den alten Postboten, daß Varus seinen Fehler nicht so schlimm fand. So empfand er seinen Besuch in der Taberna als nur noch angenehmer.


    Marcus nickte als Varus ihn von den Pferden erzählte. "Das sollte kein Problem sein, Praefectus. Wenn alles klappt, dann werden die Pferde in wenigen Tagen hier eintreffen."
    Er freute sich mit dieser Aufgabe betraut zu werden. Bedeutete es doch ein gewisses Maß an Vertrauen, daß ihm von seinen Vorgesetzten entgegengebracht wurde.
    Eine Sache war da aber noch, die er mit Varus besprechen musste.
    "Ich brauche in einer Angelegenheit Deinen Rat, Praefectus." Er holte tief Luft. "Ich möchte das Bürgerrecht erlangen. Kannst Du mir sagen wie ich das am Besten bewerkstellige? Ich habe keine Ahnung."
    Gespannt betrachtete Marcus die Miene des Praefectus.

  • Mit einem kurzen Nicken gab ich Marcus zu verstehen, das die Angelegenheit mit den Pferden für mich erst einmal erledigt. Ich nahm abermals einen Schluck aus meinem Becher, als Marcus mich auf eine private Angelegenheit ansprach.
    "Nun zum ersten Marcus, musst du dir das Bürgerrecht verdienen. Da bist du ja aber bereits darüber, ich muss sagen, du erledigst deine Aufgaben hier beim Cursus Publicus mehr als zufriedenstellend." Ich legte kurz meinen Kopf schief und überlegte. "Die andere Angelegenheit, würde ich dann mit dem Lagatus besprechen, sobald er wieder in Rom ist." Ich fuhr mir kurz mit der Hand durch mein Haar und blickte anschließend zu Marcus. "Ich habe sowieso noch ein paar Angelegenheiten mit dem Legatus zu besprechen, da würde ich es gleich mit vorbringen?" Meinte ich fragend zu Marcus.

  • Marcus war froh zu hören, das Varus mit seiner Arbeit zufrieden war und nickte ihm dankend zu, während Varus weiter sprach. Als der dann auch noch anbot, mit dem Legaten zu sprechen, war Marcus regelrecht erleichtert.
    "Ich denke das es sehr vorteilhaft wäre, wenn Du mit dem Legatus darüber sprechen könntest." Abwehrend hob er die Hand. "Natürlich nur, wenn auch Zeit dafür ist."
    Marcus machte sich keine Illusionen darüber, daß die anderen Dinge, die Varus mit dem Legaten zu besprechen hatte, wichtiger als sein Anliegen war. Außerdem stellte er sich nur ungern in den Vordergrund.

  • Da ich sowieso mit dem Legatus etwas zu besprechen hatte, lag dies auf der Hand bezüglich der Einbürgerung von Marcus. Ich winkte ab, als Marcus dies mit meiner Zeit in Verbindung brachte. "Keine Sorge Marcus, ich kümmere mich darum." Schließlich wäre es von Vorteil, sollte ich bald dem Cursus Publicus verlassen, wäre ein Stationarius mehr schon von Vorteil und für dieses Unternehmen ist das Bürgerrecht unumgänglich.

  • "Danke, Praefectus", antwortete Marcus und nahm einen Schluck. Er war froh, daß sich Varus für ihn einsetzen wollte.


    Wieder einmal beglückwünschte er sich im Stillen zu der Entscheidung, für den Cursus Publicus zu arbeiten. Besser hätte er es nicht treffen können. Da zu diesem Thema alles gesagt war, wollte er noch etwas dienstliches mit seinem Vorgesetzten besprechen.


    "Als ich in Misenum war, ist mir aufgefallen, daß das Dach vom Stallgebäude der Mansio in einem reperaturbedürftigen Zustand ist. Der dortige Stationarius bat mich Deine Zustimmung einzuholen, damit er Handwerker zur Reperatur beauftragen kann."

  • "Keine Ursache...." Meinte ich noch kurz und bündig bezüglich der Einbürgerung von Marcus und griff erneut zu dem Becher.


    "Der Stall.....?" Ich rieb mir kurz die Stirn. Auch das noch, dachte ich mir. "Wer ist der Handwerker, der die Reparatur übernehmen soll?" Schließlich hatte der Cursus Publicus auch gewisse Vereinbarungen mit den ansässigen Handwerkern.

  • "Im Prinzip habe ich dagegen nichts einzuwenden, jedoch wäre es von Vorteil, den Handwerker damit zu beauftragen, welche schon immer den engen Kontakt zum Cursus Publicus pflegen. Vielleicht kannst du das noch herausfinden und mir dann eine Nachricht zukommen lassen?!" Damit war das Thema eigentlich auch abgehandelt worden. "Wie gesagt, die Zustimmung hast du hiermit, nur die Ausführung muss noch abgestimmt werden, wenn du verstehst was ich meine?!" Merkte ich an und zwinkerte Marcus zu.

  • Marcus nickte, während Varus ihm antwortete.
    "Ich denke, daß ich Ende der Woche wieder in Misenum bin. Dort werden der Stationarius und ich uns dann ein vollständiges Bild machen und mit Handwerkern Kontakt aufnehmen. Ich werde Dir dann so schnell wie möglich eine Nachricht schicken."
    Wieder trank Marcus einen Schluck von dem verdünnten Wein und schaute Varus an, ob der noch etwas mit ihm besprechen wollte.

  • Ich nickte. "Sehr gut....." Schließlich musste ich die Angelegenheit auch vor dem Legatus verantworten können. "Gibt es von deiner Seite noch Sachen zu besprechen?" Eine Kleinigkeit hätte ich dann noch, was ich Marcus anraten oder sagen wir besser schmackhaft machen wollte. "Magst du Wagenrennen?" Fragte ich und wartete Marcus´ Reaktion ab.

  • Marcus schüttelte leicht mit dem Kopf und lächelte leicht. "Nein, das wäre dann für heute alles."
    Er hob eine Augenbraue, als Varus ihn auf Wagenrennen ansprach. "Nun, ich muss zugeben, daß ich noch keine Gelegenheit hatte, mir ein Wagenrennen anzuschauen. Ich weiß aber, daß sie sehr spannend sein müssen."

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