Wir standen stumm am Scheiterhaufen, bis er fast ganz heruntergebrannt war.
Nur die traurige Flötenmusik und ein gelegentliches Schluchzen begleitete unsere Trauer.
Familiengrabmal der Gens Didia
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Während der Scheiterhaufen niederbrannte ließ Aventurinus seinen Tränen und seiner Trauer freien Lauf.
Der Schmerz in seinem Herzen war entsetzlich.
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Die letzten Flammen wurden von der Famile und Aventurinus mit teurem Falerner und Milch gelöscht.
Dann fegten wir die Asche zusammen und füllten so viel wir konnten in die Urne hinein.[Blockierte Grafik: http://img477.imageshack.us/img477/7812/urnefunerphilip8ae.jpg]
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Der Allerfleißigste unter vielen Fleißigen war Aventurinus beim Löschen des Scheiterhaufens, war es doch eine der letzten Verrichtungen die er seiner Liebsten zuliebe machen konnte.
Eine wunderschöne Urne war ausgewählt worden und Aventurinus verwendete wiederum besonders viel Mühe darauf diese mit Asche zu befüllen. Auch wenn es nicht die Asche von Sinonas Körper war, denn diese ruhte im Reiche des Neptunius...
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...welcher sie zu sich geholt hatte.
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Wir trugen die Urne in die Gruft und stellten Sie in eine frisch gesäuberte und geschmückte Niische.
Anschliessend wurde die Nische mit der Steintafel verschlossen und die Fugen mit Mörtel gedichtet.
Jetzt war es Zeit für den Pater familias die Ahnen um Ihr Wohlwollen für die verstorbene Seele zu bitten. -
Eine neue Urne hatte ihren Platz in einer bisher freien Nische der Grabkammer gefunden.
Was hätte ich dafür gegeben, dass Sinona noch unter den Lebenden weilen würde. Aber gegen die unerbittliche Macht des Schicksals und gegen die Ratschlüsse der Götter sind wir Menschen machtlos.
Den Masken der Ahnen unserer Familie mich zuwendend begann ich zu sprechen.
""Oh, ihr Manen, Geister unserer ruhmreichen Vorfahren!
Ihr die dabei wart als Rom noch in den Anfängen lag.
Ihr die dabei wart als Rom größer und stärker wurde.
Ihr die dabei wart als Rom bereits die mächtigste Stadt des Erdkreises war.Oh, ihr Ahnen der Gens Didia, vernehmet meine Worte.
Höret, was ich euch zu sagen habe.
Ein ruhmreiches Mitglied unserer ehrwürdigen Gens - die Flaminca Veneris Didia Sinona - ist nun vom Reich der Lebenden in das Reich der Toten übergewechselt.
Eine große Römerin war Didia Sinona und sie hat unserer Familia große Ehre bereitet.
Den Göttern hat Sinona gedient Zeit ihres Lebens, dem Imperator und den Menschen.
Dem Venuskulte im Imperium verhalf sie zu neuem Glanze und den Glauben an die Götter, die bereits ihr verehrtet, diesen Glauben pflanzte sie tiefer in die Herzen der Menschen.
Für ihre Überzeugungen hat sie gekämpft in ihrem Leben.
Bei allem was sie tat war sie mit ihrem ganzen Herzen dabei.
Die Menschen die sie liebte erinnern sich gern ihrer Wärme.Eine wunderbare Schwester war sie mir und ihren Schwestern.
Eine Frau, die ihn wahrhaft und von ganzem Herzen liebte war sie ihrem Verlobten.
Allen Mitgliedern der Familia war sie eine liebevolle Verwandte und all ihren Freunden eine treue Freundin, auf die man sich stets verlassen konnte.Nun ist ihr Weg auf Erden beendet und Didia Sinona ist in eurem Reich.
Oh, ihr Ahnen der Gens Didia, nehmt Didia Sinona, meine teure Schwester, in eure Mitte auf.
Heißt Didia Sinonas Seele bei euch Willkommen, auf dass sie den Frieden findet, den sie verdient.
Geleitet sie wohlwollend durch eure Gefilde und wachet zukünftig gemeinsam mit ihr über das Wohl der Gens Didia.
Darum bitte ich euch, oh ihr Geister."
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Bewegt hörten wir Falco zu und beteten stumm mit. Anschliessend traten wir aus der Gruft und ich führte das Reinigungsritual durch.
Ich besprenkelte alle Teilnehmer mit duftenden Ölen und Wein und murmelte die alten Reinigungsgebete.
Anschliessend begab sich wer wollte zum silicernium (Leichrnmahl) dass in der Nähe aufgebaut war. -
Nachdem ich im Familiengrabmahl die Ahnen diese angefleht hatte die Seele der verstorbenen Sinona willkommen zu heißen und wir alle Rituale entsprechend den Sitten und Gebräuchen unserer Vorfahren durchgeführt hatte m, begaben wir uns wieder ins Freie.
Längst war die Nacht hereingebrochen.
Wir nahmen jetzt auf den Bänken vor den mit Speisen und Wein reichbeladenen Tischen Platz, um das Leichenmahl einzunehmen.
Der Platz war mit einer Plane zum Schutz vor Schneefall abgedeckt und rings um uns herum standen zahlreiche Kohlebecken verteilt, welche uns Licht und vor allem Wärme spendeten.
Auf einem Karren hatten wir Mäntel mitgeführt, deren Zustand dem des Anlasses und unserer sonstigen Kleidung an diesem Tage angemessen war. Diese ließ ich jetzt zum zusätzlichen Schutz vor der Kälte der Nacht verteilen.
Die Sklaven der Familia hatten unterdessen Weinbecher und das erforderliche Besteck und Geschirr an alle Gäste verteilt.
Für das Silicernium standen verschiedene Weine bereit. Vom Falerner über Honigwein bis hin zu anderen wohlschmeckenden Tropfen. Auch an die Freunde des Bieres war gedacht. An Speisen wurde knuspriges Brot mit leckerem Schafskäse gereicht, Huhn ala Fronto und in anderen Zubereitungsarten, Fisch, Eier, und vieles mehr. Dazu das unvermeidliche Garum. Auch edle Datteln lagen für das silicernium bereit.
Sim-Off: Für alle Teilnehmer stehen in der WiSim Angebote bereit!
Bevor wir mit dem Leichenmahl beginnen würden, ließ ich Aventurinus, dem Verlobten Sinonas, die Ehre zuteil werden, noch einige Worte zu den Gästen der Trauerfeier sprechen. Er hatte mich darum gebeten.
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Stumm hatte Aventurinus im Grabmal den Gebeten des Didius Falco an die Ahnen seiner Familia gelauscht und selbst seine eigenen Gebete an die Götter gerichtet.
Dann, als sie beim silicernium zusammen saßen nickte er Falco dankend zu, als dieser ihm das Wort erteilte und erhob sich. Sein von der Trauer und den vielen Tränen um Sinona bleiches Gesicht war von Bartstoppeln umwuchert, seine Stimme jedoch war fest.
"Liebe Freunde!", begann Aventurinus.
"Wir alle sind heute zusammengekommen um Abschied von Sinona zu nehmen.
Gemeinsam zogen wir in der pompa funebris durch die Straßen Roms, vebrannten die Bahre mit Sinonas Bildnis, setzten die Urne im Grabmal bei und empfahlen Sinonas Seele den Göttern.
Für diese wunderbare Trauerfeier danke ich euch allen von ganzem Herzen.
Mein Herz ist schwer von Trauer um die Liebste. So wie euer Herz schwer ist von der Trauer um die Schwester, die nahe Verwandte, die gute Freundin, die Lehrerin, die Bekannte oder wie auch immer ihr zu ihr standet. Unzählige Tränen habe ich um sie vergossen, so wie viele von euch. Um eine wahrhaft große Römerin, die jetzt von uns gegangen ist.
Sinona ist zwar tot, aber dennoch lebt sie weiter. In unseren Herzen, in unseren Köpfen, in unseren Erinnerungen. Dort lebt sie weiter, solange wir selbst leben.
Jetzt haben die Götter und die Ahnen ihrer Familia Sinona Willkommen geheißen und sie hat bei ihnen einen neuen Platz gefunden, der ihrer würdig ist. Dort wo sie jetzt ist, wacht Sinona zukünftig über uns, über alle die ihrem Herzen nahestanden. Nehmt dies als Trost, so wie ich es als Trost nehme.
Sinona schaut uns von dort zu, wo sie jetzt ist. Die große Anteilnahme unter welcher wir alle, ja das ganze Volk Roms von ihr Abschied nahmen, freut sie sehr.
Ich höre ihre Stimme, die uns zuruft ´Habt Dank für alles. Ich liebe euch.´ Und weiter ruft sie uns zu ´Trinkt auf mich. Seid fröhlich und trauert nicht länger um mich. Feiert jetzt. Mir geht es gut. Denkt an mich. So wie ich immer an euch denken werde. ´
Freunde, dies ruft Sinona uns zu. Laßt uns danach handeln."
Aventurinus hörte ihre vertraute Stimme in seinem Inneren tatsächlich und es zerriß ihm fast das Herz. Aber die Worte seiner Liebsten, die er zu hören vermeinte, gaben ihm neue Kraft.
Er erhob seinen Becher und rief.
"Freunde , laßt uns jetzt anstoßen mit dem edelsten Falerner auf Didia Sinona!
Laßt uns trinken auf die schönste Frau der Welt!
„SALUTE!“
Er prostete den Trauernden zu und leerte den Becher in einem Zuge.
Sinonas Antlitz sah er jetzt vor sich. Ihre wundervollen blauen Augen, in denen sein Blick so oft versunken war. Ihre Lippen, die sich seinem Munde näherten, zum Kusse gewölbt.
"Sinona, Liebste, niemals werde ich dich vergessen!“, schwor er ihr.
Rasch ward der Becher Aventurinus wieder gefüllt durch einen Sklaven und er erhob seinen Becher erneut.
"Mein Ein und Alles, daß war sie für mich.
So wunderschön war Sinona, dass ihre Schönheit Gott Neptunius so entzückte, dass er sie zu sich holte in sein Reich, um ihren Leib für sich zu behalten.“
Sinonas Lippen erreichten und küssten ihn jetzt in seiner Vorstellung. Die Erinnerung an ihre heiße Küsse von ihr wurde wach, an die glutvollen Umarmungen, an ihren süssen Geschmack.
"Laßt uns trinken auf Didia Sinona. Auf eine Frau, deren Schönheit selbst Götter nicht widerstehen konnten.
SALUTE!"
Aventurinus leerte den Becher erneut in einem Zuge und ließ ihn erneut füllen.
Ein drittes Mal ließ er ihn füllen und hob ihn erneut.
"So entriß Neptun die Gefährtin mir, um sie zu der seinen zu machen. Der Wille und die Macht der Götter sind stärker als wir Menschen und so müssen wir das Geschehene akzeptieren.
Doch ist Sinonas Körper auch auf dem Grunde des Meeres, so ist sie doch gleichzeitig hier bei mir. In meinem Herzen.“
Er spürte wie Sinona, die Lippen immer noch mit den seinen im Kusse verschmolzen, jetzt ihre Arme um ihn legte. Er spürte ihr Herz pochen, als wäre es Wirklichkeit, roch ihren süssen Duft, spürte wie sie ihn umfing…
"Laßt uns trinken auf Didia Sinona. So schön wie die Göttin Venus war sie, der sie diente.
Laßt uns trinken auf die Göttin meines Herzens…“
„SALUTE!“
Der dritte Becher auf Ex geleert...
Sinonas Stimme hörte er jetzt sagen... "Avi, ich liebe dich..."
Aventurinus antwortete... "Sini, ich dich auch..."
Seine Augen schimmerten feucht...
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Auch ich füllte jeesmal meinen Becher mit und rief:
"Salute." -
"SALUTE!", rief ich laut, bei den von Aventurinus ausgebrachten Trinksprüchen und trank feste mit.
Seine Worte hatten mich nochmals tief bewegt. Aus jedem seiner Worte sprach die ungeheure Kraft der Liebe zwischen den beiden.
ZitatOriginal von Quintus Caecilius Aventurinus
"Sini, ich dich auch..."
Ich hatte den Anschein, als ob Aventurinus noch während er zu uns sprach, in Zwiesprache mit der toten Sinona versunken wäre...Sein Leid zu fühlen erschütterte mein Herz.
Weiteren Wein hatte ich nötig...
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Traurig war die Stimmung und traurig waren Aventurinus und Falco, die neben mir sassen.
Deshalb fragte ich Falco neckisch:
"Sag mal du alter Schwerenöter, hast du eigentlich die hübsche Pompeianerin wiedergesehen, die wir beim Fest deiner Vigilen kennengelernt haben?" -
"Das silicernium ist eröffnet.", rief ich, nachdem Aventurinus seine Ansprache eendet hatte.
Sim-Off: WiSim
Die Gäste der Trauerfeier begannen zu tafeln und den geistbeseelten Getränken zuzusprechen. Solcherart angeregt entstanden immer mehr Gespräche unter den Anwesenden.
ZitatOriginal von Didia Fausta
"Sag mal du alter Schwerenöter, hast du eigentlich die hübsche Pompeianerin wiedergesehen, die wir beim Fest deiner Vigilen kennengelernt haben?"
Dankbar dafür, dass Fausta mich auf andere Gedanken brachte, antwortete ich."Noch nicht, Fausta, aber meine Einladung zu einem Besuch in die Casa Didia hat sie angenommen.", sagte ich lächelnd.
Auf diesen Abend freute ich mich bereits sehr.
"Um der Schicklichkeit Genüge zu tun und ihrem Ruf nicht zu schaden wird ihr Verwandter sie begleiten, Pompeius Niger. "
Dieser war ebenfalls unter den Anwesenden und ich wollte später einen Termin für seinen und Drusillas Besuch in der Casa Didia mit ihm absprechen.
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"Das freut mich sehr für dich, Falco." antwortete ich, amüsiert darüber, dass mein Verwandter so auf die Schicklichkeit achtete. Er entstammte eben einer anderen Generation.
"Sage mir bescheid, falls ich dir bei der Organisation des Essens helfen soll." -
Zitat
Original von Didia Fausta
"Sage mir bescheid, falls ich dir bei der Organisation des Essens helfen soll."
"Fausta, was würde ich ohne dich nur machen?.", fragte ich sie lächelnd."Jedoch würde ich mich nicht nur freuen, wenn du dieses Essen organisieren könntest, sondern vielmehr noch darüber, wenn du selbst daran teilnehmen würdest."
Die Idee war schlichtweg perfekt, dachte ich. Ich mochte Fausta sehr und konnte ihr auf diese Art einen kleinen Dank für die aufopferungsvolle Arbeit im Zusammenhang mit Sinonas Bestattung abstatten.
Daneben nistete sich der Gedanke in meinem Hinterstübchen ein, dass auf diese Art auch Niger eine Gesprächspartnerin haben mochte und ich mich so etwas mehr auf die Konversation mit Drusilla konzentrieren konnte.
"Mache mir die Freude bitte, Fausta."
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"Mache ich doch gerne. Ich danke dir für die Einladung."
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"Ich danke dir, Fausta, dass du meine Einladung annimmst. Genauso wie ich dir für die wunderbare Organisation von Sinonas Bestattung danke. Du hast alles einfach perfect organisiert."
Mein Lob und mein Dank war ehrlichen Herzens gesprochen.
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Metellus, der sich die gesamte zeit dezent im Hintergrund aufhielt, nahm nun ebenfalls an bescheidener Stelle Platz. An diesem Tag hatte er mehrmals dezent Tränen der Trauer und der Rührung unauffällig abgewischt. Auch wenn er die Verstorbene nicht kannte, so nahm es ihn doch mit. Ihm war bewusst, der Verstorbenen wurde jede Ehre zuteil, und sie würde unvergessen sein. Die gefüllte Tafel erweckte nun seine Lebensgeister, der Tag war lang, und sein Magen leer. Er freute sich, nun, in dieser Runde, sich bescheiden dazuzählen zu dürfen, denn es waren aufrechte und wunderbare Menschen hier.
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"Fausta, ich sehe Pompeius Niger unter den mit uns Trauernden. Wir können mit ihm nachher vielleicht gleich über einen Termin für unser Essen sprechen. Natürlich muß Drusilla diesem Termin dann noch zustimmen."
Sehr freute ich michdarüber das auch zahlreiche meiner Vigiles die pompa funebris für Sinona bis hierher begleitet hatten. Unter ihnen war auch Optio Annaeus Metellus, der seit der hervorragenden Organisation des Festes der Vigiles einen besonders dicken Stein bei mir im Brett hatte.
"Metellus.", rief ich ihm zu.
"Komm her zu deinem Präfekten und stoße mit mir auf meine verstorbene Schwester an."
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Ooooh, Metellus wollte dezent im Hintergrund bleiben, immerhin war Falco sein Prafectus, und er hatte nur dienstlich mit ihm zu tun. Sichtlich gerührt nahm er sich einen Becher und schritt die Tafel ab, bis er zu Falco kam. Auf dem Weg überlegte er sich, was er wohl sagen könne, um sein Beileid auszudrücken. Doch war er gehemmt, als familienfremder UND kleiner Optio könnte er schlecht das sagen, was er fühlte. Auch wäre ein aufmunternder Klaps auf die Schulter mit dem Kommentar: "Wenn ich Dir irgendwie helfen kann..." ebenso unpassend. Beim Prafectus angekommen schaute er ihm mit einem warmen und gefühlvollen Blick in die Augen, nickte sanft lächelnd und hielt den Becher zu Falco. Leise murmelte er.
Auch wenn sie verstorben ist, so weilt sie unter uns
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