• Adalheidis, Tordis und Thusnelda ließen sich das nicht zweimal sagen. Besonders Tordis und Thusnelda bekamen glänzende Augen. Sie griffen alle zu; vielleicht sogar entspannter als vorhin, als die Gäste da waren. Jetzt waren sie unter sich, die kleine Hausgemeinschaft.

    "Holen wir auch die Sklaven hinzu?", fragte Adalheidis. Sie fand es sehr nett, mit den anderen hierzusitzen und all die Delikatessen zu probieren.

  • Mit Genugtuung, lächelnd, betrachtete er die Anwesenden. Er selbst wusste nicht was die Zukunft bringen würde, für ihn und schon gar nicht für die Mädge die hier für ihn gearbeitet hatten. Oder....eigentlich hatten sie für Geld gearbeitet und für Menschen die ihm unbekannt waren.

    Adalheidis Frage ließ ihn aufhorchen. Dann begann er zu lachen.


    " Selbstverständlich" meinte er, immer noch glucksend. Den Heiterkeitsausbruch verdanken der er den Geschehnissen und Personen, die vor kurzem noch zu Gast waren. Welche Gesichter diese wohl machen würden wenn sie noch anwesend wären.

  • Adalheidis verstand, warum er lachte und sie stimmte mit ein. Wenn Adalheidis aus voller Kehle lachte, klang das nicht niedlich oder glockenhell, sondern eher wie eine Mischung aus Blöken, Gläserklirren und Metallgong.

    Auch sie amüsierte sich.

    Und dann kamen die Sklaven. Sie waren keine Luxusgeschöpfe, die fein gewandet ihren Herren nach dem Genuss von Wein den Mund abtupften oder auf artigste Weise griechische Lyrik darboten wie in Roma; es waren, obwohl die Germanicer sie immer gut behandelt hatten, hart arbeitende Männer und Frauen. Ganz alte waren darunter, die schon lange in der Casa Germanica dienten.

    Sie drängten sich zusammen und blickten auf Germanicus Cerretanus:

    "Dominus?", fragte schließlich einer, und sie machten erstaunte Gesichter., dass man sie hatte an die Tafel rufen lassen.

  • " Ja steht hier nicht rum wie bestellt und nicht abgeholt. Setzt euch. Bedient euch und lasst es euch schmecken." Mit einer präsentativen Handbewegung, als würde er etwas verkaufen wollen, machte er die Bediensteten auf den vollen Tisch aufmerksam.

    " Tut euch keinen Zwang an. Wir sind unter uns."

  • Die Sklaven setzten sich und griffen erst zögernd, dann herzhaft zu. Allmählich lockerte sich die Stimmung; sie lächelten und später trug einer der Männer auf seiner Sprache ein langes Lied vor, das Adalheidis übersetzte (und zusammenfasste):

    "Schwertbrüder waren Swafudr und Swarthedin,

    Mochten nicht ohne einander sein.

    Einer Frau wegen wurden sie sich feind:

    Alles vergaßen sie über dem Glanz der Schönen,

    Scherz und schöne Tage,

    Sie schlugen alles sich aus dem Sinn

    Bis auf der Lieben lichten Leib." *


    Sie lächelte dem großzügigen Germanicus Cerretanus zu: "Auch ihr Römer sagt ja, dass Cupido ein mächtiger Gott ist. doch alles zu vergessen und gar zu töten nur wegen der Liebe?", sie schüttelte den Kopf:

    "Da ist mir ein gegrillter Ochse lieber, der füllt den Magen, nicht die Gräber!"



    Sim-Off:

    * Aus dem Sonnenlied, jüngere Edda

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