Bafragung des Orakels

  • Das Pferd hatte vor dem Tempel und stand jetzt mit zitternden Flanken auf einem kleinen Stück Wiese und nachdem Victor Aelia von ihm herunter geholfen hatte, klopfte er sich den Staub von der Rüstung.


    Zusammen mit seiner Verlobten trat er ein und zog aus einem Beutel an seiner Hüfte den speziellen Orakelweihrauch. Dann wandte er sich nochmal zu Aelia.


    "Denk dir eine Frage aus, für den Draht zu den Göttern bist du verantwortlich...!"

  • "Immer ich...", brummte ich, während ich mit Victor zum Orakel ging.
    Doch kaum hatten wir den Vorraum betreten wurde ich stiller, so erfuhrteinflößend fand ich diesen Ort.
    Da kam auch schon ein Priester auf uns zu.
    "Salve!", begrüßte ich ihn. "Wir haben folgende Frage an die Sibylle:


    Ist uns beiden eine glückliche Ehe bestimmt?"


    Das hörte er wahrscheinlich jeden zweiten Tag...


    EDIT: Schreibfehler

  • Der Priester nahm das Opfer, prüfte es kurz mit der Nase, ob denn auch wirklich einer Sibylle würdig und überbrachte es ihr dennach sofort mit der Frage der beiden.


    Dann kehrte er wieder zurück:
    "Ich muss euch um etwas Geduld bitten. Die Verbindung ist heute nicht die allerbeste. Ihr habt doch Zeit?"


    Er musterte die zwei
    "Ein nettes Paar seid ihr zwei. Wie lange seid ihr denn schon zusammen?


    Ich hoffe, die Frage ist nicht zu persönlich ... aber ihr müsst wissen, in letzter Zeit war es hier sehr still und umso mehr freue ich mich, wieder jemanden hier begrüßen zu dürfen.
    Ein Rätsel weshalb in den letzten Wochen der Wunsch der Menschen nach Weissagung durch die Götter so nachgelassen hat. Man sollte denken, gerade in diesen turbulenten kriegerischen Zeiten seien die Menschen, besonders Feldherren interessiert an ihrer Zukunft ... aber nein, leider. Sind sich diese ihres Sieges schon sicher und glauben sie bräuchten kein Orakel? Ich weiß es nicht. "


    Er war heute wirklich sehr redefleissig und wollte sich selbst etwas zügeln.


    "Habt ihr denn schon einen Termin für eine Hochzeit?"

  • Ich konnte ein kurzes Schmunzeln nicht unterdrücken. Scheinbar kamen wirklich nicht mehr viele hierher, so wie der Priester seinem Redefluss freien Lauf lies.
    "Zusammen?...Ein Monat...glaube ich?!", antwortete ich und sah zu Victor, der auch nicht recht zu wissen schien, wie lange genau.
    "Ich glaube, die Leute haben nur Angst davor, was die Sibylle ihnen sagen wird...der letzte Orakelspruch soll ja Grund für eine Scheidung gewesen sein..."
    Beim Gedanken daran krampfte sich mir der Magen zusammen. Hoffentlich war die Seherin heute besserer Laune.
    "Und einen Termin haben wir noch nicht, nein...aber wir denken darüber nach." ;)

  • Der Priester schaut sie prüfend an...


    Einen Monat erst? Da wollt ihr jetzt schon heiraten?


    Sein Blick wandert zu ihrem Bauch...


    Ist etwa was Kleines unterwegs? Ihr seid ja ganz fix, wie?

  • Jaja, ist ja schon gut... grummelte der Priester in seinen Bart.


    Wartet hier, es kann eine Zeitlang dauern.


    Der Priester verschwand...


    Doch an diesem Tage hatte die Sibylle schnell einen Draht zu den Göttern gefunden, schnell war der Spruch aus ihrem Munde geflossen...


    Der Priester kam also bald zurück mit einem Papyrus in der Hand und begann vorzulesen:


    Das sagt euch die Sibylle:


    "Welchen Traum ich auch geträumt, welches Thema ihr auch gefragt,
    so sprechen die Götter, so ward mir gesagt:


    Das Warten sei eure gehegte Tugend;
    denn es prüfe, wer sich ewig bindet.
    Es verkümmert nicht eure Jugend,
    zu finden, was euch bindet.
    Die Rhetorik des einen sei eure Statistik,
    numerisch sei eure Algebra,
    die Börsen und die Komparatistik,
    und glücklich werdet ihr immerda.


    Der Priester schaute sehr verdutzt aufs Papyrus, las nochmal, schüttelte den Kopf und konnte sich danach ein Lachen kaum verhalten...

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